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Geschrieben von Frosch am 21.11.2005, 19:26 Uhr

An anonym, Elamaus und andere

Hallo,

denkt bitte auch an Eure Kinder. Sicher könnt Ihr es teilweise vor ihnen verbergen, aber irgendwann werden sie Eure Depressionen mitbekommen.
Und sie werden sich schuldig fühlen, Angst haben, sie könnten daran mitschuld sein. Und irgendwann werden sie die Probleme in sich hineinfressen, weil sie EUCH nicht belasten wollen.
Und irgendwann werden sie sich abwenden, weil sie diese Traurigkeit nicht mehr mitansehen wollen.

Ich spreche aus Erfahrung. Meine Mutter war depressiv, entwickelte viele Allergien. Aber sie wollte nie mit einem Therapeuten sprechen (war auch noch eine andere Generation). Meine Schwester und ich waren mehr oder weniger ihre Therapeuten. Und das ist eine Last, die man irgendwann nicht mehr ERtragen kann. Sicher müssen auch Kinder für ihre Eltern da sein, aber die Eltern haben auch die Verantwortung, Initiative zu ergreifen, wenn es Probleme gibt, die die eigenen Kinder eigentlich nicht lösen können.

LG Antje

 
6 Antworten:

Re: An

Antwort von Elamaus am 21.11.2005, 20:14 Uhr

Hi Antje,
ich bin mir schon im klaren, daß ich die Depression nicht ewig vor meinen Kids verstecken/verheimlichen kann. Es ist nur so, ICH bin nicht jeden Tag total down, sondern es sind eher Schübe - so würde ich es beschreiben. Es gibt Tage, da bin ich total happy - und dann widerrum gibt`s Tage, da könnte ich mich in eine Ecke verkriechen & nur heulen. Es ist wirklich ein Auf und Ab. Nur vor meinen Kids habe ich noch nie geweint. Sie kennen mich als eine liebevolle, (fast) immer gut gelaunte Mutter. Das "fast" steht aber eher dafür, wenn man z.B. mal meckern o. schimpfen muss, wenn nicht alles so läuft, wie es sein sollte.
Und Du & die Anderen: ihr könnt mir glauben, habe ich mal wieder einen "bad day" dann nehme ich mir jedes Mal vor "jetzt gehste zum Doc & läßt dir ne ÜW zum Therapeuten geben", aber so bald ich einige tolle Tage habe, verwerfe ich diese Idee ganz schnell wieder & denke "ich bin doch nicht verrückt/krank."
Tja, und so ist mein Leben ein einziges Auf & Ab - wie eine Achterbahn. Genauso sieht es mit der Partnerschaft zu meinen Freund aus - ein ewiges Hin & Her. Mal lieben wir uns heiß & innig - und ein anders Mal streiten & zanken wir uns ständig (oft auch vor den Kids). Wir wissen Beide, daß dies verkehrt ist & wir nehmen uns jedes Mal felsenfest vor, es nie wieder so auszutragen, aber dennoch ertappen wir uns oft dabei auf`s neue. Leider!
Und diese Streitereien mit meinem Freund kommen auch oft daher, weil ich nicht genau weiß, was ich eigentlich möchte - ich von ihm erwarte. Mal denke ich, ER ist mein Traummann - und manchmal denke ich, ER ist nicht der Richtige. Liegt das evtl. an der Depression???

Auf jedem Fall werde ich was tun müssen. So wie jetzt gehts auch nimmer weiter. Habe einfach zu lange schon gewartet.
Thema "Arbeiten": da denken schon viele (auch meine Eltern), daß ich keinen Bock darauf habe - ABER sie kennen einfach den wahren Grund nicht. Sonst würden sie mich wahrscheinlich besser verstehen. Nur meine Eltern waren nie ein gutes Vorbild für mich: es gab oft Zank & Streit zwischen meinen Eltern & ich wurde auch (insbesondere von meinen Dad) oft gehauen, weil ich angeblich kein artiges Mädchen & gehorsam war. Und meine Mutter sah oft dabei zu oder legte auch desöfteren Hand an. Ja, mir wurde auch von meinen Eltern oft das Leben unnötig schwer gemacht. Nie habe ich was richtig gemacht im Leben. Und das habe ich oft zu hören bekommen.:-(

Aber wahrscheinlich hatten sie recht - ich bin auch fast zu nix zu gebrauchen. Eine BA (ohne Abschluss), 2 weitere abgebrochene Lehren, wegen Mobbing...und dazwischen das mit dem EX & der Vergewaltigung. Ach ja, und den PKW-Führerschein nicht zu Ende gemacht (weil kein Geld)...
Meine Mutter sagte mir vor ein paar Monaten mal "mensch ela, mach doch mal was zu ende!"
Tja, tolle Motivation...

Schönen Abend noch@Alle,

Ela

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Re: An

Antwort von Moneypenny77* am 21.11.2005, 20:19 Uhr

Wie ich unten bereits geschrieben habe (offensichtlich teilen wir dieses "Schicksal") kann ich mich Dir nur anschließen.

