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Geschrieben von und am 14.09.2017, 13:37 Uhr

Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

...ist das was empfehlenswertes oder nicht so gut?

 
16 Antworten:

Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von tonib am 14.09.2017, 14:09 Uhr

Allgemein kann man das nicht sagen. Das kommt darauf an: Afa ist gut, Umbaumöglichkeiten natürlich stark beschränkt. Gut ist es, wenn es z.B. eine örtliche Stiftung gibt, die Sanierungen mitunterstützt.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von wolfsfrau am 14.09.2017, 16:12 Uhr

Ich glaube, da gehört jede Menge Idealismus zu.
Wenn man da voll hintersteht, bereit ist, die eine oder andere Überraschung sportlich zu nehmen und sich mit diversen Auflagen abfinden kann, ist es gut zu machen.

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lieber nicht

Antwort von sojamama am 14.09.2017, 16:41 Uhr

Ein altes Gemäuer hat zwar seinen Reiz, aber wehe es geht an Umbaumaßnahmen, an Erhaltungsmaßnahmen oder eben einfach an kleine Änderung der Außenfassade...

Der Nachbar hatte ein altes Haus gekauft, hat es umgebaut nach seinen Wünschen, musste eine fette Strafe zahlen, weil es nicht denkmalschutzkonform war... ihm war´s egal, er wollte lieber die Strafe zahlen.

Die anderen hier im Ort wollten umbauen, ausbauen usw. Das waren enorme Auflagen, bis das alles durch war hat es etliche Jahre sogar gedauert.
Bis sie dann endlich alles genehmigt hatten, brauchten sie die Räume SO in der Form nicht mehr.
Aber das war ein ewiger Kampf mit der Bürokratie, mit dem Denkmalschutz usw.
Sie sagte mir mal, nochmal würden sie das nicht durchstehen und auch gar nicht erst anfangen. Die Außenfassade trauen sie sich gar nicht machen, weil die Auflagen so hoch sind und die Kosten dementsprechend eben auch.

Nein, also ICH würde es nicht tun. So wunderbar ein altes Haus ist wenn ich es bereits hätte, könnte ich es nicht ändern, aber eines kaufen würde ich nicht.

melli

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von merrie85 am 14.09.2017, 17:46 Uhr

Meine Freundin plant, eine denkmalgeschützte Scheune auf dem Hof ihrer Eltern zum Wohnhaus umzubauen. Seit dem Frühjahr warten sie darauf, dass auf ihre BauVORanfrage reagiert wird, der Denkmalschutz ist da nicht von der schnellen Sorte. Ich würde so etwas tatsächlich nur anstreben wenn mein Herz extrem dran hinge. Es ist mit der Baugenehmigung ja nicht getan, man muss dem Gebäude entsprechende Materialien zur Sanierung verwenden. Also kein Styropor an die Wände klatschen zum Vollwärmeschutz, Lehmputz, spezielle Farben für den Anstrich. Alles mit höheren Kosten verbunden. Etwas für Liebhaber, würde ich sagen.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von Carmar am 14.09.2017, 19:02 Uhr

Ich kenne ein Ehepaar, dass in einem denkmalgeschützen Haus wohnt (Eigentum). Tja, die heizen mehr als ihnen lieb ist. Von außen darf nichts geändert werden. Es gibt z.B. keine Rollläden.
Einen Trakt haben sie vermietet. Den Mietern ist vorgeschrieben, welche Art von Gardinen nach außen sichtbar sein soll damit es schnuckelig aussieht.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von Seansmama am 14.09.2017, 20:39 Uhr

Ja, ein Bekannter von mir, der aber auch genügend finanzielles Polster dazu hatte, denn es wurde teurer als angedacht und viele, viele Auflagen, sogar im Vorgarten bei der Pflanzung von Bäumen. Ich persönlich würde die Finger von lassen, es sei, die Kohle ist dir egal und du willst es unbedingt besitzen!

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von Alhambra am 14.09.2017, 20:46 Uhr

Käme für uns nicht in Frage.

