Zehn bis Dreizehn

Forum Zehn bis Dreizehn

Latein vis Französisch

Thema: Latein vis Französisch

Hallo Zusammen, ich brauche mal euren Rat: meine Tochter geht in die 5. Klasse, Gymnasium in Bayern. Bei ihr steht nun für ab der 6. Klasse die Sprachenwahl für die zweite Fremdsprache an. Und wir können uns nicht entscheiden... Latein oder Französisch? Sie lernt sich nicht soooo leicht, muss also schon was tun für die Schule. Ihr gefällt Englisch gut, steht aber nur auf ner 3. Habt Ihr Erfahrungen mit einer der Sprachen? Ich kann ihr da gar nicht helfen. Wie würdet ihr entscheiden, bzw. was sind die Beweggründe für eine Entscheidung? Vielen Dank für den Input fransi

von Fransi am 23.02.2024, 22:21



Antwort auf Beitrag von Fransi

Bei mir damals kam die 2. Fremdsprache erst in der 7. Klasse dazu. Meine Eltern haben es komplett mir überlassen. Ich habe mich für Französisch entschieden, weil ich lieber eine „lebende“ Sprache lernen wollte. Für mich wäre „was möchtet das Kind“ glaube auch das Hauptkriterium. Denn beide Sprachen sind mit viel Lernen und Üben verbunden. Und das macht man eher noch für die Sprache, die man sich ausgesucht hat, als für eine aufgezwungene. Außer, es gibt an eurer Schule Besonderheiten (z.B. es gibt nur 2 Lateinlehrer und beide haben einen negativen Ruf).

von JoMiNa am 24.02.2024, 01:22



Antwort auf Beitrag von JoMiNa

.. ist natürlich Voraussetzung. Ich ging davon aus, dass es selber nicht weiß... Eine lebendige Sprache, die man in ein paar Jahren praktisch anwenden kann, vielleicht mit zum Schüleraustausch in das jeweilige Land fährt oder im Urlaub die Sprachkenntnisse testet, ist auf jeden Fall nützlicher und motivierender! Dann ist es auch nicht schlimm, wenn Mama nicht helfen kann, dnn heute gibt es schließlich Youtube usw. Die damaligen Argumente für Latein (die mir gesagt wurden) erscheinen mir heute hanebüchen...

von MM am 24.02.2024, 08:47



Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Ich finde es sehr schade, dass ich kein einziges echtes Pro Latein Post gefunden habe! Ich war auf einer Realschule - 5. Klasse Englisch, 7. Klasse Französisch - ich fand französisch schön, aber die allein ganzen Accente über den Vokalen - ich habe trotz allem Bemühen schnell den Anschluss verloren - vor allem die Aussprache! (Ich war zu der Zeit sehr schüchtern und hatte große Probleme im Mündlichen) Nach zwei Jahren konnte ich Französisch glücklicherweise abwählen und mich auf meine Stärken (Naturwissenschaften) konzentrieren. Ich wollte aber nach der Mittleren Reife weitermachen, ging auf die gymnasiale Oberstufe und fing in der 11 mit Latein an (Kompaktkurs mit mehreren Schulen meiner Heimatstadt). Ich gebe gerne zu, dass ich Superglück mit dem Lateinlehrer hatte - nicht nur, dass er uns sehr gut unterrichtete - er hat uns Latein auch auf humorvolle Art beigebracht - wir lasen schon früh Asterix auf latein, lernten die griechichen und römischen Sagen.in der nicht jugendfreien Version, diskutiertierten über Grabinschriften, ...- Wäre ich ein wenig fleissiger gewesen, hätte ich problemlos mein kleines Latinum mit einer 1 vorm Komma abschliessen können - ohne Streß Ein Jahr nach meinem Abi habe ich eine Fahrradtour durch Südeuropa gemacht - ich konnte weder italienisch, spanisch, portugisich oder französich ( das wenige aus der Realschule war vergessen) - trotzdem konnte ich mich überall verständigen und auch zwischen den Spachen zwitschen - im Notfall half auch noch Englisch. Mir hat das strukturierte Lernen bei Latein auch später während meines Mathe-Studiums geholfen. Allerdings gehört zum Latein-Lernen auch ein großes Interesse für Geschichte. Und meist ist die Schule die einzige Möglichkkeit Latein zu lernen (ausser Studium) - für neue Sprachen kann man später auch immer Kurse belegen oder direkt in die zugehörigen Länder fahren - einen VHS-Kurs für Latein habe ich noch nirgendwo gefunden.

von Dorilys am 27.02.2024, 16:59



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ich hatte ab der 5. Latein bis zur 13. Ich hab es nie geliebt, war aber immer gut. So hab ich meinen eigenen Kindern jeweils zu Latein geraten (ab der 6.) Beide haben es leidenschaftlich gehasst, dabei war die Große ziemlich gut. Mein Sohn freut sich, dass er es endlich ablegen kann. Dennoch, auch wenn es doof klingt, ein Argument ist schon, ob ihr bei einer der beiden Sprachen Fragen beantworten könnt. Und, ja, es ist auch lehrerabhängig…

von magistra am 24.02.2024, 05:33



Antwort auf Beitrag von magistra

Ich hatte damals erst Latein (war ab der 7.Klasse) und erst später Französisch. Ich war sehr gut in Latein, aber trotzdem würde ich es heute umgekehrt machen. Denn so kam das Französisch zu kurz (2 Jahre kürzer) und obwohl ich sprachbegabt bin, habe ich es nie mehr so gut gelernt. In der Zeit hatta man auch schon mehr anderem Lernstoff um die Ohren, und FR kam dann da hinzu.... Das Latein brauchte ich letztendlich nicht. Klar ist es die Grundlage für andere Sprachen, aber das rechtfertigt aus meiner heutigen Sicht nicht, es jahrelang zu büffeln!! Das Argument damals war, es sei nützlich wenn man später zB Medizin studieren wolle. Aber das haben dann auch Mitschüler/innen studiert, die Latein erst später hatten... Da wo wir jetzt wohnen, ist das Schulsystem anders. Fremdsprachen sind außer Englisch (das man ab der 3.Klasse hat, manchmal auch in spielerischer Form schon ab der 1.) wahlweise Spanisch oder Französisch, kommt auch auf die Schule an. Am deutschsprachigen bzw. zweisprachigen Gym unserer Söhne kann man Latein als Wahlfach 2 Jahre vor der Matura/Abi nehmen, wenn man etwas studieren will, wo man es brauchen wird. Das hat unser jüngerer Sohn gemacht (Ziel Medizinstudium). Andere Mitschüler/innen wählen etwas anderes, je nach Neigung, zB Informatik, Geografie... Ich verstehe nicht, warum das in DE immer noch so ist, mit der Wahl Französisch oder Latein... Warum ausgerechnet diese Kombi?? Warum nicht auswählen zwischen 2 lebendigen Sprachen?? Und Latein dann als "Kompaktkurs" viel später für die die es brauchen werden...?? Uns schon ab der 5.Klasse heute? Dann auf jeden Fall eine lebendige Sprache. Meine heutige Meinung .

