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Geschrieben von tonib am 21.02.2017, 14:44 Uhr

Kopftuchstreit

Große Kritik an der "ersten feministischen Regierung" Schwedens: die weiblichen Mitglieder der Iran-Delegation trugen Kopftuch.

Michelle Obama, Hillary Clinton, Ursula von der Leyen in Saudi Arabien: kein Kopftuch (ohne Probleme)

Jetzt Le Pen beim Treffen mit dem Großmufti: kein Kopftuch (Problem: sie muss gehen).

Ist es feige, ein Kopftuch zu tragen? Ist es sinnvoll, sich an die Gepflogenheiten (im Iran: das Gesetz) zu halten und Kopftuch zu tragen? Ist es besser, Männer zu schicken, damit dieses Thema nicht auftaucht? Schwächt man die eigene Verhandlungsposition durch Streit um Nebensächlichkeiten?

Was ist richtig und angemessen? Warum werden nur die Frauen kritisiert, während von den Männern offenbar keinerlei Positionierung erwartet wird?


http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-reise-kopftuch-streit-um-politikerinnen-aus-schweden-a-1134480.html

HTTPS://WWW.WELT.DE/POLITIK/AUSLAND/ARTICLE162252165/LE-PEN-BRICHT-TREFFEN-MIT-G ROSSMUFTI-AB.HTML#COMMENTS

 
32 Antworten:

Re: Kopftuchstreit

Antwort von DK-Ursel am 21.02.2017, 14:49 Uhr

Hej!

Ich bin bei dieser Kopftuchdiskussion immer hin nud hergerissen.
Einerseits verstehe ich die Botschaft der Feministinnnen - mich ätte das vor Jahren eben auch auf die Barrikaden gedrängt.
Andererseits verstehe ich auch die Argumente der Kopftuchbefürworter.

Letztendlich:
Zum Papst legen sich sogar gekrönte Häupter ein Tüchlein über, zur Königin gibt es Kleiderzwang, wieso ist das Kopftuch nun so ein Stein des Anstoßes?
Will sagen:
Man unterwirft sich immer mal mal anderen, unbequemeren Kleiderordnungen.

Man sollte meinen, die Welt hat andere Sorgen, und die, die meinen, sie ließen sich über die Kopftuchdiskussion lösen,, schauen irgendwie nicht lang genug.
Wenn die Gleichberechtigung der Frauen vorangeschritten ist, ist das Kopftuch Geschichte bzw. eben eine freiwillige Angelegenheit.

Gruß Ursel, DK

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von IngeA am 21.02.2017, 15:26 Uhr

Meine Meinung:
Wenn ich Gast bin passe ich mich den Gepflogenheiten des Gastgebers an.
Bin ich Gastgeberin haben sich die anderen anzupassen. Was bei zweiterem für mich aber nicht heißt, dass ich erwarten würde dass ausländische Politikerinnen für mich ihr Kopftuch ablegen, aber dass von mir nicht erwartet werden darf eines zu tragen.

LG Inge

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Steffi528 am 21.02.2017, 15:29 Uhr

Es gibt, wie z.B. auch beim Thema Prostitution, keine einheitliche feministische Haltung.

Ich bin mir jetzt auch nicht sicher, ob Saudi Arabien und der Iran vergleichbar ist. Müsste auch geklärt werden.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Nesaja am 21.02.2017, 15:32 Uhr

Also ich lege mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und würde einmal behaupten, beim Papst und bspw bei der Queen, da wäre für mich der Hintergrund einfach der Respekt vor dem jeweiligen Amt bzw die Etikette. Wohingegen ein Kopftuch in einem Land zu tragen, in dem Frauen eher diskriminiert werden und es lediglich ein Treffen, ich sage mal, ein wirtschaftlich politisches Treffen ist, da fand ich den Auftritt von Frau von der Leyen durchaus gut. Denn sie kommt aus einem Land, in dem die Rolle der Frau eine andere ist. Und dieses kann dann auch nach außen demonstriert werden. Wenn Frauen aus diesen Regionen kommen, liegen sie ihr Kopftuch ja auch nicht ab obwohl sie es ja rein theoretisch in unserem Land könnten.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Steffi528 am 21.02.2017, 15:40 Uhr

Der Großmufti ist ja aber auch ein Amt, sogar religiös. "Wirtschaftsministertreffen mit Essen" ist nicht religiös. Von daher halte ich persönlich dann das Kopftuch als Verbiegung.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von DK-Ursel am 21.02.2017, 15:50 Uhr

Hej!

