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Geschrieben von -Jule- am 27.03.2023, 12:20 Uhr

Kein Verständnis für die Streikenden

Also ich gehöre zu denen, die kein Verständnis für die Streikenden aufbringen können.
Wie geht es euch?
Also erst einmal denke ich, dass es sehr kurzfristig gedacht ist, die Löhne aufgrund der Inflation immer weiter anzuheben. Die Arbeitgeber holen sich das Geld ja auch wieder. Also zahlen am Ende alle wieder mehr und die Inflation steigt und steigt.
Dann finde ich den Vergleich mit den Gehältern in der freien Wirtschaft auch nicht angebracht. Ich denke, dass die Jobs in der freien Wirtschaft oft wesentlich stressiger sind und man mehr Angst vor Arbeitsplatzverlust haben muss etc.
Und gerade lese ich im Focus von einem Busfahrer, der sagt dass er ohne Zulagen nicht über die Runden käme. Er hat ein Bruttogehalt ( incl. Schichtzulagen, Reinigungszuschuss für Arbeitskleidung, "Münchenzulage 270 €, Weihnachtsgeld etc.) von knapp 52000 €.
Keine Ahnung ob ich falsche Vorstellungen habe, aber ich finde das Gehalt für einen Busfahrer nicht gerade wenig. Dann sollen da noch 10,5% draufkommen

 
70 Antworten:

Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Lena_1922 am 27.03.2023, 12:24 Uhr

In München ist das schon eng - schau doch mal was eine 3-4 Zimmer Wohnung kostet.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Jana287 am 27.03.2023, 12:31 Uhr

Ich habe vollstes Verständnis für die Streikenden und hoffe auch auf 10% Gehaltsplus in diesem Jahr. Wir haben auch Lohnverhandlungen.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von cymbeline am 27.03.2023, 12:45 Uhr

Ich finde , das ist sehr viel Geld. Es wird ja niemand gezwungen in München zu wohnen. Wir leben in Sachen Wohnen günstiger auf dem Land aber haben halt den großem Nachteil mangelnder Infrastruktur, brauchen 2 Autos usw.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von sunshine59 am 27.03.2023, 12:55 Uhr

Doch ich habe für die Streikenden Verständnis. Wohne aber in Sachsen, wo die Löhne und Gehälter deutlich niedriger sind. Ein Busfahrer in Sachsen verdient durchschnittlich 2600€/Monat. Das sind rund 34.000€ inkl. 13. Gehalt/Weihnachtsgeld.
Also deutlich unter deinem Beispiel. Außerdem streiken noch andere Berufsgruppen.
Die geforderten mind. 500€ bzw 10% mehr in der Lohntüte wird es am Ende eh nicht geben. Die AG`s und Gewerkschaften werden sich wahrscheinlich deutlich niedriger einigen.
Natürlich werden die AG`s diese Mehrkosten anteilig weitergeben, vollständig wird auf Grund dessen das nicht alle AG`s an die Tarife gebunden sind sind möglich sein. Dank Wettbewerb.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Musikerin am 27.03.2023, 13:06 Uhr

Ich sehe es genauso wie Jana287.
Ausserdem ist es nicht mehr zeitgemäss anzunehmen, dass die Jobs in der freien Wirtschaft stressiger sind. Das bestätigen auch Kollegen, welche von der freien Wirtschaft in den öffentlichen Dienst gewechselt haben. Die Arbeitsbelastung ist dieselbe und die Gehälter in der freien Wirtschaft sind meistens höher.
Äpfel mit Birnen vergleichen macht keinen Sinn.
Wenn die Löhne aber nicht steigen, dann wird die Kluft zwischen arm und reich noch grösser und die Motivation arbeiten zu gehen wird bestimmt auch nicht besser wenn man die Möglichkeit hat, Bürgergeld zu beziehen.... anstatt arbeiten zu gehen für die Miete und etwas Essen......

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Btby am 27.03.2023, 13:15 Uhr

Warum ist der Vergleich nicht angebracht? Gerade weil der Busfahrer so gebraucht wird und Dinge zum Erliegen gebracht werden wenn es ihn nicht gibt sollte es entsprechend entlohnt werden! Die freie Marktwirtschaft ist nämlich hart abhängig von zum Beispiel Infrastruktur und würde ohne Planwirtschaft nicht funktionieren. Andersherum ist es dem Busfahrer völlig wumpe er fährt sowieso, derzeit für nen Appel mit nem Ei

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von starlight.S am 27.03.2023, 13:33 Uhr

Ich habe da definitiv Verständnis für, wie soll man denn wirkungsvollauf sich aufmerksam machen? Und das Münchner Beispiel ist natürlich toll gewählt... da pickt man das Nonplusultra raus - frag doch mal nach dem Durchschnittsgehalt. Und zum Thema niemand wird gezwungen in München zu wohnen - soll der Busfahrer dann immer mit dem ersten Bus aus dem entfernten Umland reinkommen? Ach- blöd, wenn er der erste ist... oder lassen wir die Großstädte doch gleich ohne Nahverkehr auskommen, dann muss da auch keiner ordentlich bezahlt werden.
Und das es im öffentlichen Dienst weniger stessig sein soll halte ich für Käse. Steht ja auch jedem frei sich dort zu bewerben, wenn man dort für geringeres Gehalt einen chilligen Job hat.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Miamo am 27.03.2023, 13:34 Uhr

Ob die "Streikenden" überhaupt verstehen, wo das ganze Geld herkommen soll? Es ist ja nun nicht so, dass der ÖPNV dafür bekannt ist, gigantische Gewinne abzuwerfen. Die streiken letztlich dafür, dass am Ende die Tickets teurer werden und/oder der Steuerzahler ihre schlechten Dienste auch noch subventionieren muss.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Btby am 27.03.2023, 13:41 Uhr