von MM am 24.02.2024, 08:39



Antwort auf Beitrag von Fransi

Latein ist ziemlich grammatiklstig. Wenn ihr das Spaß macht, dann kann man sich Latein überlegen. Die Rechtschreibung ist auch einfacher. Französisch ist einfach lebendiger, aber eben auch nicht ohne. Gerade die Rechtschreibung, wenn man sich da nicht so leicht tut, ist nicht ganz einfach. Hassen kann man beide Fächer.

von Shanalou am 24.02.2024, 09:29



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ich habe es bei meinen Mitschülern gesehen und auch bei den Kindern meiner Freunde jetzt, dass Latein sehr viel mit Geschichte zu tun hat. Für mich wäre das alleine schon die Hölle gewesen, andere finden das so interessant, dass die "Sprache" ganz selbstverständlich in Kauf genommen wird. Kannst du einschätzen, ob deine Tochter ein gutes Sprachgefühl hat? Also ob sie so einfache Sachen in Englisch wie das -s bei der dritten Person oder do-doesn't-don't quasi ohne nachzudenken hinbekommt? Passt die Satzstellung? Hat sie Probleme mit der Grammatik oder "nur" mit dem Vokabular? In den lebenden Sprachen tut man sich leichter, wenn man dieses Sprachgefühl hat. Da kommen in allen Fremdsprachen irrsinnig viele Fälle, seltsame Zeitformen etc. Englisch ist harmlos verglichen mit Französisch. Vokabeln muss man bei jeder Sprache lernen, da hängt es dann eher an der Faulheit oder auch der Merkfähigkeit. Meine Tochter hat ein gutes Sprachgefühl, war aber definitiv zu faul für eine weitere Fremdsprache. Auf der Realschule kam sie zum Glück drumherum. Latein ist angeblich sehr logisch aufgebaut und bedarf weniger Sprachgefühl. Angeblich. Ich hatte 5.-13. Klasse Englisch (LK-Abi), 7.-11. Klasse Französisch (12./13. Klasse noch Wahlfach Französisch Konversation), 10./11. Klasse Italienisch Wahlfach. Für Reisen finde ich lebende Sprachen sehr sinnvoll, und auch die Grundlage einer lebenden romanischen Sprache (wie Französisch) hilft später beim Erlernen anderer Sprachen (bei mir kürzlich Spanisch). Da braucht's als Grundlage kein Latein.

von Häsle am 24.02.2024, 09:41



Antwort auf Beitrag von Häsle

... Latein und Französisch in umgekehrter Reihenfolge (also bei mir zuerst Latein ab der 7, dann Französisch ab der 9.). Und eben dies sehe ich im nachhinein als Fehler bzw. finde es schade. Besser wäre deine Variante gewesen! (Ich hatte in der Oberstufe ebenfalls Italienisch als Wahlfach und denke nicht, dass ich es mit 2 Jahren weniger Latein schlechter geschafft hätte... ;-)) Was ich nicht verstehe, ist die Argumentation mancher, warum Latein besser wäre. Gerade wenn ein Kind evtl. bisschen Probleme hat, ist eine lebende Sprache immer besser, finde ich. Es ist einfach viel motivierender (und Motivation macht total viel aus für den Lernerfolg!), wenn man sie schon bald praktisch anwenden kann, zB im Urlaub. Und gerade heute gibts auch viele Youtube Videos, man kann Filme streamen in verschiednen Sprachen usw. (zB den legendären Teenie Film "La Boume" auf Orig.Französisch...). Auch Kontakte knüpfen per Social Media ;-), Austauschprogramme... das alles macht es viel leichter auch für sprachlich nicht soo begabte Schüler/innen. Wie gesagt, ich war in Latein immer sehr gut, das ist nicht der Punkt. Aber ich finde es im Nachhinein schade, dafür so viele Jahre "verplempert" zu haben - und verstehe v.a nicht, wieso Latein in Deutschland auch heute noch neben Französisch pseudo-gleichwertig zur Wahl gestellt wird, wenn diese aber eben nicht vergleich bar sind?! Man sollte m.E. 2 lebende Sprachen zur Wahl stellen, zB Französich und Spanisch, oder Italienisch... Und dann, wenn es aufs Abi zugeht, als Wahlfach die "toten" Sprachen (Latein, Altgriechisch) für die, die sie im Studium brauchen werden (Medizin, Theologie...) oder halt einfach interessiert sind! Das wäre dann sinnvoll als gezielte Studienvorveteitung und ginge nicht auf Kosten des Erlernens lebender Sprachen in jungem Alter, wenn man noch nicht so viel um die Ohren hat...

von MM am 24.02.2024, 10:07



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ist halt in Gymnasien so. Wer dann noch Spaß daran hat, wählt die dritte. Ich hab ein Kind mit Französisch und eins mit Latein. Alle gängigen Klischees erfüllten sich nicht. So von wegen stark in Mathe dann Latein ……. hier traf nichts zu. Es war und ist ein notwendiges Übel. Auch meine Jüngste ist fast durch, das ziehe ich also mal als Resümee. Warum hat hier jeder das gewählt, was er wählte. Mein Großer fand die Lateinvorstellung der Lehrerin gut. Deshalb Latein. Meine Kleine sah, Latein, darüber stöhnt der Große und wählte Französisch. Fazit: beides unnötig. Aber wenn man Sprachen liebt, dann sieht das sicherlich anders aus. Englisch haben meine im Leistungskurs. Hier hätten sie sich noch mehr Stunden dafür gewünscht als für eine weitere Sprache.

von Caot am 24.02.2024, 09:59



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ich selbst hatte ab der 5. Latein, ab der 7. Englisch und ab der 9. Französisch. In Latein und Englisch hatte ich immer ne 3, weil ich einfach faul war und nicht viel gelernt habe. In Französisch immer ganz knapp ne 4. ich fand Latein und Englisch aber immer einfacher als Französisch. Latein ist eine „tote“ Sprache, wenn man da einmal die Grammatik verstanden hat, ist es eher eine Fleißfrage (Vokabeln lernen) welche Noten man bekommt.

