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Geschrieben von Alhambra am 30.01.2016, 19:03 Uhr

Auch ein Bericht eines Helfers

Im WDR stand nachzulesen, dass die Helfer immer mehr schwinden, nicht erst seit Silvester.

Ich frage mich, wo es hinführt, wenn noch mehr kommen und gleichzeitig mehr Leute hinwerfen, weil sie am Ende sind.


http://www.welt.de/print/wams/hamburg/article151089911/Ich-halte-es-nicht-mehr-aus.html


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HAMBURG
Artikel vom 17.01.2016 / Ausgabe 3 / Seite 3
"Ich halte es nicht mehr aus"

Eine Hamburgerin arbeitet in einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Die Mitte-30-Jährige erzählt, wie sie den Alltag dort erlebt – und wieso sie mittlerweile an eine Kündigung denkt. Ein Protokoll


Die Flüchtlingskrise verschärft sich immer mehr. Auch in den Hamburger Unterkünften ist die Lage offenbar außerordentlich schwierig – in der "Welt am Sonntag" berichtet eine Angestellte anonym* über ihren Alltag.

"Seit dem Herbst 2015 arbeite ich hauptberuflich und fest angestellt in einer Hamburger Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Auf diesen Job hatte ich mich explizit beworben, das war genau das, was ich machen wollte. Als ich die Zusage dafür dann endlich in meinem Briefkasten hatte, habe ich mich wie verrückt darüber gefreut; endlich konnte ich nicht nur theoretisch helfen, sondern auch wirklich praktisch etwas für die Flüchtlinge tun.

Dementsprechend bin ich dann auch bestens gelaunt an meinem ersten Arbeitstag in die Erstaufnahmestelle gegangen; ich war natürlich aufgeregt, klar, ist man ja immer am ersten Arbeitstag im neuen Job, aber ansonsten hat es mir da gut gefallen. Die Kollegen waren engagiert und sehr nett, mit den Flüchtlingen hatte ich da zwar noch keinen direkten Kontakt, aber ich habe voller Begeisterung in die Gegend gegrüßt und fand die alle ganz toll.

"Das wird sicher richtig super hier", habe ich mir gedacht. In den nächsten Tagen habe ich mich dann absolut motiviert in die Arbeit gestürzt. Die sollte mit den bis zu 1500 Flüchtlingen stattfinden, die dort untergebracht waren. Ich war für deren Sozialberatung zuständig, sollte also Ansprechpartnerin für alle sozialen Probleme der Flüchtlinge sein, sie bei ihrem Asylverfahren unterstützen oder Arzttermine festmachen, wenn sie welche brauchten.

Tja, und dann kamen die ersten Flüchtlinge in mein Büro, in dem ich die Sozialberatung abhalten wollte – und ich habe schon nach den ersten paar Besuchen von ihnen gemerkt, dass meine sehr positive und idealistische Vorstellung von ihnen und ihrem Verhalten sich doch deutlich von der Realität unterschied. Natürlich darf man auf keinen Fall pauschal über alle Flüchtlinge urteilen, es gibt unter ihnen viele, die sehr freundlich sind, sehr dankbar, sehr integrationswillig, sehr froh hier zu sein. Aber wenn ich ehrlich bin, dann ist die Zusammenarbeit mit 90 Prozent von denen, die ich treffe, eher unangenehm und leider nicht so, wie ich mir das vorher gedacht habe.

Erstens sind viele von ihnen extrem fordernd. Kommen zu mir und verlangen, dass ich ihnen jetzt sofort eine Wohnung und ein schickes Auto und am besten auch gleich noch einen richtig guten Job beschaffe, weil ich das ja müsste, dafür sitze ich ja da und sie seien ja nun mal hier angekommen. Wenn ich das dann ablehne und stattdessen versuche, ihnen zu erklären, dass das nicht geht, dann werden sie oftmals laut oder auch mal richtig aggressiv. Ein Afghane hat erst letztens gedroht, er werde sich umbringen. Und ein paar Syrer und eine Gruppe Afghanen haben erklärt, sie würden in den Hungerstreik treten, bis ich ihnen helfen würde, an einen anderen Platz zu ziehen. Eine ursprünglich aus dem arabischen Raum stammende Kollegin von mir haben sie mal wirklich angeschrien "Wir köpfen dich!". Wegen solcher und anderer Sachen war die Polizei mehrmals in der Woche bei uns.

Zweitens machen sie häufig sehr unzuverlässige Angaben. Sie kommen zu mir, haben ihre Papiere dabei und erzählen dann eine Geschichte, die so gar nicht ganz stimmen kann. Aber sie halten daran fest und ich kann mir dann erst sicher sein, wenn ich mit meinen Kollegen darüber gesprochen habe und die sagen dann oft, dass die Person am Tag vorher schon bei ihnen gewesen war und da alles ein bisschen anders erzählt habe. Es gab beispielsweise einen Bewohner, der kam mit seinem Abschiebe-Bescheid zu mir und wollte wissen, was nun passieren würde. Ich habe es ihm erklärt, er ist dann gegangen. Bald darauf kam er zu meiner Kollegin und zeigte plötzlich völlig neue Ausweispapiere auf einen anderen Namen vor und sagte, er sei dieser Mensch mit dem anderen Namen. Er wurde dann nicht mehr ausgewiesen, sondern nur in ein anderes Lager verlegt.

