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Geschrieben von Steffi528 am 17.06.2014, 17:03 Uhr

ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

inflationär verwendet oder kommt es nur mir das so vor, als wenn es einen Zusammenhang bezüglich massiver Gewalt gibt?

 
20 Antworten:

Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Alba am 17.06.2014, 17:39 Uhr

Ist Gewalt nicht integraler Bestandteil der Definition von Terrorismus? Oder verstehe ich die Frage nicht?

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Steffi528 am 17.06.2014, 17:45 Uhr

Ich finde, das zur Zeit (trotz WM) sehr viel von diesen Terrorgruppen berichtet. Waren diese Gruppen schon zu vor so massiv aktiv oder geschieht das gerade jetzt und wenn ja, wieso? Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl dabei

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Alba am 17.06.2014, 17:55 Uhr

Boko Haram sind schon eine ganze Weile aktiv, zB haben sie vor ein paar Monaten ein Wohnhaus fuer (maennliche) Schueler abgebrannt wobei es sehr viele Tote gab. Auch in Kenia gab es schon seit einiger Zeit Angriffe, schon vor der Attacke auf das shopping centre.
Vielleicht wird hier in GB darueber mehr berichtet, weil sowohl Nigeria als auch Kenia Commonwealth Laender sind.

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Steffi528 am 17.06.2014, 18:01 Uhr

Ich weiß es nicht, es kann auch sein, das ich da deutlich aufmerksamer bin. Widerstandskämpfer, Rebellen... das gibt es gar nicht mehr, es sind alles Terroristen.
Klar, kann man da jetzt auch den Ansatz setzen, das es so gewollt ist (das alle Terroristen sind) damit auch wir in Angst leben (Sicherheitsüberwachung, NSA, Überwachungskameras...)

Aber trotzdem, vielleicht Zufall, vielleicht von mir so subjektiv gesehen, vielleicht aber auch irgendwie "verabredet" um mehrere Länder gleichzeitig zu destabilisieren.

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Alba am 17.06.2014, 18:10 Uhr

Wuedest Du allen Ernstes einer Organisation (Boko Haram) deren konkretes Ziel es ist Kindern, und vor allem Maedchen, eine Schulbildung zu verweigern den Titel Widerstandskaempfer geben?

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Steffi528 am 17.06.2014, 18:21 Uhr

In meiner ersten Reaktion natürlich NEIN, aber was ist mit den Taliban? Terrorgruppe? Eigenname?
Wie wird Widerstandskämpfer definiert?
Jetzt mal von meiner Meinung weg, das ich mörderische Gruppen jeglicher Art verabscheue, egal, wie man sie bezeichnet.
Widerstandskämpfer hört sich irgendwie "edel" an, zu edel für diese menschlichen Monster. Aber ist Widerstand nicht auch immer Definitionssache?

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2014, 19:07 Uhr

Für ich gibt es schon einen Unterschied in der Definition: Widerstandskämper wenden sich eine STAATLICHE Gewalt, Terroristen gegen Zivilisten.

Wer gegen Kinder kämpft, ist kein Widerstandskämper. Daher: Nein, kein Zweifel an der Einordnung.

@ Alba:
Ich frage mich schon lange, wo die deutsche Berichterstattung über Boko Haram bleibt. Da sind die Briten schon besser. Sicher aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit.

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Re: ISIS - Deutsche mit dabei.

Antwort von Franke am 17.06.2014, 19:13 Uhr

http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-dschihadisten-treueschwuere-auf-den-isis-anfuehrer-1.2004028

In Deutschland geboren, wohl häufig kein islamisches Elternhaus, in Deutschland aufgewachsen, irgendwann konvertieren sie zum Islam und einige Jahre später wollen sie Krieg führen in Syrien und im Irak.

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Re:SST

Antwort von Alba am 17.06.2014, 20:59 Uhr

Ich habe zu der Zeit als die Schule abgebrannt wurde ab und an mal in den deutschen online Zeitungen geschaut und nur eine kleine Nachricht gefunden, kann gut sein, dass ich andere uebersehen habe.
Hier wird darueber berichtet nicht unbedingt immer in den Hauptnachrichten aber immerhin.
Man darf die Bedeutung des Commonwealth nicht unterschaetzen, es ist bei weitem nicht nur ein unbedeutendes historisches Relikt. Es gibt viel Entwicklungshilfe durch das Commonwealth, Zugang zu Universitaeten (einige meiner Freunde kenne ich weil sie mit Hilfe eines Commonwealthstipendium in NZ studieren konnten), Handelsabkommen, alle moeglichen Vertraege. Und im August haben wir die Commonwealthgames in Glasgow. Zudem gibt es natuerlich viel Immigration aus dem Commonwealth, insofern ist was in Nigeria und Kenia passiert schon naeher an uns dran.

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Re:SST

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2014, 21:33 Uhr

Ich habe meinen Ex-Mann kennengelernt, weil er aufgrund eines Commonwealth-Stipendiums in Europa war ;-).