von Mome am 24.02.2024, 10:19



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hallo, ich hatte selbst beides, und meine Kinder haben einmal Latein und einmal Spanisch gewählt. Latein ist knifflig und ausschließlich mit Fleiß zu schaffen. Französisch als lebendige Sprache ist nicht so analytisch, man lernt relativ schnell ein bisschen Alltags-Französisch. Auch hier ist die Grammatik etwas haarig, weil die romanischen Sprachen da völlig anders funktionieren als das Deutsche. Trotzdem hat man eher Erfolgserlebnisse. Latein ist sehr analytisch und trocken, nichts erschließ sich von selbst. Man muss Spaß an einer komplexen Grammatik haben und sehr fleißig lernen, weil sich nichts intuitiv oder durch „Sprachgefühl“ erschließen lässt. Und wenn man die Grammatik oder die Vokabeln schlabbern lässt, verliert man sehr schnell ganz den Anschluss. Andererseits basiert ein großer Teil unserer heutigen Kultur sowie die Mehrzahl der Fremdwörter auf der Zeit, als die Römer Deutschland besetzt hatten. Auch sehr viele deutsche Wörter haben einen lateinischen Urprung (fenestra = Fenster). Im Lateinunterricht wird auch viel auf die römische Kultur und den Alltag der Kinder damals eingegangen, das fand mein Sohn spannend. Oft sind solche Kinder gut in Latein, die auch gut in Mathe sind. Denen das Knobeln und auch die Logik liegen. Ich selbst fand Latein als Kind doof. Ich habe erst im Studium (Romanistik) angefangen, mich wirklich für Latein zu begeistern als Ursprung der heutigen romanischen Sprachen, als Kind war das undenkbar. Französisch ist auch nicht einfach, wie gesagt, aber es ist doch bunter und lebhafter, einfach weil es eine Alltagssprache eines Nachbarlandes ist. Gut französisch sprechen lernen die meisten Kinder aber dabei trotzdem nicht. Was man aber sagen kann: Du kannst nicht wirklich etwas falsch machen. Beide Sprachen haben spannende Seiten, beide sind nicht einfach zu lernen, beide vermitteln etwas über das Leben in einem anderen Land bzw. einer anderen Zeit, die aber sehr prägend war. Beide Sprachen sind wichtig. Und trotzdem kriegt man in beide Sprachen lediglich einen Einblick. Sie werden nicht so leicht und so gut gelernt wie Englisch. Ich kenne niemanden, der (ohne Auslandsaufenthalt in Frankreich) nach den Jahren mit Französisch-Unterricht wirklich eine Unterhaltung mit Franzosen hätte führen können. LG

von Astrid am 24.02.2024, 11:09



Antwort auf Beitrag von Fransi

Die zweite Fremdsprache ist neben Mathe bei den meisten das Hassfach und der Grund, weshalb die Schulkarriere manchmal wackelt. Insofern kann man da sicher nicht sagen, ob Latein oder Französisch leichter oder besser ist. Bei unseren Kindern war es ganz klar, dass sie ab der 6. Klasse Französisch nehmen müssen. Zum einen, weil wir fast immer Urlaub in Frankreich machen und es da wenigstens einen kleinen Motivationsschub gab, mit der Fremdsprache auch was anfangen zu können. Zum anderen liebt mein Mann Französisch und beherrscht es auf einem sehr hohen Niveau. Also konnte er sie natürlich auch unterstützen und mit ihnen üben (gute Aussprache zum Beispiel, dafür ist in der Schule kaum Zeit). Schüleraustausch mit Frankreich gab es auch. Alle drei Kinder hatten Französisch als Abiturprüfungsfach, eine als LK. Ich selbst habe das kleine Latinum an der Uni nachgemacht, mit großer Freude. Ich fand es total interessant, die Sätze zu erknobeln hat Spaß gemacht, bin aber überzeugt, als Schülerin hätte ich es als furchtbar empfunden. Es ist richtig, erst durch Latein habe ich die deutsche Grammatik gut verstanden, und wohl auch die in den anderen Fremdsprachen. Ich halte es allerdings für Unsinn zu meinen, durch Latein würden einem weitere Fremdsprachen leichter fallen. Jede romanische Sprache hilft, eine weitere besser zu verstehen, und auch der Wortschatz ähnelt sich oft eher als bei einer lange toten Sprache. Mein Mann kann oft ganz gut italienische oder spanische Zeitungsartikel verstehen, und lateinische Inschriften bekommt er meist besser übersetzt als Lateiner. Und wie vielen nützt denn ihr Latein für die dritte oder vierte Fremdsprache? Die meisten Schüler bleiben bei zwei. Da wäre es doch gleich sinnvoller, eine Sprache zu lernen, mit der man kommunizieren kann. Für immer weniger Studiengänge wird Latein gefordert, das ist also auch kein gutes Argument dafür. Im Freundeskreis meiner Kinder haben die meisten das Latinum entweder nach fünf Jahren gerade so bestanden (und brauchen es nie mehr) oder sie haben es vorher zur Oberstufe abgewählt. Aber natürlich gab es sicher auch welche, die gut und erfolgreich waren und die es fürs Studium vielleicht sogar gebraucht haben. An eurer Stelle würde ich aber die Tochter entscheiden lassen. Es wird ja sicher eine Stunde zum Kennenlernen der neuen Fremdsprache geben, und was sie mehr anspricht, soll sie nehmen. So ist sie wenigstens selbst motiviert und kann euch keine Vorwürfe machen, sie zur falschen Sprache gedrängt zu haben.

von Tai am 24.02.2024, 11:54



Antwort auf Beitrag von Fransi

Vielleicht kann ich dir ein paar Entscheidungshilfen geben. - Was möchte dein Kind? Und nein, die Entscheidung der besten Freundin ist nicht ausschlaggebend… - Habt ihr einen Bezug zu einer der Sprachen? Ist dein Mann Franzose? Fahrt ihr da öfters hin? - die Grammatik im Französischen ist etwas leichter. Latein ist eher „knobelig“. - ich habe Französisch lernen müssen; erstens wollte ich das gar nicht, weil ich fand das Latein mir mehr gelegen hätte und außerdem habe ich es nie wirklich gebraucht. - Ich habe das Latinum nachholen müssen im Studium; und ja, es lag mir wirklich. - wer auf das Gymnasium geht , strebt das Abitur und damit eine akademische Laufbahn an. In sehr vielen Studiengängen ist das Latinum Pflicht. Das heißt: es muss nachgeholt werden. Nur mal so: Für Lehramt Gymnasium braucht man in folgenden Fächern das Latinum: Englisch, Französisch, Geschichte, Spanisch, Physik, Chemie, Religion usw ( zumindest hier). Außerdem natürlich für Medizin, Naturwissenschaften usw. - ein Auslandaufenthalt ist mit Französisch natürlich besser möglich als mit Latein. Au- paar in Frankreich, Austauschjahr, Schüleraustausch Ich glaube, ich würde hier wirklich deine Tochter entscheiden lassen..