Drittens halten sie sich nur selten an Absprachen. Ich mache ja auch die Arzttermine für die Flüchtlinge fest. Alle von ihnen müssen eine Grunduntersuchung über sich ergehen lassen, das heißt durchs Röntgen, eine Impfung und einen generellen Check-up durch. Aber viele von ihnen wollen noch zu anderen Ärzten, vor allem zu einem Zahnarzt oder zum Orthopäden. Dann mache ich Termine für sie, aber wenn der Termin da ist, tauchen sie einfach nicht auf. Das passiert so häufig, dass die Ärzte uns mittlerweile schon gebeten haben, nicht mehr so viele Termine festzumachen – aber was soll ich denn da tun? Ich kann ja nicht einfach die Bitte um einen Termin ablehnen, nur weil ich vermute, dass der Bittende dann nicht erscheinen könnte.

Und viertens, und das ist für mich das Schlimmste: Einige der Flüchtlinge verhalten sich indiskutabel uns Frauen gegenüber. Es ist ja bekannt, dass es vor allem alleinstehende Männer sind, die hierher zu uns kommen, etwa 65 Prozent oder vielleicht sogar 70 Prozent, würde ich mal ganz persönlich so schätzen. Die sind alle noch jung, erst so um die 20, höchstens 25 Jahre alt.

Und ein Teil davon achtet uns Frauen überhaupt nicht. Sie nehmen es hin, dass wir da sind, das müssen sie ja auch, aber sie nehmen uns überhaupt nicht ernst. Wenn ich als Frau ihnen etwas sage oder ihnen eine Anweisung geben will, dann hören sie mir kaum zu, tun es sofort als unwichtig ab und wenden sich danach einfach noch einmal an einen der männlichen Kollegen. Für uns Frauen haben sie oft nur verächtliche Blicke übrig – oder eben aufdringliche. Sie pfeifen einem laut hinterher, rufen einem dann noch etwas in einer fremden Sprache nach, was ich und die meisten meiner Kolleginnen nicht verstehen, lachen. Das ist wirklich sehr unangenehm. Es ist sogar mal passiert, dass sie einen mit dem Smartphone fotografiert haben. Einfach so, ungefragt, auch wenn man protestiert hat. Und letztens bin ich eine etwas steilere Treppe hinaufgegangen. Da sind mir einige von den Männern hinterher gelaufen, hinter mir die Stufen hochgegangen und sie haben die ganze Zeit gelacht und – vermute ich – über mich geredet und mir etwas zugerufen.

Kolleginnen haben mir erzählt, dass ihnen auch schon Ähnliches zugestoßen ist. Sie haben aber gesagt, dass man nichts dagegen machen kann. Dass es hier halt zum Job dazu gehört. Das kommt so oft vor, wenn man da jedes Mal jemanden anzeigen oder gleich verlegen würde, wäre die Einrichtung deutlich leerer. Also ignorieren sie es und versuchen, es nicht weiter an sich rankommen zu lassen – und so habe ich es dann eben auch gemacht. Bin mit nach vorne gerichtetem Blick weitergegangen, wenn die mir hinterhergepfiffen oder mir etwas nachgerufen haben. Habe nichts gesagt und das Gesicht nicht verzogen, um sie nicht darin zu bestärken, um ihnen nicht das Gefühl zu geben, dass sie mir damit weh tun oder mich beeinflussen können.

Doch das hat nicht geholfen; es ist sogar schlimmer geworden – ehrlich gesagt: besonders in den letzten Wochen, als immer mehr Männer aus Nordafrika, aus Marokko, Tunesien oder Libyen, hierher zu uns in die Einrichtung gekommen sind. Die waren noch aggressiver. Da konnte ich es dann nicht mehr ignorieren – und habe reagiert. Um mich nicht weiter dem auszusetzen.

Konkret heißt das: Ich habe begonnen, mich anders anzuziehen. Ich bin eigentlich jemand, der gern auch mal etwas engere Sachen trägt – aber jetzt nicht mehr. Ich ziehe ausschließlich weit geschnittene Hosen und hochgeschlossene Oberteile an. Schminke benutze ich sowieso immer schon sehr wenig, höchstens mal einen Abdeck-Stift. Und nicht nur äußerlich habe ich mich verändert, um mich etwas vor dieser Belästigung zu schützen. Ich verhalte mich auch anders. So vermeide ich es zum Beispiel, auf unserem Gelände an diejenigen Orte zu gehen, an denen sich die alleinstehenden Männer oft aufhalten. Und wenn ich es doch mal muss, dann versuche ich, sehr schnell da durchzukommen und lächele dabei niemanden an, damit man das nicht falsch verstehen kann. Aber meist bleibe ich in meinem kleinen Büro, wenn möglich, dann sogar den ganzen Tag über. Und ich fahre nicht mehr mit der Bahn zur Arbeit hin oder wieder zurück – denn letztens ist eine Kollegin von einigen der jungen Männer bis zur U-Bahn-Station verfolgt und sogar noch in der Bahn belästigt worden. Das möchte ich mir ersparen und komme daher mit dem Wagen.

Ich weiß, dass sich das alles heftig anhört: Anders anziehen, bestimme Räume meiden und nur noch das Auto nehmen. Und ich finde es selber furchtbar, dass ich das alles mache und ich es für nötig erachte. Aber was soll ich denn tun, was wäre die Alternative? Mich einfach weiter anstarren und anmachen zu lassen, das kann es ja nicht sein. Von offizieller Seite habe ich da keine große Hilfe zu erwarten. Weder bei dieser Sache, noch bei den anderen Problemen, die es bei uns gibt, weder bei der Innenbehörde noch beim hiesigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Wenn man bei denen anruft, gehen die oft gar nicht mehr ans Telefon.

