Thema:
Geburtstagsgeschenk von einem "Nicht-Freund"
Hallo,
meine Tochter wird demnächst 10. Nun hat sie einen eher problematischen Klassenkameraden. Die beiden waren mal befreundet, aber weil der Junge viel lügt, andere schlecht und Ärger macht, möchte meine Tochter mit ihm nichts mehr zu tun haben. Zu ihrem Geburtstag will sie ihn - wie auch schon letztes Jahr - auch nicht mehr einladen.
Die Mutter des Jungen will aber unbedingt, dass die beiden wieder befreundet sind. Deshalb will sie meiner Tochter unbedingt etwas schenken.
Habt ihr Tipps, wie ich angemessen darauf reagieren könnte?
von
SybilleN
am 16.09.2021, 14:54
Du musst darauf gar nicht reagieren. Deine Tochter sagt angemessen 'danke'.
von
lilly1211
am 16.09.2021, 15:29
Mich befremdet das. Ich hab das noch nie erlebt. Weder dass mich eine Mutter ansprach noch dass mir diese Mutter für mein Kind etwas schenken will. Und genauso würde ich es kommunizieren, sofern mich die Mutter erneut bezüglich eines Geschenkes ansprechen würde. Das ich ihr Anliegen sehr befremdlich finde. Ganz offen. Sachen gibt es. 
von
Caot
am 16.09.2021, 15:47
Danke, das ist genau mein Gefühl. Sie hat mich angeschrieben, was sie meiner Tochter zum Geburtstag schenken kann. Das befremdet mich.
von
SybilleN
am 16.09.2021, 16:49
Hallo,
ich habe gelernt, dass Ehrlichkeit immer richtig ist. Aber eine liebevolle Ehrlichkeit, keine knallharte. Früher dachte ich oft, das geht doch nicht, es ist verletzend, es ist peinlich, unangenehm, ich wähle besser eine Ausrede. Heute sehe ich das anders. Ich habe mit der Wahrheit gegenüber anderen immer gute Erfahrungen gemacht, auch wo ich das vielleicht absolut nicht erwartet hätte.
Du kannst z. B. sagen: „Das ist lieb von euch, und ich kann es verstehen. Aber ich möchte das nicht. Sei mir nicht böse. Freundschaften ändern sich, und diese besteht nicht mehr.” Der Satz “Sei mir nicht böse” ist nicht nur eine leere Floskel. Er ist wichtig und sehr wertvoll, er wird immer verstanden und macht dem anderen klar, dass es nicht darum geht, ihn abzuweisen.
Wenn die andere Mutter hartnäckig ist und trotzdem schenken will, sage erneut: “Nein, sei mir nicht böse, aber wir möchten das wirklich nicht.” Aber ohne weitere oder neue Erklärungen. Bleibe bei dem, was Du gesagt hast. Ruhig mehrfach, das macht nichts.
Die Wahrheit offen auszusprechen, erfordert manchmal ein bisschen Überwindung, aber ich finde, andere Menschen haben Ehrlichkeit verdient.
LG
von
Windpferdchen
am 16.09.2021, 16:07
Vielen Dank, das hört sich nach einem guten Rat an.
von
SybilleN
am 16.09.2021, 16:50
Das denke ich auch.
Ist das Geschenk erstmal geschenkt fühlt man sich schnell schuldig jetzt auch einen Gegenzug zu starten, was schwierig bist,wenn man es gar nicht möchte.
Einmal höflich kommunizieren , das man mit macht nichts erzwingen kann was Freundschaft betrifft oder die wirst immer wieder nach ausreden suchen müssen und das ist anstrengend
Mitglied inaktiv - 16.09.2021, 21:58
Das ist wirklich ein sehr kluger Rat. Ich habe mich früher auch oft davor gescheut, andere Leute abzuweisen oder ihnen unangenehme Wahrheiten zu sagen und Angst, sie vor den Kopf zu stoßen, aber wenn man es so formuliert, geht es allen Beteiligten besser.
von
As
am 16.09.2021, 22:22
Meine Erfahrung ist, dass Menschen, die versuchen Freundschaften für ihre Kinder zu erzwingen, meist sehr resistent gegenüber Worten der Ablehnung sind. Wahrscheinlich wird das Geschenk damit begründet, dass man dem Mädchen eine Freude machen möchte.
Ich würde kurz zurück schreiben, dass es lieb ist, dass an den Geburtstag Deiner Tochter gedacht wird, aber sie nichts schenken brauchen. Wenn Du magst, kannst Du noch ein bisschen deutlicher werden und sagen, dass die Kinder ja nicht mehr so eng befreundet sind. Kommt trotzdem ein Geschenk, soll sich Deine Tochter bedanken und gut ist. Auf keinen Fall den Drang haben am Geburtstag des Jungen was zurück zu schenken. Meist erledigt sich das dann irgendwann.
von
Zwerg1511
am 18.09.2021, 19:04
