Kauderwelsch als Sprachbeginn

 Leonie Franz Frage an Leonie Franz Logopädin

Frage: Kauderwelsch als Sprachbeginn

Hallo Frau Franz, meine Tochter ist nun 15,5 Monate alt, sagt Mama und Papa, "da" um uns auf etwas hinzuweisen und "da-ein" für darein, sobald Sie zb einen Ball in eine Kiste räumt. Nun fängt sie vereinzelt an zwei- bis dreiwortsätze zu bilden allerdings in einer Art Kauderwelsch. Wenn ich sie zb frage was sie zuerst machen soll sobald wir von draußen rein gekommen sind schaut ihre Schuhe an und antwortet "schuhiausiiehn" für Schuhe ausziehen, setzt sich hin und beginnt ihre Schuhe auszuziehen. Heute Morgen auf dem Wickeltisch sagte sie "Chhabfiese" für "ich hab Füße" nahm dabei fröhlich ihre Füße in die Hand und zeigte sie mir. Ist das eine normale Art der Sprachentwicklung? Wann kann man damit rechnen, dass sie deutliche Worte spricht? Muss ich etwas tun um sie dabei zu unterstützen? Und warum überhaupt startet sie mit Sätzen und nicht mit klaren ersten Worten wie "Ball" oder "Auto" 😅 das verunsichert mich etwas. Sie ist mein einziges Kind, ich habe also nicht wirklich einen Vergleich. Vielen Dank für Ihre Zeit! Freundliche Grüße, Schagge 

von Schagge am 29.11.2023, 08:53



Antwort auf: Kauderwelsch als Sprachbeginn

Hallo Schagge, das klingt nach einer ganz normalen Sprachentwicklung. Die Artikulation entwickelt sich bis zum 5. Lebensjahr und wird immer schärfer/ deutlicher. Diese Entwicklung steht nicht nur mit der Entwicklug der Sprechorgane im Zusammenhang, sondern auch mit der phonologischen Bewusstheit. Beides verändert und ent-wickelt sich im Laufe der nächsten Jahre, in der Regel (und davon gehen wir nun aus) müssen sie nichts dafür tun. Der einzige Tipp von mir lautet: "Schnuller raus beim Sprechen" (falls es überhaupt einen gibt) Mehrwortäußerungen werden sich von den aktuell imitierenden Äußerungen nochmal deutlich unterscheiden. (bsp. "Mama auf", "Teller leer", "Mama macht/machen" "Ich macht/mache") Viele Grüße Leonie Franz  

von Leonie Franz am 29.11.2023