zurück| Geschrieben von mäusekinder am 31.01.2009, 21:26 Uhr |
schulrückstellung bei besonderem kind erfahrungen gesucht
hallo ihr lieben,
ich muß mich einfach mal auslassen, das wird bestimmt lang tut mir leid.
mein sohn tom ist letztes jahr mit 5 jahren, auf meinen einsatz in die sprachheilvorschule gekommen. ( hier gibt es keine sprachheilkindergärten)
nun ist tom letzte woche 6 jahre alt geworden und kann eingeschult werden, in die erste klasse sprachheilschule.
Tom ist in diesem schuljahr 4 wochen zur reha in werscherberg gewesen und hat auch so einige tage durch krankheit gefehlt.
Ich würde Tom einfach noch gerne ein jahr in der vorschule geben. erstens ist die konzentration noch nicht ausreichend. und ich mag ihm einfach noch ein jahr zeit geben, bevor wieder eine neue situation auf ihn zukommt. wenn alles klappt werden wir evtl. nochmals 4 wochen nach werscherberg fahren, das hieß auch gleich wieder einen ausfallzeitraum.
nach rücksprache mit seiner lehrerin begrüßte sie meinen vorschlag und hat dies auch unterstützt das tom einfach mal zeit hat zum anzukommen. nun schrieb mich das schulamt an, das tom getestet wird ob er wirklich in der vorschule bleiben kann oder eingeschult wird.
ich verstehe nicht, wenn doch die eltern und die lehrerin sich einig sind warum tom nun beutachtet werden muß.
gestern rief mich die Frau die das gutachten erstellen soll an. eine sehr nett jüngere frau ( sie hat nach eigener auskunft noch nie ein sprachheilgutachten erstellt besucht aber diese woche noch eine fortbildung) sie hat mir erzählt, das sie einmal mich hier zuhause besucht ( ist total inordnung sie kann gerne sich ein bild von uns machen), dann kommt sie 2 mal in die schule um ihn dort zu erleben und dann wird noch ein nonverbaler intelligenztest gemacht.danach erstellt sie ihr gutachten. ich hab sehr offen mit ihr gesprochen und meine bedenken erklärt. sie hatte noch nie was von einer sprachheilreha gehört etc. war aber sehr offen. sie nimmt sich zeit, wenn sie am freitag kommt toms berichte durchzulesen bzw. werd ich ihr die akte kopieren damit sie dies in ruhe tun kann.
warum vertraut man nicht den leuten die tom tag täglich sehen und wenn wir uns doch einig sind das er noch ein jahr vorschule bräuchte ( dann kann er immer noch in die sprachheilschule gehen) warum muß dieses kind diese ganzen verwaltungsabläuf mitmachen?????
ich hab einen dicken aktenordner an therapieberichten etc. das sollte doch genügen. ich arbeite selber auf einer behörde und weiß das die leute am wenigsten dafür können.
tut mir leid das ich euch jetzt damit zu werfe, aber viele die einfach "nur" kinder haben ohne besonderheit wissen gar nicht was ich meine.
wie war das bei euch ? habt ihr euer kind auch zurückstellen lassen und wenn ja wie habt ihr das angestellt?
bin für alle beiträge offen
vielen dank sandra
_________________
Sandra (03/75) Christoph (01/73), Max (01/01) gesund, Tom (01/03) sprachentwicklungsverzögerung, phonologische Störung, Dyslalie,Wahrnehmungsstörungen und ein toller Kerl, , Jule (05/07) gesund
Beitrag beantwortenRe: schulrückstellung bei besonderem kind erfahrungen gesucht
Antwort von ujs am 31.01.2009, 22:43 Uhr
Hallo Sandra!
Ob das mit der Schulrückstellung bei Euch geht oder nicht, kann ich Dir leider nicht beantworten.
Aber warum es nochmal geprüft wird - dafür habe ich zumindest eine teilweise Erklärung, die ich hier schonmal 'im echten Leben' erlebt habe. Da ging es darum - das Kind war in Stichtagnähe - und die Eltern behaupteten, daß es für das Kind besser wäre noch ein Jahr im Kiga zu bleiben. Die Begründungen dafür waren sehr fadenscheinig. Aber eine, die sie uns erzählt hatten, war, daß sie das Kind lieber noch ein Jahr im Kindergarten lassen, damit sie nochmal günstig in Urlaub fahren können.
Normal ist das nicht, aber alles ist möglich. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß es hier immernoch Eltern gibt (leider), die z. B. glauben, daß Mädchen nichts lernen müssen (außer Haushalt) und deswegen nicht in die Schule brauchen. Mit einer Rückstellung hat man wenigstens noch ein Jahr 'Ruhe'.
Vielleicht verstehst Du, daß die Regelung nicht gegen Euch geht, sondern gegen die, die den Kiga als "Verwahrstation" mißbrauchen.
LG
ujs
Re: schulrückstellung bei besonderem kind erfahrungen gesucht
Antwort von TanjaYP am 01.02.2009, 9:40 Uhr
Es kommt darauf an aus welchem Bundesland du kommst ob eine Rückstellung klappt oder nicht!
