1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von mami06 am 28.08.2006, 10:05 Uhr

Schulangst - was tun?

Meine fast 6jährige Tochter ist gerade eingeschult worden und muß seit heute in die Schule. Im Vorfeld hat sie sich sehr auf die Schule gefreut, aber unterschwellig war auch immer Angst dabei. Angst davor, Sachen nicht zu können, Angst davor, ohne ihre beste Freundin hingehen zu müssen (ihre zweitbeste ist aber mit ihr in einer Klasse), Angst vor den anderen Kindern usw.
Bei der Einschulungsfeier am Samstag war alles prima, bis auf den Zeitpunkt, als die Kinder mit der Lehrerin in die KLasse gehen sollte. Die "Klappe" fiel, und es war nichts zu machen. Sie wollte nicht, hat geweint und geschluchzt und ich mußte mitkommen. Beruhigungs- und Ablenkungsversuche anderer wirkten eher noch kontraproduktiv, so daß sie sich noch mehr an mich klammerte.
Heute morgen dann wieder maßlose Bedenken. Kein hysterisches Weinen, aber ständiges Schluchzen und maßlose Bedenken, sie könne das nicht schaffen. Sie ist durchschnittlich intelligent (würde ich sagen), sehr fleißig und kann sich gut konzentrieren, also eigentlich überhaupt kein Grund zur Annahme, daß irgendwas total schief gehen müßte.
Ich habe ihr zwei Stunden lang gut zugeredet, sie getröstet, ihr einen talisman mitgegeben, ihr versprochen, sie pünktlich abzuholen usw. Dennoch die Riesenangst.
Hat vielleicht noch einer irgendwelche Ideen, wie ich ihr helfen könnte?

 
10 Antworten:

Re: Schulangst - was tun?

Antwort von celmin am 28.08.2006, 10:12 Uhr

Hallo,
eigentlich hast Du ja schon so ziemlich alles gemacht. Viel mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein.
Ich denke nur, Du solltest nicht so lange darüber reden. Dann steigert sie sich nur umso mehr hinein.
Und Du kannst ihr kurz erklären, dass jedes Kind in die Schule gehen muß.
Muß sie denn in die Schule? Oder ist sie ein Kann-Kind? Weil Du ja schreibst, "Deine fast 6-jährige Tochter".
Gruß
Iris

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Re: Schulangst - was tun?

Antwort von Graupapagei3 am 28.08.2006, 10:22 Uhr

Mehr wie das , was Du tust , fällt mir auch nicht ein.

Aber mich würde auch mal interessieren, ob sie ein Pflichtkind ist. Diese Angst spricht doch für eine noch mangelnde soziale Reife.

War sie denn vorher schon mal zum Schnuppern in der Schule?

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Re: Schulangst - was tun?

Antwort von Hexhex am 28.08.2006, 11:09 Uhr

Hallo,

bei vielen Kindern holpert es ja am Anfang etwas, mach Dir nicht zuviele Sorgen. Das Ganze erinnert mich sehr an meine "kleine" Schwester (heute 26), die damals am ersten Schultag total ängstlich war. Sie wollte nicht einmal ohne Händchenhalten mit meiner Mutter mit aufs Klassenfoto (es wurde dann ohne sie gemacht) und schließlich weinte sie, wie ein Schlosshund, bis wir wieder zu Hause waren. Die ersten Schultage waren dann genau wie bei Deiner Kleinen. Sie hatte aber einen sehr lieben Lehrer, der ihr schon bald die Angst nahm, weil er sei anfangs sehr viel lobte.

Ich würde mit der Lehrerin sprechen, dass sie Deiner Tochter jetzt an den ersten Tagen besonders hilft. Dies kann geschehen durch kleine Aufgaben (Tafeldienst, etwas holen) etc., für die dann sehr gelobt wird. Lob und Anerkennung und solche kleinen Erfolgserlebnisse nehmen die Furcht am zuverlässigsten. Wirst sehen, in einigen Tagen bessert sich die Situation, wenn Deine Kleine merkt, dass alles ganz harmlos ist.

Wichtig ist, dass auch Du und Dein Partner ihr keinen Erwartungsdruck vermittelt. Fleiß ist gut und schön, aber jetzt noch nicht so wichtig. Wichtig ist zu Beginn des ersten Schuljahres nur, dass sich ein Kind gut einlebt. Der Rest kommt, wenn es sich dann wohlfühlt, von selbst.

