1. Schuljahr - Elternforum

1. Schuljahr - Elternforum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von botin am 04.03.2008, 11:35 Uhr

Mein Sohn ist sooooo faul!!

Hallo ihr Lieben
Sohnemann wurde ein Jahr später eingeschult, wegen feinmotorischen Problemen.(Ehemaliges Frühchen)Nach etlichen Ergos hat er viele Fortschritte gemacht, auch seit dem er in der Schule ist ist seine Stifthaltung und die Feinmotorik besser geworden.Nun möchte ich das weiter ausbauen, aber er macht mir einen Strich durch die Rechnung.Bei Schreibübungen zu Hause (ca. 10 Minuten) windet er sich wie ein Aal.Schreibt absichtlich unleserlich und sehr groß, oder drückt so doll auf das es durchs Blatt geht.(Nehme an er ist wütend)Wie gesagt er hat keine Lust dazu, obwohl ich ihm erkläre das es gerade für ihn wichtig ist.Habe keine Lust das er die erste Klasse nochmal machen muss bloß wegen der Feinmotorik.Will aber auch keinen großen Druck aufbauen, damit er nicht gänzlich die Lust verliert.Am mangelden Lob kann es auch nicht liegen, den bekommt er.Er ist allgemein ein sehr faules Kind.Was kann man machen um ihn mehr zu motivieren?Hab ihr auch Probleme wenn es ums üben zu Hause geht?
lg. botin

 
5 Antworten:

Re: Vorsicht, negativer Stempel ... (Achtung, lang)

Antwort von Mijou am 04.03.2008, 12:39 Uhr

Hallo botin,

wir Erwachsenen sind immer ruckzuck bei der Hand, das Verhalten unserer Kinder zu bewerten (mir geht das auch oft so). Sie sind in unseren Augen schnell "faul, bockig, stur, lustlos, wollen uns schikanieren, trotzen, provozieren" etc. Das sind alles ERWACHSENE Interpretationen kindlichen Verhaltens, die Kindern ja gar nicht gerecht werden können.

Statt immer schnell den Stempel zu zücken und unseren Kindern damit sprichwörtlich auf den Kopf zu hauen, finde ich es besser, ihr Verhalten erstmal gar nicht zu bewerten, sondern nur wertfrei anzuschauen. Negative Bewertungen machen das Kind unfroh, und uns auch (denn wer will schon ein "faules" Kind...?). Außerdem wird ein Kind so einen Stempel manchmal nie wieder los, es steckt dann in der Schublade "faul" - und seine Eltern werden immer wieder Anhaltspunkte dafür finden, die das bestätigen.

Kinder verhalten sich ja immer so, wie sie müssen. Wenn Du Deinen Sohn mal ganz offen anschaust, verstehst Du vielleicht, warum er sich momentan so verhält, wie er das tut. Aus seiner Sicht könnten Deine (gut gemeinten und richtigen) Bemühungen so aussehen: Er merkt seit Jahren, dass er anderen Kindern in manchen Dingen hinterher hinkt. Er spürt durch die Sonderbehandlung (Ergotherapie), dass seine Umgebung das auch merkt und nicht gut findet. Nun hat er den Riesenschritt in die Schule geschafft, der für jedes Kind eine große Herausforderung ist. Er musste seinen Platz in der Klasse finden, sich im Klassenverband einordnen, die Lehrerin kennen- und einschätzen lernen, Pflichten übernehmen (Hausarbeiten), 100 neue Dinge lernen etc.
Und sogar diese Riesenleistung scheint seiner Mutter noch nicht auszureichen: Sie triezt ihn mit langweiligen Übungen und vermittelt ihm schon wieder, dass sein Können nicht ausreicht und er ihr nicht "genügt". Das nervt und frustriert jedes Kind.

Natürlich hast Du Recht, wenn Du ihn fördern willst. Ich würde das aber nicht so auffällig machen (tägliches Zwangs-Schreibtraining), sondern eher nebenbei, damit es Spaß macht. Zum Beispiel könntet Ihr zusammen ein kleines Modell (altersgerechte Modelle gibt's zu Unmengen im Fachhandel) eines Flugzeugs oder Schiffs etc. bauen. Da ist genial für die Motorik. Man kann auch mal ein DIN A 3-Blatt nehmen und dort riesengroße und winzigkleine Buchstaben, Schleifen, Kreise, Zahlen etc. formen und immer weiter mit verschiedenen Farben umranden. Das sieht hinterher fast aus wie ein Kunstwerk. Das Umranden der Formen ist nicht leicht und ebenfalls wieder prima für die Feinmotorik. Lass ihn auch in der Küche mithelfen: Auch der Umgang mit einem Gemüsemesser, wenn Du ihn z.B. bittest, möglichst feine Gurken- oder Möhrenscheiben zu schneiden, ist gar nicht einfach. All diese Dinge werden ihm auch beim Schreiben helfen - und wahrscheinlich mehr, als das ungeliebte Schreibtraining.

Wenn Du ihm vielleicht jeden Tag so eine kleine "Aktion" anbietest, kannst Du Dich ansonsten wirklich entspannen: Im ersten Schuljahr hat auch meine (feinmotorisch unglaublich begabte ;-)) Tochter noch manchmal Buchstaben durchgedrückt oder sehr, sehr unansehnlich gemalt - das ist normal. Sie ist jetzt im dritten Schuljahr und sehr gute Noten - trotzdem kann ich ihre Zahlen und ihre Schrift manchmal nur mit Grausen betrachten...

