ADHS - ADS

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Geschrieben von paluja am 31.01.2020, 9:22 Uhr

will mich vorstellen

Hallo Ihr!

Ich will mich kurz vorstellen: Ich bin Mutter von drei Kindern. Das Mittlere is inzwichen 18 und als sie ein Baby war, hab ich RUB entdeckt und schaue noch immer hin und wieder hier herein.
Nun bin ich ausser Mutter auch noch seit vielen Jahren Kinder - und Jugendpsychologin. Ich bin spezialisiert fuer ADHD und Lernstoerungen. Habe auch viele Jahre in diesem Bereich an der Uni gearbeitet. Ich lebe und arbeite in einer mittelgrossen Stadt in Oregon, an der amerikanischen Westkueste.
Und bei aller Kritik an den Amerikanern muss man sagen, dass unsere Diagostik und Versorgung von Familien mit Kindern mit ADHS und/oder Lernstoerungen etwas "fortschrittlicher" ist.
Da ich durch meine Arbeit weiss, wie schwierig der Alltag mit ADHSlern sein kann, will ich hier gerne helfen, wenn jemand Fragen hat. Die beste Versorgung fuer eine Familie mit ADHS ist sehr sehr individuell und manchmal nicht ganz einfach auszutueftlen.

Also fragt ruhig, wenn Ihr Hilfe braucht!

 
12 Antworten:

Re: will mich vorstellen

Antwort von ara-sunshine am 31.01.2020, 11:19 Uhr

Hallo

Sehr lieb von dir, dass du deine Hilfe anbietest und Erfahrungen weitergeben kannst . . .

Welche Tipps / Hilfen / Strategien
--- hast du für die Schule und für die Hausaufgaben
bezüglich Ablenkbarkeit, kurzer Konzentrationsphasen . . .

--- Tipps bei Einschlafschwierigkeiten vor allem nach Reizüberflutung,
wenn man trotz Sport, Auspowern, Cool down . . .
nicht abschalten kann?

D A N K E !!!

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Re: will mich vorstellen

Antwort von ohno am 31.01.2020, 12:43 Uhr

Hallo!

Deine unten beschriebene Diagnostik ist eigentlich der gleiche Vorgang wie in Deutschland, jedenfalls war es bei uns ganz genauso .

Aber schön, jemanden vom Fach hier zu haben !

Ich stehe mit meinem Kind auch noch vor vielen ??. Muss mich erstmal durchwuseln, wie es weiter gehen kann. Habe gestern wg einer Schulbegleitung Kontakt aufgenommen, allerdings wir diese hier nur gewährt, wenn das Kind eine seelische Behinderung hat oder von einer seelischen Behinderung bedroht ist. Nun warte ich auf die Rückmeldung der KJPPs, ob das da drunter fällt (dortige Diagnose ist Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens), zusätzliche Diagnose der letzten Reha ist emotionale Störung im Kindesalter, da gibt es auch den Dschlüssel. Denn das wäre vllt "meine" Alternative zu einem Medikament.

Das "Hinterher" ist bald genauso anstrengend wie das "Vorher"...

VG ohno

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Herzlichen Willkommen

Antwort von Ruby79 am 01.02.2020, 7:45 Uhr

Hallo liebe Paluja, ich freue mich sehr über dein Angebot. Auch für uns ist der Alltag sehr schwierig, da bei uns mehrere Diagnosen zusammen kommen. Das macht den Therapieansatz natürlich ziemlich schwierig. An manchen Tagen bin ich optimistisch und an anderen wieder rum bin ich völlig ausgepauert und Frustriert. Ich bin für jeden Beitrag dankbar der Lösungsansätze und Perspektiven bietet. Gibt es im Amerika auch die Möglichkeit eine Pflegstufe zu beantragen ? Ich hadere noch damit, da mein Kind nächten Monat schon 13 wird und ich es schwierig finde ihr unserer Entscheidung zu erklären ohne ihr ohnehin schon schlechtes Selbstwertgefühl weiter zu belasten. Vg

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Re: will mich vorstellen

Antwort von paluja am 02.02.2020, 1:17 Uhr

Hallo Ara-Sunshine,
also ich weiss natuerlich nicht, was Ihr schon alles macht. Generell ist folgendes wichtig:

Wo liegen die groessten Probleme (alles andere erstmal ignorieren). Dann schauen wir ganz ganz genau, welche "executive functioning skills' diese Probleme verursachen. Also z. B. fehlende Frustrationstoleranz, mangelnde cognitive Flexibilitaet, schlechte Problemloesefaehigkeiten und so weiter. Dann wird mit Kind und Eltern eine Strategie fuer die Problembereiche entschieden. Zum Beispiel, wenn Hausaufgaben schwierig sind machen wir ganz ganz genaue Plaene wann was gemacht wird, reden mit dem Lehrer, dass unnoetige Haussaufgaben erlassen werden etc. Dann wir in jeder Situation VORHER die Strategie erinnert "Hey, du weisst, dass Du heute viele Hausaufgaben und Du dich dann schnell frustriert und gestresst fuehltst. Erinner dich, dass unser Plan ist, fuer 10 Miunten abwechselnd Mathe und Deutsch zu machen, und dann gibt/s ne Pause...".