Grüßle,

Hexe

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Re: Ja, danke...

Antwort von mami06 am 28.08.2006, 13:29 Uhr

...wir versuchen auch, den Druck, den sie sich selbst auferlegt, eher von ihr zu nehmen. Ich denke, daß sie an sich selbst die höchsten Anforderungen stellt. Fleißig und ehrgeizig ist sie von sich aus (im Gegenteil zu unserem Sohn...).

Das mit der Schulreife sehe ich ähnlich, aber da wir in Berlin wohnen, ist sie ein "Pflichtkind", wie alle, die bis Ende des Jahres noch 6 werden. Ich finde das auch sehr heftig, zumal ich nicht den Eindruck habe, daß sich die Lehrer seit Einführung der Neuregelung letztes Jahr auch wirklich auf die 5jährigen eingestellt haben.
Die jüngsten Kann-Kinder bei uns werden Ende März nächsten Jahres erst 6!!!!
Meine Tochter war letzte Woche zweimal im Hort zum Eingewöhnen, wobei der erste Tag ganz gut ging und der zweite Tag dann superhart war. Als ich sie abholte, sah sie aus wie ein Monster, hatte zwischendurch immer wieder geweint, sich dann aber wieder gefangen.
Ich bin auch davon überzeugt, daß sie es schaffen wird, wie viele andere vor ihr, die dieselben Probleme hatten, hatte aber gehofft, daß die ein oder andere vielleicht doch noch einen Geheimtrick hat....

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Re: Schulangst - was tun?

Antwort von Janka_ am 28.08.2006, 13:39 Uhr

Hallo!

Wir sind auch aus Berlin und Benjamin ( Nov.2000) wurde ebenfalls Samstag eingeschult. Vielleicht beruhigt es dich, dass am Samstag bei Benjamins Einschulung auch 2 Mädchen weinend auf der Bühne standen und nicht ohne Mama mitwollten.
Du hast ja schon viel versucht, ich würde nochmal versuchen alleine die Lehrerin zu erreichen, vielleicht könnt ihr für die erste Zeit eine Hand zu Handübergabe vereinbaren. Und das Mädchen, welches sie schon kennt, lad sie doch die nächsten Tage zum Spielen ein, dass deine Tochter und sie sich näher kennenlernen.
Darf ich fragen aus welchem Bezirk ihr seit? Wir sind aus dem Süden, aus Tempelhof.

LG Janka

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Re: Ja, danke...

Antwort von Graupapagei3 am 28.08.2006, 13:40 Uhr

Wenn es sich in ein paar Tagen nicht legt, dann würde ich in dem Fall sehr schnell das Gespräch mit der Lehrerin suchen. Sie kann Deinem Kind am leichtesten die Angst nehmen und das Gefühl verschaffen, es zu schaffen.

Ich habe gefragt, weil bei einem Kann-Kind die Lehrerin natürlich sagen würde, dass die Einschulung falsch war.

In Eurem Fall muss man aber erwarten, dass sie sich auf so junge Kinder einstellt.

Lobe sie viel und stärke ihr den Rücken mehr kannst Du kaum tun.

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Re: @Janka

Antwort von mami06 am 28.08.2006, 13:58 Uhr

Wir sind aus Steglitz.
Es ist durchaus tröstlich zu hören, dass es auch anderen Kindern so ging.
Das mit der Hand-zu-Hand-Übergabe hat wahrscheinlich nicht so viel Sinn, eben weil die Lehrerin eine fremde Frau für sie ist. Wenn sie zu der erstmal Vertrauen gefunden hat, ist es wahrscheinlich alles nicht mehr dramatisch. Aber Samstag und auch letzte Woche im Hort haben die Erzieher schon gemerkt, dass es mit ihrer Heulerei nur schlimmer wurde, wenn man sich um sie kümmern wollte. Sie ist sonst nicht schüchtern und klebt ganz und gar nicht an mir, aber sie geht eben nur zu Leuten, die sie kennt, und am liebsten im privaten Kreis.
Das mit dem anderen Mädel läuft schon, da sie sich drei Jahre kennen und auch regelmäßig besuchen. Wenn die nicht da wäre, ginge gar nichts...
Naja, ich hole meine Maus jetzt ab und schau mal, wie es ihr ergangen ist!

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Re: Schulangst - was tun?

Antwort von 3_wilde_Räuber am 28.08.2006, 15:04 Uhr

Hallo!

