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Geschrieben von FrauWunderlich am 17.06.2012, 12:50 Uhr

Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Ich bin Schichtler, hinzu kommt, daß ich eine alleinerziehende Mama bin.
Bisher habe ich mich in meiner Sichtweise immer auf die Vorteile des Schichtdienstes für unser Leben, aber im Moment k.... (passendste Umschreibung) mich dieses Wechselschichten nur an.

In den Nachtdiensten kann ich mich vor Müdigkeit manchmal kaum aufrecht halten und gerade wenn mal wenig los ist und der Papierkrieg geordnet werden muß passiert es, daß ich mich mit dem Kopf auf den Schreibtisch lege und mal wegdämmere.
Nach jedem Nachtdienstzyklus bin ich froh, wenn er vorbei ist. Nur leider steht dann der nächste schon wieder vor der Tür.

Für mich steht fest, ich werde so nicht auf Dauer arbeiten wollen.
Momentan gibt es allerdings keine Möglichkeit dies zu ändern. Ich absolviere derzeit noch einen weiteren Zusatzabschluss und diesen kann ich nur so erreichen. 1,5 Jahre muß ich auf jeden Fall noch durchhalten dafür. Es wäre saudumm, das jetzt abzubrechen.

Und dann sehe ich viele ältere Kollegen, die schon seit Jahren (Jahrzehnten) schichten und frage mich, wie man das aushält.
Für mich steht fest, ich will in 5 oder 10 Jahren nicht mehr in Wechselschichten arbeiten.
Ich mache das jetzt schon ein paar Jährchen, merke aber jetzt schon (ich bin noch weit von der 40 entfernt), daß mein Durchhaltevermögen im Nachtdienst sehr nachgelassen hat.

Kennt ihr diesen Schichtdienst- Verdruß?
So schlimm war es für mich noch nie. Kann aber auch daran liegen, daß unsere Dienstplangestaltung derzeit ein Fiasko ist. Das kommt noch dazu.

Meine Arbeit mag ich nämlich sehr sehr gern.

Freue mich auf eure Meinungen.

 
13 Antworten:

Re: Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Antwort von taram am 17.06.2012, 12:59 Uhr

Ich könnte es mir nur vorstellen, wenn ich alleine leben würde. Habe ja seit ich 13 Jahre war bis 32 Jahre nur Nachts gearbeitet, bzw. Party gemacht. Mit 18J. habe ich erst Nachts gearbeitet. Aber mit Mann und Kind - nee, das kann ich mir absolut nicht vorstellen.

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Re: Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Antwort von Christine70 am 17.06.2012, 12:59 Uhr

ich arbeite zwar nur in einem minijob, aber dies jede nacht :( ich steh um 3 uhr auf und geh um 4 uhr los.
meine freundin macht das jetzt seit 11 jahren, ich seit 3 jahren. ich kann mir nicht vorstellen, den job nochmal 7 jahre durchzustehen.
ich komm abends kaum vor 23 uhr ins bett, 4 stunden schlaf ist für meinen körper zu wenig, also hol ich morgens schlaf nach wenn die kinder in der schule sind. das ist aber auch nicht die erfüllung, da ich oft gestört werde durch postboten, rasenmäher usw.
ich habe wochen dabei,da komm ich fast auf dem zahnfleisch daher :( dann denk ich jedesmal, morgen geb ich die kündigung ab. aber das geht halt finanziell nicht. und andere jobs ... fehlanzeige
man bräuchte ein auto, aber dann kann man schon wieder anfangen zu rechnen, wieviel müßte ich netto verdienen, daß es sich lohnt und etwas übrig bleibt?
allerdings seh ich manchmal aus wie der Tot persönlich. mal sehen wie lang das noch gut geht :(

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Re: Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Antwort von shinead am 17.06.2012, 13:05 Uhr

Mein Mann hat früher Schicht gearbeitet. Er hat irgendwann den Job geschmissen, weil es nicht mehr ging. Der menschliche Körper ist dafür einfach nicht gemacht.