Das der öffentliche Dienst weniger stressig sein soll halte ich sogar für eine unverschämte Aussage.
Fahr mal Bus in Berlin Neukölln oder hab als Erzieher*in einen Personalschlüssel von 1 zu 20.
Im übrigen (nein ich habe keinen Link dazu) hat eine Umfrage ergeben das gerade in der freien Wirtschaft sich selbst 65% der Mitarbeiterinnen für austauschbar oder gar für komplett unnötig halten

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Cpt_Elli am 27.03.2023, 13:41 Uhr

Das kann man über weitere regionale/lokale Zulagen lösen und/oder indem man bestimmte herausfordernde Berufsgruppen hochgruppiert bzw. generell mit Zulagen versieht, nicht über flächendeckende Lohnerhöhungen, von denen die TVöD-ler in den teuren Ballungsgebieten übrigens am wenigsten profitieren. Und natürlich benötigen wir in München weiterhin Busfahrer, sogar mehr als bislang. Und wieso sollen die dann nicht hier wohnen, sondern müssen wir Menschen 2. Klasse stundenlang einpendeln für den Schichtdienst? (nicht an dich gerichtet, stand weiter unten)
Es gibt aber auch relativ gering Qualifizierte im TVöD, die bequeme Jobs haben - nicht kündbar, im Büro, eigentlich braucht sie keiner mehr, weil Prozesse digitalisiert wurden und sie nicht lernfähig sind. Die wandern von Abteilung zu Abteilung und keiner will sie. Die würden dann aber auch mehr Gehalt bekommen, völlig leistungsunabhängig.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von TanteMine am 27.03.2023, 13:55 Uhr

Ich bin zwiegespalten.

Aber ich finde auch, dass dieser Streik zu weit geht. Es sind so viele Menschen betroffen, die auch am Existenzminimum leben und keine Lohnerhöhungen zu erwarten haben. Rentner und Schüler/Studenten

Wenn das jetzt durchgeht, dann muß das ja wieder irgendwie ausgeglichen werden. Das heißt, die Tickets für Bus/Bahn usw steigen; Lebensmittel werden noch teuerer als sie schon sind und wieder müssen jene Leute leiden, die keine Lohnerhöhungen bekommen sowie alle Rentner.
Hier bei uns gehen Arbeiter mit einem Bruttogehalt von 25 000 Euro/Jahr nach Hause.

Es ist ein Teufelskreis.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Lena_1922 am 27.03.2023, 13:55 Uhr

Gut, dann gibt es aber in MUC und anderen Großstädten keine Busfahrer mehr.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Cpt_Elli am 27.03.2023, 14:05 Uhr

Ist es auch. Ich habe selbst 5 Jahre im ÖD gearbeitet, teilweise 60 Std. pro Woche, auch weil nie genügend Personal da war.
Trotzdem widerspreche ich in Teilen: In der Wirtschaft bekommen nicht alle flächendeckend das gleiche Gehalt, sondern Leistungsträger werden (eher) belohnt. Ja, ob das in Konzernen immer so stimmt ist diskutierbar, trotzdem wird das Grundgehalt nicht automatisch mit den Dienstjahren höher.

Es gibt im ÖD Berufsgruppen, die m. E. völlig falsch (=zu niedrig) eingruppiert sind (Erzieher*innen ganz vorne dran). Trifft aber nicht auf alle zu.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von dhana am 27.03.2023, 14:11 Uhr

Hallo,

stört dich dann im gleichen Maße, wenn die die Lohnentwicklung in der Metall oder Chemie anschaust?
Der Automobilhersteller hier vor Ort hat über die Coronazeit sehr viele seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt - bei vollem Lohnausgleich. Aber trotzdem hat da der Staat sehr viel der Lohnkosten übernommen - jetzt macht das Unternehmen so viel Gewinn, das es an die normalen Arbeiter eine Gewinnausschüttung von 8500 Euro gab.
Also nur an die "Kleinen" am Band - war die anderen Gehaltgruppen bekommen... bestimmt nicht weniger.

Tarifabschluss IG Metall: plus 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Dazu kommen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024.

Und im öffentlichen Dienst - ist im "Angebot der AG" mit drin, das wenn der AG z.B. ein Krankenhaus miese macht, bis zu 6% des Gehaltes gekürzt werden kann... Dazu unter 5% über 27 Monate Laufzeit - das ist nicht nur ein bischen unter der Inflation - das ist ein gewaltiger Reallohnverlust. Warum sollten das die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst hinnehmen? Damit es nachher wieder heisst, hättest du was gescheites gelernt?

Ganz ehrlich - der öffentlich Dienst durfte buckeln während der Coronakriese - da haben die Leute geklatsch. Aber jetzt wenn sie mehr Gehalt fordern, dann heisst es kein Verständnis...

Wenn ein Staat keinen Streik möchte, dann sollte er lauter Beamte einstellen, die dürfen nicht streiken. Aber die Beamten bei der Bahn, in den Verwaltungen sogar in den Kliniken wurden alle abgeschafft und statt dessen Angestellte angestellt. Warum?

Also ja - ich habe volles Verständnis dafür.

Auch wir mussten heute jonglieren, das jeder zur Arbeit/Schule kam. Aber wenn mit einem groß angekündigten Warnstreik ein echter Arbeitskampf verhindert werden kann - ein echter Streik über Tage/Wochen hinweg wäre deutlich schlimmer und ich bin überzeugt, das wenn die die AG nicht bewegen, dann wird das so kommen.

Gruß Dhana

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Cpt_Elli am 27.03.2023, 14:11 Uhr

Ich möchte nicht in einer Stadt wohnen, die sich nur Bestverdienende leisten können. Und die anderen, die man fürs Wohnen in der Stadt eben auch braucht (Polizei, Feuerwehr, Krankenpflege / generell Care-Personal usw.), die pendeln dann ein. Entweder mit dem unzuverlässigen Nahverkehr oder mit dem eigens finanzierten Auto. Und am Wochenende ist man dann unter sich. Ne, danke.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von KKM am 27.03.2023, 14:16 Uhr

Wir Bundesbeamten haben eine 41 Stundenwoche.
Eingeführt vor ca.,10 Jahren, von 38,5 auf 41. OHNE Lohnausgleich, selbstverständlich.

