Gewusst wie: Parkett schonend reinigen

Gewusst wie: Parkett schonend reinigen

© Adobe Stock, Friedberg

Edler Parkettboden lässt einen Raum erstrahlen - der hochwertige Fußbodenbelag aus Echtholz macht viel her und erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit. Nicht ohne Grund, Parkett ist langlebig, belastbar, umweltfreundlich, pflegeleicht, nur leider nicht ganz billig.

Die Anschaffung von Parkett kann tatsächlich ganz schön ins Geld gehen. Die günstigen Angebote beginnen bei 15 bis 25 Euro. Wer einen exquisiten Geschmack hat und lieber auf hohe Qualität setzt, sollte aber eher mit 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen, die Handwerkerkosten kommen noch dazu. Verständlicherweise sollte der attraktive Bodenbelag gut gepflegt werden, damit er möglichst lange in gutem Zustand erhalten bleibt.

Oberstes Gebot bei der Parkett-Pflege: wenig Wasser verwenden

Das wichtigste Gebot bei der Reinigung des Parketts ist: Verwenden Sie wenig Wasser! Ansonsten quillt nur das Holz auf. Besonders schonend für den Boden ist es, wenn Sie ihn regelmäßig mit einem Baumwollmopp trocken abwischen, mit einem weichen Besen abfegen oder mit dem Staubsauger mit Bürstenaufsatz absaugen. Wer sein Parkett immer wieder von den kleinen losen Schmutzpartikeln, Sand oder Steinchen befreit, vermeidet, dass sich feine, unansehnliche Kratzer ins Holz scheuern können.

Außerdem sollte Parkett nur mit milden Haushaltsreinigern gepflegt werden, scharfe Reiniger könnten das Holz bzw. die Versiegelung angreifen. Flecken reibt man mit ein wenig Spiritus oder einer Mischung aus warmem Wasser und Essigreiniger ein, lässt dies einige Zeit einwirken und wischt anschließend alles mit warmem Wasser ab. Kratzer, die nicht zu tief sind, kann man mit Möbelpolitur bearbeiten. Schauen Sie aber genau, welches Mittel Sie verwenden: In der Politur sollten keine Silikonöle oder Mineralöl-Derivate stecken, diese Inhaltsstoffe dringen ins Innere des Parketts vor und können nicht wieder entfernt werden. Manche Möbelpolituren hinterlassen auf dem Parkett auch einen dünnen Schmierfilm, der Staub anzieht.

Generell unterscheidet man Parkett entsprechend der Oberflächenbehandlung: Es gibt versiegeltes Parkett und geöltes Parkett. Parkett, das weder versiegelt noch geölt wurde, ist besonders empfindlich, es sollte in regelmäßigen Abständen gewachst und danach gebohnert werden. Hier hat man aber gegen Flecken kaum eine Chance, abgesehen vom Abschleifen der oberen Schicht.

Parkett abschleifen: viel Arbeit, aber danach glänzt der Boden wie neu

Wurde Parkett stark beansprucht und haben sich einige Kratzer und Flecken gebildet, kann man den Bodenbelag nur durch Abschleifen wieder chic in Form bringen. Dabei wird die Oberfläche einen halben Millimeter abgeschliffen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Holz eine ausreichende Stärke aufweist. Deshalb empfehlen Fachhändler auch, beim Einkauf Parkett mit einer mindestens drei Millimeter dicken Nutzschicht auszuwählen. Denn so lässt sich der Boden einige Male abschleifen, um danach jedes Mal wieder wie neu zu glänzen.

Schleifmaschinen kann man bei Bedarf im Fachhandel oder im Baumarkt ausleihen, das Zimmer muss selbstverständlich komplett leer geräumt werden - den Boden abzuschleifen macht einige Arbeit. Ob man diese Mühe bei kleinen Dellen oder Kratzern schon auf sich nehmen möchte, oder sich stattdessen an der Natürlichkeit des Bodens erfreut, muss jeder für sich entscheiden. Schließlich verleihen diese Nutzungsdetails genauso wie auffällige Holzmaserungen oder Astlöcher dem Boden Charakter. Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (VdP) Michael Schmidt vergleicht Parkettboden gar mit der Haut eines Menschen: "Auch ein Parkettboden wird reifer und die Zeit geht nicht spurlos an ihm vorbei."