Mir bleibt also eigentlich wirklich nur noch die Kündigung. Doch die habe ich bisher immer für mich ausgeschlossen; ich mag meine Kollegen sehr gern, die Flüchtlingskinder auch. Und ich war doch vorher so sehr überzeugt von dem Job und von der ganzen Sache an sich – da fällt es sehr schwer, sich einzugestehen, dass das alles doch ein wenig anders ist, als man es sich vorgestellt hat. Und die Kündigung wäre natürlich genau dieses Eingeständnis. Mittlerweile denke ich trotzdem konkret darüber nach. Viele Kollegen und Kolleginnen wollen ebenfalls kündigen. Weil sie es nicht mehr aushalten, weil sie nicht mit ansehen können, wie schief das hier alles läuft und dass sie nichts dagegen machen können. Und wenn ich ehrlich bin: Ich halte es auch nicht mehr aus."

* Name ist der Redaktion bekannt

 
34 Antworten:

Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von Zwurzenmami am 30.01.2016, 19:45 Uhr

hier hatte doch auch mal eine was geschrieben, wie es ihr in so einer Unterkunft, in der sie gearbeitet (ob nun offiziell oder ehrenamtlich, weiß ich nicht mehr) ergangen ist.

Weiß noch jemand wer das war?

Ab und zu bin ich ja noch zum helfen hingegangen, auch weil meine Freundin dort arbeitet, aber das tu ich mir ehrlich gesagt nicht mehr an. Das spielen mit den Kindern und Frauen hat Spaß gemacht, solange die Männer nicht dazu kamen.

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Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von Leena am 30.01.2016, 19:46 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Hamburger-Erstaufnahmestelle-ein-Artikel_684593.htm

...war doch derselbe Erfahrungsbericht, oder? *kopfkratz*

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Den hatten wir doch schon ?!?

Antwort von wolke76 am 30.01.2016, 20:00 Uhr

Kann mich täuschen aber ich meine, genau diesen Artikel hatte neulich schon wer hier eingestellt.

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Den hatten wir doch schon ?!?

Antwort von wolke76 am 30.01.2016, 20:00 Uhr

Kann mich täuschen aber ich meine, genau diesen Artikel hatte neulich schon wer hier eingestellt.

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Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von Steffi528 am 30.01.2016, 20:02 Uhr

Ich weiß es nicht, ich weiß aber, das nicht jeder oder jede, die in der Flüchtlingssozialarbeit arbeitet (haupt- oder ehrenamtlich), dafür geeignet ist.
Gerade bei den Hauptamtlichen wurde die "zweite Garde" aktiviert, das heißt, Leute, die teilweise schon in der "Selbstfindungsphase" waren oder halt auch schon wegen "Burn Out" dem beruf den Rücken gekehrt haben.
Die Arbeit in der Flüchtlingshilfe IST sehr belastend, es fehlt an Supervision (für Haupt- UND Ehrenamtliche), Psychohygiene, Zeit...
Da werden ganz sicher noch viel mehr Leute daran zerbrechen. Es fehlt einfach an Fachpersonal. Was kann man dagegen tun? Ganz sicher nicht gegen Flüchtlinge zetern, sondern einfach mal selbst mit anpacken, die Ehrenamtlichen nicht beschimpfen (Leena, ich mein jetzt nicht Dich, ausdrücklich nicht, steht nur gerade dahinter ;-)) oder gar bedrohen, nicht alles Gute kaputt reden, Ideen und Lösungsansätze nicht grundsätzlich in Frage stellen. Einfach mal mit anpacken.

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Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von desire am 30.01.2016, 21:09 Uhr

Meine Güte...dieser Bericht einer nicht abgehärteten Bürotante verbreitet sich im Internet wie ein Waldbrand bei 40 Grad.

Ist sie dahintergekommen dass der achs tolle Bürojob keiner war sondern man in Kontakt treten muss mit den Menschen oder wie???
Schlimm...absolut schlimmer Bericht muss ich sagen..und sowas wird für voll genommen.

Das Leben ist nicht rosarot..wenn ich irgendwo einen angenehmen Bürojob möchte dann bin ich in einem Flüchtlingsheim garantiert fehl am Platz. Denn was man da arbeiten muss geht über einen normalen Bürojob aber ganz sicherlich hinaus. Vielleicht sollte man sich vorher überlegen ob man das packt...und nicht hinterher jammern wie ein kleines Mädchen.

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Was der größte Unterschied zwischen diesem und dem von mir eingestellten Bericht

Antwort von maleja am 30.01.2016, 22:25 Uhr

ist ausser dem Inhalt natürlich, dass dieser hier immer anonym erscheint und meiner mit vollem Namen.
Sprich, dieser hier hätte jeder erfinden können. Oder warum fehlt der Mut zum Namen, wenn man sich schon unbedingt in dieser Weise äussern muss???

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Maleja, weil Menschen die in einer Einrichtung arbeiten eine Verschwiegenheitserklaerung

Antwort von peekaboo am 30.01.2016, 22:36 Uhr

unterschreiben müssen. ... bei uns zumindest.

