Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Zauberfee1985 am 27.04.2024, 22:12 Uhr

Depressionen nach Fehlgeburten

Hallo ihr Lieben.

Mir geht es zur Zeit nicht so gut.
Habe 2 Fehlgeburten gehabt, eine im September 2023, eine mitte März 2024. Die zweite war sehr schlimm, eine Ausschabung war erforderlich und mein HB Wert ist auf 9 abgefallen, nehme zur Zeit noch die mittlerweile zweite Packung Ferro Sanol (Eisen)
Da es gerade viele Baustellen in meinem Leben gibt und ich von meiner Mutter sehr geprägt bin, ist es mir nun passiert, dass ich in eine Depression gerutscht bin. Ich hatte damals immer schonmal Phasen, in denen es mir nicht so gut ging und ich mich überfordert/überlastet fühlte.
Ich bin zur Zeit noch krank geschrieben und überlege auch mich beruflich zu verändern.
Ich nehme seit heute ein Antidepressivum, weil ich hoffe, dass es mir erstmal klarere Gedanken bringen kann. Einen Therapieplatz habe ich bisher noch nicht.
Meinem Mann geht es emotional auch nicht gut.
Wir haben heute unserer 3 jährigen Tochter erst davon erzählt, weil wir es vorher nicht geschafft haben. Mal sehen wie sie es verkraftet.

Ist es hier mehreren Mitlesenden so ergangen, was hat euch geholfen?

Liebe Grüße.

Zauberfee1985, 1 Kind an der Hand und 2 Sterne im Herzen

 
6 Antworten:

Re: Depressionen nach Fehlgeburten

Antwort von Julieju am 28.04.2024, 7:15 Uhr

Hallo.
Ich kann dich sehr gut verstehen.
Mir ging es auch sehr sehr schlecht nach meiner ersten FG. Das Baby war gesund, aber ich hatte eine Infektion die von meiner Ärztin nicht erkannt wurde.
1 Tag vorm 2. Geburtstag meiner Tochter ist das Baby unter starken Schmerzen raus gekommen.
Dann wurde 1 Tag im KH mit Medikamenten versucht, dass der Rest raus kommt. Einen Tag darauf musste ich ausgeschabt werden.
Die Seelsorge, die sie mir geschickt haben, hat selber geweint.
Meine Tochter hat es voll mitbekommen.
Heute noch fragt sie ständig nach einem Geschwisterchen und warum ihr Bruder tot ist.

Die Schwangerschaft war schon offiziell, dh es kamen dazu die mitleidigen Blicke in der Arbeit und das blöde "wie geht's dir"?

Ich war glaub ich 9 Wochen krank geschrieben. Konnte einfach nichts machen.
Wollte Beruf wechseln. Aber jetzt noch komplett von vorn anfangen?
Und dann vermutlich weniger verdienen....

Ich war leider eine Zeit lang auch gegenüber meiner Tochter schnell gereizt und überfordert, habe viel mit meinem Partner gestritten und sie hat es mitbekommen. Das hat sich zum Glück wieder gelegt.
Hab auch Antidepressiva angeboten bekommen, aber erstmal abgelehnt.

Ich hab dann viel im Garten gearbeitet. War mit der Kleinen sehr oft in der Natur. Das hat ein wenig geholfen. War auch oft am Friedhof.

Über 1 Jahr später hatte ich einen Frühabort. Das war für mich, nach dieser Erfahrung, nicht sooo schlimm.

Das Einzige was mir geholfen hat, und ich sage nicht, dass ich nicht heute noch in regelmäßigen Abständen noch weinen muss und verzweifelt bin, ist der zeitliche Abstand. Und ... ich schaue hier oft vorbei und merke dabei, dass ich nicht alleine bin, dass es anderen auch so geht. Nicht, dass ich das jemandem wünsche, aber man fühlt sich nicht so einsam in seinem Schmerz.
Es ist jetzt über 2 Jahre her. Kind werde ich keines mehr bekommen.