von Milchkaffee14 am 24.02.2024, 16:51



Antwort auf Beitrag von Milchkaffee14

So ein Unsinn, In immer weniger Studiengängen braucht man das Latinum. Wo ist denn dein „hier“, das das anscheinend für so viele Studiengänge verlangt? Für Medizin etwa ist das seit mindestens 40 Jahren nicht nötig. Es gibt die Terminologie für Mediziner im Studium, die für Nichtlateiner etwas umfangreicher ist, aber vorwiegend Auswendiglernen. Für Naturwissenschaften, Physik, Chemie wäre es mir auch völlig neu, und selbst bei modernen Fremdsprachen setzen es immer weniger Universitäten voraus. Geschichte und Theologie kommen ohne Latinum nicht aus, Kunstgeschichte und Archäologie wahrscheinlich auch noch. Aber wer kann schon sagen, was er 8 Jahre später nach dem Abitur studieren oder arbeiten möchte? Sich dafür durch Latein quälen? Wirklich sämtliche Lateiner meiner Stufe haben das Latinum für ihren Werdegang nie gebraucht, und in den Jahrgängen meiner Kindern sieht es, glaube ich, ähnlich aus. Und wenn man das Latinum tatsächlich fürs Studium braucht, muss man es eben nachmachen. Das habe ich problemlos an der Uni hingekriegt, das war eine der besten Veranstaltungen überhaupt, dazu da eine Freundin fürs Leben gefunden. Und mein völlig talentfreier Schwager hat in Crashkursen sämtliche Altsprachen fürs Theologiestudium irgendwie bestanden…

von Tai am 24.02.2024, 18:53



Antwort auf Beitrag von Milchkaffee14

Für die meisten Studiengänge reicht aber das kleine Latinum. Das ist jetzt kein allzu großes Drama. Wie kommst du darauf, dass man für Physik und Chemie Latein braucht? Und nein, nicht jeder der das Abitur anstrebt, strebt auch eine akademische Laufbahn an, das ist Unsinn. Man lässt sich die Möglichkeit für eine solche Laufbahn offen, mehr auch nicht.

von Shanalou am 24.02.2024, 18:58



Antwort auf Beitrag von Tai

... auch meiner Erfahrung. Wenn man weiß dass man das Latinum wirklich brauchen wird, macht man es gezielt entweder als Wahlfach/Kompaktkurs 1-2 Jahre vor dem Abi (gibt es hier am Gym meiner Söhne), oder dann an der Uni. Ich mag ja Sprachenlernen wirklich gern, habe auch lange nach dem Studium noch weitere gelernt, aber 6 oder 8 Jahre Latein erscheint mir im Nachhinein wirklich verplemperte Zeit... Obwohl ich es ganz gut konnte, aber jetzt denke ich, hätte ich doch besser Französisch früher angefangen und somit besser gelernt!

von MM am 24.02.2024, 19:26



Antwort auf Beitrag von Milchkaffee14

Für welche Studiengänge braucht man denn das Latinum? Das ist doch Quatsch Und falls man es doch braucht, kann man das immer noch machen Es gibt vllt Studiengänge bei, denen es von Vorteil ist, weil man die Fachbegriffe leichter lernen kann, aber es geht auch so Und es gibt viele Abiturienten, die eine Ausbildung machen

von Kerstin123 am 24.02.2024, 22:37



Antwort auf Beitrag von Milchkaffee14

Wo ist denn "hier"? Hier (Baden-Württemberg) brauchte man schon zu meiner Zeit kein Latinum fürs Medizinstudium, sondern es gab für diejenigen, die es nucht hatten, einen Kurs "Latein für Mediziner" oder so ähnlich. Das war ein Bruchteil des Latinums. Da mussten keine Texte übersetzt werden, sondern lediglich von manchen Nomen Nominativ, Genitiv und Dativ.

von Sille74 am 25.02.2024, 01:41



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ich habe meine Kinder jeweils entscheiden lassen. K1, analytisch veranlagt, sah ich eher in Latein, sie hat sich aber für Französisch entschieden. Kam damit von Anfang an sehr gut klar und Spanisch als mittlerweile dritte Fremdsprache fällt ihr noch leichter. K2 hat auch Französisch gewählt und damit zufrieden. Latein bekommt sie von Klassenkameraden mit, ist doch auch sehr geschichtlich angehaucht, das wäre gar nichts für sie und somit ist sie mit ihrer Wahl zufrieden. Sofern das Kind selbst zu einer Entscheidung kommt, würde ich diese immer unterstützen, denn Kind muss lernen und mit einer selbst gefällten Entscheidung fällt es leichter, als wenn man wo hineingedrängt wurde.

von dann am 24.02.2024, 19:00



Antwort auf Beitrag von Fransi

Gibt es bei euch keinen Probeunterricht? Was will deine Tochter? Ich habe mich damals selbst für französisch entschieden, auch aus dem Grund, weil ich eine lebendige Sprache lernen wollte Meine Kinder haben sich auch selbst beide für spanisch entschieden Ich denke, die Entscheidung sollte vom Kind kommen

von Kerstin123 am 24.02.2024, 22:41



Antwort auf Beitrag von Fransi

Latein ist viel lernen, würde ich nicht machen.

von die_ente_macht_nagnag am 25.02.2024, 11:09



Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Französisch auch, auch die Grammatik ist schwer und die Schreibweise.

von Lauri_1.0 am 26.02.2024, 10:48



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ich hatte ab der 7. Klasse Latein und ab der 11. Französisch. Andersherum bzw. kein Latein wäre eindeutig die bessere Wahl gewesen. Meiner Meinung nach, gibt es kein einziges Argument für Latein. Mit Mathe hat das nichts zu tun. Es ist eine Sprache. Da muss man Grammatik und Vokabeln lernen, und Ausnahmen gibt es selbstverständlich auch. Das ist nicht so, dass man sich viel herleiten könnte. Später gibt es ellenlange Bandwurmsätze, an denen auch Schüler verzweifeln, die anfangs sehr gut waren und immer fleißig gelernt haben (mich zum Beispiel). Um die deutsche Grammatik und Fremdworte besser zu verstehen, eine Fremdsprache zu lernen, finde ich einen etwas merkwürdigen Ansatz. Kann man machen, wenn man viel Langeweile hat... Um romanische Sprachen besser zu verstehen, kann man auch eine lebende romanische Sprache lernen. Die Aussprache und die Schreibweise im Französischen wird nicht gewürfelt. Dafür gibt es Regeln, mit denen man einen Großteil der Worte in den Griff bekommt. Das ist echt kein Hexenwerk, auch nicht für Menschen ohne große Sprachbegabung. Aber das größte Argument ist für mich, dass man Latein meistens für die Tonne lernt. Für Mediziner gibt es Kurse für die Fachbegriffe. Für Fremdsprachen wird es immer seltener gefordert, und da kann man es nachholen. Geschichte, Archäologie, Theologie und ähnliche Fächer sind sowieso keine sonderlich gute Idee. Die meisten Menschen, die da Abschlüsse haben, arbeiten irgendwo fachfremd, wenn sie nicht auf Lehramt studiert haben. Wer sich unbedingt daran versuchen will, kann Latein an der Uni lernen, wie auch Hebräisch, Alt-Griechisch, Alt-Kirchenslawisch oder Mittelhochdeutsch. Ich verstehe nicht, warum Latein sich in Deutschland so hartnäckig als Alternative zu Französisch hält. Eine sinnvolle Alternative zu Französisch wäre Spanisch. Latein könnte man als dritte Fremdsprache für besonders motivierte Schüler anbieten. Das wäre völlig ausreichend.

von kea2 am 25.02.2024, 14:12



Antwort auf Beitrag von kea2

An der Schule meiner Kinder gibt es gar kein Latein, man hat die Wahl zwischen Französisch oder Spanisch, das habe ich auch eher als Pluspunkt für die Schule gesehen….