Urlaubsgeld gestrichen.

Weihnachtsgeld radikal gekürzt.

Wir suchen händeringend qualifizierten Nachwuch. Andere Unternehmen werben mit der 4 -Tagewoche

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Loonis am 27.03.2023, 14:31 Uhr

Ich habe vollstes Verständnis.
Ich bin Krankenschwester und habe einen extrem stressigen Job...kannst mich gern mal besuchen/begleiten...Dann änderst Du sicher Deine Meinung.
Die Menschen kämpfen nicht nur für mehr Geld ,sondern auch für bessere Arbeitsbedingungen.

LG K

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Annaleena am 27.03.2023, 14:48 Uhr

Ich habe auch wenig Verständnis. Da ich kein Auto habe, bin ich nur mit Bus oder Bahn unterwegs. Das Angebot ist im Laufe der letzten Jahre immer schlechter geworden , der Takt wird hier immer mehr ausgedünnt, ich fände es nicht fair, wenn ich dann auch noch mehr bezahlen müsste.
Dazu kommen noch meine überwiegend negativen Erfahrungen mit Busfahrern. Ca. 80 Prozent (und ich fahre wirklich viel) sind mies gelaunt und lassen den Frust gerne mal an Fahrgästen aus, die sich vermutlich nicht wehren. Ältere Fahrgäste, Kinder und die mit Handicap werden wegen Nichtigkeiten angeblafft, zu männlichen Jugendgruppen sagt keiner was, selbst wenn der Müll im Bus herumgeworfen wird.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Johanna3 am 27.03.2023, 14:50 Uhr

Ich habe volles Verständnis für die Streikenden. Und finde, dass das Durchschnittsgehalt von Busfahrern eine Frechheit ist.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von DK-Ursel am 27.03.2023, 15:51 Uhr

Ihr könnt natürrlich sagen,daß ich leicht dafür sein kann, da ich ja nicht betroffen bin, aber da ich mal im Öffentlichen Dienst gearbeitet habe, aber auch die private Wirtschaftsseite kenne, und generell Streiks ja auch bei uns vorkommen, wenngleich auch meistens seltener und weniger heftig (derzeit aber streiken wohl die Müll-Leute in Kopenhagen und Umland, das stinkt vielen auch, buchstäblich inzwischen), finde ich durchaus, ich darf mitsenfen.

ich verstehe Streikende, und auch diese hier in Dtld., voll und ganz.
Mit Liedern und Klatschen auf dem Balkon wird niemand satt - und Öffentlicher Dienst ist sehr viel mehr als die "Sesselpupser" im Rathaus,die manchen hier so vorzuschweben scheinen (und die im übrigens oft auch äußerst stressige und verantwortungsvolle Aufgaben haben).

Wenn Du dieses Posting mit Deinem persönlichen Unverständnis aufmachst, dann ist das in Wirklichkeit ja j erstmal nur eine Klage darüber, daß der Streik Dich einschränkt und Dir Notlösungen abverlangt, die nicht immer leicht zu händeln sind.
Aber hast Du Dichmal ernsthaft in die Lage derer versetzt, die alle unter Öffentlichen Dienst fallen?
Wenn die sich alle Jobs in der freien Wirtschaft suchen, fällt da deutlich mehr aus als ein Flugzeug oder Bus.

Und den Satz, man müsse ja nicht in München wohnen, empfinde ich als Frechheit.
Wenn ich irgendwo wohne, hat das eben seine Gründe und endet auch in zahlreichen Verpflichtungen. Ein Umzug ist immerm it mehr weitaus mehr Folgen als nur einer neuen und evtl. preiswerteren Wohnung behaftet.
Einfach mal eben seinen ganzen Lebensraum verändern ist eine weitreichende Entscheidung, ich bin gerade familiär vor diese Aufgabe gestellt und merke, wieviel da dran hängt.
Und wenn mir etwas nicht gefällt oder nicht in Ordnung ist, da, wo ich wohne, dann setze ich mich dafür ein, es zu ändern = verbessern --- wenn alle wegziehen, verödet das Gebiet ja auch.
Sollen alle Busfahrer die Großstäde verlassen und auf dem Lande wohnen?
Gilt das auch für Pädagogen, Pflegepersonal, Müll-Leute, ...
Nur noch Großverdiener in die Großstädte?
Oder forderst Du ernsthaft, daß die Leute sich da für wenig Geld in den Städten abrackern, aber nicht dort leben (können) dürfen?
Pendeln geht meistens nicht (gut),also: wer macht dann da die Arbeit?
Das erfordert gleich mehr Autos (vom Umweltschutz rede ich da erst gar nicht), das erfordert unendlich viel mehr Logistik - alle Kinder und 2 berufstätige Eltern zu ihren "Arbeitsplätzen", Hobbys und wieder zurück zu fahren jeden Tag ist wohl auch keine Alternative für Dich, oder? Geht doch nur, wenn man sich dann mehrere Autos leisten kann - aber das kann man bei dem Verdienst ja wohl auch kaum.
Was machen die Lotsen für die Großcontainerschifef im Hamburger Hafen - glaubst Du ernsthaft, der Speckgürtel in HH ist so preiswert wie ein Wohung in Sachsen? Wenn die und andere, die beruflich schon mal an eine bestimmte Lage gebunden sind, dahin ziehen, wo es billig(er) ist, dann hast Du niemanden mehr, der die Arbeit in den Städten und da, wo es aufgabengebunden teuer ist zu wohnen (Hafen, Flughafen, Bahnhöfe, ...) noch arbeitet.


Streik ist ein demokratisches Recht.
Er nützt nur, wenn er wahrgenommen wird.
Er war angekündigt und ist auf erstmal auf diesen 1 Tag begrenzt - finde ich total in Ordnung.
Daß man letztendlich einen Kompromiß finden müssen wird, ist klar.
gerde in den Nachrichten gesehen:
In der Ölkrise in den 70ern fordert die ÖTV 15% und bekam am Ende, auch nach lahmlegenden Streiks, 11.