Das war eigentlich auch nur meine Intention:
Klarzumachen, daß das Thema komplexer ist als die schlichte Haltung:
Kopftuch = Unterdrückung, also dagegen.

Wo fängt Kultur an und wo hört Religion auf?
Das ist nicht überall so leicht zu trennen wie bei uns - öh, ist es das eigentlich?

Es ist eben ein weiter Weg zur selbstbestimmung aller Menschen ... ob der Ausgangspunkt da gerade ein Kopftuch, sei es noch so symbolträchig, sein sollte

Gruß Ursel, DK

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von tonib am 21.02.2017, 15:54 Uhr

Ich denke, der Iran ist in weiten Teilen fortschrittlicher. SA ist nur besser im Geschäftemachen.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Steffi528 am 21.02.2017, 15:56 Uhr

Andrerseits geht es auch darum, Haltung für die eigenen Werte zu halten, auf beiden Seiten und trotzdem noch etwas gemeinsames zu finden.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von tonib am 21.02.2017, 15:59 Uhr

Ich finde es auch schwierig, dass von Frauen (nur von Frauen) erwartet wird, Position zu beziehen, so oder so. Neutral gibt es nicht. Das macht es alles schwieriger.

Umgekehrt haben auch nur die Frauen die Chance zu dieser Geste. Wenn es alle machten - das fände ich auch wieder gut.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Steffi528 am 21.02.2017, 16:00 Uhr

Da mag was dran sein. Ich kann es nicht klar beurteilen, nur vom Gefühl scheint es mir auch so, das es trotzdem noch ein weltlicher Iran gibt.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Silvia3 am 21.02.2017, 16:32 Uhr

Es gehört sich m.E., dass man sich der Landessitte anpasst, daher finde ich es nicht schlimm, wenn eine westliche Politikerin sich locker!!! ein Kopftuch umlegt, so als nette Geste. Wenn sie es aber nicht will, ist es auch gut. Ich verurteile da weder die eine, noch die andere Haltung.

Silvia

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von shinead am 21.02.2017, 18:29 Uhr

In Saudi Arabien ist, im Gegensatz zum Iran, das Kopftuch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die Alternative zum Kopftuch wäre gewesen, dass man eine rein männliche Delegation schickt. Auch irgendwie nicht das wahre.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Bobby Mc Gee am 21.02.2017, 19:04 Uhr

Ich finde dass man sich den Gepflogenheiten des Gastgebers anpassen muss. Das hat viel mit Respekt zu tun. Umgekehrt erwarte ich das selbstverständlich auch.
Aus diesem Grund würde ich niemals freiwillig in ein Land reisen, in dem Kopftuch Pflicht ist.

Ich würde nicht darauf bestehen, dass sich das Gastland mir anzupassen hat. Das geht in meinen Augen nicht (umgekehrt selbstverständlich auch nicht)

Wenn ich diese Ideologie nicht mittragen kann (und das kann ich nicht) dann muss ich dieses Land meiden.

Liebe Grüße

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Das ganze heute passierte im Libanon...ich halkte es für Kalkül...

Antwort von desireekk am 21.02.2017, 20:49 Uhr

Lt. Wiki ist es auch in S-A gesetzlich vorgeschrieben?

https://de.wikipedia.org/wiki/Verschleierung_in_Saudi-Arabien

Zu den gesetzlichen Regelungen im Libanon habe ich nichts gefunden.
davon ab behaupote ich, dass das ganze inszeniert war.

Marine Le Pen als unbeugsame Streiterin "christlicher" Werte, die sich nicht dem Islam unterwerfen will.