.. und was man da so Intern mitbekommt deckt sich durchaus mit dem Ausgangsposting...

LEIDER

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Re: Maleja, weil Menschen die in einer Einrichtung arbeiten eine Verschwiegenheitserklaerung

Antwort von maleja am 30.01.2016, 22:41 Uhr

es ist nicht so, dass ich es nicht glauben kann. Es ist nur glaubwürdiger, wenn ein Name dabei steht.
Allerdings hast Du mit der Verschwiegenheitsklausel schon recht. Nur bricht sie sie hiermit natürlich. Und das auch noch im ganz großen Stil. Ist nicht ok. Damit kann sie ziemlich Ärger vom AG bekommen. Zu recht.

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Re: Maleja, weil Menschen die in einer Einrichtung arbeiten eine Verschwiegenheitserklaerung

Antwort von Joplin am 31.01.2016, 0:01 Uhr

Also erstens, was man glauben kann und was nicht, das weiß man ja dummerweise nicht mehr. Kann echt sein .Muss aber nicht .

Zweitens: Ehrenamtliche in solch verantwortungsvolle und sehr sehr stressige Bereiche zu bringen ist sehr suboptimal. Aufgrund mangelnder Kapazitäten wohl kaum anders zu machen.Es gab ja schon öfter Berichte darüber, dass die Helfer z.T. auf dem Zahnfleisch gehen( muss natürlich auch nicht stimmen)

Drittens: Wie ich an anderer Stelle schon schrieb: es kommt darauf an wie man das negative, das man erlebt wertet und verarbeitet. Es gibt garantiert auch sehr viele positive Dinge. Da muss man sich fragen, ob man für diese Aufgabe jeden nehmen kann. Es ist nicht jeder dafür geeignet. Gar nicht böse gemeint. Ich weiß dass ich das nicht könnte.

Andere können es aber und berichten auch ausgewogener.

Viertens: Was erwartet man denn? In Massenunterkünften mit sehr vielen frustrierten Menschen, die nicht wissen, wie es weiter geht und die nicht unbedingt erwartet haben, monatelang in einer Sammeluntekunft hausen zu müssen, sind Probleme ja wohl normal.Welche romantischen Vorstellungen waren denn vorher da?

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Joplin

Antwort von maleja am 31.01.2016, 8:11 Uhr

Diese Berichtschreiberin ist aber nicht ehrenamtlich dort, sondern hauptamtlich.

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.

Antwort von Häsle am 31.01.2016, 8:49 Uhr

Und natürlich erlebt man in Sammelunterkünften (wie Turnhallen), in denen die Leute monatelang hocken, andere Dinge als an der Stelle, wo die selben Leute zum ersten Mal "aufgefangen" werden.
Am Anfang sind gerade die, die eine lange beschwerliche Reise hinter sich haben, einfach nur dankbar, erschöpft und erleichtert.
Das ändert sich aber, wenn sie dann später mit Hunderten Fremder monatelang in eine stickige Halle gesperrt werden und nichts zu tun haben. Das ist, aus meiner Erfahrung, die Phase, in der es den meisten Ärger gibt. Sowohl bei reinen Männer-Unterkünften, als auch bei den Familien-Unterkünften. Verständlicherweise.
Nach dem Umzug in Wohnungen oder kleinere Wohneinheiten ist bei den meisten Leuten Ruhe. So, wie es halt im Rest der Bevölkerung auch zugeht. Ein paar Deppen, Verbrecher oder Querulanten gibt es überall.

Auch dadurch werden sich die Berichte aus (kleinen) Erstaufnahmelagern, Massenunterkünften und kleineren Wohnunterkünften nicht immer decken können. Es sind komplett unterschiedliche Lebenssituationen. Was man weiß, wenn man ein paar davon gesehen hat und mit den Menschen dort Kontakt hatte. Und man kann tatsächlich auch eine Großstadt nicht mit einem Dorf vergleichen.

Deshalb finde ich es wichtig, auf eine dezentrale Unterbringung mit gerechter Verteilung hinzuarbeiten. Es bringt nichts, 1000 Asylbewerber in ein Kaff mit 3000 Einwohnern ohne Infrastruktur zu stecken. Genauso wenig bringt es, sie in Großstädten in Massenunterkünften versauern zu lassen oder sie in eh schon problematische Ghettos zu "integrieren" und sich selbst zu überlassen.

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da gibt es drei riesige Unterschiede

Antwort von Benedikte am 31.01.2016, 8:55 Uhr

da sehe ich drei riesige Unterschiede


der erste
die Frau berichtet ausschliesslich eigenes Erlebtes, also was ihr ueber die Monate ihrer Taetigkeit bei dieser aufgefallen ist, sie erfahren hat, sich bei ihr in ihrer Wahrnehmung verändert hat- das eigene Erleben steht zentral

der arzt hingegen bingt viel allgemeinpolitisches und wertet das. Von der Nachzugsregelung, über Dempgraphiefragen, der Notwendigkeit des smartphones neben einigen eigenen Erfahrungen aus dseinem Zuständigkeitsgebiet, vom Selbstanspruch unserer Kultur, was er von der Kanzlerin hält, kurz, bei ihm ist die eigene, kuze Erfahrung völlig untergeordnet

der zweite

der arzt nimmt die vorgegebene Linie ein, gegen das, was viele in der bevölkerung denken, meinen, sehen, lobt die Bundeskanzlerin ausdrücklich , kommt selbst gut bei seinem unglaublich langen bericht weg und berichtet genau das, was seine Vorgesetzten wollen wie er ja eingangs schreibt und konnte mit viel Wohlwollen rechnen.Sein bericht wurde ja in x medien erwähnt oder geteilt,aufschlussreich fand ich vor allem die Kommenatre bei den wenigen medien, wo die Kommentarfunktion arbeitete. Vor allem verwendet der Arzt viele Kraftausdrücke gegen alle "anderen".