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Re: Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Antwort von kikipt am 17.06.2012, 13:08 Uhr

mein mann hat jahre lang wechselschichten gemacht... und hat nun nur nachtdienste. es geht nicht anders.
mit ueber 50 ist man froh wenn man irgendwas findet.
gesund? sicher nicht
leicht? auch nicht
familienfreundlich? schon gar nicht

aber es geht nicht anders.. leider

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am Anfang stand die Berufswahl

Antwort von Einstein-Mama am 17.06.2012, 13:22 Uhr

naja, man weiß ja vorher was einen erwartet, oder?
wobei ich früher wirklich leichter mit nachtdiensten und kurzen wechseln leben konnte.
momentan arbeiten wir sogar 5 nächte (a 11 stunden) ein tag frei und dann wieder früh.
trotzdem, ich verdiene mit der 2er steuerkl als halbtagskraft 1100 euronen netto (ohne kindergeld) und so etwas bekommt man nicht überall.
jammern hilft auch nicht, auch wenn es wirklich einsam und schnell alt macht, schon gar wenn der partner auch 3 schicht und kinderbetreuungsmäßig immer entgegengesetzt arbeitet.

aber hartz4 oder hungerlohn fände ich schlimmer.

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Re: Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Antwort von Petsy am 17.06.2012, 13:26 Uhr

Ich habe ca. 17 Jahre im 3-Schichtsystem gearbeitet. Erst als Single, dann als Alleinerziehende.
Im letzten Jahr musste ich mich, aufgrund von Berufsunfähigkeit, neu orientieren.
Erschien es mir im ersten Moment, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen, bin ich jetzt so froh und sehr zufrieden. Nicht zuletzt wegen der besseren Arbeitszeiten, die meine jetzige Tätigkeit mit sich bringt.

Nachtdienste habe ich nicht mehr, sondern Nachtbereitschaften (in denen ich von ca. 23 Uhr bis 5.30 Uhr schlafen kann. Für mich ein wahrer Luxus.

Ich kann dich also so gut verstehen! Ich habe meinen Beruf auch sehr gern gemacht, aber die Nachtdienste machten mir immer mehr zu schaffen.
Den Wechsel vom Spät- in den Frühdienst empfand ich auch oft als sehr anstrengend.

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Re: am Anfang stand die Berufswahl

Antwort von kikipt am 17.06.2012, 13:39 Uhr

nicht immer hat man die wahl, und nicht immer arbeitet man im erlernten beruf weiter. egal ob studiert oder nicht
mein mann hat sich die jetztige situation "moderne sklavenhaltung" sicher nicht ausgesucht.
aber besser als unter der bruecke leben... sorry wenn ich das so direkt sage. in anderen laendern gibts kein H4

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Einsteinsmama

Antwort von FrauWunderlich am 17.06.2012, 14:55 Uhr

Sicher ist Hartz 4 und anders schlimmer.

Als ich meine Ausbildung begann und selbst nach Ende meiner Ausbildung war es in meinem Beruf nicht üblich in Wechselschichten zu arbeiten.
Standard waren Nachtbereitschaften, währenddessen durfte man schlafen.

Die Einführung von Wechselschichten kam erst kürzlich und war nicht vor Entscheidung zur Ausbildung vorhersehbar.

Aber du hast Recht. Geld ist okay, mit Nachtbereitschaften wäre es aber ein paar hundert Euro Netto mehr.

Generell könnte ich auch wieder in den Bereich mit Nachtbereitschaften wechseln, aber dann wird meine Zusatzausbildung nichts. :-( Und mit dieser könnte ich mich auf lange Sicht von beidem befreien.

5 oder 6 Nächte a 12 Stunden kenne ich hier auch. Danach bin ich mehr tot als lebendig.

