(Wieder) schwanger nach 7. ICSI mit 42, Coviderkrankung an SSW 4+2 festgestellt.

Dr. Petra Thorn Frage an Dr. Petra Thorn Dipl.-Sozialarbeiterin und Familien­therapeutin DGSF

Frage: (Wieder) schwanger nach 7. ICSI mit 42, Coviderkrankung an SSW 4+2 festgestellt.

Guten Tag, vielen Dank für die Möglichkeit, Ihnen Fragen zu stellen. Wir befinden uns seit 2,5 Jahren in der Kinderwunschbehandlung, nach einem Abort April 2020 war eine Kryo im Dez. 2020 erfolgreich, im August 21 ist unsere gesunde Tochter geboren. Wir haben aufgrund meines fortgeschrittenen Alters (*September 79) im November 21 und Februar 22 die ersten beiden ICSIs nach der Schwangerschaft mit freeze all durchgeführt (Nov: 3 Blastozysten, Feb: 0), diese sind noch eingefroren. Im Juni erfolgte nun ein Frischversuch mit ICSI drei, ich bin nach Transfer von zwei Blastozysten schwanger und heute 4+5. HCG Werte gut, mit Anstieg (PU+14 = 350, PU+16 = 750), Prog. und E2 auch, nur TSH mit 3,4 hoch - L-Thyroxin-Einnahme seitdem erhöht. Soviel zur Vorgeschichte. Samstag gab es dann jedoch einen positiven Covid-Test (ich war wohl nicht eindeutig genug gegenüber dem Universum, was genau denn nun positiv sein sollte...). Ich habe klassische Erkältungssymptome und die für mich üblichen starken Nebenwirkungen der verschiedenen Medikamente (800 mg Progesteron, 8 mg Estradiol, 10 mg Prednisolon, 4,500 i.E. Heparin) in Form von Schwindel, Kopfweh, Unwohlsein, sowie auch noch eine gehörige Überstimulation. Daher hatte ich die Covid-Symptome nicht richtig wahrgenommen. Nun endlich zu meiner Frage: der astronomischen Gefahr einer Fehlgeburt in meinem Alter bin ich mir sehr bewusst, und die Angst davor ist bereits schwer erträglich. Jetzt befinde ich mich seit der Covid-Diagnose emotional und psychisch im freien Fall, da ich mir zusätzlich Sorgen um die weitere Gefährdung einer intakten SS mache. Besonders belastet mich, dass ich nun nicht weiß, wann ich überhaupt den nächsten Test / US wahrnehmen kann, da ja in den Sternen steht, wann ich mich offiziell freitesten kann. Mir gelingt es nicht, auf andere Gedanken zu kommen, obgleich ich intellektuell natürlich verstehe, dass Tests und US keine Schwangerschaft viabler machen, die nun erneute belastende Ungewissheit (nach Monaten und Monaten mit stetigem Warten und Fürchten und Bangen) bringt mich jedoch schier um den Verstand. Ich habe einfach wirklich keine Kraft mehr, so fühlt es sich zumindest an. Können Sie mir etwas zur Gefährdung der SS durch die Covid-Infektion sagen, und vielleicht auch, wie ich diese Angstspirale zu mildern versuchen kann? Die Überstimulation ist ausgeprägt, aber nicht so, dass ich dafür unter normalen Umständen ins KH gefahren wäre, ich wäre heute in der Kiwu-Klinik vorstellig geworden, um zur Sicherheit draufschauen zu lassen (keine Atemnot, kein Fieber, nur stark aufgetriebener und schmerzend harter Bauch mit gelegentlichen Krämpfen, die diffuse Benommenheit und das Kopfweh können ja zu allem in diesem bunten Strauß der Möglichkeiten passen). Sehen Sie mir bitten den langwierigen Sermon nach, ich stehe wirklich neben mir. Vielen Dank vorab für Ihre Unterstützung. jmlexi

von jmlexi am 11.07.2022, 14:05



Antwort auf: (Wieder) schwanger nach 7. ICSI mit 42, Coviderkrankung an SSW 4+2 festgestellt.

Liebe jmlexi, Ihre Angst ist sehr verständlich, in dieser Situation würde sich jeder sehr viele Gedanken machen. Ich würde Ihnen empfehlen, telefonisch mit Ihren Gynäkologen zu klären, ob und unter welchen Bedingungen Sie (und Ihr Mann) Termine wahrnehmen können und ob es nicht möglich wäre, häufigere Untersuchungen durchführen zu lassen. Ich kenne einige Gynäkologen, die vor allem nach einer Kinderwunschbehandlung dafür offen sind. Außerdem würde ich Ihnen empfehlen, sich in der Schwangerschaft von einer Beratungskraft begleiten zu lassen (am besten per Video), damit Sie in regelmäßigen Gesprächen Ihre Ängste und Befürchtungen besprechen können und diese etwas abmildern lernen. Fachkräfte finden Sie hier: www.bkid.de Machen Sie sich keine Gedanken wegen Ihres "langen Sermons" - das ist unter diesen Bedigungen wirklich nachvollziehbar! Herzliche Grüße Petra Thorn

von Dr. Petra Thorn am 11.07.2022



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