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Geschrieben von mia_sara am 04.01.2013, 11:48 Uhr

Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Hallo,

bei unserem 4-jährigen Sohn (im Oktober 4 geworden) sollen die Gaumenmandeln entfernt werden (Tonsillektomie). Seine Mandeln berühren sich in der Mitte, er hat Probleme beim Atmen, beim Schlucken, er schnarcht stark, hat Atemaussetzer, ist ständig verschleimt und spricht sehr klosig (Fremde haben langsam aber sicher Schwierigkeiten, ihn zu verstehen, und auch mir fällt es zunehmend schwer). Ich dachte, eine Verkleinerung wäre ausreichend, da er nie Probleme mit Mandelentzündungen hatte. Aber der Professor meinte, eine vollständige Ausschabung sei besser? Hat jemand von Euch Erfahrungen damit bei einem ähnlich alten Kind? Auch in Bezug auf die Nachbehandlung, Schmerzen, Nachblutung etc.?

Vielen Dank und schöne Grüße
mia

 
10 Antworten:

Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von Krümelkecks am 04.01.2013, 13:12 Uhr

Hallo,

unserer Tochter wurden die Mandeln auch mit 4 rausgenommen. Nachblutungen hatte sie keine. Eher hatte sie Probleme mit einem Keim, den wir aus dem Krankenhaus mitbrachte und sie deshalb Fieber bekam. Aber ansonsten lief alles recht problemlos.

Bisher haben wir es nicht bereut.

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von heini1712 am 04.01.2013, 21:31 Uhr

Hallo,
bei meinem Sohn war das ganz genau so. Auch fast das gleiche Alter (3,5).
ALLERDINGS wurden bei ihm die Mandeln gekappt. Verstehe auch nicht, warum sie bei deinem Sohn ganz raus sollen. Also hier war ganz klar, die werden nur gekappt. Er hatte auch nie Mandelentzündung oder Ohrenentzündung.

Würde unbedingt noch mal ne 2. Meinung einholen oder erklären lassen, warum eine Kappung nicht reicht. Eine Kappung kann ambulant gemacht werden. Wobei wir uns dafür entschieden haben, eine Übernachtung im KH. Bei einer vollständigen Entnahme ist er 1 Woche im KH. Da sieht man doch schon den Unterschied, zwischen den beiden Sachen. Komplett raus, birgt schon mehr Risiken.
Meine Mandeln wurden auch ganz entfernt und ich mußte noch mal ins KH mit Nachblutungen. Nicht schön.

LG und unbedingt klären
Gitte

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von Biankita am 04.01.2013, 22:20 Uhr

Hallo Mia,

bei unserer Tochter (jetzt 6 1/2) war das vor ziemlich genau drei Jahren ähnlich. Zwar hatte sie (noch) keine kissing tonsills, aber viel Abstand war da nicht mehr dazwischen. Dazu kamen dann auch das Schnarchen mit Atemaussetzern und ziemlich kehliges Sprechen. Davor hatte sie gelegentlich mit Angina, aber fast nie mit MOE zu kämpfen. Als wir dann bei der HNO-Ärztin vorstellig wurden, meinte sie, dass sie nach dem optischen Befund die Kinder erstmal ins Schlaflabor schickt, dass wir uns das aber nach meinen Schilderungen von den Atemaussetzern sparen könnten und sie uns gleich für eine OP einplant. Annika wurden damals im Februar 2010 mit reichlich 3 1/2 die Gaumenmandeln verkürzt und die Rachenmandel wurde komplett entfernt. Die OP wurde von der Ärztin selber auf einen Donnerstag früh ambulant vorgenommen, danach hat sie uns noch 48 Stunden zur Beobachtung in die nächstgelegene Kinderklinik geschickt und Samstag vormittag durften wir nach Hause. Knapp eine Woche nach dem Eingriff waren die Fibrinbeläge von den Mandeln verschwunden und den Montag darauf ging unsere Süße wieder in den Kindergarten.
Wir haben den Eingriff nie bereut. Das kehlige Sprechen war sofort verschwunden, Angina hat sie seitdem nie wieder gehabt und auch beim Schlafen ist sie seitdem wesentlich ruhiger.

Ich kann ehrlich gesagt eine komplette Entfernung nicht nachvollziehen, da es doch mit gewissen Risiken aufgrund der Nachblutungen verbunden ist. Unsere Ärztin meinte damals, dass bei einer Verkürzung diese Gefäße nicht erreicht werden und Komplikationen deshalb höchstselten vorkommen. Außerdem sei es wichtig, zur Infektbekämpfung noch etwas Gewebe zu belassen. Einziges Argument für eine Komplettentfernung ist, dass die dann nicht mehr nachwachsen, was bei geschälten Mandeln wohl vorkommt.
Also lass dir das nochmal durch den Kopf gehen bzw. zieh' vielleicht noch einen anderen Arzt zurate. Auch Professoren können mal Unrecht haben.

Dann alles Gute für den Eingriff, wie auch immer er ablaufen wird.

LG Bianca

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von Pamo am 04.01.2013, 22:39 Uhr

Mein einziger Rat ist, dass du vorher detailliert über die Schmerztherapie sprichst und gute Schmerzmittel bestehst. Ich kann mich noch sehr gut an die völlig überflüssigen, großen Schmerzen erinnern, die ich selber hatte.