von Kerstin123 am 25.02.2024, 15:01



Antwort auf Beitrag von kea2

Kea, meina Worte... Versteh ich auch nicht. Gibt es in DE eine Lateinlobby?

von MM am 25.02.2024, 15:42



Antwort auf Beitrag von Kerstin123

Bei uns auch nicht, bei mir gabs damals sogar ab der 5. Latein, statt Englisch als 1. Fremdsprache auf dem Gymnasium. Glaub das war aber auch das einzige in unserer Stadt wo es so war. Völlig undenkbar heuzutage, wo man Englsich uschon in der Grundschule lernt! Bei uns sogar ab 2. Hj. der 1. Klasse, was aber mitlerweile auf die 3. Klasse verschoben wurde. Ob es sonst noch Schulen bei uns im Umkreis gibt wo Latein gelernt wird weiß ich nicht. Mein Neffe (andere Stadt) hat es jetzt ab der 9., in einer Gesamtschule (als Wahlpflichtfach) , ihm fällt es sogar leichter als Englisch. Allerdings möchte er es schon wieder abwählen, obwohl er da 1 steht... Bei meiner Tochter (noch Grundschülerin) wird es auch Französich als 2. Fremdsprache geben, ab der 7. Hatte ich auch, aber heute könnte ich keine Unterhaltung mehr in dieser Sprache führen... Bis auf ein paar Wörter und einige Kurzsätze ist alles weg. Lieber wäre mir Spanisch oder Itaienisch gewesen, gab es aber erst ab der 11., wo ich vom Gymmi abging. Das können sie auf der Schule meiner Tochter nur als 3. Fremdsprache oder Wahlfach wählen. Ob sie 3 Sprachen lernen möchte kann ich noch nicht einschätzen, Englsichunterricht mag sie zumindest jetzt schon nicht, daher seh ich da eher schwarz.

von SunnyGirl!75 am 25.02.2024, 17:24



Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Hier gibt es auch noch ein Gymnasium, dass Latein als 1. Fremdsprache anbietet, gibt es also immer noch

von Kerstin123 am 25.02.2024, 18:39



Antwort auf Beitrag von Kerstin123

... vernünftige Schulen in Deutschland, wie eure!

von MM am 25.02.2024, 20:57



Antwort auf Beitrag von MM

Hier gibt es ein Jesuitengymnasium mit verpflichtend Latein, entweder gleich ab der 5. Klasse parallel mit Englisch oder als zweite Fremdsprache. Auch das Graecum wird angeboten. Als wir hier hergezogen sind, wurde von anderen Eltern dieses Gymnasium immer wie etwas Heiliges, ganz Besonderes erwähnt. Wessen Kind hier einen Platz bekommen hatte, hat es sozusagen geschafft im Leben… Und natürlich schicken Ehemalige dieser Schule stolz ihre eigenen Kinder wieder dorthin. Meine Kinder meinten immer nur: Schnöselgymnasium.

von Tai am 25.02.2024, 22:50



Antwort auf Beitrag von Tai

mein Sohn hat als erste Fremdsprache Latein genommen, dazu wurde auch geraten, man konnte auch mit Englisch beginnen. Ab der 6. Klasse gab es dann Englisch und die Lehrerin sagte am Elternabend, dass die Kinder, die mit Latein begonnen haben nach einem Jahr viel besser in Englisch sind als die, die mit Englisch begonnen haben ab der 5. nach zwei Jahren. Als dritte Fremdsprache hat mein Sohn Französisch gewählt ab der 8. Ich war für Spanisch, da näher an Latein aber die Klasse wird neu aufgebaut und alle Freund nehmen Französisch, so hat er sich entschieden. An manchen Gymnasien wird auch italienisch angeboten.

von Lauri_1.0 am 26.02.2024, 10:08



Antwort auf Beitrag von Lauri_1.0

Es gibt sicher Gründe für Latein als (erste) Fremdsprache, das oben genannte Gymnasium führt auch eine ganze Reihe auf. Lateinlernen diszipliniert sicher, wird oft sowieso eher von den leistungsstärkeren Kindern , gewählt, mit bildungsorientiertem Elternhaus, und bei mir damals meinten die Lehrer noch, Latein sollten besser nur die fleißigen Schüler nehmen. Es wäre also interessant, eine ähnlich geartete Kontrollgruppe mit Französisch als erster Fremdsprache nach einem Jahr Englisch bewerten zu können… Meine älteste Tochter mit Englisch als erster und Französisch als zweiter ab der 6. Klasse hatte diese beiden Fächer als Leistungskurse und zusätzlich noch Spanisch bis zum Abitur. Ein sprachbegabter Mensch kann also auch ohne Latein mehrere Fremdsprachen sehr gut beherrschen.

von Tai am 26.02.2024, 11:30



Antwort auf Beitrag von MM

Es gibt einfach lauter LateinlehrerInnen, die wären sonst arbeitslos. SpanischlehrerInnen gibt es wahrscheinlich nicht genug. Ich glaube, dass das der Hintergrund des flächendeckenden Latein"angebotes" ist. Grüße, Jomol

von Jomol am 26.02.2024, 13:44



Antwort auf Beitrag von Jomol

... wer bitte und warum studiert Latein Lehramt?? Wo kommen so viele Lateinlehrer/innen her?? Also nix gegen Latein an sich, wenn das zB jemand ZUSÄTZLICH unterrichten kann, wenn er/sie an ein Gym kommt wo es das zB als Wahlfach vor dem Abi gibt - aber als Hauptstudienfach...?? Ich kenne jemanden der hat Deutsch und Philosophie/Ethik auf Lehramt studiert und dann noch ev.Religion dazu, weil das wohl an vielen Schulem gefragt sei und sie froh sind, wenn man das quasi auch mit abdecken kann. So ähnlich würde ich mir das mit Latein vorstellen - dass man es zusätzlich anbieten kann... aber nicht Lateinlehrer werden und sich darauf vetlassen dass das an Gymnasien ab der 5 oder 7 als Alternative zu Französisch unterrichtet wird...?!?

von MM am 26.02.2024, 21:38



Antwort auf Beitrag von Tai

„Es wäre also interessant, eine ähnlich geartete Kontrollgruppe mit Französisch als erster Fremdsprache nach einem Jahr Englisch bewerten zu können…“ Ja, das fände ich auch interessant Neben der Schule, die als 1. Fremdsprache Latein unterrichtet, gibt es hier auch Schulen, die Spanisch oder Französisch als 1. Fremdsprache anbieten

von Kerstin123 am 27.02.2024, 07:11



Antwort auf Beitrag von Tai

da stimme ich dir zu aber dieses akribische Arbeiten lohnt sich, mein Sohn war immer eher schlampig in der deutschen Grammatik, seitdem er Latein lernt ist er viel akribischer darin und auch in Deutsch besser.