Wobei ich schon vorher durchaus Begegnungen mit den Folgen des Commonwealth hatte. Eine Freundin aus Singapur zog nach London, weil ihr Mediziner-Ehemann mit irgendeinem Commonwealth-Austauschprogramm für zwei Jahre an einem Londoner KKH arbeiten durfte. Ich erinnere mich gerne an die Streifzüge durch Chinatown mit ihr. Und als ich für ein paar Wochen in Hongkong - damals noch britisch - arbeitete, war es auch zu spüren.

Als mein Ex noch hier wohnte, lief 24/7 BBC im Fernsehen. Er war Nachrichten-Junkie - schließlich ist er ausgebildeter Journalist.

Wenn ich Details zur Situation in Nigeria suche - immerhin haben meine beiden Kinder einen nigerianischen Paß, da fühlt man sich irgendwie verbunden - schaue ich bei der BBC.

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Deutungshoheit - wer bestimmt die Begrifflichkeiten?

Antwort von 3klang am 17.06.2014, 22:53 Uhr

Vielleicht interessieren dich die Beiträge von Dr. Daniele Ganser zum Thema (youtube). Seiner Meinung nach bestimmen die Amerikaner im Zusammenhang mit Peak Oil die medial kolportierten Begrifflichkeiten wie Terrorgruppe, Widerstandskämpfer, Freiheitskämpfer usw.

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Re: Gibt es denn zu Isis oder Boko Haram eine zweite vertretbare Meinung,

Antwort von Franke am 17.06.2014, 23:32 Uhr

welche uns die hiesigen Medien verschweigen?


Selbstverständlich gibt es reichlich andere Auseinandersetzungen in der Welt, bei denen sich trefflich streiten lässt. Meistens geht es nicht um Schwarz und Weiß, sondern unterschiedliche Grautöne der Regierenden und ihrer Gegner.

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Re: Deutungshoheit - wer bestimmt die Begrifflichkeiten?

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.06.2014, 7:04 Uhr

Das ist insofern lustig, als daß die USA sich lange weigerten, Boko Haram als Terrorgruppe einzustufen, während andere diesen Begriff schon angemessen fanden und verwendeten.

Aber Verschwörungstheoretiker lassen sich ja selten von Fakten durcheinanderbringen.

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Re:SST

Antwort von Alba am 18.06.2014, 9:56 Uhr

Die BBC ist eine gute Quelle fuer internationale Nachrichten, ich mag dass sie Sektionen fuer die verschiedenen Weltregionen haben auf der webpage. Unsere Abendnachrichten sind manchmal etwas langatmig. Eine halbe Stunde general news und dann noch eine halbe Stunde Schotttische (oder je nach dem wo man im Lande ist). Schottland hat circa die Haelfte der Bevoelkerung Bayerns, was bedeutet dass von wirklich jedem noch so kleinen event berichtet wird, tedious.

Ich glaube das Commonwealth erklaert zT die britische Reserviertheit der EU gegenueber. Wir sind eben nicht nur Teil Europas sondern auch Teil einer anderen weltweiten Organisation und fuer viele sind vor allem die anderen englischsprachigen Commonwealth-Laender, wie Australien, Neuseeland, Canada, kulturell und emotional naeher als zB Belgien oder Italien. Und zudem hat ein grosser Teil der britischen Bevoelkerung mittlerweilen nicht-europaeische Wurzeln. Ich zweifele daran, dass britische Buerger mit pakistanischen oder Bangladeshi oder somali Wurzeln sich sehr fuer die EU interessieren (abgesehen von der Freizuegigkeit die ein EU-Pass bringt).

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Re: Deutungshoheit - wer bestimmt die Begrifflichkeiten?

Antwort von Alba am 18.06.2014, 10:03 Uhr

Ich finde es immer wieder seltsam, dass jedes und wirklich jedes Problem auf dieser Welt irgendwas mit dem Westen und hauptsaechlich den USA zu tun haben muss, auch wenn das fuer vieles vielleicht zutrifft.
Es ist als wuerde jedes Land auf dieser Welt nur in Relation zum Westen/USA existieren, als koennten Entwicklungslaender noch nicht mal ihren eigenen Terrorismus entwicklen, ihre eigenen internen Probleme haben, Menschen dort keine Ziele/Plaene/Ideologien haben die sie mit Gewalt verfolgen. It's weird.

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Re: ISIS, Boko Haram, Al Shaabaab... Wird der Begriff Terrorismus zur Zeit

Antwort von Mehtab am 18.06.2014, 10:38 Uhr

Hallo,

Amerika hat den bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen stabilen Irak destabilisiert. Ich will hier Saddam Husein nicht schönreden, aber islamische Fundamentalisten konnten sich unter seiner Diktatur nicht ausbreiten. Insofern haben die Amerikaner den Irak für die Fundamentalisten freigebombt. Nun geht es der Bevölkerung schlechter als unter Saddam, den übrigens auch Amerika vorher schon massiv mit Waffen versorgt hatte, damit er den Iran angreifen konnte. Zuvor hatten sie den Iran destabilisiert und die Demokratie dort beseitigt. Was dabei rausgekommen ist, sieht man ja. Eine seit Jahrezehnten gefestigte Diktatur.

