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Geschrieben von baraber am 24.08.2014, 13:11 Uhr

Mutter und beginnende Demenz

Ich suche Rat und Tipps von selbst Betroffenen.
Meine Mutter 79 lebt im betreuten Wohnen und versorgt sich noch selber. 1x/Woche kommt jemand zum Putzen. Seit einiger Zeit ist sie zunehmend dement. Sie hortet verdorbene Lebensmittel haufenweise im Kühlschrank, ist inkontinent und duscht nur noch sehr selten. Sie weiß auch nie was für ein Taf ist. Ich wollte jetzt für sie Essen und tägliche Körperpflege durch den ambulanten Dienst organisieren, damit sie so lang wie möglich in ihrer eigenen Wohnung bleiben kann,das will sie aber nicht. Beim Kochen hat sie neulich auch fast einen Wohnungsbrand ausgelöst. Ich hab ihr gesagt, dass sie beim nächsten mal dort gekündigt wird, wenn das nochmal passiert.

Bin momentan echt ratlos, da ich sie kaum zwingen kann. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und Tipps für mich?

Danke und Gruß baraber

 
17 Antworten:

mein Thema

Antwort von Benedikte am 24.08.2014, 13:23 Uhr

wir hatten unten einen laengeren thread zum Thema Eltern

Also, solange sie geschaeftsfaehig ist und niemand Dritten gefaehrdet und sich selber nur nicht gut tut,kannst Du sie zu nichts zwingen gegen ihren Willen.

bei Inkontinenz und seltenem Duschen und Wohnungsbraenden ist aber eine Schwelle ueberschritten. Wobei ich auch hier frage, ob das so schlimm ist, wie Du es beschreibst und sich anhoert, oder weniger. Bedeutet Inkontinenz dass sie staendig die Hosen vollgesch}}}}}} hat und das nicht beseitigt oder gehen ihr bei Tragen schwerer Taschen oder Husten oder lachen Urintropfen ab? Kann beides sein.

Ist seltenes Duschen zweimal die Woche oder im Monat oder im Jahr? Meine Teenager lassen oefter mal den herd an, gsD haben wir einen Rauchmelder driekt darueber, der sagt es uns dann schon, von daher, hat sie das Ausmachen vergessen oder brennendes oel gehabt?

Lieblingsfrage- ist deine Mutter Witwe, hast Du geschwister, oder sie? Solche einscheidenden themen nicht alleine entscheiden.

viel Erfolg und ich waere sehr am Fortgang der geschichte interessiert ( wenn Du unten nachliest, siehst Du, dass wir in aehnlicher Situation sind)

Benedikte

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Meine Oma ist dement

Antwort von HSVMarie am 24.08.2014, 13:54 Uhr

Das fing bei ihr mit einer Depression nach dem plötzlichen Tod ihres ältesten Sohnes an. Sie wusste nicht mehr immer welcher Tag es ist, sie hat jeden Tag meinen Opa im Heim besucht und war dann einkaufen und hatte somit Unmengen an Brot, Küchenrolle, Taschentücher und so im Haus. Mein Onkel ist dann erst ein bis zwei mal pro Woche hin und hat ihren Kühlschrank aussortiert und den Müll runter gebracht. Als es dann aber für ihn zu anstrengend wurde für sie den Haushalt zu machen und die Post und so zu verwalten, hat er sich um eine Pflegestufe gekümmert. So kam dann täglich eine Pflegekraft, die ihr nur beim Tabletten nehmen helfen durfte und den Müll mit genommen hat. Mehr wollte meine Oma nicht. Sie hat dann noch ihr Essen geliefert bekommen.

Meine Oma hat rund 40 mal am Tag bei meiner Mama, meinem Onkel, mir und meinen Geschwistern angerufen. Sie hatte immer vergessen, wenn man schon mit ihr telefoniert hatte. Sie ist trotzdem fast täglich 4 im zum Heim von Opa gelaufen, weil sie das Bus fahren nicht mehr konnte. Sie war ein paar Mal in den falschen Bus gestiegen und zweimal im Bus gestürzt. Sie hat vergessen zu essen. Ins Heim wollte sie auf gar keinen Fall! Für alle sehr schwer. Wir leben ca. 400 km entfernt und mein Onkel 70 km. Entmündigen war nicht möglich.