von Lauri_1.0 am 27.02.2024, 08:42



Antwort auf Beitrag von MM

Keine Ahnung, der Verdacht drängt sich mir nur auf. Vielleicht auch eher aus der Vergangenheit. Die meisten unserer LehrerInnen sind ja nicht frisch von der Uni. Als LateinlehrerIn kommt arbeiten in der Haupt- oder Realschulen nicht infrage, das gibt es eigentlich nur am Gymnasium. Möglicherweise war das in Zeiten des Lehrerüberschusses ein Argument? Vielleicht auch TheologInnen als Quereinsteiger, KunstgeschichtlerInnen? Wir hatten einen Lateinlehrer, der hatte vergleichende Sprachwissenschaften studiert. Der konnte altgriechisch und latein und sanskrit. Ob sein Plan war, als Lehrer "zu enden"? Mein Mann findet Latein toll als 2. Fremdsprache (nach englisch). Ich denke, dass es als 2 Jahre Grundlage für alle (und dann soll man französisch, spanisch oder italienisch weiterlernen) aus kulturellen Erwägungen sogar zu überlegen wäre, aber 8 Jahre latein??? Natürlich wäre das eine Bevorzugung des Lateins gegenüber dem Althebräischen, Altgriechischen und Sanskrit ;-). Ich glaube auch, dass die Idee von "Sprache der Gebildeten" in manchen Köpfen noch unterschwellig mitschwingt. Mit dem "für die Tonne lernen" bin ich übrigens vorsichtig. Das macht man in den anderen Fächern auch- Integration und Differenzierung habe ich nach der Schule zum Beispiel nie wieder gebraucht (dafür Dreisatz). Gedichtinterpretation nach Regeln auch nicht. Gelernt haben kann man meines Erachtens beides trotzdem mal. Richtig viel für die Tonne haben wir erst im Studium gelernt. Blöderweise weiß man erst hinterher, was man wirklich gebraucht hätte. Da sehe ich in Schule und Studium deutliches Verschlankungspotential und wäre persönlich lieber gegen das Abwählen und dafür überall reinzuschnuppern- gern mit Vertiefungsmöglichkeit, aber das geht bei Sprachen nicht und führt völlig vom Thema weg... Grüße, Jomol

von Jomol am 27.02.2024, 10:54



Antwort auf Beitrag von Jomol

... aber es ist doch etwas, was man über Jahre macht und dann wahrscheinlich nicht nutzen wird - in der Zeit hätte man eine lebende Sprache super lernen und dann anwenden können! Das ist es, was ich daran schade finde... In der Kinder- und Jugendzeit fällt einem das Sprachenlernen noch leichter, man ist noch nicht mit Erwachsenenalltag belastet usw. Darum finde ich es gut, wenn diese noch relativ unbeschwerte Schulzeit genutzt wird für den Erwerb von Sprachen, in denen man sich verständigen kann, + auch Schüleraustausch oder verschiedene Fahrten, das macht ja auch Spaß und bringt neue Erfahrungen.... (Latein kann man, wenn doch benötigt, eher mal gezielt büffeln auf eine Prüfung hin.¨Und nicht Jahre damit verplempern.) Bei Mathe würde ich nicht sagen, dass man da 6 oder 8 Jahre etwas lernt, was man dann nicht braucht. Zum Teil wohl schon bei den meisten - aber einen Teil davon wird man wahrscheinlich doch in irgendeiner Form brauchen, vielleicht auch mehr - je nachdem, was man studiert und sonst so im Leben dann macht... Mathematik unterstützt auch allgemein das logische Denken generell, wie erwiesen ist. (OK das tut Grammatiklernen u.U. auch - aber alle Sprachen haben eine Grammatik, nicht nur Latein... ;-))

von MM am 27.02.2024, 12:50



Antwort auf Beitrag von MM

Es wird ja kein Schüler gezwungen, viele Jahre Latein zu lernen, sondern man kann sich gleich nur auf moderne Fremdsprachen konzentrieren. Wie schon geschrieben, kam für meine Kinder Latein nie in Frage (auch, weil mein Mann das völlig indiskutabel gefunden hätte). Aber ich sehe schon, dass durch Latein mit strukturellem Lernen und allem kulturellen Hintergrund eine allgemeine Bildung erlangt wird. Und das ist meiner Ansicht nach wichtig und schön, in der Schule ein breitgefächertes Wissen zu erlangen und sich auch mit Sachen beschäftigen zu müssen, die einen nicht interessieren, die einem vielleicht schwer fallen, und die man später nie mehr braucht. Schließlich bedeutete Abitur lange Zeit in erster Linie „Allgemeine Hochschulreife“. Heute gibt es ja viele Wege zur Hochschulreife oder Studienzulassung mit deutlich reduziertem Allgemeinwissen und Fächern. Da sollte die klassische Gymnasialbildung meiner Ansicht nach einfach breit gefächert bleiben

von Tai am 27.02.2024, 13:37



Antwort auf Beitrag von Tai

... an manchen/vielen Schulen Latein spätestens ab der 7. oder 9. KLasse nehmen muss. Also auch wenn man erst Französisch nimmt, muss man 2 Jahre später doch auch Latein nehmen... kommt also nicht drum herum...Oder? Ausser den Schulen, wo es nach Englisch dann Französisch oder wahlweise Spanisch/Italienisch gibt, was offenbar nicht an vielen Schulen so ist... (Also dass man es erst kurz vor dem Abi als Kompaktkurs für angehende Medizinstudenten macht oder dann an der Uni, scheint nicht vorgesehen...?)

von MM am 27.02.2024, 14:31



Antwort auf Beitrag von MM

Hier sind es eigentlich nur einige katholische oder humanistische Gymnasien, an denen Latein verpflichtend ist. Wenn man sein Kind auf so eine Schule schickt, macht man das ja bewusst. Die meisten Gymnasien fangen ganz klassisch mit Englisch an und bieten als zweite Fremdsprache eben Latein, Französisch oder auch immer häufiger gleich Spanisch an, das noch bei meinen Kindern erst als dritte Fremdsprache gewählt werden konnte. Zumindest in den Städten wird es sicher überall Alternativen zu einem Gymnasium mit „Lateinzwang“ geben. Die Mitschüler meiner Kinder aus der Grundschule haben sich auf zehn oder mehr weiterführende Schulen verteilt. Bilingual war sehr beliebt, an einem Gymnasium wird auch mit Französisch ab Klasse 5 mit erhöhter Stundenzahl angefangen und es kann das Abibac gemacht werden. Wir bevorzugten für unsere Kinder eine relativ normale Schule ohne ganz herausragendes Profil, dazu mit recht nahem Schulweg. Andere wollen eben von vornherein kleine Lateiner.

