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Geschrieben von Uuhu am 24.06.2022, 10:06 Uhr

Frust

Ich bin überfordert mein 12-jähriger ADSler treibt mich in den Wahnsinn. Tägliche Ausbrüche, Beleidigungen, Schulwechsel (von Gymnasium in die Realschule), Schlägereien, Schwänzen....Die Probleme scheinen kein Ende zu haben.
Bis zur seiner Pubertät war er zwar auffällig, unkonzentriert und brauchte mich rund um die Uhr, zunehmend wird er aber oft sehr aggressiv.

Was soll ich sagen....Ich bin selber schuld dran. Bis er in seine Pubertät kam, habe ich tatsächlich gedacht, dass ich es mit Zuwendung, Liebe und Unterstützung nivellieren kann. Hat ja auch geklappt, er war gut in der Schule, ein liebes Kind.

Ich bin am Ende. "Ich hasse dich!", höre ich mehrmals täglich. Ständig sagt er mir, dass er hier weg will, ein eigenes Leben ohne mich, es wäre so eine uns als Familie zu haben. Dann ist er wieder superlieb, entschuldigt sich, ist umgänglich...aber auch hier dauert das Glück nicht lange an.
Er ist jetzt mitten in der Diagnostik und bekommt keine Medikamente. Im September soll das Elterngespräch stattfinden. Vielleicht habt ihr Tipps wie ich die Zeit überstehen kann? Wie ich ihn etwas positiver stimmen kann? Ablenken?
Sein Verein hat jetzt auch noch ein Monat Ferien ich sehe mit grauen in die Ferien.

 
4 Antworten:

Re: Frust

Antwort von Moosweibchen am 26.06.2022, 20:16 Uhr

Meine Schwester musste mit ihrem jungen genau das selbe zusammen durchmachen. Sie hat in aller Verzweiflung für beide ein mountainbike gekauft und Laufschuhe.
Dann hat sie ihm beides hingestellt und ihm gesagt: such dir was aus. Entweder wir schaffen das so zusammen, oder es wird uns beiden immer und immer schlechter gehen.

Er hat sich das Fahrrad ausgesucht. Seit dem jagen sie sich gegenseitig, wann immer es zu Frust kommt, aufs Rad und machen Touren. Teilweise stundenlang, bis beide nicht mehr können.

Es tut ihnen beiden unglaublich gut.
Laufen tun sie jetzt auch immer wieder.
Sich zusammen auszupowern, hat wohl die Beziehung sehr gestärkt und baut gleichzeitig Frust und Aggressionen ab, bevor sie einem über den Kopf wachsen.

Vielleicht findest du ja auch etwas derartiges für euch?

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Re: Frust

Antwort von Mucksilia am 27.06.2022, 9:31 Uhr

Ich bin total in deinem Boot.
Hier auch 12 und genau das gleiche Verhalten.
Aber Gymnasium wäre hier trotz hohem IQ gar nicht gegangen, er passt so gar nicht ins Schulsystem.
Er wird nach den Sommerferien die Schule wechseln, das ist bei uns schon eine lange Geschichte.Er hatte einen I-Helfer, die Schule war der Meinung, er braucht ihn nicht und danach ging es steil bergab. Echt Katatstrophe. Mobbing bis er ausgetickt ist und dann war er schuld. Ein Kind tritt ihn mehrmals, er schlägt - am Folgetag zur Wandertag darf das andere Kind mit und er nicht (wobei ich das Schlagen nicht verharmlosen möchte. Aber auch wer tritt gehört ausgeschlossen).
Wir mussten ihn komplett aus der Schule nehmen, das ging gar nicht mehr, er war alles Schuld und hatte keine Chance mehr.
Unser ist jetzt erst einmal in der Tagesklinik angemeldet, steht dort auf der Warteliste.
Wir hoffen, dass er danach wieder halbwegs in der Spur läuft und es an der neuen Schule klappt. Dann auch wieder mit I-Helfer.
Aber Tagesklinik heißt für den Rest der Familie, dass wir (zumindest gemeinsam) nicht in den Urlaub fahren können und das, nachdem mein Mann 10 Wochen in einer Spezialklinik war und wir die Zeit als Familie so dringend nötig hätten.

Was für mich am schlimmsten ist, dass keiner Verständnis hat. Er gilt einfach als schlecht erzogen und verhaltensauffällig. Egal wo, ob Krankenversicherung (die uns den Pflegegrad aberkennen wollten) oder Schulaufsichtsbehörde ("Dann schicken Sie ihn doch auf die Förderschule") - man kämpft und kämpft und kämpft.
Und, ganz ehrlich, mich zermürbt das. Dieser Kampf seit 9 Jahren und immer kommt der nächste Knaller. Ich habe schon Angst, wenn tagsüber mein Telefon klingelt, was er jetzt wieder angestellt hat.
Aber es hilft nichts.

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Re: Frust

Antwort von Mucksilia am 27.06.2022, 9:32 Uhr

P.S. Und du bist nicht Schuld dran.
Liebe und Zuwendung halte ich für genau das Richtige.

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Re: Frust

Antwort von Ruby79 am 27.06.2022, 23:32 Uhr

Ich könnte dir das Buch "Wackelpeter und Trotzkopf in der Pubertät" empfehlen. Das ist ein Buch das auch zur Selbsthilfe gedacht ist. Mit vielen Beispielen und praktischen Tipps und einem Download Code um Vorlagen runter zu laden. Die Impulsdurchbrüchigkeit kennen wir nur zu gut. Unser Kind war jetzt das zweite Mal in der Tagesklinik. Sie ist nun wieder zugänglicher. Das wichtigste ist für die anderen Familienmitglieder für Entspannung und Entlastung zu sorgen, um durchzuhalten bis die Therapien greifen. Direkte Konsequenzen für euer Kind und Auszeiten für euch sind hier das a und o. Haltet durch. LG

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