Geschrieben von Korya am 23.10.2018, 2:17 Uhr |
Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Ein interessanter und vermutlich ehrlicher Einblick:
"The statement by the Attorney General of Saudi Arabia was widely criticized and rightfully so. There must be a reaction to the issue at hand.
But what should the response of the CEO of a global company be?
I’ve received hundreds, if not thousands, of e-mails urging me not to attend the Future Investment Initiative Conference (FII) in Riyadh.
Only two people recommended that I go. It's worthwhile noting that these two people understood well how complicated the situation is.
It is a question of finding the right balance between values, interests and timing."
Dann geht er im Detail auf die drei Optionen ein, auf denen er herum überlegt hatte: gehen, jemand anderen schicken, nicht gehen.
Es lohnt sich, den ganzen Brief zu lesen, ist nicht lang:
https://www.linkedin.com/pulse/decision-make-what-really-matters-joe-kaeser/
Re: Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Antwort von Malus am 23.10.2018, 7:53 Uhr
Auch interessant zeit de 'Am Ende hatte er keine Wahl "
Kann man alles nachvollziehen. Dennoch bleibt mir ein ungutes Gefühl.
Aber ich mache auch keinen Hehl daraus dass ich es schlimm finde welchen enorm großen Stellenwert die Wirtschaft hat,wie abhängig wir von den Märkten sind und dass allzuoft das Kapital über die Ethik gestellt wird.......Eigentlich immer.
In einem halben Jahr spricht kein Mensch mehr darüber.
Gefoltert und gemordet wird in SA schon die ganze Zeit.
Im Gegensatz zu Nordkorea haben die aber Macht Geld und Öl. Die Wirtschaft will nicht dass es zu großen Konflikten kommt. Die Wirtschaft hat wahnsinnig viel Macht.
Darüber kann man geteilter Meinung sein ob man das gut findet.
Der Sozialismus ist zu recht gescheitert. Der Kapitalismus ist moralisch gescheitert. Aber was ist schon Moral?
Etwas,was man sich nur leisten kann,wenn es einem gut geht.
"Uns "geht es zwar gut,doch Siemens ist ja derart abhängig von SA dass anscheinend tausende Menschen arbeitslos werden,wennkeine Geschäfte mit diesem Land gemacht werden.
Ob Menschenrechte verletzt werden und Morde begangen schockiert doch hauptsächlich weil es jetzt halt ein wenig blöd aussieht wenn man weiterhin Panzer hin schickt. Das Image........
Re: Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Antwort von claudi700 am 23.10.2018, 7:54 Uhr
jetzt wird er nicht dabei sein, in ein paar monaten gibt es die nächste versanstaltung, daran nimmt er teil.
völlig durchschaubar.
Re: Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Antwort von Malus am 23.10.2018, 7:58 Uhr
Natürlich.
Re: Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Antwort von DK-Ursel am 23.10.2018, 9:46 Uhr
Genauso ist es leider.
Trotzdem ist es gut, daß mal aufgehorcht und wenigstens kleine Zeichen gesetzt werden.
Es verschwinden seit Jahrzehnten Menschen in vielen Ländern der Welt..
Leider kräht nach denen bestenfalls ai.
Gruß Ursel, DK
Re: Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Antwort von Korya am 23.10.2018, 10:00 Uhr
Ja klar ist er in ein, zwei Monaten wieder dort zum Abendessen.
Darum ging es mir gar nicht.
Sondern um die gewisse Erleichterung zu sehen, dass es auf höchster Ebene trotzdem ein Innehalten gibt, und ein moralisches Grundgerüst vorhanden ist, das den wichtigen Entscheidungen durchaus zugrunde gelegt wird.
Das finde ich sehr wichtig, bei allen Bedenken, die ich mit Malus teile.
Sein Timing jetzt war denkbar schlecht.
Antwort von emilie.d. am 23.10.2018, 12:53 Uhr
Andere CEO haben es besser gemacht und daran muss er sich messen lassen. Er hat dem Unternehmen einen völlig unnötigen enormen Imageschaden bescherrt.
Inwiefern? Durch sein Zögern?
Antwort von Korya am 23.10.2018, 16:24 Uhr
Er meinte ja selbst, die ersten die absprangen waren die, die kaum geschäftliche Verbindungen hatten, die schmerzen würden.
Und seine Überlegung war ja, gerade hinzugehen, und das Thema vor Ort anzusprechen.
Re: Inwiefern? Durch sein Zögern?
Antwort von Malus am 23.10.2018, 18:15 Uhr
Naja... .
Kann sein.
Es wird eh alles bald vergessen sein.
Re: Kashoggi - Brief vom Siemenschef
Antwort von IngeA am 23.10.2018, 19:19 Uhr
Ich bezweifle eh, dass Siemens nicht vertreten ist, nur weil der Chef nicht persönlich anwesend ist. Dann geht halt ein hochrangiger Stellvertreter. Fertig.
Sieht in der westlichen Welt gut aus und schadet der Wirtschaft nicht.
LG Inge
Was bleibt in der Öffentlichkeit hängen?
Antwort von emilie.d. am 24.10.2018, 21:17 Uhr
"Siemenschef bleibt nur wegen massivem öffentlichen Druck Zuhause." Er hat die Situation falsch eingeschätzt und erstmal abgewartet, statt gleich abzusagen. Da kann er noch so viele rationale Gründe nachschieben, das nutzt jetzt nicht mehr.