Bzw. ob es einfach geht oder ein Kampf wird!
In NRW ist es fast unmöglich aus den Gründen die dein Kind betreffen es zurückstellen zu lassen!
Da geht es eigentlich nur aus medizinischen Gründen!
Wir kommen aus NRW und ich konnte meinen Sohn zurück stellen!
Weil er im Januar einen Eingriff am Herzen hatte!
Ohne diesen Eingriff wäre er trotz Entwicklungsverzögerung, trotz Wahrnehmungsstörung, Körperkoordinationsstörungen und noch so einigen Dingen eingeschult worden!
Hier gibt es auch keine Vorschule und Vorraussetzung für die Rückstellung meines Sohnes war auch, dass er das Jahr noch im heilpädagogischen KiGa bleiben kann!
War das ein Sprach-Reha in Werscherberg???
Könnte mir vorstellen dass das dann nicht als Ausfallzeit zählt weil es ja zur Sprachförderung dient!
In anderen Bundesländern als NRW ist es wohl wesentlich einfacher Kinder zurück stellen zu lassen!
Ich drücke dir die Daumen!
LG Tanja
Re: schulrückstellung bei besonderem kind erfahrungen gesucht
Antwort von Bosna am 01.02.2009, 10:03 Uhr
Hallo Sandra
Mein Sohn geht auch in die Sprachheilvorschule.
Aufgrund seiner Defizite wurde mir von der Erzieherin und der Ergotherapeutin nahegelegt ihn doch zurückzustufen.
Er ist im März 2003 geboren.
Ich hab mir jetzt ein Attest vom Arzt geholt und mit der Rektorin unserer Regelschule gesprochen .Es geht in Ordnung.Er muss zwar das ganze Programm mitmachen bleibt aber dann in der Vorschule.
In Bayern dürfen in solchen Fällen die Eltern entscheiden.
Liebe Grüsse
Karin
Re: schulrückstellung bei besonderem kind erfahrungen gesucht
Antwort von 4hamänner am 01.02.2009, 22:34 Uhr
Hallo Sandra,
da die Schulrückstellung Ländersache ist, kann ich dir nur was dazu schreiben, wie in Sachsen vorgegangen wird. Wir hatten ja das gleiche Problem (Sebastian ist Mitte Juni geboren, 3 Wochen zu früh -> normaler Termin hätte 1 Jahr später bedeutet, wäre er ein paar Tage früher geholt worden, wäre er ein Frühchen und sein Geburtsdatum würde korigiert werden - vielleicht hätte er dann auch jetzt mit weniger Folgen zu kämpfen 
).
Also in Sachsen hat bei einer Einschulung in eine Regelschule (auch integrativ) die Schule das letzte entscheidende Wort, wenn es um eine Rückstellung geht. Bei Sonderschulen wird das ganze kritischer betrachtet. Eine zeitlang hieß es wohl auch, daß Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gar nicht zurückgestellt werden, da die Schule ja auf die speziellen Bedürfnisse des Kindes Rücksicht nimmt. Jetzt - so wurde uns versichert - sei es wohl nicht mehr unmöglich. Wichtig ist, daß in dem "gewonnen" Jahr Entwicklungen zu erwarten sind, die einen Einfluß auf das Lernziel haben oder es liegen medizinische Gründe, wie geplante Operation mit längerer Reha o.ä., vor.
Zu Bedenken wurde uns gegeben, daß diese Rückstellung auf die freiwilligen Rückstellungen (Wiederholung des Schuljahres auf Wunsch der Eltern oder Schulzeitstreckung: 1 Schuljahr in 2 Jahren - max. 2 in der gesamten Schullaufbahn) mit angerechtnet werden!
Wir hatten übrigens erwogen, Sebastian vorerst für die integrative Beschulung anzumelden, um die Rückstellung auf jeden Fall durchzubekommen. Dann haben wir aber bei ihm Entwicklungen gesehen (zunehmende Gruppenfähigkeit, der Wille, zu den Großen zugehören) und mußten feststellen, daß der Heilpädagogische Kindergarten ihn nicht ausreichend fördern könnte (der Betreuungsschlüssel ist in den Schulen wesentlich besser). Außerdem haben wir mit der Körperbehindertenschule geredet und da ein sehr gutes Gefühl. Uns wurde vorgeschlagen, daß Sebastian ja erstmal in der G-Klasse (ohne festen Lehrplan mit individuellen Förderzielen) eingeschult werden könnte und im folgenden Jahr die 1. Klasse dann (wenn er die entsprechenden Voraussetzungen hat) in der L-Klasse anfangen kann.
Mit dieser Art der "Vorschule" können wir uns arrangieren, da die Schule unserem Sohn mehr Möglichkeiten bietet als der Kindergarten.
Die machen jetzt noch eine umfangreiche Diagnostik (3 Tage sind die Kinder dann schon in der Schule bei den Lehrern) und dann werden wir entgültig sehen, wie es weitergeht!
Liebe Grüße Anja
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