Strategien braucht man fuer alle SItuation, die oft und vorhersagbar Schwierigkeiten machen. Diese Strategien werden immer wieder geubt.

Die Forschung UND die Praxis zeigt, dass man mit Verstaerkungsprogrammen nur Verhalten verbessert, wo die zugrundeliegenden Faehigkeiten gut gerlernt sind. Fuer alles andere gilt "skill building' ohne das Verhalten mit einer Konsequenz zu beachten.

Schule: Ganz wichtig, dass es individuell angepasste Erwartungen gibt. Also das Kind, das impulsiv ist, soll nicht fuer seine Impulsivitaet bestraft werden, das Kind mit starkem motorischen Drang soll die Moeglichkeit haben, hinten im Klassenzimmer herumzulaufen oder ein Stehpult haben. Das Kind mit geringer Frustrationstoleranz braucht ein Signal fuer den Lehrer, wenn es innerlich eskaliert, so dass der Lehrer dem Kind eine prompte Auszeit ermoeglicht.

Hausaufgaben: Auch immer im Einzelfall zu beurteilen aber im allgemeinen gilt: mit der leichtesten Aufgabe anfangen, nach 10 Minuten Fach wechseln, also 10 Min Mateh, 10 Min Englisch, dann wieder Mathe. Mit Pausen, die vorher abgesprochen sind. Nur solange Hausaufgaben machen, wie das Kind durchhaelt (Strategie VORHER festlegen).

Schlafen: koerperliche Bewegung stimuliert das Nervensystem also nicht zu spaet am Tag noch sportlen. Viele Kinder die ich sehe nehmen Melatonin und Meditations-Apps.

Die Interventionsplanung muss wirklich immer im Einzelfall gemacht werden. Aber generall gilt: Das Kind muss wissen WELCHE Strategien (oder Verhalten) es nutzen soll. Diese Strategien MIT dem Kind entwickeln und dann ueben.

Und gutes Elterntraining dafuer ist wichtig.

Ich bin nicht sicher, ob das hilft, da alles so allgmein formuliert. Wenn Du mir sagst, was genau das Problem mit Hausaufgaben z.B. ist, kann ich besser helfen. Fuer manche Kinder ist es die 'effort regulation', fuer andere die Dauer, wieder andere 'complexifyen" und machen sich die Hausaufgaben im Kopf schwieriger etc.... Fuer jedes dieser Problem gibt es andere Strategien.

Gruss, Catrin

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Re: will mich vorstellen

Antwort von paluja am 02.02.2020, 1:17 Uhr

Hallo Ara-Sunshine,
also ich weiss natuerlich nicht, was Ihr schon alles macht. Generell ist folgendes wichtig:

Wo liegen die groessten Probleme (alles andere erstmal ignorieren). Dann schauen wir ganz ganz genau, welche "executive functioning skills' diese Probleme verursachen. Also z. B. fehlende Frustrationstoleranz, mangelnde cognitive Flexibilitaet, schlechte Problemloesefaehigkeiten und so weiter. Dann wird mit Kind und Eltern eine Strategie fuer die Problembereiche entschieden. Zum Beispiel, wenn Hausaufgaben schwierig sind machen wir ganz ganz genaue Plaene wann was gemacht wird, reden mit dem Lehrer, dass unnoetige Haussaufgaben erlassen werden etc. Dann wir in jeder Situation VORHER die Strategie erinnert "Hey, du weisst, dass Du heute viele Hausaufgaben und Du dich dann schnell frustriert und gestresst fuehltst. Erinner dich, dass unser Plan ist, fuer 10 Miunten abwechselnd Mathe und Deutsch zu machen, und dann gibt/s ne Pause...".

Strategien braucht man fuer alle SItuation, die oft und vorhersagbar Schwierigkeiten machen. Diese Strategien werden immer wieder geubt.

Die Forschung UND die Praxis zeigt, dass man mit Verstaerkungsprogrammen nur Verhalten verbessert, wo die zugrundeliegenden Faehigkeiten gut gerlernt sind. Fuer alles andere gilt "skill building' ohne das Verhalten mit einer Konsequenz zu beachten.