Übrigens, ich meine, daß das Bafög auch erhöht wurde (jaja, nicht gerade u 15%, aber letztendlich kann man wohl auchsparen lernen, wenn man noch allein und ungebunden ist - und gemäß Deiner Forderung dürften Studenten dann ja auch ncht in den Städten leben...sollen sie doch aufs Land!)
Und Rentner - da kam doch auch gerade die Ankündigung für eine Erhöhung - waren es nicht knappe 5%? Und wieso ziehen die nun nicht alle dahin, wo es billig ist?
Letztendlich kämpft man auch für eine bessere Rente, wennder Verdienst höher ist.
So einfach, wie Du esDir im Ärger vorstellst, funktionieren weder öffentlicher Dienst noch Wirtschaft -...
Respekt für ordentliche Arbeit aber funktioniert sehr auch über die angemessene Bezahlung!

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von ak am 27.03.2023, 15:56 Uhr

Ich kann sie zumindest ein wenig verstehen... wenn auch deren Forderungen viel, viel zu hoch sind.

Wo soll das enden ?
Das ist ein Rattenschwanz.

Zahle ich mehr Gehalt, wird alles für den Endverbraucher wieder teurer... also muss ich wieder mehr Gehalt haben. Dann wird wieder gestreikt... und wenn das dann eingetreten ist, dann.... die Spirale wiederholt sich halt.

Nicht gut.

Und bezüglich der 4 - Tage- Woche... die Generation Z hat ja vor Augen, dass wir Alten ja echt doof sind, dass wir so viel gearbeitet haben bzw. arbeiten.
Möchte sie nur mal erleben, wie das demnächst aussieht, wenn sie im Restaurant auf ihr Essen dann mal eine Stunde warten.
Oder der Maler kommt nur bis Donnerstag... und es vielleicht nur ein kleiner Rest noch zu erledigen... und der sagt... Chill mal... ich komme erst Montag wieder, dann mache ich den Rest und den Dreck weg...

Ob das dann unsere neue Generation auch so akzeptiert ? Bin echt gespannt.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden - Verdi Machtkampf

Antwort von knödelchen00 am 27.03.2023, 16:24 Uhr

Die Katze beisst sich ja in den Schwanz.
Mehr Lohn - ja toll - wird trotzdem alles noch teurer - warum?

Eben durch mehr Lohn - MUSS alles teurer werden!
MEHR Lohn, möglicherweise WENIGER Angestellte!
Dann wird eben eingespart
MEHR Arbeit für die die bleiben....
Oder es wird im Ausland produziert!
(Oder fremdvergeben an ausländische Sub/Sup/ Subunternehmen )

Ich finde, es artet immer nur noch in einen Machtkampf von Verdi aus -
Die denken nicht an die Menschen!

Und irgendwie habe ich den Verdacht die können nicht rechnen

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden - Verdi Machtkampf

Antwort von Everdin am 27.03.2023, 17:14 Uhr

Oh, sind die Leute im ÖD keine Menschen? Und wieso sollen sie nicht rechnen können? Oder betrifft die Inflation nicht die Leute im ÖD? Soll Mathematik jetzt so umgeändert werden, das man Reallohnverluste hinnehmen soll, weil, ist ja nur der ÖD?

Ich frage nur für ein Freund, ich selbst muss ja ein Alien sein.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von mandala67 am 27.03.2023, 17:20 Uhr

ich finde das toll, dass wenigstens die taxifahrer ordentlich geld verdienen!

haben die schon mal gestreikt?
oder friseure?
oder die gastronomie?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von memory am 27.03.2023, 17:41 Uhr

Soll,n se mal machen. Mit ein wenig Pech, rutscht man dann in einen anderen Steuersatz...und zack...Arschkarte. Herr Lindner freut sich bestimmt auch mit . Genauso wie KK, Rente und Co.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Frida19 am 27.03.2023, 18:23 Uhr

Nur wie sollen z.B. Rentner die mit den Lohnsteigerungen verbundenen Preiserhöhungen noch kompensieren? Die bekommen zwar auch nochmal über 4% mehr dieses Jahr, ABER die Ausgangslage ist ja bei sehr vielen sehr viel schlechter, als bei anderen Lohngruppen.
Und diese Rentner haben viele Jahre hart gearbeitet für ihre Rente......
Wovon und vor allem WIE sollen die langfristig leben?

Und gerade die Rentner mit der geringen Rente hatten im Berufsleben vermutlich auch nicht das Vermögen über, um in eine private Altersvorsorge einzuzahlen.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von dhana am 27.03.2023, 18:52 Uhr

Aber genau dafür kämpfen die Streikenden doch auch - betrifft doch auch ihre Rente, die sie im Alter erhalten werden.

Und wenn sie mehr verdienen, dann wird auch mehr in die Rentenkasse - und in die Lohnsteuer eingezahlt.

Abgesehen davon auch die Rentenerhöhungen sind an die Lohnerhöhungen gekoppelt.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von luna8 am 27.03.2023, 19:07 Uhr

Gewerkschaften sind heut zuTage eh überholt.

Soll der streiken, wo mag.

Ich habe durchaus Verständnis für die Streikenden, mich betrifft sowas eher selten - Danke Berlin

Ich bin da zwiegespalten.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden - Verdi Machtkampf

Antwort von luna8 am 27.03.2023, 19:12 Uhr

Mehr Lohn für AN —-> mehr Umsatz ….

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden - Verdi Machtkampf

Antwort von Everdin am 27.03.2023, 19:23 Uhr

Ja, dann kann ich auch wieder in der Gastronomie essen gehen und Trinkgeld geben und zum Frisör gehen. So gibt es halt nur Hafergrütze zu Hause und ein neues Zopfband.

So im Ernst, es gibt Berufsgruppen im öffentlichen Dienst, die haben durch die Inflation richtig Probleme. Aber gut, wie ich hier gelesen habe, brauchen sie ja nicht in den Städten wohnen. Können ja pendeln. Oder sich einen anderen Job suchen.

