Thema:
Kinderwunsch und Kollegin ist schwanger
Hallo Zusammen,
Seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken über Sachen, über die ich mir eigentlich keine Gedanken machen sollte.
Ich mache meine Arbeit sehr gerne. Vor einigen Monaten verkündete meine direkte Kollegin, dass sie schwanger ist. Ich habe mich natürlich sehr für sie gefreut, aber ich bin auch ein bisschen traurig dass sie mich verlässt, denn wir sind ein eingespieltes Team. Aus Kolleginnen wurden Freundinnen.
Auch ich habe einen Kinderwunsch und habe vor ca. 2 Monaten die Pille abgesetzt. Durch die Schwangerschaft meiner Kollegin (und dem anstehenden Mutterschutz in 4 Wochen) wurden nun etliche Umstrukturierungen an der Arbeit vorgenommen und das Chaos ist eigentlich schon absehbar 
Dann denke ich daran, wenn ich jetzt auch noch schwanger werde, dann bricht einfach das komplette Chaos aus und mein schöner, ordentlich und gewissenhaft geführter Arbeitsplatz ist einfach zunichte.
Dann habe ich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich nun (zu diesem ungünstigen Zeitpunkt) auch noch schwanger werden möchte und es vielleicht einen 'negativen Ruf' beim AG hinterlassen könnte, zu dem ich ja gerne wieder zurück kehren möchte.
Naja, ziemlich viele Gedanken für jemanden, der nichtmal schwanger ist. 
Wollte es gerne mal loswerden.
LG
von
Cheesecake91
am 26.09.2023, 22:57
Auf der Arbeit sind Menschen ersetzbar. Für jeden der geht, kommt jemand neues. Die Welt geht davon nicht unter.
von
kia-ora
am 27.09.2023, 06:15
Ich bin auch gerne arbeiten. Aber bei unserem Kinderwunsch den wir noch hatten habe ich da nie dran gedacht was ist wenn ich dann schwanger bin. Auch ich wurde ersetzt und jetzt bin ich noch zwei Jahre zu Hause und kehre dann wenn das zweite kleine Kind im Kindergarten ist wieder zurück.
Natürlich nicht mit der Stundenzahl wie vorher aber das ist ja klar.
Zumindest für mich.
Später fragt dich keiner warum du solange gewartet hast und es evtl zu spät ist.
Ich würde Familie nie an zweiter Stelle einreihen obwohl ich meinen Job sehr liebe.
Alles Gute
von
Nikac
am 27.09.2023, 08:15
Ich glaube du erkennst dein eigenes Muster nicht , deshalb sei mir nicht böse wenn ich dich wachrütteln möchte.
Du hast zur Geburt deines ersten Kindes deine Mutter verloren wenn ich nicht richtig erinnere ziemlich überraschend, dein Vater und deine Oma waren da schon Pflegefälle und du hast die Pflege übernommen, auch wenn wenigstens dein Verhältnis zu deinem Vater durchwachsen war , die beiden sind mittlerweile verstorben wie du im Kur Forum geschrieben hast. Da hast du auch geschrieben das du daran knabbern hast das du soviel deiner Elternzeit verpasst hast bzw sie nicht genießen konntest.
Naja und jetzt bist du wieder dabei auf dein Glück zu verzichten, weil deine Kollegin schwanger ist und du dich deinem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet fühlst willst du deinen Kinderwunsch verschieben ( wie ernst diese Gedanken sind weiß ich nicht aber aber sie sind da und das sollte dich auf jeden Fall nachdenklich machen, du bist nicht für das Glück der anderen verantwortlich wohl aber für deines und das deiner Kernfamilie, anscheinend wünscht du und dein Mann ein weiteres Baby und das ist wundervoll, daran solltest du denken nicht an die Arbeit, da wird es weiter gehen und ganz ehrlich es gibt Deutschlandweit einen mega Fachkräftemangel du findest immer wieder was vergleichbares aber die Familienplanung ist bei uns Frauen endlich ( ich weiß wovon ich rede mein Mann und ich haben jetzt fast 2 Jahre gebraucht um ein weiteres Kind zu bekommen bzw um erstmal schwanger zu werden, ich bin halt schon 40)
Überleg mal ob nicht eine Verhaltenstherapie mit Trauerbewältigung das passende für dich was wäre, sonst bist du ihrgenntwann 70 und bist traurig und verbittert über dein Leben was nicht deinen Vorstellungen entsprach.