Da meine Mutter auch keine Freunde hatte und hat, mußte und muß ich immer herhalten, wenn sie mal wieder depressiv ist. Das mache ich jetzt über 20 Jahre mit, und irgendwann nervt es, ständig die Telefonseelsorge zu spielen.

Leider muß ich sagen, daß irgendwann Verständnis und Mitleid der Tatsache weichen, daß es einem als Angehörigen einfach nur noch auf den Zeiger geht, wenn man mit jemandem zusammen leben muß, der dauernd lethargisch wie ein Jammerlappen mit Weltuntergangsmiene die Stimmung drückt. Und dauerhaft verstellen kann sich niemand!

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Re: @Elamaus

Antwort von cheese am 21.11.2005, 20:57 Uhr

Deine Eltern sind sicher nicht ganz unschuldig an Deiner Depression, weil sie Dir ja wohl systematisch jegliches Selbstbewusstsein ausgetrieben haben. Und dies fehlende Selbstbewusstsein ist auch dafür verantwortlich, daß Du nix zu Ende kriegst.
Hätten Deine Eltern Dich nicht so klein gehalten, dann wärest Du vielleicht eher bei Deinem Ex abgehauen und und und...
So spielt vieles darein. Was alles, kann Dir letztendlich nur ein Therapeut oder Psychologe sagen. Und erst, wenn Du die Ursachen kennst, dann kannst Du die Krankheit beherrschen und nicht mehr sie Dich.
Und - nein - Du bist nicht verrückt! Aber Du hast da ein ganz massives Problem, daß Du alleine nicht in den Griff kriegen willst.
Bitte laß Dir helfen!

LG Claudia

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@elamaus (etwas länger, sorry)

Antwort von Babybubbi am 21.11.2005, 21:08 Uhr

Hallo Ela!
Mensch, dein Selbstbewusstsein ist ja ganz tief im Keller bei dir! Ich erkenne mich in vielen Sachen bei dir wieder, habe auch oft diese Aufs und Abs, vielleicht nicht so ausgeprägt, aber es gibt halt auch Tage, da bin ich gut zufrieden (hab ja eigentlich auch keinen Grund, depri zu sein), und dann kommen wieder diese Momente, wo ich mich am liebsten einigeln möchte, bin dann auch zu meinen Mitmenschen eine Andere.
Habe ja unten weiter mal gepostet, dass ich eine Langzeittherapie gemacht habe (1994-1995), die hat mein Leben verändert. Vorher hab ich auch nur Dinge angefangen und nie beendet, z.B. auch eine Ausbildung. Heute hab ich eine abgeschlossene Ausbildung (während meines damaligen Erziehungsurlaubes zu Ende gebracht), hab den Führerschein gemacht (fahre allerdings nie, zu viel Angst)und das Wichtigste: ich hab aufgehört zu trinken. Jahre später hab ich die Qualmerei auch drangegeben.
Heute sieht es so aus, dass ich eigentlich mal wieder zumindest eine ambulante Therapie machen müsste (für mich), aber den Arsch nicht hochbekomme aus verschiedenen Gründen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es muss einem erst ganz schlecht gehen, bevor man was unternimmt. Aber ich kann jedem nur zu einer Therapie raten, sie KANN etwas bewirken, WENN man sich drauf einlassen kann! Mach es, es KANN nicht schlimmer werden!! Ganz liebe Grüße, Nicky
P.s: Woher kommst du eigentlich, so nebenbei gefragt?

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Re: @elamaus (etwas länger, sorry)

Antwort von Elamaus am 21.11.2005, 21:13 Uhr

Hi Nicky,
ich danke dir.:-)
Schön zu lesen, daß es mir mit meinem Problem nicht alleine so geht.
Dachte schon, ich sei ein "Sonderling/Sonderfall".

P.S.: Komme aus Mecklenburg-Vorpommern.

LG
Ela

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Re: auch meine mutter...

Antwort von felinchen am 21.11.2005, 23:44 Uhr

auch meine mutter war depressiv
ich hab für sie sorgen müssen
ich war von 17-27 in therapie bis ich begriffen habe dass ich ihr nicht helfen kann.
das schlimme für ein kind ist dass es IMMER glaubt schuld zu sein wenn es den eltern schlecht geht.
und bei mir kam dazu dass ich dieses unstete nicht ertrug, dass ich nie wusste wann der vulkan ausbricht an dem gerade so schön die sonne scheint.
seit 2 jahren ist sie endlich in therapie und ich bin so froh, endlich kann ich wirklich leichten herzens mein eignes leben leben.

bitte macht eine therapie

eigentlich würde ich JEDEM menschen eine therapie verschriebn, denn jeder hat schlimmes erlebt und gibt es unbewusst an seine kinder weiter...

es ist nicht nötig unglücklich zu sein.
das leben ist schön wenn man es zulässt.

ich empfehle das buch "ohne wurzeln keine flügel"
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ganz liebe grüße und viel kraft
feli

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