Warum um Gottes Willen wollte sie sich mit einem Islamgelehrten Treffen? Das ist ja nun wirklich nicht ihre Zielgruppe im Wahlkampf.

VG

D

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Babsorella am 21.02.2017, 20:59 Uhr

Für mich persönlich ist das Kopftuch ein Zeichen der Unterdrückung und des reaktionären Islams. Ich lehne es daher ab. ABER: die schwedische Delegation ist als Gast im Iran gewesen und da passt man sich - wie viele schon schrieben - dem Gastland an. Wenn im Iran das Kopftuch auch für Besucherinnen vorgeschrieben ist (anders als offensichtlich in Saudi-Arabien - insofern taugen die Vergleiche mit weiblichen Besucherinnen in SA nicht) wie ich dem von Dir verlinkten Spiegel-Artikel entnahm, gehört es sich für die weiblichen Delegierten, Kopftuch zu tragen. Das lockere Umlegen zeigt ja auch schon, was die Schwedinnen davon halten. Wichtiges Signal der Schweden ist in meinen Augen, dass die Delegation aus so vielen Frauen bestand und die Iraner mit Frauen verhandeln mussten.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Babsorella am 21.02.2017, 21:06 Uhr

Habe jetzt auch den Beitrag in der Welt über Le Pen gelesen. Sofern es keine zwingende Regel im Libanon gibt zum Tragen eines Kopftuches und sie vorher wirklich klar gemacht, dass sie kein Kopftuch tragen wird, finde ich ihre Haltung sehr konsequent. Allerdings kann ich mich des Verdachtes nicht erwehren, dass es sehr genaues Kalkül war, auf den freien Kopf zu bestehen in Kenntnis, dass das Treffen dann abgesagt wird. Jetzt kann sie sich als aufrechte Verfechterin der europäischen Emanzipation aufspielen, was ihr im französischen Wahlkampf sicher zupass kommt.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von shinead am 22.02.2017, 0:46 Uhr

Ich als Privatfrau fahre da auch nicht hin. Was soll ich da? Als Spitzenpolitiker sieht das ggf. anders aus. Da geht es um politische und wirtschaftliche Interessen des Landes. Da kann Frau zwar sagen, dass sie nicht hinfährt, macht dann aber im gleichen Atemzug klar, dass man für einige Dinge (z.B. Geschäfte mit dem Iran) doch Männer braucht. Auch kontraproduktiv.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Bobby Mc Gee am 22.02.2017, 5:57 Uhr

Dann muss sie, in meinen Augen, in den sauren Apfel beißen, und ein Kopftuch tragen. Weil das im Gastland halt so ist.

Umgekehrt müssen Politiker aus diesen Ländern ja auch in westlichen Ländern Frauen die Hand geben und sie als Partner akzeptieren.

Das erwartet man ja auch. Als Politiker muss man auch diplomatisch sein. Oder man lässt es bleiben. Meine Meinung.

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Nachdem Fillon nicht der erhoffte Glücksgriff war, ist ihr Wahlgewinn doch nicht

Antwort von Lauch1 am 22.02.2017, 8:54 Uhr

völlig unwahrscheinlich. Mit einer Präsidentin wird man sich treffen müssen.

Abgesehen davon, dass gerade etliche Sportlerinnen bei der Schach WM im Iran betroffen sind. Ohne Kopftuch keine Teilnahme. Und nun?

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von hannahma am 22.02.2017, 9:37 Uhr

Ich glaube nicht, dass sie das Kopftuch nicht aufsetzen wollte, damit das Treffen abgesagt wird und sie sich als Verfechterin der europäischen Emanzipation aufspielen kann.

Ihre Haltung ist richtig und konsequent, unabhängig welcher Partei sie angehört.
Den Verdacht das ist Kalkül war, kommt nur auf, weil sie eben dem FN angehört. Wäre sie eine Politikerin einer anderen Partei, würde man ihr Kalkül nicht unterstellen.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von DK-Ursel am 22.02.2017, 9:44 Uhr

Hej!