Vor 3 Wochen rief die Pflegerin an, Oma war gestürzt und sie hat den Notarzt gerufen. Meine Oma war wohl irgendwann gefallen und hat sich dann mit einer Kopfwunde und gebrochenen Rippen einfach ins Bett gelegt. Vom Krankenhaus aus kam sie dann direkt ins Heim. Dort kam sie nach einer Woche auf die Station mit höherem Pflegebedarf. Das schöne ist, dass sie in dem Heim unter gekommen ist, wo auch mein Opa ist.

Letzte Woche haben wir sie besucht. Sie hat einige sehr klare Minuten und einige in denen man sieht, dass sie nicht klar ist. Ich finde das sieht man ihren Augen an. Sie hat mehrfach gefragt, auf welcher Station sie ist, wo sie vorher war, ob xy schon weg ist, ob yx auch zu Besuch da war. Uns als Personen wusste sie schon noch.

Im Heim wandert sie Nachts durch die Station und geht in andere Zimmer und räumt da rum.

Meine Oma ist im Februar 90 geworden. Vom Anfang bis jetzt sind 6 Jahre vergangen.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von Christine70 am 24.08.2014, 13:57 Uhr

ich kenn das, nur mit einem unterschied. meine mutter hat noch ihre eigene mietwohnung, müßte aber dringend in ein betreutes wohnen, da sie sich selber nur noch schwer bemachen kann. aber sie sieht das nicht ein. neulich war sie im krankenhaus, und da meinten die schwestern und ärzte auch zu mir, daß meine mutter demenz hat. bei ihr wird es schon lebensgefährlich, da sie nichtmal mehr den unterschied kennt, zwischen handy und blutzuckermessgerät :( auch mit ihrem insulin kennt sie sich nicht mehr aus. wir haben jetzt wenigstens geschafft, daß die diakonie dreimal am tag kommt, um ihr die medikamente zu geben. meine mutter weiß nichtmal, für was die tabletten sind die sie nimmt.

aber so geht das nicht weiter. vor allem hatte ich ja mehrere monate keinen kontakt dann hat sie mich irgendwann wieder angerufen und wußte von unserem streit rein gar nix mehr. aber es dauerte nicht lange und es ging wieder los. jetzt hab ich wieder keinen kontakt zu ihr, weil ich auch schon nahe dran war, in einer klinik zu landen. hatte wegen ihr schon einen nervenzusammenbruch :( sie wird bösartig und sieht aber nicht ein, daß sie schuld ist. deshalb wieder kontaktabbruch meinerseits. aber sie wird wieder gekrochen kommen und von nix mehr was wissen.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von MartaHH am 24.08.2014, 15:03 Uhr

Zu deinem letzten Satz:
Ja, sie wird sicher wieder gekrochen kommen und von nix mehr etwas wissen. Das ist so bei Demenz!
Ich kann dir nur raten, alle Streitigkeiten zu vergeben (vergessen kannst du es sicher nicht) und am besten nicht mehr aufflammen zu lassen. Deine Mutter ist kein Streitpartner mehr. Alte Konflikte wirst du nicht mehr bereinigen können, du wirst von ihr kein Verständnis und keine Vergebung erhalten. Auch alte Verletzungen wird sie nicht mehr heilen können.
Das kannst nur du für dich selbst erreichen, indem du ihre Erkrankung annimmst und versuchst, sie in der letzten Zeit zu begleiten. Für sie und für dich wäre das das Schönste.
Erkundige dich doch mal in deiner Stadt, welche Hilfen und Kurse es für Angehörige von Demenzkranken gibt. In Hamburg sind das eine ganze Menge, oft wird es in Kliniken angeboten und dauert 3 Wochenenden oder es sind z.B. 4 Abendtermine. Du wirst sehen, dass es oftmals die gleichen Probleme sind. Manchmal hilft das alleine schon - oder aber jemand ist auf eine unkonventionelle Lösung gekommen, die auch dir weiterhilft.

Demenz lässt sich nicht heilen, aufhalten nur sehr bedingt; es geht nur noch darum, die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.