Man ist total eingeschränkt, was den Außenlook angeht. Da darf nichts verändert werden, nicht mal die Fenster können problemlos modernisiert werden. Im Gegenzug ist man verpflichtet, die Bausubstanz zu erhalten. Mit den entsprechenden Fachleuten kann das auch trotz Förderung teuer werden.
Letztlich wirst du nie wirklich Eigentümer, weil du dir alles genehmigen lassen musst, sonst drohen empfindliche Ordnungsgelder.

So schön und reizvoll eine solche Immobilie erscheint, so verpflichtend ist sie auch. Und im Zweifel wird man die auch schwer wieder los.

Ohne das nötige "Klimpergeld" dürfte das auf ewig ein schwer kalkulierbarer Kostenfaktor sein, den man immer berüchsichtigen muss ohne dabei eine große Wahl zu haben.

Und das kann schon richtig ausufern: in Hennef sollte die Villa Steimel unter Denkmalschutz gestellt werden. Ich fand sie hässlich, weil sie mich an die 70er-Jahre-Bausünden erinnert. Die Erben wollten dem zuvorkommen und haben mal eben den Abriss ohne Genehmigung eingeleitet. Und nun? Stadt angepisst und den Trümmerhaufen (!) unter Denkmalschutz gestellt.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/hennef/Rest-der-Villa-Steimel-steht-nach-Abriss-unter-Schutz-article3515708.html

Solche Eingriffe in mein Privatleben wären für micht nichts.

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Grrr...

Antwort von Leena am 14.09.2017, 21:22 Uhr

Es hat doch nichts damit zu tun, dass das Haus "schnuckelig" aussehen soll, wenn die Fenster und die Gardinen geregelt sind, und natürlich muss man sich alles genehmigen lassen, denn warum wohl steht so ein Objekt unter Denkmalschutz? Aus Jux und Dollerei? Um die Eigentümer zu ärgern? Nee, eigentlich nicht!

Nebenbei bemerkt - Eigentum ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verpflichtung, und sowas wie Sozialbindung des Eigentums gibt es auch noch!

Denkmalschutz dient - schon allein dem Wort nach - dem Schutz eines einzelnen Denkmals einer eines entsprechenden Ensembles. "Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass Denkmale dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt, beeinträchtigt oder zerstört werden, und dass Kulturgüter dauerhaft gesichert werden." Damit unsere Kinder und Kindeskinder diese Denkmäler auch noch erleben, es weiter überliefert und bewahrt und geschützt wird - und nicht zerstört und vernichtet mit willkürlicher, schlechter "Modernisierung"!

Puh...

Ach so - nein, ich würde mir eine denkmalgeschützte Immobilie nicht einhandeln wollen. Dafür habe ich bei meinem Vater, der teilweise mit den Genehmigungsverfahren zu tun hatte, obwohl er von Hause aus eigentlich eine andere Abteilung vom Denkmalschutz war, zu viel mitbekommen. Und selber beruflich in meinem Metier zu oft erlebt, wie die Kosten explodierten, das Projekt letztlich schief ging und irgendwer auf einem Haufen Schulden sitzen blieb.

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Re: Grrr...

Antwort von Helene34 am 14.09.2017, 21:46 Uhr

Und das ganze Theater führt immer öfter dazu dass denkmalgeschütze Gebäude vor sich hin gammeln und dann abgerissen werden müssen.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von Danyshope am 15.09.2017, 7:08 Uhr

Denkmalschutz ist nicht gleich Denkmalschutz. Da sollte man unterscheiden. Es gibt auch Gebäude wo nur Teile unter Denkmalschutz stehen. oder wo die Auflagen nicht extrem streng sind.