Was wird sie denn machen, wensnie wirklich gewählt und an der Spitze des Landes steht?
es geht doch gegen die Interessen eines Landes, wenn die Spitze nicht mit anderen Spitzen redet, wegen eines Kopftuchs! (oder meinetwegen auchder -angenommenen- Haltung dahinter)
Was macht sie dann mit anderen Ländern, wo z.B. die Todesstrafe noch erlaubt ist - sollten wir alle nicht mehr mit den USA verhandeln?
Glaubt jemand ernsthaft, ohne Gespräche wird sich was ändern?
Ändern wir uinsere Haltung, weil ein/e Politiker/in derart "demonstriert"?

Wohlgemerkt, ich bin durchaus für Demonstrationen, für öffentliche Meinungskundgebung etc. - aber auch für Kund finde, eine verantwortungsvolle Politikerin muß auch nachschauen, womit sie ihrem Land mehr schadet als nützt.
Wenns ich Frau Merkel so anstellen würde, wäre Dt.d bald ein sehr einsames Land --- denn wer möchte wirklich so freundlich lächelnd bei Herrn Putin, Erdogan, Trump sitzen müssen?

Politiker sein ist eben doch ein bißchen mehr und oft unangenehmer, als Lieschen Müller sich das vorstellt.

Gruß Ursel, DK

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Feuerpferdchen am 22.02.2017, 9:50 Uhr

Ein Kopftuch hat doch einen religiösen Zweck, wenn ich als Christin im Auftrag meiner Firma, bzw. meiner Regierung in den Iran fahre, würde ich kein Kopftuch tragen.Ich bin ja keine Muslima. Ich würde sicher, wenn wir eine Moschee besichtigen, aus Respekt vor dem Gebetsort ein Kopftuch aufsetzen,aber nicht bei einem dienstlichen Gespräch mit einem Moslem (auch keinem Iman o.ä.). Der Mann oder die Männer würden es überleben. Ich würde aber niemandem zuerst die Hand reichen, vielleicht wäre Körperkontakt dann doch zuviel des Guten und ich hätte dazu auch keine wirkliche Lust.
Würde ich privat in das Land reisen, würde ich über meine westlichen Anziehsachen(lange Sachen+Stiefel) eine Burka ziehen, alles andere wäre mir zu gefährlich, weil ich keine Lust auf Sittenwächter hätte.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Lauch1 am 22.02.2017, 10:23 Uhr

Ursel, wärst du auch so locker, wenn die Appartheit nicht Geschlecht, sondern Hautfarbe betreffen würde?
Vorrangig wurde ja die schwedische Regierung wegen ihrer Unterwerfungsgeste und den daraus resultierenden Konsequenzen für alle Schachspielerinnen kritisiert und nicht LePen für den Gesprächsabbruch. Traurig, dass man da Politikerinnen rechter Parteien braucht. Die deutsche Aussenministerin hat ja eigentlich den Weg bereitet (und war dabei grossartig!)

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von tonib am 22.02.2017, 10:45 Uhr

Du meinst Verteidigungsministerin.

Ich finde es sehr schwierig - früher (heute bin ich nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, vielleicht hat es sich auch nicht geändert) hat die UNO keine Frauen zu Verhandlungen in arabische Länder geschickt und keine Schwarzen nach Asien. Einfach weil dadurch alles zu schwierig war und die Gesandten nicht als Verhandlungspartner akzeptiert wurden. Steht natürlich im klaren Widerspruch zu allem, was die UN eigentlich erreichen wollen und ist doch manchmal der einzige Weg (gewesen?), um überhaupt Verhandlungsfortschritte zu erreichen. Mittlerweile sind viel mehr Frauen Verhandlungspartner, so dass sich teilweise die Erkenntnis durchgesetzt hat, diese Frauen nicht als Frauen zu betrachten, sondern als Staatsmänner, jedenfalls die in hohen Positionen.