von Tai am 27.02.2024, 17:13



Antwort auf Beitrag von Tai

hier auch so, bis auf Spanisch, liegt immer vor Französisch. Franz. fällt oft hinten runter, wird oft in der Oberstufe gar nicht mehr angebotenm oder vorher schon nicht mehr.Da muss man dann bei der Schulanmeldung genau gucken. LG maxikid

von Maxikid am 28.02.2024, 08:53



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Kind klein wechselt nun zur 10. Klasse die Schule und hatte bis jetzt spanisch. Was Glück ist, denn an ihrer neuen Schule, wird gar kein Franz. angeboten. LG

von Maxikid am 28.02.2024, 08:56



Antwort auf Beitrag von MM

kann ich mir nicht vorstellen, an meiner Schule konnte man damals auch Latein ab der 5. nehmen, ich musste danach nie Latein wählen, sondern Französisch. Spanisch dann aber der 10. Englisch dagegen müsste Pflichtfach sein, aber bestimmt nicht Latein. Glaub unsere "Lateiner" mussten dann Englisch als 2. Fremdprache wählen.

von SunnyGirl!75 am 28.02.2024, 13:34



Antwort auf Beitrag von Lauri_1.0

Interessant. Dazu habe ich keinen Vergleich, aber Sohn 1 war am Gymi und hat neben Englisch LK auch noch Spanisch gehabt. Sohn 2 war an der Realschule (ohne zweite Fremdsprache), aber auch bei ihm war Englisch das beste Fach. Man kann also auch ohne Latein in Englisch gut sein.

von DaXXes am 06.03.2024, 23:10



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hallo Ihr Lieben, wo die Vorlieben vom Kind liegen, kann ich gar nicht genau sagen. Sie meint, dass ihr Sprache, also Englisch gut gefällt. Aber wie sie mit einer weitern Fremdsprache klar kommt und welche ihr mehr liegt ist noch nicht erkennbar. Natürlich haben wir sie gefragt was sie möchte. Aber sie kann es auch nicht sagen. Mal eher Französisch, dann wieder Latein (machen wahrscheinlich die Freundinnen) ... Klar ist das kein wirkliches Argument wenn die Freundin das macht, aber fürs Kind schon. Toll wäre eine Schnupperstunde, die es leider nicht gibt. Aber herzlichen Dank für eure teils sehr ausführlichen Antworten. Danke, dass ihr euch so viel Zeit genommen habt für eure Antworten. Das gibt Stoff zum Nachdenken, sind ja noch ein paar Tage Zeit bis zur Entscheidung. Glg fransi

von Fransi am 25.02.2024, 19:53



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hallo, es gibt auch gute Videos auf Youtube zu dem Thema. Einfach mal nach Latein oder Französisch suchen. Da haben wir uns auch bei der Entscheidung helfen lassen. Meine Tochter ist jetzt in der 7. und ganz zufrieden mit ihrer Wahl Französisch. Aus ihrer Klasse hat tatsächlich nur 1 Mädchen Latein gewählt. Aber hat dort auch etwas mit dem Lehrer zu tun. Bei uns gab es damals auch einen Elternabend zur Sprachenwahl und da haben sich die Lehrer auch vorgestellt. Vielleicht gibt es sowas bei euch auch noch?

von sandburg21 am 25.02.2024, 21:14



Antwort auf Beitrag von Fransi

Ich finde es sehr schade, dass ich kein einziges echtes Pro Latein Post gefunden habe! Ich war auf einer Realschule - 5. Klasse Englisch, 7. Klasse Französisch - ich fand französisch schön, aber die allein ganzen Accente über den Vokalen - ich habe trotz allem Bemühen schnell den Anschluss verloren - vor allem die Aussprache! (Ich war zu der Zeit sehr schüchtern und hatte große Probleme im Mündlichen) Nach zwei Jahren konnte ich Französisch glücklicherweise abwählen und mich auf meine Stärken (Naturwissenschaften) konzentrieren. Ich wollte aber nach der Mittleren Reife weitermachen, ging auf die gymnasiale Oberstufe und fing in der 11 mit Latein an (Kompaktkurs mit mehreren Schulen meiner Heimatstadt). Ich gebe gerne zu, dass ich Superglück mit dem Lateinlehrer hatte - nicht nur, dass er uns sehr gut unterrichtete - er hat uns Latein auch auf humorvolle Art beigebracht - wir lasen schon früh Asterix auf latein, lernten die griechichen und römischen Sagen.in der nicht jugendfreien Version, diskutiertierten über Grabinschriften, ...- Wäre ich ein wenig fleissiger gewesen, hätte ich problemlos mein kleines Latinum mit einer 1 vorm Komma abschliessen können - ohne Streß Ein Jahr nach meinem Abi habe ich eine Fahrradtour durch Südeuropa gemacht - ich konnte weder italienisch, spanisch, portugisich oder französich ( das wenige aus der Realschule war vergessen) - trotzdem konnte ich mich überall verständigen und auch zwischen den Spachen zwitschen - im Notfall half auch noch Englisch. Mir hat das strukturierte Lernen bei Latein auch später während meines Mathe-Studiums geholfen. Allerdings gehört zum Latein-Lernen auch ein großes Interesse für Geschichte. Und meist ist die Schule die einzige Möglichkkeit Latein zu lernen (ausser Studium) - für neue Sprachen kann man später auch immer Kurse belegen oder direkt in die zugehörigen Länder fahren - einen VHS-Kurs für Latein habe ich noch nirgendwo gefunden.

von Dorilys am 27.02.2024, 17:00



Antwort auf Beitrag von Dorilys

Dann lies noch mal ;-). Ich denke, dass zwei Jahre Latein für alle nicht von der Hand zu weisen sind, aber eben nicht acht. Klar, man sollte es vertiefen können, wenn ma Bock auf Cicero und Caesar im Original hat, aber das muss doch nicht die Regel sein. Ich hatte drei Jahre Latein in der Schule, einen guten Lateinlehrer, habe das gekonnt und gern gemacht aber abgesehen von Auszügen aus Caesar war da noch nicht viel mit Originaltexten. Und die sind m. E. der Knackpunkt bei Latein. Klar, als schüchterner Mensch kann man sich in Latein viel leichter verkriechen. Grüße, Jomol

von Jomol am 28.02.2024, 19:08



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hier war es Latein und nach der 11. dann noch Spanisch zusätzlich zu Englisch. Latein ist mehr auswendig lernen und das konsequent sonst war es das und man kommt nicht mehr mit. War hier die richtige Wahl. Französisch habe ich selbst als Zungenbrecher empfunden aber jeder Mensch ist anders.

von Brummelmama am 28.02.2024, 18:08



Antwort auf Beitrag von Fransi

Kind 1 hatte 1. Fremdsprache Englisch und 2. Fremdsprache Latein. Da es beim Übertritt aufs Gymnasium entschieden werden musste, haben wir Eltern entschieden. Er sagt, dass es gut so war. Wir haben bereits im Englischen gemerkt, dass Aussprache schwer fällt. Ein kurzer Versuch mit Spanisch als 3. Sprache (freiwillig) endete nach 6 Monaten. Kind 2 hatte 1. Fremdsprache Englisch und 2. Französisch. Haben wir aufgrund der sehr guten Aussprache und Schnelligkeit von Erfassen im Urlaub geraten. Ging auch gut, Noten waren aber - trotz 2-monatigem Austausch - immer im 4er Bereich. Latein ab der 9. wurde dagegen geliebt und bis zum Abitur durchgehalten. (= Latinum) und die Italienisch-AG wurde auch ein paar Monate besucht. Unser Fazit: Sprachbegabte können wählen, was sie wollen, aber wenn die Begabung fehlt, ist Latein mit Fleiß zu retten. Achso, bei den Eltern: Vater hatte 1. Fremdsprache Latein und 2. Englisch; Mutter 1. Englisch, 2. Latein, 3. Französisch Ja, wir konnten in den angebotenen Sprachen helfen. Ich fand es schade, dass aus Spanisch und Italienisch nix wurde, denn ich hätte gerne nochmal mitgelernt.