Ich finde, man merkt wirklich, daß Nachtdienste und kurze Wechsel mehr schlauchen. Wir sind eben nicht mehr 20 ;-)

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schon

Antwort von Einstein-Mama am 17.06.2012, 15:06 Uhr

und der von dir beschriebene papierscheiß nervt mit jeder nachtstunde, ich klatsche auch oft auf die tischplatte, hatte auch schon abdrücke von den kurven im gesicht *g*
ich muß am samstag wieder ran und bereite mich tage vorher schon psychisch darauf vor, auch die kurzschlafzeiten, gerade wenn man kinder hat gehen an die substanz.
ABER ich werde noch nach tarif bezahlt und alles andere würde für mich umschulung bedeuten.
das fordert noch mehr kraft, die ich lieber in die ausbildung meiner kinder stecken möchte.
die machen sich hervorragend bisher und das will ich mit nichts gefährden.

zwecks selbstbestätigung wechseln hab ich abgelehnt, ich stell an mich in der beziehung keine ansprüche mehr.
das macht zufriedener.

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Re: schon

Antwort von FrauWunderlich am 17.06.2012, 16:02 Uhr

Hmmm, ich wechsle ja extra nicht wegen Selbstbestätigung und beruflichem Vorankommen. Das ist aber die Chance mal von den Schichten wegzukommen. Langfristig.

Tut gut zu hören, daß andere sich damit genau so bescheiden fühlen.

Ich mache was den Schreibkram angeht (hier ist das fachliche Korrespondenz und Erstellung von Standards usw.) oftmals nur noch das absolut unumgängliche und versuche nicht Höchstleistungen von mir zu verlangen.

Wenn ich zurückblicke, geht die Kombination von Nachtdienst und Alltag mittlerweile auch viel besser als am Anfang. Ich hab gelernt in der Zeit keine großen Ansprüche zu stellen, das machts leichter.

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Re: schon

Antwort von FrauWunderlich am 17.06.2012, 16:05 Uhr

In diesem Sinne war das meinerseits Jammern auf hohem Niveau.
Sorry dafür.
Eigentlich geht`s mir gut.

Ist vermutlich nur mal wieder eine Phase der allgemeinen Unzufriedenheit.

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Re: Ein Leben lang Schichtdienst? Könnt ihr euch das vorstellen für euch?

Antwort von Häsle am 17.06.2012, 17:20 Uhr

Mein Vater hat es bis zur Pensionierung durchgezogen, obwohl er problemlos auch einen Tagdienstposten bekommen hätte. Ihm hat das einfach so gepasst, und er ist topfit.

Mein Mann steckt den Schichtdienst (Spät-Früh-Nacht-2 Tage frei) bisher auch sehr gut weg. Ich mache das Gleiche, aber nur 50%. Mir fällt es schwerer, weil ich nicht so schnell einschlafe und nicht so tief schlafe wie er. Vor dem Kind war das kein Problem, weil man da sein Leben einfacher an den Schichtrhythmus anpassen kann. Mit Kind, vor allem einem, das Fremdbetreuung verweigert, fünf Jahre nicht durchschläft und auch dann noch jeden nächtlichen Klogang mitteilt, hat man dann einfach mal einen üblen Schlafmangel.

Ich liebe meinen Beruf, und genieße auch die Vorteile des Schichtdienstes, aber ich bin froh, dass ich das nicht in Vollzeit machen muss. Ich versuche, die Nachtschichten zu umgehen oder abzukürzen. Dann passt es sehr gut.

Wir können auch bzgl. der Familienfreundlichkeit nichts Negatives sagen. Wir arbeiten unserer Tochter zuliebe abwechselnd, und unsere Chefs kommen uns bei der Dienstplanung sehr entgegen. Für uns ist dieses System momentan das beste.

Alleinerziehend, in Vollzeit, würde ich das allerdings nicht machen wollen. Das würde meiner Tochter auch nicht gut tun und wäre betreuungstechnisch gar nicht möglich.

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Re: schon

Antwort von Einstein-Mama am 17.06.2012, 17:34 Uhr

naja, ich hatte urlaub und bin relativ entspannt, nächste woche geh ich wieder ab und reg mich über die dienstplansauerei auf!

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