Guten Abend!
Mein Sohn 2 Monate alt, bricht die Pre Nahrung immer und komplett im Schwall aus, meistens nach 1-2 Stunden. Normalerweise stille ich, wir wollten aber für den Notfall Nahrung zuhause haben und ich wollte auch nicht mehr lange stillen.
Meine Hebamme hat eine Kuhmilchallergie vermutet, wir haben dann Ziegenmilch probiert aber auch diese bricht er aus, dann hat meine Hebamme gemeint wir sollten die Nahrung andicken aber auch das blieb ohne Erfolg.
Woran kann das liegen und was mache ich wenn ich jetzt abstillen möchte?
Vielen Dank im Vorraus!
von
Jacquelinee12.
am 22.04.2023, 20:35
Bei einem Verdacht auf Kuhmilchallergie solltest du einen Kinderarzt konsultieren. Ich möchte deiner Hebamme aus der Ferne keine Kompetenz absprechen, aber sie ist kein Arzt.
Ziegenmilch gilt übrigens nicht als sinnvolle Alternative bei Kuhmilchallergie, da die Allergie durch ein bestimmtes Eiweiß-Protein ausgelöst wird, das dort ebenfalls enthalten ist. Darauf weisen selbst die Hersteller hin. Andicken bringt bei einer echten Allergie natürlich ebenfalls nichts.
Geh zum Kinderarzt, lass es abklären.. Bei Bedarf gibt es spezielle Säuglingsnahrung (meines Wissens sogar auf Rezept).
von
Cpt_Elli
am 23.04.2023, 10:15
Ich würde versuchen, einen Sauger mit wirklich kleinen Loch zu probieren und immer wieder Pausen zu machen. Eine Mahlzeit sollte 20 min dauern.
Vielleicht trinkt er einfach zu schnell?
von
rabe71
am 23.04.2023, 20:41
Hallo Jaqueline,
erstmal muss ich dir sagen, dass bei einer Kuhmilcheiweißallergie Ziegenmilch KEINE Alternative ist. Auch nicht Schafmilch oder Stutenmilch, da die Eiweiße dieser Milcharten sehr denen der Kuhmilch ähneln und der Körper sie auch als „schlecht“ erkennt.
Die ersten wichtigen Frage in diesem Zusammenhang sind:
1. Wie ernährst du dich? Isst du ganz normal Kuhmilchprodukte (Käse, Milch, Joghurt, Topfen usw), wenn du deinen Sohn stillst?
2. Wenn ja, erbricht er auch nach dem Stillen schwallartig?
3. Wenn ja, könnte dies wirklich auf eine Allergie hinweisen. Dann unbedingt sofort zum Kinderarzt!
4. Wenn nein, dann muss die Ursache irgendwo anders liegen und nicht am Kuhmilcheiweiß.
5. Hat er sonst irgendwelche Beschwerden wie zB. Durchfall, d.h. also nicht den typischen weichen Stuhl von Muttermilch, sondern schon wässrig oder vl sogar mit Blutbeimengungen?
oder auffällige Hautausschläge?
6. Weint er nach dem Stillen, weil er evtl. Bauchschmerzen hat? (was aber in diesem Alter oft in gewissen Maße noch normal sein kann…)
Wenn er auch beim Stillen Probleme hat die Nahrung zu behalten und dadurch wirklich ein Verdacht auf Kuhmilcheiweißallergie bestünde, würde ich mich unbedingt an den Kinderarzt wenden. Und nicht selbst rumprobieren oder Diäten nach irgendwelchen Listen durchführen, da dein Kind sonst wichtige Nährstoffe nicht in ausreichendem Maße erhält.
Da braucht es wirklich professionelle Anleitung und Tipps von Ernährungsexperten (auch Kinderärzte sind da ernährungstechnisch meiner Meinung nach nicht ausreichend geschult, damit ein Laie es im Alltag dann richtig umsetzen kann).
Eine Allergie kann nur diagnostiziert werden, wenn auf Kuhmilch ausnahmslos verzichtet wird und sich die Beschwerden dadurch bessern.
D.h. wenn du stillst, müsstest du genauestens bei deiner Ernährung darauf achten, KEINE Milchprodukte zu essen (auch keine Schafmilch, Ziegenmilch, Stutenmilch o.ä.) und dann beobachten ob es deinem Kind besser geht.
Wenn du aber abstillen möchtest und auf Flaschennahrung umsteigen willst, gibt es bei Verdacht auf Kuhmilcheiweißallergie Spezialnahrungen, welche der Arzt verschreiben kann (die sind nämlich unbezahlbar teuer, daher ist eine Verschreibung wichtig).
Wenn ich dir aber einen Rat geben darf, würde ich derzeit nicht abstillen, wenn du dir nicht sicher bist was das Problem bei der Flaschennahrung ist. Außer natürlich wenn es dir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geht oder so etwas ähnliches. Und nebenbei sind diese Spezialnahrungen meiner Meinung nach vom Geschmack her richtig eklig (das riecht man schon beim Zubereiten), daher würdest du deinem Kind doppelt etwas Gutes tun, wenn du weiterstillst 
Was mir noch eingefallen wäre:
Aus welcher Flasche hat er getrunken? Welche Saugergröße? Hat er zwischendurch mal Bäuerchen gemacht?
Aus dem Fläschchen können Säuglinge viel leichter trinken, da der Kraftaufwand beim Saugen deutlich geringer ist als an der Brust. Vielleicht hat er einfach zu schnell, zu viel auf einmal getrunken (man weiß ja schlussendlich nicht wie viel er an der Brust getrunken hätte…)
und dadurch ist es für den kleinen Magen dann zu viel und es kommt wieder retour.
Also kleine Saugergröße probieren, zwischendurch mal Aufstoßen lassen und vorerst mal nur kleine Mengen PRE probieren. Vielleicht erbricht er es dann nicht mehr.
Ist nur so ein Gedanke.
Sorry für die lange Antwort. Vl kannst du nochmal was hören lassen, würde mich sehr interessieren, wie es euch weiterhin geht
Liebe Grüße
von
Aisy91
am 27.04.2023, 20:39
