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Geschrieben von daide am 21.02.2022, 14:59 Uhr

Probleme mit Freundinnen - vielleicht hat jemand einen Rat

Hallo,

es geht um unsere jüngere Tochter, 13,5 Jahre alt. Sie hat kein großes soziales Umfeld, freundschaftliche Kontakte waren schon immer ein Problem, da sie einfach "anders" ist als ihre Altersgenossinnen. Ihren "Hintergrund" habe ich hier des Öfteren schon beschrieben, deshalb nur nochmals kurz: seit dem 5. Lebensjahr diagnostiziertes ADHS, seit 2 Jahren auch Tics (Tourette) und "graue Phasen", sprich depressive Verstimmungen, zeitweise gepaart mit Angstzuständen und Zwangshandlungen/-vorstellungen. Es ist also nicht immer ganz leicht bzw. unbeschwert mit ihr.

Sie war die letzten Monate ganz glücklich, dass es sozial sehr gut für sie lief. Sie hat sich mit ein paar Mädchen aus der Klasse näher angefreundet, sie sehen sich auch alle im Sportverein und haben im Frühjahr gemeinsam Konfirmation. Seit zwei Wochen etwa hat unsere Tochter nun das Gefühl, dass sich die Mädchen, besonders eins, von ihr zurückziehen. Gefühlt wird weniger bis gar nicht mit ihr gesprochen, mit anderen ist alles wie gehabt.

Nun weiß unsere Tochter überhaupt nicht, wie sie damit umgehen soll und vor allem, wie sie rausfinden kann, woran sie ist. Mein Vorschlag war, eine Situation mit dem einen Mädchen alleine abzuwarten und sie dann konkret zu fragen, ob bzw. was denn los ist. Das hält sie nun für gar keine gute Idee, weil sie meint, das andere Mädchen damit in die Ecke zu drängen und sie am Ende vielleicht ganz zu verlieren. Diese Vorstellung ist für sie furchtbar, verständlich, wo sie jetzt gerade erst Anschluss gefunden hat.

Ich bekomme das ja alles nur aus der Ferne mit und kann die Situation(en) daher nicht einschätzen. Ich weiß aus eigener Erfahrung (und aus den Erzählungen meiner Töchter), dass sehr viele Mädels in dem Alter zickig und launisch sind. Gefühlschaos allerorten - gerade noch beste Freundin, im nächsten Moment guckt man sich mit dem Hintern nicht mehr an. Und am nächsten Tag alles wieder von vorne. Das hab ich damals schon nicht nachvollziehen können, für meine Tochter ist es der pure Wahnsinn, weil sie es nicht einordnen kann. Sie braucht klare Strukturen, an denen sie sich orientieren kann. Mal hü, mal hott - das versteht sie nicht.

Ich weiß, das klingt alles nach Kinderkacke und pubertären Spielchen. Aber mit dem psychisch labilen Hintergrund des Kindes würde ich ihr wirklich gerne helfen, und sei es nur, dass sie besser damit umgehen kann. Hat vielleicht irgendjemand einen Tipp oder eigene Erfahrungswerte? Wie lösen Eure Kinder solche Konflikte (sofern es welche sind)?

Vielleicht ist es noch wichtig zu wissen, dass wir als Familie und natürlich sie an erster Stelle gerade SEHR mit der Pubertät kämpfen. Machtspielchen an allen Ecken und Enden, Verweigerungshaltung, alles wird hinterfragt und eigentlich ist das ganze Leben sch***. Wahlweise sind alle gegen sie oder sie ist die Königin der Welt. Ihr versteht, was ich meine? Von daher kann ich noch weniger einschätzen, ob die Situationen, die sie schildert, tatsächlich so sind oder ob sie sie nur pubertär-falsch einschätzt. Seufz.

Danke & Grüße
daide

 
2 Antworten:

Re: Probleme mit Freundinnen - vielleicht hat jemand einen Rat

Antwort von Mucksilia am 01.03.2022, 10:01 Uhr

Kann ich total gut nachvollziehen, unser 12-jähriger hat auch totale Probleme mit Freunden.
Im Prinzip bleibt ihr ja nur, zu fragen. Sie muss ja keine riesen Nummer draus machen, kann vllt nebenher mal so fragen, wenn beide alleine sind. Schwierig.
Unsere Kinder sind nun mal anders. Aber um so älter sie werden, um so mehr tolerieren andere Kinder das und um so mehr lernen sie, sich anzupassen.
Sieh es positiv: Sie hat ja schon mal Freundinnen.
Auch bei uns geht es bergauf. Bei seinem aktuellen Freund will die Mutter keinen Kontakt, weil sie unseren Sohn "komisch" findet. Wir haben auch schon überlegt, wie wir damit umgehen, ob wir uns einmischen sollen. Sehr schwierig.

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Re: Probleme mit Freundinnen - vielleicht hat jemand einen Rat

Antwort von daide am 05.03.2022, 20:41 Uhr

Hallo - bitte entschuldige meine späte Antwort

Du hast natürlich Recht - ich bin schon sehr froh, dass sie überhaupt soziale Kontakte hat. Wobei ich nicht glaube, dass die Mädchen, die sie jetzt als Freundinnen bezeichnet, tatsächlich „richtige“ Freundinnen sind. Ich glaube, sie dulden sie mehr, als dass sie sich freuen, dass sie dabei ist.
Dieses pubertäre Rumgezicke und „heute so, morgen ganz anders“ geht ihr zurecht auf den Keks. Ihre Psychiaterin hat schon gesagt, sie wünscht ihr, dass alle schnell erwachsen(er) werden, dann wird’s besser.

Das, was Du über die Mutter des Freu des schreibst, macht mich fassungslos und richtig wütend. Manchmal wünsche ich mir ein Aha-Erlebnis für solche Leute (bei uns ist es in abgeschwächter Form der Reitlehrer, natürlich kinderlos und nicht gerade ein Ausbund an Empathie) oder eben auch mal so ne Situation, in der man sich Verständnis für das eigene Kind wünscht, aber ums Verrecken nicht kriegt…

Alles Gute auch für Deinen Sohn!

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