Aber ich habe so eine süße, liebe Tochter, die ich sehr liebe und bekomme so viel Liebe zurück! Daran erfreue ich mich jeden Tag. Ich zeige ihr die Welt, mache alles mit ihr (bzw wir).

Ich halte mir dann oft vor Augen, dass das mit 2 Kindern wohl auch schwieriger wäre.
Das ist jetzt kein langfristiger Trost, aber zumindest hilft es kurz.

Ich wünsche dir, dass es bald wieder klappt und bleibt. In der Zwischenzeit halte dein Kind so oft es geht im Arm, sie liebt dich, da bin ich mir ganz sicher.

LG

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Re: Depressionen nach Fehlgeburten

Antwort von Mary64 am 28.04.2024, 10:47 Uhr

Liebe Zauberfee

Ich bin auch in so einer Situation.
MA im Juli 2023 und Februar 2024. Im
Juli eine natürliche FG und dieses Jahr im Februar mit Ausschabung. Ich habe auch eine Tochter aus dem Oktober 2021. Der Wunsch nach einem zweiten Kind steigt ins Unermessliche. Hashimoto hab ich, aber sehr gut eingestellt. Gerinnung und Genetik unauffällig. Jetzt hat man herausgefunden, dass ich eine Narbendehiszenz an meiner Kaiserschnittnarbe im Uterus habe. Dadurch ist es on top jetzt auch noch schwieriger mit dem
Schwanger werden, weil sich immer wieder Flüssigkeit im Uterus sammelt, was eine Implantation verhindert. Ob das auch der Grund für die FG ist, das weiß ich nicht. Am Donnerstag gehe ich zum Spezialisten und es wird entscheiden, ob die Narbe per Bauchspiegelung korrigiert werden sollte. Mit Glück schaff ich es iwann dieses Jahr nochmal zu einer erneuten Schwangerschaft. Zwei in meinem kleinen Team auf der Arbeit sind jetzt schwanger in unserer Familie zudem auch noch, habe ich vor zwei Wochen erfahren. Man meint, dass das Schicksal einem nur in die F…. schlägt, aber ich denke, dass das Glück auch iwann wieder zu uns kommen muss. Wir werden auch wieder dran sein, müssen nur iwie länger warten und stärker kämpfen. Sehr schlimm, wenn man vorher immer zack zack schwanger wurde wie in meinem Fall und jetzt gefühlt nichts mehr geht durch den Kaiserschnitt, aber ich denke mir immer, dass es mir auch nichts bringt, wenn ich jetzt permanent weine oder schlecht drauf bin, dadurch wird es nicht besser oder schlechter. So schaffe ich es zumindest mich immer wieder aus dem Loch rauszuholen. Man muss das Beste draus machen. Und wie du schon gesagt hast, wir haben schon ein Kind, das sollten wir uns immer und immer wieder vor Augen führen.
Alles Liebe.

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Re: Depressionen nach Fehlgeburten

Antwort von Rosebut am 28.04.2024, 13:17 Uhr

Bei der Schwangerschaftsberatung gibt es meistens schneller Gespräche und die helfen auch bei sowas... Mit jemandem drüber reden kann echt helfen.
Ansonsten gibt es oft auch allgemeine Lebensberatungen. Ich nutze sowas gerne, weil es nichts kostet und schneller geht als Therapie... Ich brauchte nach meiner letzten Fehlgeburt sofort Hilfe und nicht in 10 Monaten oder wie lange auch immer man heutzutage warten muss.

Ansonsten taten Freunde mir gut. Bzw die, die mir nicht gut taten, habe ich aus meinem Leben entfernt...

40.000€ hatten wir ausgegeben und das Ergebnis waren 2 Fehlgeburten... Trotzdem hat es danach noch funktioniert. Zwar konnte ich die Schwangerschaft vor Angst nicht genießen, aber das Baby werde ich genießen.