bei der Frau ist das völlig anders. Sie äußert sich gegen ihre Dienstvorgestezten und dem offiziell zu vermittelnden Bild , das von ausschließlich positiven Elementen bestimmt wird. Das wird vielfach natü+rlich nicht goutiert ( schau Dir an, wie desire den bericht verreisst. Sie geht auf die Inhalte nicht ein und beschimpft die Frau als weltfremde Bürotante, die eben versagt. Die Frau traut sich nicht mehr, sich modisch zu kleiden und geht in Sachklamotten schnell vor den johlenden Männern weg- dann hat die Frau versagt, die weltfremde Bürotante. Das Problem legen viele- wie desire- der Frau zunieder, nicht -wie ich- den johlenden Männern).Sprich, die Veröfefntlichung eines solchen berichts , der das eigene Umdenken beschreibt, ist schweiriger. Die Frau verzichtet auf Verbalinjurien und läßt ihre Erfahrungen für sich sprechen..


der dritte
Und zu guter letzt natürlich ud hauptenstcheidend das, was peekaboo geschreiben hat. Jeder von uns, der arbeitet, kennt das. Man hat die Pflicht zur vertraulichkeit und Loyalität und der Bericht der Frau wäre Kündigungsgrund. Du siehst bei Monitor, report usw auch fast immer nur Leute von hinten, die mit Stimmverzeerrer vortragen oder wo was abgelesen wird, die über interne Probleme berichten. Eben, weil sie iffen nicht dürfen. Für mich ist das, gerade wenn deren Namen den Redaktonen bekannt sind und durch eidesstattliche Versicherung abgedeckt sind, kein größeres Indiz gegen Glaubwürdigkeit und Authentizität- was Du da vorträgst.

Und Probleme öffentlich machen- geht gar nicht. Unvereinbar mit Dienst-und Loyalitätspflichten.

Und nur im übrigen- desires bewertung finde ich insofern falsch als sie die Frau direkt angreift und ausschliesslich ihr Defizite zuschreibt, die ein Professioneller nicht hätte. 100 prozent bei der Frau, null woanders. Mir kam sie auch blauäugig vor. Aber- sie hat komplett aus eigenem Erleben berichtet, der arzt viel Allgemeinplätze geliefert zur Politik.

Das sind die grossen Unterschiede.

Aber mal frage an Dich: Ist Dir das nicht aufgefallen?

Benedikte

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ist nicht dein Ernst, oder?

Antwort von Sternspinne am 31.01.2016, 9:07 Uhr

Schrecklich, diese falschen Fuffziger, die hinterher jammern!

Also, wenn alle die helfen sich vorher diese Gedanken gemacht hätten, gäbe es nicht mehr viele, die helfen.

Das kann man vorher nicht abschätzen und es ehrt jeden, der trotzdem seines beiträgt.

Aber es ist leicht Fehler zu finden, das geht immer!

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Re: Was der größte Unterschied zwischen diesem und dem von mir eingestellten Bericht

Antwort von Lauch1 am 31.01.2016, 9:29 Uhr

Gar keinen. Bericht ist Bericht und gibt eben subjektiv Erlebtes wieder.

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Re: da gibt es drei riesige Unterschiede

Antwort von Alhambra am 31.01.2016, 9:57 Uhr

Bei manchen habe ich den Eindruck, dass man sie morgens ein halbe Stunde früher aufstehen, damit sie den Heiligenschein erst mal nett vorm Spiegel drappieren können.

Es ist soviel einfacher, den Leuten Unfähigkeit zu unterstellen oder die Authenzität in Frage zu stellen, als die verursachenden Probleme zu sehen. Dann doch lieber gleich unter den Teppichen kehren, macht sich ja eh strafbar, wenn sie das öffentlich macht.

In unserer Region gab es schon vorher einen Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Selbst wenn Mittel zur Verfügung gestellt werden: so schnell und soviel kann keiner bauen, dass die Unterkünfte sich fix leeren. Und Arbeitsplätze wachsen auch nicht auf den Bäumen. Dann noch steigende Flüchtlingszahlen bei gleichzeitig schrumpfender Anzahl Helfer?

Ich sehe, dass es eskaliert, aber ich sehe keine adäquate Lösung. Es nützt mir aber einfach nichts, mich vor der Realität zu verstecken. Und immer mehr aufnehmen, funktioniert einfach nicht.

Dass da Schicksale auf der Strecke bleiben, ist klar, aber die Kapaziäten sind nunmal beschränkt. Und ich kann das bei allem Wohlwollen einfach nicht übersehen. Das wäre die rosa Brille, die man sich in der jetzigen Situation nicht leisten kann.

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...angenehmer Bürojob

Antwort von Leena am 31.01.2016, 10:01 Uhr

"...wenn ich irgendwo einen angenehmen Bürojob möchte dann bin ich in einem Flüchtlingsheim garantiert fehl am Platz."