Versiegeltes Parkett - besser den Fachmann ranlassen

Bei versiegeltem Parkett ist die Oberfläche mit einer Lackschicht versehen, so dass Feuchtigkeit und Schmutz vom Holz abgehalten werden. Der Lack bildet eine widerstandsfähige Barriere. Mit diesen Eigenschaften eignet sich versiegeltes Parkett besonders für den Einsatz in Bad und Küche. Zudem ist es besonders pflegeleicht: Wischen Sie es nur ab und an mit wenig Wasser ab. Bei Flecken können Sie kalten Tee oder Terpentin auf die Stelle reiben und die Flüssigkeit nach einer gewissen Einwirkzeit mit warmem Wasser wegwischen.

Bei der Renovierung von versiegeltem Parkett wird vor allem die obere Lackschicht angeschliffen, vom Holz selbst werden nur wenige Millimeter abgetragen. Danach kommt ein neuer Parkettlack darauf, damit der Boden wieder dauerhaft versiegelt und geschützt ist. Anschließend muss der Lack aber noch etwa 48 Stunden aushärten, bevor man den Boden wieder betreten kann. Es empfiehlt sich, die aufwändige Arbeit von einem Fachbetrieb erledigen zu lassen, die Experten werden den frischen Parkettlack gleichmäßig verteilen, ein Laie könnte dabei eher Schwierigkeiten bekommen.

Geöltes Parkett - hier kann man selbst Hand anlegen

Bei geöltem Parkett wurde, wie der Name schon sagt, die Oberfläche mit einem Öl behandelt. Hier bildet sich kein vollständig abschließender Schutzfilm, durch das Holz kann die Luftfeuchte und das Raumklima weiter positiv beeinflusst werden. Das Öl verhindert aber, dass anderen Flüssigkeiten in das Parkett eindringen können. Je nach Holzsorte und deren Eigenschaften und je nach Holzstärke wird ein anderes spezielles Öl zur Pflege verwendet. Hier kann man mit dem passenden Öl stark beanspruchte Stellen auch unkompliziert selbst ausbessern. Man muss nicht das ganze Zimmer bearbeiten, sondern es reicht den entsprechenden Bereich nachzuölen. Abgesehen von dieser punktuellen Behandlung sollte geölter Parkettboden aber ohnehin zwei bis drei Mal im Jahr mit einem Pflegeöl bearbeitet werden. Welches Öl sich dazu eignet, erfährt man bei einer Beratung im Fachhandel.

Hier kann man darüber hinaus auch spezielle Reparatursets kaufen: Diese beinhalten beispielsweise Schleif- und Poliertücher, einen Hobel, einen Klarlackstift, farbige Wachse und dazu ein elektrisches Schmelzgerät. Sie kosten etwa 50 Euro und eignen sich für die Aufbesserung von geöltem Parkett.

Kratzern im Parkett vorbeugen: Möbelgleiter anbringen

Beim Staubsaugen wird der Sessel verrückt, das Schränkchen wird zur Seite gestellt - damit tiefe Kratzer, Rillen und abgeschabte Stellen gar nicht erst entstehen, sollte man das Parkett vorher schützen. Dazu bietet der Handel Möbelgleiter an, die unter die Möbel geklebt oder geschraubt werden.

Selbstklebende Möbelgleiter aus Filz werden beispielsweise auf Folien-Bögen zu weniger als drei Euro angeboten. Man kann sie problemlos unter Möbel, die nicht so oft verschoben werden, aufkleben. Wichtig ist, dass der Untergrund sauber und fettfrei ist und der Gleiter die richtige Größe hat, also weder übersteht noch zu klein ist. Weiter sollte das Möbel nach der Montage erst einmal nicht verrückt werden, da der Kleber seine volle Wirkung erst allmählich entfaltet. Sobald der Filz abgenutzt ist oder sich loser Schmutz darunter gesammelt hat, sollte der Möbelgleiter ausgetauscht werden. Sonst scheuert man das Parkett auf. Deshalb empfiehlt es sich, die Filzgleiter spätestens alle zwei Monate zu kontrollieren und gegebenenfalls auszutauschen.

Stühle, die oft verrückt werden, stattet man am besten mit Möbelgleitern zum Schrauben oder Nageln aus. Diese Gleiter sind langlebiger und werden entweder ins Stuhlbein hinein geschraubt oder genagelt. Schraubgleiter kann man etwa mit einem Schraubendreher in das Möbelstück schrauben, Nagelgleiter werden vorsichtig mit einem Hammer montiert. Achtung, vorher immer die Mitte ausmessen und den Gleiter genau dort positionieren.

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