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Re: Depressionen nach Fehlgeburten

Antwort von Zauberfee1985 am 28.04.2024, 20:28 Uhr

Hallo ihr Lieben, danke für eure Antworten.

@ Julieju,
das tut mir sehr Leid, dass du damals die Infektion hattest, darf ich fragen in welcher Ssw deine Fehlgeburt war?
Ja das ist komisch, wenn die Seelsorge selber weint und schwer Trost spenden oder ein Gespräch anbieten kann.
Ja auf der Arbeit ist es dann das schlimmste, wenn die Ss schon bekannt war. Das ist bei mir ja auch so und nun das zweite Mal, deswegen möchte ich nicht zurück.
Ja das denke ich auch, dass viel in die Natur gehen hilft.
Da hast du Recht, dass wir nicht alleine damit sind und es leider vielen passiert ist und wir uns über unsere gesunden Kinder freuen können.

Danke, ich werde meinem Körper dieses Jahr die nötige Ruhe geben und es ggfs nächstes Jahr nochmal probieren, aber auch, nachdem ich eine neue Frauenärztin habe.
Mit meiner Tochter kuschel ich auch ganz viel.

@ Mary64
Ich hatte damals auch einen KS. Das ist gut, dass du nun einen Spezialisten aufsuchen kannst. Wie heißen die Spezialisten dafür, wenn ich fragen darf?
Ja das ist bei mir auch so, mit den vielen Schwangeren drum herum oder den vielen Babies.
Richtig, wir können stolz sein auf unsere gesunden Kinder.

@ Rosebut
Bei einer Familienberatung war ich tatsächlich mit meinem Mann auch Anfang der Woche, haben mitte Mai dort nochmal einen Termin, fand es auch recht hilfreich.
Ja das ist das schlimmste, das man einen Therapieplatz meist nicht während der Akutsituation findet.

Alles Liebe und Gute für euch und eure Familien
:-)

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Re: Depressionen nach Fehlgeburten

Antwort von Julieju am 28.04.2024, 21:22 Uhr

Hallo.

Ich war in der 12. Ssw.
Ich wäre 2 Tage danach aus der Karenz zurück gekommen.
Da ich schwanger nicht in meinem Beteich arbeiten darf, habe ich es ein paar Tage vorher, bei Erhalt des Mutterkindpasses, bekannt gegeben.

Ich war 4 Mal bei der Frauenärztin. 2x davon gab ich gefragt, ob sie einen Abstrich machen kann.

Sie hat keinen gemacht.
Das erste Mal, weil ich Blutungen hatte. Sie wollte nicht bei Blutungen noch manipulieren. Verständlich. Sie sagte wir machen den Abstrich,
wenn wir Kontrolle machen wegen der Blutung. Also 1 Woche später.
Da hat sie drauf vergessen. Und da die Untersuchung für mich äußerst unangenehm war, ist es mir auch nicht gleich aufgefallen. Als ich mich angezogen habe, ist es mir aufgefallen. Dann hab ich gefragt, ob wir jetzt noch einen Abstrich machen können. Sie hat mir einfach Zäpfchen in die Hand gedrückt.

Der erste Abstrich war dann 2 Wochen später bei der ersten Mutterkindpassuntersuchung.
3 Tage später hab ich ihn verloren.
Der Befund des Abstrichs ist erst danach gekommen (Wochenende).

Dass es ein Junge war hab ich von der Patho (Totenschein) erfahren müssen.

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Re: Depressionen nach Fehlgeburten

Antwort von Zauberfee1985 am 28.04.2024, 22:06 Uhr

Hallo.
Es fällt einem immer schwer es so früh bei der Arbeit zu sagen, weil es so viel nach sich ziehen würde, wenn es nicht wie gewünscht ausgeht.

Das ist so traurig, dass deine Frauenärztin dich da nicht eher unterstützt hat und den Abstrich so spät gemacht hat. Unglaublich.

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