Mein Sohn ist 5 Monate alt. Bei Geburt wog er 3,420 g (54 cm). Inzwischen liegt sein Gewicht bei ca. 6,700 g (ca. 68 cm). Bereits in der SS hieß es “lang und schlank”. In den ersten Monaten hat er gut zugenommen (1 kg/Monat), mit zunehmender Mobilität jedoch viel weniger. Er ist ein sehr sehr sehr aktives und lautes Baby. Bei Bewegung (Drehen) spuckt auch gerne. Da seine Gewichtszunahme in letzter Zeit eher zögerlich war, wollte ich es mit der Muttermilchsahne ausprobieren. Kurz vor dem Schlafengehen heute habe ich ca. 30 ml mit einer Handpumpe abgepumpt. Die letzte Mahlzeit war ca. 1,5-2 h zuvor. Zum Einschlafen/Stillen habe ich meinem Sohn die Brust gegeben. Er schrie wie am Spieß, da die Milch nicht (schnell genug) lief und spuckte die Brust immer wieder raus. Ich musste die abgepumpte Milch aufwärmen und dann schlief er irgendwann erschöpft und unzufrieden ein.
Er hat genug nasse Windeln. Heute haben wir mit Beikost angefangen. Psychomotorisch ist er recht gut entwickelt und aufmerksam. Er meckert gerne wenn er „Langeweile“ hat und alles was neu und unbekannt ist.
Jetzt habe folgende Bedenken:
1) Wäre die Milch ohne das Abpumpen schneller geflossen und währenddem noch zusätzlich produziert? Oder biete ich meinem Sohn wirklich nur 30 ml Milch pro Mahlzeit?
2) Im Zusammenschau mit seinem eher niedrigen Gewicht: sollte ich zufüttern?
3) Bezüglich der Muttermilchsahne: wann ist die optimale Zeit für das Abpumpen? Im Anschluss zur Mahlzeit? Und wie häufig am Tag?
Danke im Voraus!
von
Viltis
am 23.03.2023, 21:22
Antwort auf:
Zu wenig Milch?
Liebe Viltis,
der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby.
Immer wieder wird geglaubt, dass man durch Abpumpen erkennen könne, wie viel Milch eine Frau bildet, aber das Abpumpen sagt nie etwas über die wirklich gebildete Milch aus und so hat schon mancher „Abpumptest“ für viele unnötige Tränen gesorgt.
Auch wäre die Milch nicht schneller geflossen.
Ob du zufüttern solltest, kann ich nicht beurteilen, ich würde zunächst einmal eine kompetente Kollegin vor Ort aufsuchen.
Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Für die Muttermilchsahne solltest du nach Möglichkeit keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.03.2023