Grüßle,

Mimi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mein Sohn ist sooooo faul!!

Antwort von Pemmaus am 04.03.2008, 13:24 Uhr

Also ganz spontan würden mir da auch ein paar Spielchen einfallen.

Hatte neulich da mal gepostet: Susanne sitzt in der Badewanne. Da muss man auch schreiben. Aber es macht eben Spaß.

Ihr könntet auch würfeln. Er schreibt die Punkte. Einkaufszettel schreiben. Osterdekoration basteln.

Das Ganze darf eben nur nicht "ÜBEN" heißen.

LG
Pem

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mein Sohn ist sooooo faul!!

Antwort von dani_j_j am 04.03.2008, 14:25 Uhr

oder wie wärs mit einem Tagebuch, dass er selbst schreiben kann (vielleicht diese Geschichtenhefte mit der richtigen Lineatur), dazu noch einen schönen Stift... mein Sohn liebt es selbst Geschichten zu schreiben, aber das Wort LERNEN oder noch schlimmer HAusis ist das Unwort in unserer Familie... falls du ihn zum freiwillig schreiben motivieren möchtest, kannst du auch einen SPielplatzbesuch (einen besonderen Abenteuerplatz) oder was er sich wünscht in Aussicht stellen und dann gibts Stempel (das Prinzip kennst vielleicht) - so hat meiner Lesen gelernt, jeden Tag ein bischen (pro Seite einen Stempel und bei ner Seite voller Stempel gabs was er wollte - vorher natürlich ausgemacht...
achso, ich glaub nicht dass er faul ist, er hat nur anedere Prioritäten, wer weiss worünber er nachdenkt, wenn du glaubst er hockt faul rum ...
bei Frühchcen fallen mir allerdings noch andere Themen ein....
lg
Dani

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

whowwhowwhow!!!!!!!!!!!!

Antwort von momworking am 04.03.2008, 17:56 Uhr

Voooooooooooorsicht!!!!

Erstmal würde ich davon ausgehen, dass dein Sohn NICHT faul ist, sondern dass er jeden Tag eine UNGLAUBLICHE Leistung vollbringt, indem er sich feinmotorisch übt. An was bitte, misst du denn seine Leistung? An irgendeinem willkürlich festgelegten Durchschnitt der Klasse? Du schreibst doch selbst, dass er es schon immer schwerer hatte und entsprechende Förderung brauchte. Aber nun auf einmal muss seine Leistungsfähigkeit normierten Größen genügen.

Wie frustriert muss dein Sohn sein, wenn er feststellt, dass er diesen Normen nicht genügen kann? Überlege dir, wie du dich fühlen würdest, wenn du dich JEDEN EINZELNEN Tag anstrengst und dann als Belohnung daheim NOCH MEHR machen musst, weil es einfach nicht reicht.
Da würdest du vermutlich auch verkrampfen und den Stift durchs Blatt bohren.

Aber Kindern wird dieses Verhalten nicht zugestanden.

Vielleicht entwickelt dein Sohn auch gerade ganz andere Kompetenzen? Vielleicht baut er gerade sein Konzept für die Mathematik auf? Vielleicht sind gerade die Naturwissenschaften sein Thema? Aber das interessiert ja nicht, schließlich muss er doch Feinmotorik üben...

Wie kannst du sagen, dein Sohn wäre faul? Kein Kind ist von Natur aus faul. Jedes Kind hat den Willen zu lernen. Allerdings kann man das ruckzuck kaputt machen, wenn man permanent die Präferenzen und Interessen des Kindes missachtet. Wo soll es dann noch einen Sinn für's Lernen sehen? Dann ist es auch kein Lernen im Sinne von "sich selbst weiterentwickeln" mehr, sondern "Hineinfüllen von Wissen und Fähigkeiten".
Beim Wissen mag das vordergründig funktionieren, aber bei der Weiterentwicklung von Fähigkeiten geht es nunmal nicht so einfach.

Genug gemahnt.
Mein Tipp:
Lass ihn machen und nimm ihn an, so wie er ist.
Dein Satz: "Habe keine Lust das er die erste Klasse nochmal machen muss bloß wegen der Feinmotorik" lässt tief blicken.

DU hast keine Lust auf irgendwas und deshalb muss ER machen.
Hinterfrage mal deine eigene Motivation in der ganzen Angelegenheit. Was willst du erreichen? Dass er die Grundschule "problemlos" absolviert? Das wird vielleicht vordergründig klappen, aber bestimmt nicht ohne Tränen und Frust seinerseits.
Oder ihn so akzeptieren wie er ist? Da müsstest du dich vllt von der gewünschten problemfreien Schulkarriere deines Sohnes verabschieden.

Ich wünsche euch alles Gute und eine für euch passende Entscheidung.
LG
Annette

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Annika schreibt gerne Briefe

Antwort von Hofi2 am 04.03.2008, 18:52 Uhr

Sie hat regelmäßigen Briefwechsel mit ihrer Tante (wohnt etwas weg). Heute erst hat sie von ihrer Tante wieder einen Brief bekommen. Da kann sie dann auch gleich lesen üben.
Ihrem Patenonkel will sie diese Woche auch noch schreiben (wohnt ca. 250km weg).
Vielleicht wäre das was für deinen Sohn?
Nicole

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in 1. Schuljahr - Elternforum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.