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Unterrichten nach alter Rechtschreibung

Thema: Unterrichten nach alter Rechtschreibung

Mein Sohn (5.Kl. IGS) berichtete mir, dass die Vertretungslehrerin in Deutsch immerzu Wörter nach alter Rechtschreibung an die Tafel schreibt. Z.B dass mit ß. Er hätte sie einmal berichtigt, dann ein zwites Mal, worauf es einen Eintrag im HAheft gab. Ich habe die Lehrerin per e-Mail gebeten, mir den Sachverhalt zu schildern. Sie antwortete zwei Wochen später, dass er das Wissen des Lehrers in Frage gestellt hat und sei allgemein ein Klugscheißer ( wirklich so geschrieben). Beim Weihnachtsmarkt in der Schule hat sie mich angesprochen, als sie mitbekam,wessen Mutter ich bin.Sie meinte dann, sie steckt eben in der alten Rechtschreibung drin und wird die neue wohl nicht mehr lernen! Die Kinder wissen ja,wie DASS richtig geschrieben wird und sollen es eben so in ihr Heft schreiben. Ganz ehrlich...ich bin platt! Die Frau ist vielleicht 40, keine 60. Ich überlege, die Info an die Direktorin zu geben. Eine Deutschlehrerin, die die Rechtschreibung nicht beherrscht,ist für mich nicht tragbar

von angelok82 am 12.12.2016, 10:38



Antwort auf Beitrag von angelok82

Gibt es bei euch Fachschaftsbetreuer bei den Lehrern? Dann würde ich mich an die Leitung der Fachschaft Deutsch wenden. Du kannst es ja so verpacken, dass du die Befürchtung hast, die Kinder kommen durcheinander, wenn die Lehrerin die Rechtschreibungen dauernd durcheinander wirft. Ganz ehrlich, das geht wirklich nicht. Ich bin fast 50 und muss berufsbedingt die aktuellen ! Rechtschreibregeln beherrschen. Und ich bin keine Lehrerin ...

von kanja am 12.12.2016, 11:10



Antwort auf Beitrag von angelok82

da wäre ich auch platt kein Wunder, dass er das Wissen der Lehrerin in Frage gestellt hat.

von wir6 am 12.12.2016, 11:11



Antwort auf Beitrag von angelok82

Das "ß" ist nicht abgeschafft. Es muss verwendet werden nach langem Vokal (z. B: Maßband) sowie nach doppelten Vokalen (z. B. heiß). Das Wort "daß" ist jedoch tatsächlich durch "dass" ersetzt, weil das "a" ein kurzer Vokal ist. Scharfes s nach kurzem Vokal wird jetzt mit Doppel-s geschrieben. Fazit: Das "ß" gibt es noch, man hat lediglich die Verwendung erstmals mit einer Regel versehen - damit die Schüler sich besser orientieren können, wann man es benutzen muss und wann nicht! LG

von Bonnie am 12.12.2016, 11:27



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Aber dass schreibt mal nun mal mit zwei s, und darum ging es im AP.

von kanja am 12.12.2016, 11:35



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Das das ß abgeschafft wurde, habe ich nirgends geschrieben Wie du es bereits erklärt hast , ist es richtig. Es geht ja nicht nur um ß. Es gibt auch so noch ein paar Unterschiede. @kanja: da muss ich mich mal schlau machen. Ich finde auch den Eintrag unmöglich. Kind hat ja an sich keinen Fehler gemacht.

von angelok82 am 12.12.2016, 12:10



Antwort auf Beitrag von Bonnie

War das hier die Frage oder hat das jemand behauptet? Vielleicht magst du die neuen Regeln mal der störrischen Deutschlehrerin nahebringen! Übrigens, man hat keineswegs die Verwendung von ß und ss erst mit der neuen Rechtschreibreform in eine Regel gebracht. Auch früher galt: Nach langem Vokal folgt ein ß und nach kurzem ss, aber am Wortende wird ss zu ß.....

von Tai am 12.12.2016, 15:29



Antwort auf Beitrag von Tai

Ach, und im Wortinneren vor "t" wurde ss auch zu ß. Grübel, gab es noch mehr Regeln dazu?

von Tai am 12.12.2016, 15:35



Antwort auf Beitrag von Tai

ich würde in Deinem ersten Beitrag nicht schreiben: Am Wortende wurde ss zu ß, sondern am Ende einer Silbe wurde das so. Das schließt dann natürlich auch das Wortende ein. ich schreibe übrigens privat auch konsequent nach der alten Regel, wei lich nicht einsehe, daß mir irgendwelche Deppen,d ie die alten regeln nicht konnten, vorschreiben, wie die Sprache zu sein hat. Im übrigen bin ich im Ausland, brauchte Deutsch meist nur privat und pellte mir quasi erstmal ein Ei drauf, da meine Umgeung wenn überhaupt nur sehr bruchstückhaft kann. Mit meinem Alter - oder dem anderer Menschen - hat das nichts zu tun --- da staune ich manchmal überdie Lernunfähigkeit der jüngeren Generation gegenüber meinen Rentnern! Denn jetzt unterrichte Deutsch als Fremdsprache und bringe meinen Schülern, die allerdings in der Regel Deutsch mehr als mündliches Kommunikationsmittel beherrschen wollen, die neuen Regeln bei. An der Lehrerin würde mich das auch stören. Noch mehr allerdings, daß sie berechtigte Einwände des Schülers als "Klugscheißertum" abztut. Das zeugt nicht von Souveränität. Kein Facjwissen + keine Souveränität im Umgang mit Einwänden von Schülern ist für mich eine absolute Fehlbesetzung. D.h., die Frau hat eine Baustellen... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 13.12.2016, 15:12