Die Amerikaner können kein Land in Ruhe lassen. Sie spielen überall Weltpolizei und richten überall langanhaltendes Unheil an. Als Beispiel geben sie dann immer Deutschland an, weil sie bei uns auch so schön eine Demokratie installiert haben. Nur hatte Deutschland halt schon vor Hitler eine Demokratie und war von demokratischen Nachbarländern umgeben. Das war eine ganz andere Ausgangslage.

Wer gibt den Amerikanern das Recht, überall auf der Welt rumzupfuschen, egal ob es Südamerika oder der arabische Raum ist, von Vietnam ... ganz zu schweigen.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Zuvor hatten sie den Iran destabilisiert?

Antwort von Franke am 18.06.2014, 11:29 Uhr

Wann war das dann - vor dem Schah? War da mal Demokratie?

Mit dem Schah waren sie ja einverstanden, den haben sie mit Waffen beliefert. Die haben dann die Ajatollahs übernommen.

Dann haben sie den Irak mit amerikanischen Waffen ausgerüstet und gegen den mit amerikanischen Waffen ausgerüsteten Iran kämpfen lassen.

Später haben sie gegen den mit amerikanischen Waffen ausgerüsteten Irak gekämpft.

Ist vielleicht doch was falsch an dem "Er ist ein Schurke - aber er ist unser Schurke!"

PS: Deutschland - Dieser Tage stand in der Zeitung: 1945 war der letzte gute Sieg der USA.

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Re: Zuvor hatten sie den Iran destabilisiert?

Antwort von Mehtab am 18.06.2014, 13:40 Uhr

Hallo,

ja, das war schon vor dem Schah Reza Pahlevi. Der war ja auch nur eine Marionette der Amerikaner, und wie es dem Volk unter dem Schah ging, interessierte die Amerikaner auch überhaupt nicht.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Deutungshoheit - wer bestimmt die Begrifflichkeiten?

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.06.2014, 14:31 Uhr

Irgendwie ist es halt erst "wahr", wenn ein Amerikaner es gesagt hat. Vorher ist es nicht wahr und damit nicht existent. Aber kann/soll man das den Amerikanern vorwerfen?

Ich erinnere mich an Diskussionen über Boko Haram mit diversen nigerianischen Bekannten/Verwandten, das ist Jahre her. Speziell weiß ich, daß der Bruder meines Ex sich tierisch aufgeregt hat, weil die damalige US-Außenministerin Clinton sich weigerte, Boko Haram als Terrororganisation einzustufen. Nigeria-intern galt Boko Haram damals schon längst als Terrororganisation. Mein Schwager echauffierte sich sehr. Das muß vor 2011 gewesen sein, denn 2011 zog mein Ex von London weg und seitdem habe ich nicht mehr mit dem Schwager gesprochen.

Ich gehe dann mal und nerve die Kinder mit dem tausendsten Vortrag zum Thema: "Nein, Pro7-Newstime sind KEINE ernstzunehmenden Nachrichten!"

Übrigens, Alba, gibt es 30minütige Regionalnachrichten hier auch. Alle ARD-Regionalsender, die ich kenne, haben sowas. Meine Eltern schauen die regelmäßig. Für die beginnt das abendliche Fernsehprogramm mit den Regionalnachrichten auf RBB um halb 8, gefolgt von der Tagesschau um 8. Das hat immer was von: "Ach, schau mal, der Erwin!" Amüsant :-)

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Re: Deutungshoheit - wer bestimmt die Begrifflichkeiten?

Antwort von Alba am 18.06.2014, 15:15 Uhr

Ich habe vor kurzem ein Interview in Radio 4 gehoert mit einem Journalisten der viel in Nigeria gearbeitet hat und der sagte, dass er seinen ersten Artikel ueber Boko Haram schon in 2005 schrieb. Ich habe einen nigerianischen Kollegen, der auch schon seit Jahren ab und an darueber, sehr besorgt, spricht.

Meine Mutter schaut auch die bayrischen Nachrichten und liest jeden Tag die Main Post komplett durch. Ich verstehe ja auch, dass Leute ein Interesse haben and dem was sie unmittelbar betrifft, aber man koennte die regionalen Nachrichten gut um die Haelfte kuerzen und dafuer ein bisschen mehr aus dem Rest der Welt berichten.
Unsere regionale Zeitung kommt nur einmal die Woche raus, mehr passiert hier wirklich nicht. Unsere Schlagzeilen sind immer fabelhaft, riesengrosser Aufmacher ueber etwas das es in anderen Gegenden kaum in die Zeitung schaffen wuerde.

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