Ich gehe aber nicht mit Dir mit, wenn Du sagst, das Gewerkschaften nicht mehr gebraucht werden. Ohne Gewerkschaften hätten wir alle noch die sechs Tage-Woche, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Kinderarbeit. Und ohne Gewerkschaft würde es keine Anpassung an Inflation mehr geben. Man sieht es ja, wie die Niedriglohner behandelt werden, die keiner Gewerkschaft angehören. Da musste auch erst der gesetzliche Mindestlohn eingeführt werden.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Johanna3 am 27.03.2023, 19:30 Uhr

Klar wird es für den Endverbraucher teurer. Aber die Streikenden verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als andere Endverbraucher.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ruto am 27.03.2023, 20:06 Uhr

Danke, Dhana!

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ruto am 27.03.2023, 20:25 Uhr

In der freien Wirtschaft kann jeder zum Chef gehen und eine Gehaltserhöhung verlangen (in meinem Freundeskreis genau so mitbekommen, hat auch funktioniert), in Jobs mit Tarifverträgen geht das nicht und man ist von den Verhandlungen der Gewerkschaften abhängig.
Es gibt Berufe (z.B. Sozial - und Erziehungsdienst, d.h. ErzieherInnen, SozialpädagogInnen, ...), die fast immer über Tarifverträge vergütet werden. Häufig kommunal, also über den öffentlichen Dienst. Wenn nicht, dann über beispielsweise kirchliche Träger, deren Tätige sich am öffentlichen Dienst orientieren. Jeder kennt die Zustände in Kitas, Schulen (Ganztag) und Krankenhäusern - trotzdem wird jetzt vom unverschämten öffentlichen Dienst gesprochen. Dass gerade diese Einrichtungen die gesamte Pandemie über weiter offen hatten, die Berufe als systemrelevant galten etc, ist jetzt, wo es um Geld und Unannehmlichkeiten (geschlossene Türen durch Streiks) wie zu vermuten längst vergessen.

Wenn man schon wirtschaftlich argumentiert: Wieso zählt die goldene Regel von Angebot und Nachfrage eigentlich überall, nur nicht in chronisch unterbesetzten Branchen? Würde es wirklich gerne verstehen.
Und: Ohne die systemrelevante Basis können ArbeitnehmerInnen anderer Branchen in der freien Wirtschaft nicht im selben Umfang arbeiten. Oder wollen alle wieder Hausfrauen werden, weil man die Kinder nur bis maximal 13 Uhr "verwahren" kann?

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Re: "betrifft doch auch ihre Rente, die sie im Alter erhalten werden."

Antwort von knödelchen00 am 27.03.2023, 22:44 Uhr

Meine Kinder glauben nicht, dass sie Rente erhalten werden.
Und das sie mit Ü70 noch mit Rollator durch den Betrieb rollen...

Und wer weiß. Heute dürfen wir mit 67 in Rente. Schwerbehinderte mit 65.
In 5 Jahren heißt es womöglich "Nö, Du darfst erst mit 69 oder 67 in den Ruhestand"

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Muffin2020 am 28.03.2023, 5:56 Uhr

Ich glaube das Verständnis wäre größer, wenn sie nicht mehrmals im Jahr streiken würden.
Es hat ja kein Ende und wirkt so, als würden sie niemals zufrieden sein. Einigen sich- nur um dann eine Weile später wieder mehr haben zu wollen.
Ich bin aber auch nicht in der Materie drin und beschäftige mich damit nicht, weil ich darauf nicht angewiesen bin.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von EinTraumWirdWahr am 28.03.2023, 6:22 Uhr

Gibt es nicht immer jemanden, der mehr verdient? Was ist denn das für ein unkonkreter Vergleich?

Unser Tarifabschluss, freie Wirtschaft, extrem gut durch Corona kommender Konzern, hat 2% gebracht. Kein Energiefeld. Ab 1.5. kein Jobticket mehr.

Und wo war Verdi? Lächerlich - da war Arbeitskampf nicht mal ernsthaft im Gespräch.

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Re: "betrifft doch auch ihre Rente, die sie im Alter erhalten werden."

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 6:51 Uhr

Vielleicht kann man das verhindern, in dem man streikt. Dazu müsste man aber auch in einer Gewerkschaft sein. Wann ist man in einer Gewerkschaft? Wenn man eintritt.

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War Verdi denn für Euch zuständig?

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 7:03 Uhr

Waren auch genug Menschen in der Gewerkschaft? Das ist nämlich so: Wenn man streikt, gibt es kein Lohn. Die Gewerkschaft zahlt dann an ihre Mitglieder !!! Streikgeld aus, das ist aber nur anteilig. Wenn man nicht in der Gewerkschaft ist, gibt es kein Streikgeld, auch wenn man streikt. Sind zu wenige AN in der Gewerkschaft, verpufft ein Streik, das heißt, die Gewerkschaft ist machtlos und die AG können die Bedingungen diktieren.

Was Verdi jedoch nicht ist: Verantwortlich für alle AN. Es gibt diverse andere Gewerkschaften und es gibt genug AN, die nicht in der Gewerkschaft sind.
Tarifabschlüsse müssen auch eigentlich nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten, das heißt, alle, die nicht in der Gewerkschaft sind, dürften nur gesetzlichen Mindestlohn und gesetzlichen Urlaubsanspruch haben. ABER die AG-Seite ist ja nicht blöd, gibt allen AN gleich, damit die AN keinen Grund haben, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Die AG schwächen damit also die jeweilige Gewerkschaft. Und viele AN kapieren es gar nicht, weil sie in der Schule bei dem Thema so gar nicht hingehört haben. Da wird dann eher gejammert.
Solidarität ist nur dann wichtig, wenn man sie selbst einfordert aber nicht, wenn andere sie einfordern. Auch so ein gutes Zeichen für den Niedergang einer kapitalistischen Gesellschaft, da ist nichts mehr übrig von der sozialen Marktwirtschaft.