Nö, muss nicht mal sein. Ich kenn jemanden, der in der Verwaltung einer Erstaufnahmeeinrichtung arbeitet und im Prinzip sich um die Bezahlung der Rechnungen kümmern muss, mit Flüchtlingen persönlich hat er tatsächlich nichts zu tun. Ist aber was, was genauso gemacht werden muss... :-)

Und wenn man vorher immer wüsste, was hinterher auf einen zu kommt - hey, das wäre doch (manchmal) praktisch...

Natürlich treffen Menschen falsche Entscheidungen, trauen sich zu viel / zu wenig zu, gehen mit falschen Erwartungen an Sachen heran etc.pp. Trotzdem ist das der Bericht von genau dieser Frau, und als solchen kann man ihn auch ernst nehmen, finde ich. Warum sich sowas wie ein "Waldbrand" verbreitet im Internet, ist mir allerdings hinreichend unklar, ich finde ihn tatsächlich ausgesprochen - unaufregend. Wirklich "Schlimmes" kommt darin für mich nicht vor, würde ich sagen. Äh - sage ich.

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Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von Claudia+Thomas am 31.01.2016, 10:04 Uhr

Ich empfinde diesen Bericht als ebenso authentisch und wichtig, wie den letzten, der hier eingestellt wurde. Die beiden Berichte stellen für mich keinen Widerspruch dar.

Der erste ist von einem Mann in einen Erstauffanglager, mit vergleichsweise vielen Familien bzw. Kindern. Er erlebt, wie er Menschen, die aus großer Not kommen, wirklich helfen kann und erlebt sicher auch viel Dankbarkeit dafür. Belästigung und Abwertung erlebt er als Mann natürlich, und er hat keinen Fokus darauf. (Weniger Männeranteil, sind erstmal froh angekommen zu sein, Belästigung von Flüchtlingsfrauen findet versteckter statt bzw. wird totgeschwiegen). Er ist noch nicht so lange dabei und noch frischer, idealistischer.

Der zweite ist von einer Frau die mit Flüchtlingen zu tun hat, die großteils Männer sind und vermutlich nicht gerade direkt ohne Schuhe aus der Kälte kommen. Sie sind schon eine Weile da, vielleicht sind hier mehr dabei, die sich Deutschland ganz anders vorgestellt hatten, die nicht nur ihre nackte Haut retten wollten sondern denen (von Schleusern) Wohlstand versprochen wurde? Die schon eine Weile frustriert rumsitzen, und Aggression mischt sich mit sexuellem Frust. Da sie mit einem frauenverachtenden Weltbild aufgewachsen sind, richtet sich ihre Aggression auf die beschriebene Weise (auch) gegen Frauen. (Vermutlich gibt es auch Aggressionen untereinander.)
Im Gegensatz zum Autor des ersten Berichts liegt ihr Fokus auf negativen Dingen. Was ebenso o.k. ist. Es ist ein subjektiver Bericht und kein Sachbuch.

Ich sehe keinen Widerspruch in den beiden Erfahrungsberichten. Unerhört finde ich Beiträge wie den von desire, die quasi schreibt, die Frau soll sich nicht so anstellen und rumheulen, denn mit sowas müsse man dort rechnen und solle nur dort arbeiten, wenn man das abkann. Schuldfrage? Opferschutz? Sie hat es sich selbst zu zu schreiben (indem sie angefangen hat dort zu arbeiten)???
Sorry, geht echt gar nicht.

Sowas darf nicht vertuscht und totgeschwiegen werden. Auch wenn es weh tut.

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Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von Sille74 am 31.01.2016, 10:50 Uhr

Sag' mal, geht's noch? Du sitzt da in Öschiland mit seinen Rechtspopulisten in Regierungsverantwortung, das jetzt seine Grenzen versucht dicht zu machen und ansonsten die Menschen nur weiterschleust ... Klar sind da die Menschen noch dankbar und nett, wenn ihnen geholfen wird auf ihrem Weg und sie dann gestärkt und hoffnungsfroh auf die Weiterreise gehen können ... Es ist doch eine ganz andere Hausnummer, wenn sie mal länger wo sind, gewisse Erwartungen haben, diese vielleicht auch schwinden sehen, sich Ernüchterung so langsam breitmacht ... Kurz, DU kennst weder die Frau noch ihre Sitiation und hast daher überhaupt kein Recht in dieser Weise über sie zu urteilen!

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Re: Joplin

Antwort von Joplin am 31.01.2016, 10:54 Uhr

Das ist ja dann noch schlimmer....

Augen auf bei der Berufswahl!

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...erlebt er als Mann natürlich NICHT... muß es heißen

Antwort von Claudia+Thomas am 31.01.2016, 10:55 Uhr

Das "nicht" ist beim Überarbeiten verloren gegangen. 5. Zeile

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Re: Auch ein Bericht eines Helfers

Antwort von Sille74 am 31.01.2016, 11:10 Uhr

Das denke ich auch, beide Berichte sind echt und erlebt (bzw. können es jedenfalls gut sein) und widersprechen sich auch nicht. Sie bilden jeweils nur ganz unterschiedliche Bereiche der Wirklichkeit mit Flüchtlingen ab.

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Re: ...erlebt er als Mann natürlich NICHT... muß es heißen

Antwort von Joplin am 31.01.2016, 11:23 Uhr

Claudia und Thomas

Du hast wohl recht. Ich bin selber ehrlich gesagt inzwischen sehr genervt von immer wiederkehrenden Berichten über böse Flüchtlinge und über gute Flüchtlinge.