Ich finde nicht, dass das Verhalten nach mangelnder sozialer Reife klingt - viel eher nach mangelndem Selbstwertgefühl und dem Glauben daran, dass sie jetzt sehr viel leisten muß.

Es gibt nunmal generell schüchterne/ ängstliche und mutige/ draufgängerische Kinder (und viele viele dazwischen :o)

Mein Sohn geht heute zum 4 Mal zur Schule und hatte - trotz viel Mut und Selbstbewußtsein - in den ersten Tagen auch ein mulmiges Gefühl (und sogar 1 Mal Fieberinfekt und ist zu Hause geblieben - ich denke es war die Umstellung).

Klassenkameraden - auch solche, die in wenigen Monaten 7 werden - haben morgens Bauchschmerzen, Nachmittags Kopfschmerzen und ebenfalls Ängste.
Das ist nicht altersabhängig.

@ mami06
Versuch heraus zu bekommen WAS ihr konkret angst macht.
Sie scheint zu glauben - wenn ich das mal interpretieren darf - das starke Anforderungen an sie gestellt werden in der Grund-Schule.
Das sie Leistung erbringen soll und das es somit auch die Möglichkeit gibt zu *versagen* (von ihrem Gefühl her).

Versuch ihr mal das Gefühl zu vermitteln das Grundschule Spaß und Spiel ist - das KEINE Benotung oder Bewertung erfolgt!
Das es um ein spielerisches Miteinander geht und das SPIELERISCHE erfahren der Mathematik- Deutsch- etc Welt im Vordergrund steht!

Ich glaube sie setzt sich sehr unter Druck - vielleicht sieht sie so etwas bei Dir oder in der Familie (Leistungsorientierung) und glaubt nicht an sich.
Vielleicht ist sie auch anderswo darauf angesprochen worden (*jetzt beginnt der ernst des Lebens...* etc)

Wenn sie spüren kann das sie nicht versagen kann - weil es nicht möglich ist zu versagen (im Leistungssinne) - kann sie sich auch entspannen.

Da hat sich einfach ein innerer, persönlicher Erwartungsdruck aufgebaut.
Wäre wichtig wenn der wieder absinkt und sie erkennen kann, dass Schule (heutzutage) nicht wirklich ernster als Kindergarten ist.


Die Grundschule ist heutzutage so spielerisch aufgebaut, daß ich richtig erstaunt darüber bin, was sich in den letzten 27 Jahren getan hat.

Viele Grüße und alles Gute!
Svenja

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Re: @3_wilde_Räuber und alle

Antwort von mami06 am 28.08.2006, 20:26 Uhr

Nochmals vielen Dank für Euren Zuspruch und bei dem, was 3_wilde_räuber sagt, ist wohl eine Menge dran.
Ich habe ihr das mit dem Spaß auch schon oft gesagt und ihr auch gesagt, daß keiner von uns erwartet, sie hier unter den Besten zu sehen oder so.

Als ich sie heute abgeholt habe, habe ich sofort gesehen, daß sie geweint haben muß (rot unterlaufene Augen), und das hat sie auch gesagt, aber sie meinte, es wäre schon besser gewesen als letzte Woche Mittwoch im Hort, und ihr Talisman habe ihr auch geholfen. Sie erzählte dann auch begeister von dem, was sie gemacht haben und hatte am Nachmittag richtig "Oberwasser", war also ganz offenbar stolz darauf, wie "gut" sie sich gehalten hat. Die Erzieherin meinte auch, dass das schon wird, und das sie eben nur etwas Zeit bräuchte.
Abends kurz vor dem Zubettgehen kam dann die Angst wieder, aber es ging einigermaßen, und ich konnte ihr auch klarmachen, dass das jetzt ein großes Stück mit ihrer Müdigkeit zusammenhängt. Na, mal sehen, wie es morgen wird, aber mit dem Nachmittag war ich wirklich super erleichtert, weil sie selbst den Tag eher positiv zu sehen schien.

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Re: @3_wilde_Räuber und alle

Antwort von antonia am 28.08.2006, 21:49 Uhr

hallo,

kann dir zwar nicht so richtig helfen, wollte dir nur etwas zuversicht zusprechen.
der kleinen von meiner freundin erging es in der ersten woche ähnlich wie deiner tochter und bereits jetzt in woche 3 läuft alles prima!
im übrigen finde ich dass der beitrag von 3 wilde räuber gute gedanken enthält.

viele grüße
antonia

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