Frage: Botoxbehandlung in den Achseln, Stillzeit schädlich?

Hallo, Ich habe Zwillinge, 3 Monate alt die ich voll stille. Gestern war ich beim Dermatologen und ließ mir Botox in die Achseln spritzen wegen meiner Hyperhidrose weil sie stark zurückgekommen war. Ich wurde nur gefragt ob ich schwanger sei was ich verneinte, sagte aber dass ich vor 3 Monaten entbunden habe ob ich stille wurde nicht gefragt weshalb ich mir weiter keine Gedanken machte. Als ich danach das Thema gegoogelt habe wurde von einer botoxbehandlung abgeraten. Jetzt ist es aber schon geschehen und ich pumpe ab und schütte die Milch seit gestern weg und gebe das Fläschchen. Ich würde so gern weiterstillen aber ich habe Angst den Kindern was schlechtes zu tun. Wird bei der Behandlung der Achseln mehr botox benutzt als zB im Gesicht zur kosmetischen Behandlung? Es wird ja nur in die Haut und nicht in einen Muskel gespritzt, kann es sich dadurch mehr im Körper verteilen? Achseln sind der Brust nahe, erhöht sich dadurch das Risiko das es in die Muttermilch gelangt? Die Wirkung von Botox nimmt mit der Zeit ab, wird also abgebaut aber über welchen Kreislauf?, wird dadurch ständig etwas in die Milch abgegeben? Stimmt es dass die Botoxmoleküle zu gross sind um in die Muttermilch zu gelangen Ich Danke im voraus für Ihre Antworten.

von TwinMummy90 am 19.04.2019, 10:38



Antwort auf: Botoxbehandlung in den Achseln, Stillzeit schädlich?

Leider gibt es bislang weltweit keine Publikationen zur Anwendung von Botulinumtoxin in der Stillzeit. Es ist daher nicht bekannt, inwieweit das Toxin in die Muttermilch übergeht. Der Hersteller rät daher von einer Anwendung in der Stillzeit ab (Fachinfo BOTOX®). Eine Publikation von 1978 beschreibt den Fall einer stillenden Mutter, die aufgrund einer Lebensmittelvergiftung Botulinustoxin aufnahm. Das Toxin konnte in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden. Der Säugling entwickelte keine Symptome (Middaugh 1978). In Untersuchungen an Ratten zur Verteilung des Toxins konnte nach Injektion für radioaktiv markiertes Botulinumtoxin Typ A eine langsame Diffusion in den Muskel gezeigt werden, gefolgt von einer schnellen systemischen Metabolisierung und Ausscheidung im Harn. Die Halbwertzeit des markierten Materials betrug etwa 10 Stunden. Innerhalb von 24 Stunden nach Applikation wurden 60 % der Radioaktivität über den Urin ausgeschieden. Es wird angenommen, dass therapeutische Dosen wenig im gesamten Organismus verteilt werden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 21.04.2019



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