Dann dieses Hin und Her, wir diskutieren uns die Köppe heiß aber, was bringt es?

Es gibt Probleme. Die darf man nicht äussern, weil man sonst als inkompetent wahr genommen wird. Ich dachte auch, es handete sich um eine Ehrenamtliche mit einer seltsamen Erwartungshaltung.....

Dann weiß man noch nicht einmal, ob das überhaupt so stimmt! Letzte Woche hat ein Helfer ernsthaft behauptet, ein Flüchtling sei an Fieber aufgrund der langen Wartezeit in der Kälte vor dem Amt verstorben.Das war gelogen.

Eine 13 jährige behauptete letzte Woche auch, sie sei von Flüchtlingen vergewaltigt worden.Falsch!

Wir können jetzt noch hundert Erfahrungsberichte ein stellen. Glauben kann man sie, muss man aber nicht.Ich glaube gar nichts mehr.

Dann kann man resigniert feststellen, dass es nichts bringt. Es kam eine Million. Es kommt mit Sichereheit eine weitere Million, wahrscheinlich mehr.Die meisten Deutschen haben davor Angst. Das kann man blöd finden, aber es ändert nichts.

Die Leute sind in Massenunterkünften, die Bearbeitung der Anträge stagniert, Büregermeister und Helfer sind überfordert und die Kanzlerin sagt" Wir schaffen das "

Jetzt können wir uns gegenseitig " Gute Flüchtlinge, böse Flüchtlinge Berichte" aus dem Internet an den Kopf werfen.Und vielleicht noch" Flüchtlinge sind Verbrecher, In Deutschland wüten wieder die Nazis. "

Es nützt nichts. Die Flüchtlinge sind da. Wir müssen helfen,so gut es geht.Wenn man Probleme nicht ansprechen darf, ist das sehr schlimm,aber leider nicht zu ändern. Die Regierung wird nämlich niemals zugeben, dass sie sich komplett übernommen hat.

Also helfen wir,so gut es geht,tun unser bestes, freuen uns einfach über jeden Bericht, der positiv ist. Ich persönlich mag nichts negatives mehr hören. Ich glaube nämlich, das ist nur noch ein Ideologiekampf.Es geht gar nicht darum, Probleme zu benennen, um sie dann zu beheben.Das wäre ja dann noch positiv!

Es geht eigentlich nur um" Welcome" versus " Nazi".das ist mein Eindruck von der ganzen Diskussion deutschlandweit.

Ich gehe davon aus, dass die Regierung massiv abgestraft werden wird.Ich denke dass die AFD weiter zu legt, wobei ich mir das fast nicht vorstellen kann, wie kann man so bescheuert sein.?Ich denke sogar, dass die Flüchtlinge irgendwann revoltieren, weil sie hier in unserem Land geparkt werden .Ohne dass es eine Perspektive für sie gibt, weil alle einfach überlastet sind.

Der Graben wird tiefer werden. An der eigentlichen Problematik wird sich aber nichts ändern.


So tief pessimistisch aber trotzdem nicht resigniert denke ich einfach" Machen wir das Beste draus." Mehr können wir nicht tun.Seien wir positiv eingestellt gegenüber diesen Menschen, die zu uns kommen! Seien wir einfach freundlich! Dann kommt auch viel positives zu uns zurück. Die Probleme ,die es mit manchen Menschen gibt, müssen wir entweder akzeptieren, weil man sie ja nicht benennen darf, oder beheben, ohne gleich zur AFD Anhängerin zu werden. Das wäre doch toll, wenn das möglich wäre! Soweit sind wir aber noch nicht.

Dazu sind wir hier im Land anscheinend zu doof,lieber führen wir " Gutmensch versus Eva Gesinnungskämpfe "aus.Also wird sich rein gar nichts ändern.Wie denn,?

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Re: ist nicht dein Ernst, oder?

Antwort von desire am 31.01.2016, 11:39 Uhr

diese Kleinmädchenjammerei geht mir einfach auf die Nerven.
Entweder man kommt in seinem Job zurecht oder man tut es nicht.
Dann hat man die Möglichkeit zu wählen ob man sich durchbeisst und Dinge verändert oder weiterjammert.
Letzens muss man entscheiden ob mans aushält.

Und dann hinterher zu erzählen wie böse die Leute nicht sind die keine Termine einhalten...meine Güte....wie albern.

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Re: ist nicht dein Ernst, oder?

Antwort von Sille74 am 31.01.2016, 12:17 Uhr

Ich finde das mit dem Termine nicht einhalten beim Arzt höchst ärgerlich, unsozial, respektlos und ja, undankbar. Insofern ist das tatsächlich etwas, worüber man sich ärgern und beschweren kann, finde ich. Je nachdem sind Termine bei Ärzten im Normalfall nur noch schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verbunden. Oft schaufelt sich der Arzt den Termin extra für den "Flüchtling" frei (und die Bezahlung des Arztes für die Behandlung ist auch nicht so gesichert; da gibt's leider oft eine Menge Hinterhergerenne, wofür allerdings der jeweilige Flüchtling nichts kann). Und dann kommt der nicht! Das bindet Zeit, die anderen Patienten fehlt. Ich weiss von Ärzten, die u.a. aufgrund dieser Unzuverlässigkeit nur noch höchst ungern Termine mit Flüchtlingen machen, was bereits zu gewissen Problemen in der (fachärztlichen) Versorgung geführt hat hier bei uns. Letztlich ist das also ein Verhalten, das sich insbesondere auch negativ für die anderen Flüchtlinge auswirkt.

