Frage: Interaktionsstörung?

Hallo Prof. Michelmann! Hoff erst mal mit meinen Fragen (SORRY LANG) bei Ihnen richtig zu sein! Trotz guten Spermiogramm von meinem Mann und keinen wesentlichen Problemen bei mir stellte sich Jahrelang keine Schwangerschaft ein. Nach einer ganze Menge Behandlungsversuche stellte man dann bei der 1. IVF fest das es zu keiner Befruchtung kam. Daraufhin wurde mir erklärt das eine Interaktionsstörung (bzw. Störung Eiweiß???) vorliegt und es nur mit einer ICSI klappen kann. Da ich erst mal froh war das "DAS" Problem gefunden war und es bei der darauffolgenden ICSI auch mit unseren Sohn geklappt hatte hab ich nie weiter gefragt. Aufgrund das wir jetzt gerne ein Geschwisterchen hätten und wir uns jetzt gerade mitten im dritten und letzten ICSI Versuch befinden stellt sich mir jetzt immer mehr die Frage: Was die "Interaktionsstörung" nun bedeutet? Was ist dies genau? Wodurch wird dies ausgelöst? Gibt es einen Namen (außer Interaktionsstörung) für dieses Problem? Wo kann man Informationen darüber finden? Na ja und vielleicht für mich die wichtigste Frage gibt es noch eine andere Möglichkeit außer die ICSI??? Gibt es mit so einer Diagnose die Chance auf ein natürliches Wunder? Entschuldigung für die vielen Fragen aber ich hab darüber so richtig im Internet nichts gefunden! LG INA

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 14:49



Antwort auf: Interaktionsstörung?

Hallo Ina, damit eine Befruchtung stattfinden kann, müssen Ei und Samenzellen fusionieren. Voraussetzung für diese Fusion ist das sich Erkennen der beiden Zelltypen. Dazu gehören gewisse Rezeptoren, die sich auf der Oberfläche von Ei und Samenzelle befinden. Fehlen diese Rezeptoren oder "passen" die Rezeptoren nicht zueinander, liegt eine Interaktionsstörung vor und es kommt trotz "normaler" Keimzellen nicht zur Befruchtung (die genauen Details können hier nicht erklärt werden). Solch eine Störung kann nach einer IVF immer dann erkannt werden, wenn trotz guter Sammenzellen und reifer Eizellen keine Samenzellen in oder an der Eizellhülle (Zona pellucida) entdeckt werden können. Dann hilft tatsächlich nur eine ICSI. Viele sog. idiopathische Sterilitäten sind auf dieses Phänomen zurückzuführen. Ich wünsche eine erfolgreiche dritte ICSI! MfG HWM

von Prof. Dr. H. W. Michelmann am 18.05.2010