Also, noch einmal die Frage: War Verdi für Euch zuständig in Deiner Branche? Bist Du selbst Gewerkschaftsmitglied und legst monatlich 1 % Gehalt in die Streikkasse der Gewerkschaft?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 7:09 Uhr

Wenn die Arbeitgeberseite kein vernünftiges Angebot macht, wieso sollte man sich damit zufrieden geben? Ein kleines Beispiel:
Du möchtest von Deinem Ehemann mehr Taschengeld und sagst: Gib mit 10 % mehr sonst wasche ich keine Wäsche mehr. Dein Mann sagt: Nö. Dann wäscht Du die Wäsche nicht. Einmal. Er sagt immer noch Nö, die Wäsche stapelt sich, die Kinder sind am Murren, Schwiegermutter sagt, das gehört sich nicht, Du hast kein Recht auf Streik. Und Du sagst. Okay, dann nicht. Und machst weiter wie bisher, während Dein Mann sich ins Fäustchen lacht und sich zu Recht denkt: Wie blöd ist die Alte nur. Und sie ist auch völlig von mir abhängig. Habe ich toll gemacht, Und jetzt halte ich sie weiter dumm und in Abhängigkeit. Meine Mutter hat Recht, halte sie klein, erzähle ihr alles mögliche, das Du kein Geld hast, das sich das nicht gehört, das das den Frieden stört. Aber halte sie klein.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ellert am 28.03.2023, 7:13 Uhr

Mit dem Argument alles würde dadurch teurer dürfte in keiner Branche jemand streiken.
Auch halte ich es für ein Gerücht dort würde eh zu viel verdient - die haben ebensolche Personalnot eben auch weil die freie Wirtschaft mehr zahlt, weniger Stunden Arbeit und Sonderzahlungen bietet.

Realistisch werden das nie 10 Prozent werden
Vermutlich dann 6 oder 7 auf zwei Jahre - also die Hälfte pro Jahr ? Eher schlimm dass die dafür streiken müssen

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Re: man machst du werbung! da ist aber jemand verdi-grelle! bist du im vorstand?

Antwort von mandala67 am 28.03.2023, 8:53 Uhr




alles wird teurer, da die verdiforderungen hoch...

was sollen die rentner nun eigentlich tun?
die gucken in die röhre?
sollen die sich im supermarkt auf den boden kleben oder besser an die kasse ketten?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von kevome* am 28.03.2023, 10:14 Uhr

5% + 2.500 Einmalzahlungen +Erhöhung der Jahressonderzahlung liegt doch als Angebot auf dem Tisch. Angeblich ist dieses Angebot nicht mal verhandelbar, weil man dann ja nicht streiken müsste. Von daher glaube ich nicht, dass eine Einigung, wie Du sie siehst passieren wirst. Das wäre nämlich wirklich über Verhandlungen möglich.

Mich wundert allerdings auch, dass Verdi für das Versicherungsgewerbe einen schlechteren Abschluss (2% 2023, 3% 2024 und 2000€ Einmalzahlung) aus dem Dezember letzten Jahres als Erfolg verkauft und für den öffentlichen Dienst das Angebot als unzumutbar ablehnt.

Ich habe den Eindruck Verdi WILL NICHT verhandeln, sondern mit dem Kopf durch die Wand.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Muffin2020 am 28.03.2023, 10:21 Uhr

Ja aber sie bekommen doch immer mehr Geld, oder nicht? Gibt doch ständig Verhandlungen
In deinem Beispiel wäre ich dann ganz schön gierig, wenn ich alle zwei Wochen streike und mehr Geld möchte

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Gesichtsnase am 28.03.2023, 10:44 Uhr

Mein Mann und ich haben studiert und arbeiten für unter 52000 ich sollte auch streiken

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Sille74 am 28.03.2023, 11:15 Uhr

Also, spätestens nachdem ich mal nur kurze Zeit (gerade mal 3 Monate) in Belgien gelebt habe, finde ich nicht, dass hier in D oft gestreikt wird. In den 3 Monaten, wo ich dort war, gab es mindestens 3 Streiks, wo z.B. im ÖPNV fast gar nichts ging ...

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ellert am 28.03.2023, 12:09 Uhr

Auf wieviele Jahre sind denn die 5 Prozent angeboten ?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von kevome* am 28.03.2023, 12:35 Uhr

zwei Jahre 2023 3% und 2024 2%

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???