von Ulli am 01.03.2024, 07:27



Antwort auf Beitrag von Fransi

Jeder hier hat mindestens eine Sprache gelernt und jeder kann auch andere Sprachen lernen, wenn er sich mit der Sprache regelmäßig umgibt und dem Hirn die Gelegenheit bietet, die entsprechenden Verknüpfungen zu bilden. Und das geht mit Französisch meiner Meinung nach wesentlich leichter. Meine Erfahrungen: - Kind 1 hatte 1. Englisch und 2. Französisch - Latein wäre sicher kein Problem gewesen, da fleißig. Lernt jetzt an der Uni Latein, kein Problem. - Kind 2 hatte die gleichen Sprachen, war schnell aufgrund von Faulheit abgehängt und hat sich bis zur Abwahl vor der Oberstufe so durchgehudelt, weil ein bisschen doch hängenblieb und es nicht immer exakt sein musste. Diese Hudelei wäre mit Latein vermutlich nicht gegangen.

von Petra28 am 01.03.2024, 18:14



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hallo, meine Tochter hat sich jetzt in der 7. KLASSE (Gymnasium NRW) für Französisch entschieden. Ihr Hauptbeweggrund war, dass sie eine lebendige Sprache lernen wollte, die sie z. B. in Frankreich auch anwenden kann. Dazu kam, dass Latein sehr "geschichtsbezogen" ist und Geschichte nicht gerade zu ihren Lieblingsfächern zählt. Ich selber habe das kleine Latinum damals an der Uni nachgemacht und muss sagen, dass ich es als absolutes Fleißfach erlebt habe, in dem man sehr schnell den Anschluss verliert, wenn man nicht pausenlos am Ball bleibt. Die Aussprache in Französisch kann man heutzutage gut mit Apps lernen.

von Oktaevlein am 02.03.2024, 12:08



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hier mal noch eine Stimme für Latein :) Ich selbst hatte Französisch in der Schule und habe es gehasst! Zugegeben spielte hier sich die Lehrkraft eine Rolle, aber auch die Aussprache, die blöden Striche über den Buchstaben, etc. Ich habe mich durch 5 Jahre Französisch gequält und kann heute gerade mal noch ein paar Anfänger bzw Standardsätze, die man sonst auch innerhalb von 10 Minuten lernen würde. Dann hatte ich Latein und obwohl der Lehrer auch ein Reinfall war, hat es mir vieeel besser gefallen. Es war total logisch, wurde so ausgesprochen wie es geschrieben wird, man musste nur in eine Richtung lernen und auch nur in dieser Richtung übersetzen. Die geschichtlichen, politischen und philosophischen Themen, die Rhetorik, die in den Reden verwendet wurde, das fand ich alles spannend. Ich habe außerdem sehr viel über Grammatik (auch im Deutschen) gelernt. Dank Latein kann ich mir heute viele Wörter (teils auch auf Französisch ) erschließen. Das reicht oft schon um den groben Inhalt auf Spanisch oder italienisch zu verstehen und ich könnte die Sprachen dadurch sicher viel schneller lernen. Von unsern drei Kindern haben sich zwei dennoch für Französosch entschieden und haben es bereut. Beide hatten tolle Lehrer und konnten mit der Sprache dennoch nichts anfangen. Beide haben es nach Klasse 11 abgewählt. Unser Jüngster hat Latein gewählt und ist bisher sehr zufrieden damit. Übrigens soll Latein für Menschen, die gut in Mathe sind bzw gut logisch denken können, einfacher und interessanter sein. Latein hat eine sehr logische Struktur und hat zudem etwas von „Code entschlüsseln“. Also, wenn das Kind Mathe und Geschichte mag (und selbst nicht unbedingt Französisch nehmen möchte würde ich Latein wählen.

von JanneKiese am 03.03.2024, 06:40



Antwort auf Beitrag von Fransi

ich selbst hatte latein ab der 5., dann englisch und französisch. letzteres mit inbrunst gehasst, gsd abgewählt. meine kinder hatten latein als zweite fs, fanden es anfangs doof, gaben mir aber recht, dass man ziemlich leicht passable noten erreichen kann, heute noch leichter als früher. bei uns gab es nie den anspruch, bestnoten zu erreichen. ich finde als schulfach (nicht mal mit lk) reicht keine sprache aus, um da irgendetwas damit zu reissen, dann kann man auch eine tote sprache lernen.... @dorilys, hier ist mal ein pro-lateiner!

von Sue_Ellen am 04.03.2024, 09:55



Antwort auf Beitrag von Sue_Ellen

Wenn man eine Sprache gut in der Schule lernt, dann kann man damit durchaus etwas anfangen. Man ist nicht unbedingt komplett fließend in der Sprache, aber wenn man dann mal im Land ist, kommt das dann auch. Wenn ich die Sprache von einem Land gar nicht kann, dann ist das für mich sehr viel schwieriger. Von daher lebende Sprachen :) Momentan habe ich ja den Eindruck, dass Tschechisch Latein ersetzen könnte. Dann hätte man eine lebendige Sprache mit meinem Gefühl nach Latein-ähnlicher Grammatik und hätte einen Einstieg zu anderen slawischen Sprachen (tschuldigung, das war jetzt etwas erg vom Thema)

von Grisu! am 05.03.2024, 21:32



Antwort auf Beitrag von Fransi

Hallo Fransi, wir stehen jetzt auch vor der Entscheidung. Heute war eine Info Veranstaltung dazu. Latein ist eine Sprache die nicht mehr aktiv gesprochen wird, ist für Jura und Arzt kein Ausschlusskriterium mehr. Latein ist wohl etwas logisches. Wenn man musisch stark ist und Logik gezielt anwenden kann ist wohl Latein das leichtere Fach. Natürlich gehört hier das Vokabular dazu. Um das Lernen kommt man nicht herum. Aber das sprechen ist wie schreiben also nicht unbedingt kompliziert. Latein ist die Basis für weitere romanische Sprachen. Französisch ist eine lebende Sprache die in der EU am drittmeisten gesprochen wird. Hier gibt es Tücken in der Schreibweise und Grammatik, aber es ist eine Sprache die auch angewendet werden kann. Meine Tochter möchte Französisch lernen. Gegen Latein hätte ich aber auch nichts gehabt. Der Vorteil

von dreambaby2 am 13.03.2024, 21:16