Aufs Händegeben kann man mE im internationalen Umfeld gut verzichten, ohne sich etwas zu vergeben (sehr komisch übrigens, wie die iranische Wissenschaftsministerin (?) kritisiert wurde, nachdem sie einem deutschen Mann die Hand gegeben hatte (es war allerdings die deutsche Umweltministerin Hendricks, die wegen ihrer kurzen Haare und mangels Kopftuch direkt als Mann durchging).

Wenn man immer erst alles kritisieren muss, was einem in dem Land nicht gefällt, werden Annäherungen unmöglich. Andererseits, wenn es einen so direkt betrifft wie ein Kopftuch - schwierig, da etwas richtig zu machen.

Übrigens ist seit neuestem der Chef der Börse in Saudi Arabien eine Frau!

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Babsorella am 22.02.2017, 10:48 Uhr

Ich unterstelle ihr nicht Kalkül, weil sie zur Front Nationale gehört, sondern weil in Frankreich Präsidentschaftswahlkampf ist und sie Präsidentin werden möchte.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Babsorella am 22.02.2017, 10:53 Uhr

Ursel, in meinen Augen ist es schon etwas anderes, ob ein(e) Politker(in) neben einem Putin, Erdogan, Trump freundlich lächelnd sitzt oder ob eine Politikerin ein Kopftuch umbinden muss. Das eine sind auch nach unseren Maßstäben Gesten der Höflichkeit und des Miteinander, das andere ist ein Zeichen der Unterdrückung. Das ist nicht nur, wie es in Deinem Post rauskommt "nur" ein Kopftuch.

Ich kann sowohl Le Pen verstehen als auch die schwedische Delegation, wobei bei den Schwedinnen für sie "entschuldigend" hinzukommt, dass das Kopftuchtragen im Iran scheinbar für alle Frauen zwingend ist.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Lauch1 am 22.02.2017, 14:14 Uhr

Ja stimmt, Aussen ist ja jetzt Gabriel:)

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von DK-Ursel am 22.02.2017, 14:30 Uhr

Hej!

Ich schrieb eingangs, daß ich dazu gespalten bin, schließlich hatte ich auch wilde feministische Jahre.
Aberdie Spaltung kommt ja nicht nur von mir, die besteht auch bei den Frauen, die Kopftuch tragen (wollen).
Denn auch in Lädnern, wo es freigestellt ist, tragen - durchaus emanzipierte - Frauen Kopftuch.
Wennd ie betroffenen selbst es freiwlillig ohne Zwang tun, weil sie darin keine Unterdrückung sehen, dann weiß ich nicht, ob ich alsAußenstehede das recht habe, ihnen zu erzählen, daß es das sehr wohl ist.
(F+hlt sich so an wie meine deutschstunde heute, wo ein Däne mir erklären wollte, wie Aussprache eines deutschen Wortes/Buchstabens sein müsse...)
Der Ansatz von uns kann ja auch durchaus der berühmte kleine kulturelle unterschied sein:
Für die betreffenden Länder , für den Papst, ... ist eben auch eine form der Höflichkeit wie das berühmte L#ächeln, das manchen Ländern auch lockerer sitzt als anderen, ohne daß es mehr bedeutet.

Unser Fehler ist doch genau der,d aß wir von unserer westlichen Auffasung 1:1 auf die anderen schließen und verkennen,d aß daßandere Maßstäbe - auchfür Höflichkeit, Respekt etc. gelten.
Das sind manchmal Nunacen, die können abersehr viel bdeuten.
Ich war nach 3 Tagen DK-Urlaub jahrelang so weit,den Koffer zu packen,weil ich mir aufgrund von mangelnden Sprach- und kulturellen Gepflogenheiten fremder als in Afrika vorkam.
Wenn wir nur von unseren Standards ausgehehen, ist das Kopftuch schlichtweg Unterdrückung.
Wenn wir zulassend, aß das hinterfragt udn die andere Seite auch gehört wird, ist es das Bild womöglich doch anders.
WIR sehen es nur so, weil wir es nicht anders kennen.