Lg
von
misses-cat
am 27.09.2023, 08:56
Deine Arbeit sollte nicht Dein Leben bestimmen.
Ich bin auch sehr gerne arbeiten gegangen. Ich hatte tolle Kollegen, nen tollen Chef und ich hab immer gesagt, dass ich dort alt werde.
Nach 7 Jahren wurde ich schwanger und dann war ich für den Chef nicht mehr die tolle Angestellte. Mein Posten wurde ersetzt und nach meiner Rückkehr habe ich einen Posten bekommen mit unmöglichen Arbeitszeiten bis Mitternacht (leider rechtens).
Ich fühlte mich auch vom Chef nicht mehr ernstgenommen.
Nach 3 Monaten habe ich die Firma verlassen. Und vermisst wurde ich nicht (außer von den Kollegen). Jeder ist nunmal ersetzbar.
Ob Du jetzt schwanger wirst oder in 2 Jahren spielt vielleicht keine Rolle....
von
Piccadilly
am 27.09.2023, 13:50
Es ist das Problem deines Arbeitgebers. Und eine Schwangerschaft dauert 9 Monate; viel Zeit um die Angelegenheiten auf Arbeit zu regeln.
von
die_ente_macht_nagnag
am 27.09.2023, 19:40
Weißt du ,außer deiner Arbeitskraft bis du deinem Arbeitgeber nichts schuldig
Du bekommst keinen Orden wenn du deinen Wunsch jetzt aufschiebst und dann vielleicht nicht mehr schwanger wirst,und wer sagt denn dass die Kollegin wiederkommt,oder sie dann versucht direkt wieder schwanger zu werden...
Richte dein Leben nach euren Wünschen und Bedürfnissen aus und noch nach einer Firma der dein Glück eh egal ist ,dort geht es um Profit und deinen Einsatz,aber es sollte eben auch ohne dich gehen
Mitglied inaktiv - 28.09.2023, 16:35
Ich finde es immer wieder interessant, dass Leute ihren Arbeitsplatz so sehr an sich nehmen, dass sie dabei total vergessen, wie ersetzbar sie eigentlich sind.
Ich erzähle dir mal die Geschichte von meinem ehemaligen Chef:
Dieser hat all seine Arbeit und Kraft darin gesetzt, gerechtere Verhältnisse und leichtere Arbeitsgänge für die Mitarbeiter zu schaffen.
Dafür hat er Überstunden geleistet, hat uns auf der Fläche unterstützt (was er nicht hätte tun müssen), und stand für uns ein, wenn es um problematischere Dinge ging.
Dabei hat er immer versucht auch den Willen der obersten Etage bei den Mitarbeitern einzufordern.
Er hat das wirklich gut gemacht, finde ich.
Doch all der Stress war für ihn am Ende zu viel und er entschied sich das Unternehmen zu verlassen.
Zum Abschied hatten wir also ein 5-Minütiges Meeting, der obrige Chef übergab ihm ein kleines Präsent, wünschte ihm alles Gute für die Zukunft und er ging.
Anschließend klatschte der obrige Chef einmal in die Hände und sagte „So, wie sieht’s eigentlich aus mit der Aktionsplanung ab Montag? Wie weit seid ihr?“ und der Name des ehemaligen Chefs fiel nie wieder aus seinem Mund.
Als gäbe es keine Veränderung.
Als wäre er nie im Unternehmen gewesen.
Da war mir ganz schnell klar: „Joa…keiner von uns ist als Person hier etwas wert. Wir sind alle ersetzbar. Und uns trauert auch niemand nach.“
Ich habe das selbst übrigens auch schon erlebt.
Von Floskeln wie „Wenn du kündigst, dann geh ich auch!“ über „wir werden dich vermissen!“ bis hin zu „Melde dich doch wenigstens regelmäßig bei uns.“
Alles eben nur Gerede. Aber da ist nix dran.
Wenn du also schwanger werden willst, dann ist dein Ersatz das Problem deines Chefs.
Das entstehende Chaos ebenfalls!
Du wirst für deine Arbeit bezahlt.
Also egal was du auf deiner Arbeit tust, es ist nie umsonst! Und wenn du die selbe Aufgabe 10x wiederholen musst, dann wirst du für alle 10 Wiederholungen bezahlt.
Und wenn du deine Ordnung neu aufbauen musst, dann wirst du auch dafür bezahlt.
Alles andere muss dich nicht scheren :)
Alles Gute!
von
Ninchen321
am 04.10.2023, 16:06