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 13:29 Uhr

Verstehe ich das richtig? Du denkst, das nach jedem Streik es mehr Geld gibt?
Bitte lass mich das missverstanden haben.
Also so ganz einfach, weil ich doch sehr stark annehme, das einige Menschen das damals nicht in der Schule durchgenommen haben oder sie da geschwänzt hatten:
Es gibt Tarifverhandlungen, da stellt die AN-Seite Forderungen und die AG-Seite sagt: Nö. Meistens mit der Begründung, das sie kein Geld hätten. Gerne forciert in den Medien, wie schlecht es doch allen geht. Das sind die ersten Gespräche. Weil man sich nicht einigen kann, drohen die AN mit Streik. Die AG blocken weiter. Es kommt zu einen Warnstreik, das sind die Arbeitsniederlegungen, die jetzt stattfinden. Dafür bekommen die Leute keinen Lohn. Da insbesondere Verdi groß ist, streiken sie mal hier, mal dort und für einen Tag. Es gibt noch andere Gewerkschaften und hin und wieder überlagern sich die jeweiligen Warnstreiks. Es kommt die nächste Verhandlungsrunde. Wieder wird man sich nicht einig. Es gibt wieder eintägige Arbeitsniederlegungen. Und dann noch einmal ein drittes Mal. Nichts. Dann fragt irgendwann die Gewerkschaft bei den Mitgliedern nach: Ey, wie seht ihr das? Wir haben immer noch kein vernünftiges Angebot. Stimmt bitte ab, ob ihr einen unbefristeten Streik haben wollt. Ergebnis: Ja, wollen wir. Okay, dann ab nächste Woche geht es los. Wir streiken. Die Gewerkschaftsmitglieder haben für diesen Fall durch ihre Beiträge einen Lohnersatz von der Gewerkschaft vor gespart. Die AG sind darüber nicht amüsiert. Sie können auch alle aussperren, was sie nicht tun, weil dann die ganzen Leute, die nicht in der Gewerkschaft sind auch kein Lohn bekommen. Das ist das Recht der AN-Seite, die natürlich versuchen, einen Keil in die Belegschaft zu treiben. Auch ihr gutes Recht. Irgendwann verhandelt man doch einen Abschluss. Der wird dann über die Abstimmung vielleicht angenommen. Juchu. Da steht denn was drin von im ersten Jahr gibt es 4 % und im nächsten Jahr gibt es 2 % mehr, die Laufzeit ist 27 Monate. Die Laufzeit bestimmt, wie lange es kein weiteren Streik geben darf. Und das dann egal, wie hoch die Inflation wirklich ist. Daher möchte Verdi eine geringere Laufzeit. Logisch, um bei Eventualitäten schneller nachzuverhandeln. In den letzten Jahren war es im ÖD ein Inflationsausgleich, der durchgekommen ist. Mehr nicht. Diesmal ist es deutlich weniger als die Inflation mit einer ungesunden Laufzeit bei weiter hochbleibender Inflation.
Ich hoffe, ich habe es in einfachen Worten erklären können.
Und ich hoffe nicht, das Du wirklich geglaubt hast, das nach jedem Streiktag die AN mehr Geld bekommen hätten. Da ist noch nichts verhandelt. Es gibt noch kein Ergebnis. Und auch die Forderungen von z.B. von Verdi sind natürlich anfangs höher, als das was dann raus kommt, denn wenn sie sagen würden, wir nehmen 4 %, sagen die AG, nö, höchstens 1 %.
Und jetzt frage ich Dich: Wann haben die jetzt Streikenden das letzte Mal mehr Geld bekommen?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 13:32 Uhr

Wie hoch ist denn derzeitig die Inflation?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 13:48 Uhr

Na, wenn es mit einem abgeschlossenen Studium und Vollzeit Euch zu wenig ist, solltet Ihr Euch vielleicht tatsächlich entweder einen anderen Arbeitgeber suchen oder streiken gehen. Wobei, ist das das Familieneinkommen? Wenn ja: arbeitet Ihr beide TZ oder doch nur eine*r? Als einfache Sachbearbeiterin in der Stufe 3 im ÖD wären es Vollzeit etwa 38.000 € Jahresgehalt / Brutto. Das sind die Leute, die dann irgendwann halt nicht mehr mit ihrem Gehalt klar kommen, weil vielleicht doch Alleinerziehend, vielleicht doch mit der Miete massiv belastet. Aber vielleicht hilft ja wieder das Klatschen. Studierte verdienen ja schon etwas mehr im ÖD, wollen aber da nicht so gerne arbeiten, weil die freie Wirtschaft doch mehr Möglichkeiten und höhere Gehälter bietet. Ist halt blöd, wenn man keine Techniker für die Wasserversorgung findet, weil das Gehalt zu niedrig ist.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von kevome* am 28.03.2023, 14:39 Uhr

ist die für die Versicherungsangestellten niedriger?

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 14:50 Uhr

Nein!!! Ich hätte da ganz sicher gegen den Tarifabschluss gestimmt, weil die Inflation da ja auch schon ziemlich hoch war. Damals war doch auch schon die IG Metall durch, oder? Und daher frage ich mich, wie das passiert ist. Ich hoffe, Du hast auch gegen den Abschluss gestimmt.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Johanna3 am 28.03.2023, 15:32 Uhr

Der Vergleich sollte auch nicht konkret sein.

Klar gibt es immer jemanden, der weniger verdient. Und? Sollten Busfahrer diesen Rang freiwillig besetzen und auf ihr Streikrecht verzichten?

Wo Verdi bei euch war? Keine Ahnung. War es nicht so, dass es immer welche gibt, die schlechter verdienen?

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Re: ???

Antwort von Muffin2020 am 28.03.2023, 15:46 Uhr

Danke für die Erklärung.
Und nein, ich wusste es wirklich nicht. War nie Thema bei mir und hab ich mich auch nicht dafür interessiert. Niemand kann alles wissen
Kein Grund so herablassend zu sein

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Hmmmm ... also ich halte mich jetzt nicht für ungebildet ...

Antwort von Sille74 am 28.03.2023, 16:17 Uhr

Wie das aber ganz genau mit den Streiks, Warnstreiks etc. in der Praxis abläuft, wusste ich jetzt auch nicht einfach so. Ich glaube auch nicht, dass wir das in der Schule so im Detail hatten, aber vielleicht weiß ich das nach fast 30 Jahren auch nicht mehr so genau oder ich habe genau diesbzgl. - anders als sonst normalerweise - tatsächlich nicht ordentlich aufgepasst. ... Hellwach war ICH allerdings im Deutschunterricht, als es um den Unterschied zwischen das und dass ging ...

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Ähem ...

Antwort von Sille74 am 28.03.2023, 16:28 Uhr

Du gibst Dich doch hier als die Streik-Expertin schlechthin ... Dann solltest Du auch wissrn, dass ein Streik nur dann zuläsdig ist, wenn es um tarifvertraglich regelbare Fragen geht. Da gehört ja wohl das Renteneintrittsalter nicht dazu ...

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Re: Hmmmm ... also ich halte mich jetzt nicht für ungebildet ...

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 16:42 Uhr

Gerne doch, wenn das und dass wichtiger ist als das Grund-Wissen über Grundrechte.

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Re: Ähem, Altersteilzeit...

Antwort von Everdin am 28.03.2023, 16:45 Uhr

So etwas gibt es.

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Re: Hmmmm ... also ich halte mich jetzt nicht für ungebildet ...

Antwort von Sille74 am 28.03.2023, 17:26 Uhr

Zu wissen, dass das Streikrecht ein Grundrecht ist bzw. sich aus einem Grundrecht ergibt (das würde ich in der Tat auch als Grundwissen bezeichnen), ist ja schon noch etwas anderes als die genaue Ausgestaltung und Ausübung in der Praxis zu kennen ...