Auch Firmen müssen da sehr achtsam sein - in Mehrsprachenforen haben wir oft darüber diskutiert.
Jetzt kam es durchd en Opelverkauf kurz zur Sprache, daß eben General Motors viel zu wenig die dt./europ. Menthalität beim Autokauf beachtet hat --- und darum immer tiefer in in Verluste rutschte.
Falsche Strategie, weil man die Eigenarten eines Volkes nicht (be)achtete.

Manche Kulturunterschiede sind dann sehr deutlich und leicht zu verstehen, aber andere sind sehr subtil und bedeuten oftmals mehr als die groben Unterschiede.


Und wenn eine kompromißlose Haltung dazu führt, daß gar keine Gespräche mehr geführt werden, finde ich durchaus, man sollte überdenken, wie weit man geht.

Naja wie gesagt, bin ich da zwiegespalten, und da die Lage und Beurteilung dies ja auch nicht anders sieht, gestehe ich im Prinzip jeder zu, es so zu handhaben, wie sie meint, es tun zu müssen. Mit den Konsequenzen, die man sehr genau bedenken muß, wenn man sie nicht für sich selbst, sondern ein ganzes Land trägt.

(Von der Leyen war noch nie Außenministerin, so weit ich das mitbekommen habe, von daher ist es eigentlich unerheblich, daß dieses Amt nun zu Gabriel gewechselt ist...)


Über den Vergleich mit der Hautfarbe müßte ich noch mehr nachdenken, neige aber dazu zu sagen,d aß dies eine Eigenschaft ist, die unveränderlich ist und daher ist der Vergleich nicht ganz berechtigt.
Kopftuch ja oder nein - das kann jeder entscheiden.
Ob ich weiß oder schwarz der grün bin, nicht.

Gruß Ursel, DK

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Lauch1 am 22.02.2017, 14:56 Uhr

Ja, Verteidigung, mein Fehler, da hast du Recht.
Ansonsten hat auch die sozialdemokartische Staatssekreterin Duzdar, gebürtige Palästinenserin, einen Staatsbesuch aus denselben Grund abgebrochen, was mir auch sehr imponiert hat.
ich denke die Politik muss hier eine Vorreiterrolle spielen, Bedarf an der Vorbildfunktion gibt es jedenfalls. War ja auch bei Air France oder Al Italia Flugbegleiterinnen Thema.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Shanalou am 22.02.2017, 15:17 Uhr

Ich denke nicht, dass das unsere westliche Auffassung ist. Das Kopftuch ist erst mal ein Ausdruck einer religiösen Weltanschauung. Wenn ein Staat vorschreibt, welches Kleidungsstück man zu tragen hat, so ist das eine massive Missachtung anderer Religionen (keineswegs nur von Frauen!)! Vor allem wenn solche Vorschriften auch für andersgläubige Menschen verhängt werden, so hat das nichts mehr mit Gepflogenheiten in anderen Ländern zu tun. Es wird immer bestritten, dass ein Kopftuch etwas anderes als ein religiöses Symbol ist. Allerdings wird es gerade von SA, Iran, etc. eben als politisches Symbol benutzt.
Ich bin der Meinung, dass das Tragen eines Kopftuches nur in äußersten Notfällen von Politikerinnen akzeptiert werden sollte. Gegenseitiger Respekt kann und darf nicht von einem Kleidungsstück abhängig sein.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Lauch1 am 22.02.2017, 15:40 Uhr

Und reflektieren, was es bringen soll eine Schach WM im Iran, eine Fussball WM in Katar zu machen. In Theheran dürfen ja Frauen auch nicht mit ihren männlichen Teampartnern alleine am Zimmer sein, in Katar Juden nicht ins Trainingslager reisen.

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Re: Kopftuchstreit

Antwort von Babsorella am 22.02.2017, 20:44 Uhr

Die Fußball-WM findet in Katar statt, weil der Verband die ´meisten Schmiergelder an die FIFA und die Stimmberechtigten gezahlt hat. So jedenfalls meine Meinung. Klimatische, weltanschauliche oder sonstige Bedingungen haben bei der Vergabe keine Rolle gespielt.

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