Ich sehe mich bestätigt, Du hast keine Ahnung hins. der Arbeit und der Probleme mit "angekommenen" Flüchtlingen ...

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nichts als fise Hetze

Antwort von Scherazadee am 31.01.2016, 13:46 Uhr

Ich schäme mich wenn ich das lese eine Frau zu sein.

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Re: nichts als fise Hetze

Antwort von Lauch1 am 31.01.2016, 13:56 Uhr

eine Frau zu sein?

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Re: nichts als fise Hetze

Antwort von Blueberry am 31.01.2016, 14:17 Uhr

Du schämst dich, eine Frau zu sein, weil eine Frau negative Erlebnisse in einer Asylunterkunft schildert?

Muss man das verstehen?

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Re: nichts als fise Hetze

Antwort von hannahma am 31.01.2016, 15:52 Uhr

Bist auch nicht grad die hellste Kerze auf der Torte, ne...

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Re: ist nicht dein Ernst, oder?

Antwort von desire am 31.01.2016, 18:21 Uhr

ja genau...^^

ich arbeite zwar seit Monaten mit ihnen aber ich habe keine Ahnung.

Geh woanders spielen.

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Ja, mag schon sein, und das ist auch aller Ehren wert ...

Antwort von Sille74 am 31.01.2016, 18:59 Uhr

... aber offensichtlich bekommst Du von vielen Dingen, die da so passieren, nichts mit ... das heisst für mich, dass Du diese entweder nicht mitbekommen KANNST, weil die Ausgangslage bei Euch eine ganz andere ist (z.B., weil die Menschen bei Euch eben nur auf Durchreise vorbeikommen und sich daher anders verhalten) oder, weil Du sie nicht mitbekommen WILLST, und das wäre imho schlecht, weil dann auch keine Lösungen für auftretende Probleme gefunden werden können. Und das mit den verpassten Terminen z.B. und der u.a. daraus resultierenden Unlust mancher Ärzte, Flüchtlinge außerhalb der Notfallversorgung aufzunehmen, wächst sich schon zu einem (zugegeben - noch - kleinen) Problem aus. Was sagst Du denn dazu? Und wie würdest Du denn in in einer solchen Situation vorgehen?

Und wie fändest Du es bzw. was würdest Du tun, wenn Dir das passieren würde mit diesen häufigen sexuellen Anzüglichkeiten?

Bring' doch auch mal etwas Konstruktives, Argumentativ es! Das wäre zum einen interessant und zum anderen würde es Deine Glaubwürdigkeit deutlich erhöhen ...

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Re: Ja, mag schon sein, und das ist auch aller Ehren wert ...

Antwort von desire am 31.01.2016, 19:23 Uhr

nein ich werde nicht argumentieren.

Ich arbeite neben meinem Ehrenamt auch noch hauptamtlich in einer Grundversorgungsunterkunft im Büro genauso wie "draussen" bei den Menschen.
Mein Tag hat mal 12 Stunden, mal 16...so.

Das wars eigentlich. Mehr argumentiere ich nicht....nicht mehr. Ich habe andere Sachen zu tun.

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Re: Ja, mag schon sein, und das ist auch aller Ehren wert ...

Antwort von desire am 31.01.2016, 19:24 Uhr

sexuelle Anzüglichkeiten...Gespräch suchen und führen....Ende Gelände...hier zumindest.

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Re: Ja, mag schon sein, und das ist auch aller Ehren wert ...

Antwort von Sille74 am 31.01.2016, 22:06 Uhr

Warum denn nicht? Genau da würde es doch interessant werden, wenn Du schon hier bist und ja auch durchaus hier schreibst ... Ich weiß nicht genau, was eine "Grundverdorgungsunterkunft" ist (obwohl ich aufgrund des Begriffs eine gewisse Vorstellung habe), aber wenn das eine Einrichtung ist, in der die Menschen länger verbleiben und nicht nur ganz kurz übergangsweisd, dann kannst Du mir nicht erzählen, dass es das Geschilderte da nicht gibt. Und dann wäre es interessant zu erfahren, wie eine souveräne, erfahrene und mit allen Wassern der interkulturellen Kommunikation gewaschene "Helferin" reagiert, damit umgeht und dagegen angeht.

Ich finde den Bericht auch ein bisschen jammerig und die Reaktion auf die Anzüglichkeiten ziemlich hilflos ungeschickt. Aber ich sehe eine junge Frau, die mit viel Enthusiasmus, Hilfsbereitschaft, Begeisterung und einem großen Schuss Naivität und wohl auch recht unvorbereitet (hier hätte der Arbeitgeber m.E. schulen müssen, aber dafür waren wahrscheinlich keine Zeit und krine Ressourcen da) an die Sache herangegangen ist und nun eine gewisse Enttäuschung und Ernüchterung erlebt (daher möglicherweise auch das etwas Weinerliche). Alles in allem finde ich es nicht richtig, so wie Du es getan hast aif den Bericht zu reagieren, nämlich die junge Frau grundsätzlich als ungeeignet hinzustellen und ihre Erfahrungen letztlich implizit abzutun als überzogen und somit fast schon unzutreffend.

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