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von Antonia82 am 05.01.2013, 9:45 Uhr

Also definitiv eine 2. Meinung einholen!!! Gerade die sog. Prof.s sitzen auf einen hohen Ross, schlagen häufig die Maximal Therapie vor, auch nich zuletzt um ihre Betten zu füllen.....
Aufgrund Ihres hohen Standes passiert ihnen rein juristisch häufig nichts...man *kennt* sich....
In deinem Fall finde ich eine totale Tonsillektomie nicht sinnvoll! zum einen benötigt ein 4 Jähriger das Tonsillengewebe noch als natürlicher Abwehrmechanismus, zum anderen birgt die OP ein sehr großes Nachblutungsrisiko. Ich habe an einer großen *renommierten* deutschen Uniklinik gearbeitet, solche Nachblutungen sind leider Gottes doch recht häufig und gerade bei kleinen Kindern sehr gefährlich....
Ich habe auf der anderen Seite auch viele Kinder erlebt, die ohne OP aber dafür mit konsequenter Myofunktioneller Therapie das Problem in den Griff bekommen haben -komplett ohne OP-.... Nasenflöten, Face Former etc......
Entschuldige meine Ausführungen, aber wenn man jahrelang im medizinischen Bereich tätig ist, sieht man manches sehr skeptisch....
Alles Liebe und viel

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von Rieke80 am 05.01.2013, 19:02 Uhr

Hallo,

unserer Tochter wurden auch mit 4 Jahren die Mandeln komplett entnommen, mit Ausschabung. Sie hat "dumpf" gesprochen, sehr laut geschnarcht, ständig, ohne Pause Schnupfen, und konnte nur noch weiche Sachen essen, wie Banane und Johgurt. Fleisch ging fast gar nicht mehr durch.
Wir waren 4 Tage im Krankenhaus. Klar, ist das mit Schmerzen verbunden. Sie hat Nurofen Schmerzsaft bekommen. Es gab erst nur weiche Sachen zu essen. Nach einer Woche nochmal zur Kontrolle. Es gab auch keine Nachblutungen, wobei uns gesagt wurde, dass ist bei Kindern eher selten, die Gefahr ist hoch bei Erwachsenen.
Kurz um: Das schnarchen war sofort weg, seit dem ungelogen nicht einen Schnupfen mehr (sie ist jetzt 6 Jahre) sie hat eine "Mädchenstimme" bekommen, und isst wie ein Scheundrescher. Klar, es ist eine OP, aber wir haben es nicht bereut. Wenn die Mandeln so groß sind, und nur Ärger machen, halten sie nicht, wie man sagt, Krankheitserreger ab, sondern sind ein Herd für Krankheiten, also das Gegenteil.

Schöne Grüße

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von CelinasMama am 05.01.2013, 21:39 Uhr

Wir hatten im September die OP. Mandeln waren auch ziemlich verwachsen und sie hatte dadurch Atemaussetzer. Sie haben uns vorher gesagt, dass sie es alles während der OP entscheiden was sie machen(ob ganz raus oder nicht,je nach dem wie es von "innen"aussieht) . Mandeln wurden abgelasert,Rachenmandel dazu noch raus, und Schnitte in die Ohren ohne Röhrchen. Es gab keinerlei Probleme, 2 Std. nach der Op ist sie schon wieder rumgesprungen,und musste sie die Tage danach sehr bremsen. Schmerzen konnte sie nicht haben, wurde vor jeder Mahlzeit Norufen gegeben, ob ich das wollte oder nicht,hätte es lieber erstmal ohne probiert, weil sie keinerlei Anzeichen von Schmerzen hatte,aber auf meckernde Kinder hatten die da wohl so garkein Bock :)(

Ich meine sie müssten dir es ja genau erklärt haben was sie warum machen?!

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von CelinasMama am 05.01.2013, 21:46 Uhr

Fällt mir grad noch ein:
als ich sagte wenn es geht lieber drin lassen, meine die Ärztin, die Mandeln haben sowieso bald keine wirkliche Funktion mehr und wären nur wie ein Schwamm der nix mehr filtert oder so ähnlich, und man hat halt die Probleme mit Entzündungen oder Nachwucherungen nicht,was auch Folge OP´s bedeuten kann. Das Risiko von Nachblutungen ist bei Teilentfernung glaub ich auch höher.
Jedes halbe Jahr müssen wir nun zum HNO ob was nachgewachsen ist.

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von mia_sara am 07.01.2013, 10:41 Uhr

Danke für die vielen Antworten. Also so wie ich das verstanden habe, meinte der Arzt, im Falle meines Sohnes würden die Mandeln definitv mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Und dass er schon oft nachgewuchterte Mandeln dann doch komplett entfernen musste, also wieder OP. Hab mich jetzt übers Wochenende mit einigen Leuten unterhalten und auch da kam es vor, dass in der Kindheit teilentfernte Mandeln im Erwachsenenalter dann doch noch komplett raus mussten. Und für Erwachsene ist es noch gefährlicher, schmerzhafter, langwieriger...

Der Prof war übrigens schon die 2. Meinung...
Und er operiert selbst (nein, wir sind nicht privat versichert), also denke/hoffe ich, er wird wissen, ob er die Verantwortung übernehmen kann.

Danke an Euch nochmal
mia

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Re: Erfahrung mit vollständiger Entfernung der Gaumenmandeln?

Antwort von Heidschnucke am 07.01.2013, 18:08 Uhr

Mein Sohn hatte mit 7 Jahren eine Tonsillektomie. Sie hat viel gebracht, es ging ihm danach viel besser. Der Eingriff selbst bzw die Schmerzen danach waren sehr schlimm. Er mußte sehr starke Schmerzmittel bekommen und hat sehr gelitten (Tag 1). Ab Tag 2 ging es besser. Am 6. Tag hatte er eine Nachblutung.
Uns wurde gesagt, dass Kappen keinen Sinn macht, da die Reste sich auch noch entzünden können.

Ich würde es wieder machen lassen würde ihn und mich aber besser darauf vorbereiten.

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