Schule: Ganz wichtig, dass es individuell angepasste Erwartungen gibt. Also das Kind, das impulsiv ist, soll nicht fuer seine Impulsivitaet bestraft werden, das Kind mit starkem motorischen Drang soll die Moeglichkeit haben, hinten im Klassenzimmer herumzulaufen oder ein Stehpult haben. Das Kind mit geringer Frustrationstoleranz braucht ein Signal fuer den Lehrer, wenn es innerlich eskaliert, so dass der Lehrer dem Kind eine prompte Auszeit ermoeglicht.

Hausaufgaben: Auch immer im Einzelfall zu beurteilen aber im allgemeinen gilt: mit der leichtesten Aufgabe anfangen, nach 10 Minuten Fach wechseln, also 10 Min Mateh, 10 Min Englisch, dann wieder Mathe. Mit Pausen, die vorher abgesprochen sind. Nur solange Hausaufgaben machen, wie das Kind durchhaelt (Strategie VORHER festlegen).

Schlafen: koerperliche Bewegung stimuliert das Nervensystem also nicht zu spaet am Tag noch sportlen. Viele Kinder die ich sehe nehmen Melatonin und Meditations-Apps.

Die Interventionsplanung muss wirklich immer im Einzelfall gemacht werden. Aber generall gilt: Das Kind muss wissen WELCHE Strategien (oder Verhalten) es nutzen soll. Diese Strategien MIT dem Kind entwickeln und dann ueben.

Und gutes Elterntraining dafuer ist wichtig.

Ich bin nicht sicher, ob das hilft, da alles so allgmein formuliert. Wenn Du mir sagst, was genau das Problem mit Hausaufgaben z.B. ist, kann ich besser helfen. Fuer manche Kinder ist es die 'effort regulation', fuer andere die Dauer, wieder andere 'complexifyen" und machen sich die Hausaufgaben im Kopf schwieriger etc.... Fuer jedes dieser Problem gibt es andere Strategien.

Gruss, Catrin

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Re: will mich vorstellen

Antwort von paluja am 02.02.2020, 1:21 Uhr

Hm, was ist denn die emotionale Stoerung? Angst? Depression? Wichtig dabei ist zu verstehen, ob die emotionalen Probleme Folge der functionalen Probleme sind. Zum Beispiel Kinder mit ADHS haben oft soziale Probleme wegen ihrer Impulsivitaet und mangelnden Flexibilitaet. Diese sozialen Probleme fuehren dann zu Depression.
In dem Fall fokussiert man die Behandlung erst auf die funktionalen Probleme.

Wenn es andersherum ist, waere eine evidenz--basierte Therapie fuer die Emotion der naechste Schritt.

Gruss!

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DANKE

Antwort von ara-sunshine am 02.02.2020, 10:59 Uhr

Danke für deine Tipps.

Das Hauptproblem ist, weil sie sich nicht lange genug / ausdauerend auf eine Aufgabe konzentrieren kann.

Sie hat auch ein langsames Arbeitsverhalten, Gedanken schweifen ab.

Laut SPZ hat sie kein ADS ?!

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DANKE

Antwort von ara-sunshine am 02.02.2020, 10:59 Uhr

Danke für deine Tipps.

Das Hauptproblem ist, weil sie sich nicht lange genug / ausdauerend auf eine Aufgabe konzentrieren kann.

Sie hat auch ein langsames Arbeitsverhalten, Gedanken schweifen ab.

Laut SPZ hat sie kein ADS ?!

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Re: DANKE

Antwort von ara-sunshine am 02.02.2020, 12:42 Uhr

Die Gedanken schweifen ab z.B. in der Schule trotz Arbeiten mit Gehörschutz

und zu Hause bei leiser Lernumgebung

(Arbeitsplatz ist ordentlich und frei von Dingen,
die nicht benötigt werden bzw. ablenken könnten -
kein Fernseher, kein Radio, kein Handy . . .

Blick zur Wand - nicht zum Fenster . . . .

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Re: Herzlichen Willkommen

Antwort von paluja am 02.02.2020, 18:28 Uhr

Willst Du villeicht sagen, was die verschiedenen Diagnosen sind? Vielleicht per PN?
Dann kann ich vielleicht mehr sagen.

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Hallo paluja --- bist du noch da?

Antwort von ara-sunshine am 10.02.2020, 15:49 Uhr

.

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Re: will mich vorstellen

Antwort von paluja am 10.02.2020, 23:55 Uhr

Bin ich.

Schreib gerne auch eine PN.

Gruss!

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