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Du Klugscheißer, du

von Alexa1978 am 25.12.2016, 17:27



Antwort auf Beitrag von angelok82

erst einmal finde ich die Sprachwahl als Deutschlehrerin sehr unangemessen - da wundert mich jedoch nichts mehr.....unsere meinte, ich habe 10 Tage lang gekotzt.... aber zum eigentlichen Thema. Ich habe auch die alte Rechtschreibung gelernt - ich bin aber auch keine Lehrerin und da sehe ich halt den Unterschied. Als Lehrerin muss ich in der Lage sein, die richtigen Vorgaben zu lehren und mich nicht auf alte Sachen zu berufen. Das sie Fehler macht, ist ja menschlich aber sie soll den Kindern ja die richtige Schreibweise beibringen und hilft nun wirklich kein Eintrag ins Klassenbuch.

von Brummelmama am 12.12.2016, 11:42



Antwort auf Beitrag von angelok82

Hallo, ich finde das - gelinde gesagt - sehr unpassend, wenn eine Deutschlehrerin die aktuelle Rechtschreibung nicht beherrscht. Mal abgesehen, dass die erste Rechtschreibreform schon etliche Jahre zurückliegt und sie lange genug Zeit gehabt hätte, sich diese anzueignen, frage ich mich, wie sie denn die Arbeiten der Kinder korrigieren will, wenn sie die neue Rechtschreibung gar nicht beherrscht??? Das geht doch überhaupt nicht. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Kinder dabei völlig durcheinander kommen, wenn sie noch die alte Rechtschreibung benutzt. Kinder in dem Alter wissen eben noch NICHT zwingend oder mit ausreichender Sicherheit, dass man dass nicht mehr mit ß schreibt. Deinen Sohn als Klugscheißer zu bezeichnen, weil er sie (zu Recht) korrigiert hat, finde ich absolut daneben, da würde ich in jedem Fall das Gespräch suchen. LG Anja

von AKAM am 12.12.2016, 12:07



Antwort auf Beitrag von angelok82

Völlig unmöglich, ich würde mich auch an die Fachschaft wenden, wenn sich mit der Dame nicht sachlich reden lässt.

von Tai am 12.12.2016, 15:32



Antwort auf Beitrag von angelok82

Also ich bin auch Anfang 40 und schreibe nach alter Rechtschreibung. Ohne Duden wäre ich bei der neuen Rechtschreibung aufgeschmissen.

von Badefrosch am 12.12.2016, 19:35



Antwort auf Beitrag von Badefrosch

Hier hat die Lehrerin bei "er goss" (von gießen) und "es floss" (von fließen) jeweils die beiden ss durchgestrichen und ein scharfes ß drübergeschrieben....

von Andi4 am 12.12.2016, 20:32



Antwort auf Beitrag von Andi4

Meine Tochter hat in einem Aufsatz "bischen" geschrieben. Es wurde natürlich als Fehler angestrichen, dann aber von der Lehrerin zu "bißchen" verbessert.

von stjerne am 12.12.2016, 21:31



Antwort auf Beitrag von angelok82

Denn viele Texte sind so verfaßt . Genauso die Lateinische Ausgangsschrift. Sütterlin und Schriften wie sie Gutenberg benutzt hat . Wissen geht verloren, wenn man alte Texte nicht lesen kann. Ich habe vor 45 Jahren noch viele Worte mit C gelernt , die heute mit Z oder K geschrieben werden. , ja und . Ich habe meine Schreibart und Rechtschreibung , von je her. Das hat mich auch in der Schule nicht gejuckt. Das ist so eine unangenehme Art und Wiese ( für die süddeutschen Weise) zu meinen, immer das Neuere sei besser. Ich ärgere mich noch heute, daß Niederhochdeutsch nicht Pflicht war und daß Mittelhochdeutsch nie dran kam ... Wenn man weiß woher und wie die heute benutzten Worte und Grammatik entstanden sind , kann man sie sich besser merken und anwenden , als auch andere Sprachen besser erlernen.

von reblaus am 13.12.2016, 09:31



Antwort auf Beitrag von angelok82

Also ich würde dringend ein Gespräch mit der Direktorin suchen.

von clarence am 13.12.2016, 10:02



Antwort auf Beitrag von angelok82

Oft ist es doch reine kokettiererei à la “Huch, ich kann mich ja gaaaaaaaar nicht an die neue Rechtschreibung gewöhnen!“ So unfassbar viele Änderungen sind es doch gar nicht. Und bei etlichen Regelungen kann man die alte UND die neue Schreibweise verwenden.

von kanja am 13.12.2016, 15:17



Antwort auf Beitrag von angelok82

Schlimmer als die Falschschreiberei finde ich den Eintrag ins Hausaufgabenheft. Meine Tochter hatte in der Grundschule eine Lehrerin, die zum Schluss pensioniert wurde. Sie hat die aktuelle Rechtschreibung beherrscht. Das darf bei einer Lehrerin mit dem Alter nichts zu tun haben. In der Grundschule wie auch jetzt im Gymnasium wurden/werden häufig Zettel mit alter Rechtschreibung verteilt. Man muss ja vielleicht die alten Kopiervorlagen nicht komplett neu abtippen (wenn sie wirklich nicht auf dem PC archiviert sind). Aber man könnte die Wörter mit tipp-Ex und Stift mal ändern.

von Carmar am 14.12.2016, 21:01