Ansonsten gehört der Umterschied von das und dass meiner Ansicht nach zu den Grundlagen in der Rechtschreibung und sollte eigentlich scnon in Klasse 3 beherrscht werden.

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Re: Ähem, Altersteilzeit...

Antwort von Sille74 am 28.03.2023, 17:32 Uhr

Ja, gibt es.

Aber dacon schreobst Du ja nichts. Mandala hat die Befürchtung, dass das Renteneintrittsalter noch weiter steigdn wird, worauf Du dann schreibst, dass man "das" ja dann durch Streik verhindern könnte. Nein, kann man nicht, zumindest nicht legal!

Und Altersteilzeit an sich hängt ja auch mit dem gesetzlichen Renteneintrittsalter zusammen.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von dhana am 28.03.2023, 19:46 Uhr

So weit mir bekannt geht es vorallem auch um die Nebenabrede das man in Bereichen denen es wirtschaftlich schlecht geht - z.B. Krankenhäuser den Angestellten bis zu 6% ihres Gehaltes kürzen könnte.

Soweit mir bekannt lehnt Verdi genau diese Nebenabrede ab - und solange die nicht vom Tisch ist wird auch nicht weiter verhandelt.

Gibt es diese Nebenabrede bei den Versicherungsangestellten auch?

Kann man wirklich ernsthaft verhandeln, das Pflegepersonal auf 6% ihres Gehaltes verzichten sollen damit wir alle weiterhin Krankenhäuser haben?

Wer nachlesen möchte: §4

https://www.vka.de/assets/media/docs/0/Tarifvertr%C3%A4ge/07072016tv_zusi_1-2-2011_if_tv-1.pdf

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ellert am 28.03.2023, 22:22 Uhr

Und 2 und 3 Prozent findest du angemessen in der aktuellen Zeit
Die Leute kaufen dem öd davon
Dann eben noch länger warten auf Personalausweise beim Bürgeramt
Busse fahren halt seltener, fährt sie halt keiner
Und auf die Steuerrückzahlung warten wir gerne
Viele andere Beispiele sieht man hier schon
Es geht nur übers Geld Mitarbeiter zu bekommen und zu halten

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Re: ???

Antwort von Ruto am 28.03.2023, 22:59 Uhr

Genau das ist das Problem. Du wusstest es nicht, hattest aber trotzdem eine bestimmte (negative) Meinung, die du - in diesem Fall im Forum, vielleicht ja auch in privaten Gesprächen - verbreitet hast.
Das sind keine Geheimnisse, man kann das alles nachlesen.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ruto am 28.03.2023, 23:11 Uhr

Stell dir vor, ich habe ebenfalls studiert, bin nach Abschluss eingruppiert und bekomme auch nicht mehr - öffentlicher Dienst.

Seid ihr an Tarifverträge gebunden? Dann beteiligt euch während eurer Tarifverhandlungen an Streiks, wenn der AG nicht bereit ist, vernünftig zu verhandeln.
Seid ihr es nicht, dann geht zu euren Chefs und verhandelt über Gehaltserhöhungen. Letzteres kann ich leider nicht, daher bin ich auf Gewerkschaften angewiesen (auch als Nicht-Gewerkschaftsmitglied), die das für mich übernehmen.

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ellert am 29.03.2023, 6:35 Uhr

Darum gibt es auch die Nachwuchsprobleme
Weil der öd schlechter zahlt als die freie Wirtschaft

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von kevome* am 29.03.2023, 10:04 Uhr

wie gesagt andere Tarifabschlüsse hat Verdi in genau der genannten Höhe geschlossen. Weiter steigende Preise braucht doch nun wirklich niemand und es ist ja nicht so, dass das Geld irgendwo rumliegt. Darum gibt es ja die Einmalzahlungen, die man auch mit rein rechnen muss. 2500 € Netto direkt auf dem Konto sind schätzungsweise 4000 € Brutto, die jeder bekommt. Wieviel Prozent sind das denn?

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Re: ???

Antwort von Muffin2020 am 29.03.2023, 11:53 Uhr

Genau, man kann im Forum lesen, dass ich finde es wirkt so, ich aber keine Ahnung davon habe wie es wirklich ist

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden - und es wird munter weitergehen...

Antwort von mandala67 am 30.03.2023, 0:42 Uhr

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden

Antwort von Ellert am 30.03.2023, 6:27 Uhr

Ich wenn ich das aussuchen könnte würde mehr im Monat wollen als eine Einmalzahlung.Mit den Löhnen wirbt man man Nachwuchs.
Warum andere nun auch bescheiden abgeschlossen wurde kann ich nicht sagen,
macht ja nicht besser wenn man nun auch weniger will
Piloten streiken doch auch gerade, die wollen Inflationsausgleich PLUS noch was drauf

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Re: Kein Verständnis für die Streikenden - Verdi Machtkampf

Antwort von kuestenkind68 am 02.04.2023, 1:27 Uhr

Ja, aber im ÖD wird es eben nicht so kommen, dass im Ausland produziert wird.. im ÖD werden die Kosten steigen und steigen und steigen. Steigt die Produktivität? als Bürger hat man den Eindruck dass eher das Gegenteil der Fall ist. Alles dauert länger und länger und wird teurer und teurer. Die Steuern steigen, die Kita-Beiträge steigen.... Und als Lösung werden dann noch mehr MA im Rathaus eingestellt und dann wundert man sich ernsthaft im Rathaus, dass die Haushaltsmittel nicht mehr reichen... Und dann werden noch mehr MA eingestellt die das Problem lösen sollen und noch mehr und noch mehr. Wir haben ein Bürokratiemonster geschaffen, dass sich selbst am Leben hält aber nicht mehr für uns Bürger arbeitet...

Lohnerhöhungen für diejenigen, die in den unteren Lohngruppen sind finde ich absolut angemessen. Aber die gleichen 10 Prozent für diejenigen, die ohnehin schon gut bezahlt sind? Nicht angemessen.

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