Ehemalige Nachbarn haben einen ehemaligen Stall zu einem Wohngebäude umgebaut - mit Denkmalschutz. In dem wurden auch mehrere Wohnungen neu errichtet. Da nur die Fassade unter Denkmalschutz stand, war das möglich. Und ich war extrem baff, wie viel Dämmung der spezielle Lehmputz von innen macht den diese haben freiwillig machen lassen. Klar, das war nicht gerade billig, aber das Ergebnis ein absoluter Traum. Und vor allen sehr harmonisch. Kein solcher "Baukastenklotz" den viele sich heute bauen oder den viele sich als Anbau dran klatschen. Wo man meint Architekt und Besitzer müssen nur noch unter Drogen das ganze geplant haben.

Also nachfragen was genau geschützt wird bzw was beachtet werden muss und dann schauen. Davon würde ich die Entscheidung abhängig machen.

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ja ....

Antwort von Caot am 15.09.2017, 8:23 Uhr

.... aber man muss sich erkundigen, was genau unter Denkmalschutz steht. Das kann viel oder eben mit wenigen Auflagen verbunden sein. Das muss und sollte man vorher wissen.

Viele wollen sich nicht an solche Auflagen binden. Es kann auch passieren, wenn man verkaufen will, das der Käuferkreis eingeschränkter ist. Es kann aber auch toll sein, eben weil man etwas Besonderes hat.

Trotzdem, ich würde genau schauen. Vor allem geldabhängig. Hat man genug und stört sich nicht an den Auflagen, warum nicht.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von IngeA am 15.09.2017, 8:44 Uhr

Würde ich niemals machen, es sei denn, das Gebäude hat auch für mich einen hohen emotionalen Wert.

Denkmalschutz gut und schön, aber ich bin der Meinung, dass, wenn der STAAT ein Gebäude unter Denkmalschutz stellt auch der Staat die Kosten für die Erhaltung des Gebäudes zahlen sollte. Das kann nämlich, trotz Förderung schnell mal das persönliche Budget übersteigen.
Bekannte von meinen Eltern mussten vor 35 Jahren für die Sanierung ihres Balkons 15000 DM berappen. Dafür hättest du damals ne Wohnung kaufen können.

LG Inge

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von Muts am 15.09.2017, 9:05 Uhr

Nein, aber meine Tante hat durch Zufall erfahren, dass ihr Haus unter Denkmalschutz steht.
Es ist eben damit zu rechnen, dass das Denkmalamt bei allen Sanierungsmaßnahmen mitreden wird und ihr unter Umständen große Auflagen bekommt.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von AnnyMagus am 15.09.2017, 9:59 Uhr

Definiere "der Staat". DAs sind wir alle bzw. unsere STeuergelder. Da ist es schon gut wenn auch mal ein privater Investor einspringen kann und Verantwortung für die Erhaltung von Kulturgütern nehmen kann. Leute die das Geld hätten gibt es z weifellos.

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Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte

Antwort von und am 15.09.2017, 10:24 Uhr

Jetzt habe ich schonmal etwas ein Bild davon, was das bedeuten kann. Thx a lot.

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Re: Hat schonmal jemand eine denkmalgeschützte Immobilie gekauft?

Antwort von Danyshope am 15.09.2017, 17:08 Uhr

Ähmm, Gegenfrage, liebst du Stadtbummeln durch eine Altstadt? Oder beispiel Braunschweig und sein Weihnachtsmarkt rund um das Schloss?

Lässt man viele Bürger und Architekten machen wie sie wollen, würden viele der alten Häuser die eben so eine Altstadt erst ausmachen völlig verschandelt werden. oder gleich abgerissen werden. Wir hätten Innenstädte mit einem "Klotz" an den anderen. Genau das was eben in den 50iger bis 80iger in vielen Innenstädten passiert ist und was heute verdammt viele Leute bereuen. Aber ein Haus das mal weg ist, das ist eben weg und zwar dauerhaft.

Um genau das zu umgehen ist Denkmalschutz eben nötig. Fraglich ist halt eher ob jeder Mist wirklich unter Schutz gestellt werden muss und wie weit man mit dem Auflagen geht. Hier ist es zB so das viele der alten Häuser in der Innenstadt auch Denkmalgeschützt sind - sie gehen aber weg wie heiße Semmel.

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