Guten Morgen Frau Welter,
ich habe zwei Fragen an Sie und würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Unser Sohn wird 1 Monat alt am Montag und wiegt schon über 5 kg, er hatte bei Geburt 4350 g.
Er bekommt Muttermilch und etwas Pre füttern wir zu, weil er nach dem Trinken an der Brust oder dem Abpumpen immer noch schreit und nicht satt ist.
Er trinkt immer sehr unterschiedliche Mengen. Wir bieten ihm meistens für eine Mahlzeit zwischen 100-130 ml an und er kommt ca 12 mal in 24 h.
Manchmal trinkt er dann aber nur die Hälfte und will dann nicht mehr.
Ich finde das immer sehr schade, wenn es dann gerade Muttermilch ist.
Meine Frage wäre also: wie lange kann man im Kühlschrank gelagerte und danach erwärmte Muttermilch mit derselben Flasche noch füttern, wenn man sie dann bei Raumtemperatur stehen lässt? Oder muss sie sofort entsorgt werden, wenn sie einmal aufgewärmt wurde aus dem Kühlschrank?
Wir sind da unsicher.
Mahlzeiten teilen haben wir auch schon versucht, das ist aber aus verschiedenen Gründen unpraktisch. Und auch dann trinkt er manchmal dann nicht mehr weiter und wir haben quasi „umsonst“ aufgewärmt.
Meine andere Frage wäre zum Thema Pre Nahrung. Wir haben jetzt zwei verschiedene Sorten probiert, und mit beiden bin ich nicht ganz glücklich, beide sind auf Kuhmilchbasis. Er verdaut damit sichtlich schwerer als bei Muttermilch.
Ich würde gerne eine Pre Nahrung auf Ziegenmilchbasis probieren.
Andererseits möchte ich dem Kind keine dauernde Nahrungsumstellung antun, das ist ja auch Stress für den Darm.
Andererseits habe ich mit den beiden bisher verwendeten Produkten gar kein gutes Gefühl und würde das andere gern noch probieren.
Oder wäre das etwas, was ihn dann wieder verdauungstechnisch komplett aus der Bahn werfen würde? Ich will auch nicht „verschlimmbessern“.
Vielen Dank für Ihre Antwort :)
von
Mom2be1911
am 29.07.2022, 09:40
Antwort auf:
Mahlzeiten
Liebe Mom2be1911,
die nicht erwärmte Milch kann stundenweise bei Zimmertemperatur stehen bleiben, aber sie darf auch vorher nicht erwärmt worden sein.
Sie kann auch wieder gekühlt werden.
Wenn die Flasche allerdings im Mund des Kindes war, werden durch den Speichel Keime abgegeben.
Diese können sich explosionsartig vermehren nach kurzer Zeit.
Deshalb solltest Du lieber immer nur kleine Portionen bereitstellen.
Ziegenmilch, Stutenmilch oder andere Tiermilchen sind ebenso wie Kuhmilch artfremde Milchen. Da sie jedoch seltener in unserer Gesellschaft verwendet werden als Kuhmilch, sind weniger Allergien bekannt. Dennoch bergen diese Milchen das gleiche Allergierisiko wie unverarbeitete Kuhmilch. Stutenmilch und Ziegenmilch sind ebenso wie Mandelmilch, Soja Milch usw. keine vollwertige Ersatznahrung und sind von der Zusammensetzung her nicht an den Bedarf eines Babys angepasst. Bei Ziegenmilch fehlt zum Beispiel die Folsäure und Stutenmilch mag von den auf dem Markt erhältlichen Tiermilchen zwar der Muttermilch am „ähnlichsten" sein, doch ein kurzer Blick in die Zusammensetzung offenbart (abgesehen von der Problematik des artfremden Eiweißes) die folgenden Unterschiede:
Muttermilch enthält etwa 67 kcal pro 100 ml, Stutenmilch nur 47 kcal/100 ml, beim Fett enthält MM 3,7 g/100 ml, Stutenmilch 1,5 g/ 100 ml. Der Natriumgehalt der Muttermilch beträgt nur ein Fünftel des Natriumgehaltes der Stutenmilch (13 mg im Verhältnis zu 64 mg pro 100 ml), der Kaliumgehalt ist in der Muttermilch mehr als fünfmal so hoch wie in der Stutenmilch (47 mg/100 ml MM, 9 mg/100 ml Stutenmilch). Ähnliche Unterschiede lassen sich bei Kalzium (31 mg/100 ml MM, 110 mg/100 ml Stutenmilch), Phosphor (15 mg/100 ml MM, 54 mg/100 ml Stutenmilch) und Magnesium (4 mg MM/100 ml, 9 mg/100 ml Stutenmilch) finden.
Gerade die Mineralstoffe haben einen enormen Einfluss auf die Nieren und sollten deshalb wirklich ernst genommen werden.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.07.2022