Mit vollen Hosen ist gut stinken - ich hab eine Qualifikation zur Demenzbetreuerin gemacht und hatte daher nur mit mir Fremden zu tun, das erleichtert den Umgang natürlich ganz enorm. Die persönliche Betroffenheit macht es schon sehr viel schwieriger, das weiß ich. Aber von Validation schon mal gehört zu haben und es immer mal wieder für sich anzuwenden, kann auch für Angehörige eine Hilfe sein.

Allen Töchtern und Enkelinnen wünsch ich viel Geduld und alles Gute!
M

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Re: Mutter und beginnende Demenz - Christina70

Antwort von Silvia3 am 24.08.2014, 15:27 Uhr

Deine Haltung finde ich sehr schwer verständlich. Du erwartest von Deiner Mutter rationales Handeln, aber das ist nicht mehr möglich. Du kannst Dich nicht mehr mit ihr Streiten, denn sie ist nicht mehr einsichtsfähig. Auch alte Themen aus der Vergangenheit wirst Du nicht mehr mit ihr bereinigen können, denn sie erinnert sich daran wahrscheinlich nicht mehr und wenn sie es tut, ist sie auch da nicht einsichtsfähig. Deine Erwartungshaltung ist ungefähr so, als würdest Du einen Blinden fragen, welche Farbe Dein Kleid hat und dann beleidigt zu sein, wenn er es nicht weiß. Du verlangst unmögliche Dinge.
Mach Frieden mit Deiner Mutter oder lass es, aber erwarte nicht, dass sie angekrochen kommt. Selbst wenn sie es tut, wird sie es nicht als "angekrochen kommen" sehen sondern hat sich nur mal zufällig dran erinnert, dass sie auch eine Tochter hat und ruft die mal an.

Zum Ausgangsposting: deaktiviert heimlich die Stromzufuhr (nicht nur Stecker ziehen, sondern Kabel kappen) beim Herd und erklärt der Mutter, dass der Herd kaputt ist und dass nun ein paar Tage/Wochen lang bis ihr einen neuen gekauft habt/ihn reparieren lassen könnt, Essen auf Rädern geliefert wird. Wenn ihr Glück habt und die Demenz relativ weit fortgeschritten ist, wird sie den Herd vergessen. Entfernt vorsorglich und diskret alle Feuerzeuge/Streichhölzer und Kerzen aus der Wohnung. Eine Freundin von mir hat das bei ihrem Vater gemacht, da er auch ständig vergessen hat, dass Essen auf dem Herd steht und die Nachbarn aufgrund von zweimaligem Feueralarm auf die Barrikaden gegangen sind.

Silvia

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von Christine70 am 24.08.2014, 15:43 Uhr

ich will nix neu aufkochen oder sonstwas, ich will nur meine ruhe haben. aber das geht bei ihr nicht.

Wir hatten vor ein paar wochen Firmung meines sohnes und da hatte ich besuch. Genau in dem moment ruft meine mutter an und macht mich am telefon zur sau. sie kann echt mehr als bösartig sein. meine besucher haben alles mitbekommen, weil sie so laut geschrien hat.

Ich weiß selber, einen demenzkranken menschen soll man immer recht geben, aber ich kann das nicht. ich rede ihr nie dagegen, aber wenn sie wieder so einen anfall von boshaftigkeit hat und mich beschimpft, kann ich nicht anders als mich zu wehren.

Soll ich es wirklich soweit kommen lassen, daß ich in der Klinik lande, weil ich psychisch am ende bin? ich war kurz davor und hab die reißleine gezogen. man kommt gegen sie nicht an, egal um was es geht.

ein beispiel: Sie ruft mich von krankenhaus aus an über ihr handy. ich sah ihre nummer. Sie meinte, ich soll man zu ihr nach hause fahren (sind ja nur 10 km einfach) und ihr handy holen und ihr bringen, sie hat es zuhause vergessen. Was soll man dann deiner meinung nach tun? ich hab ihr gesagt: "du ruftst doch gerade mit deinem handy an, du hast es nicht zuhause vergessen"............. wie hätte ich richtig reagieren sollen? erklär mir das mal bitte

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Re: Mutter und beginnende Demenz - Christina70

Antwort von Christine70 am 24.08.2014, 15:46 Uhr

ich streite nicht mit ihr, ich seh aber auch nicht ein, dauernd von ihr als böse hinterfotzige tochter beschimpft zu werden.

also kontaktabbruch, bis sie wieder anruft, weil sie alles vergessen hat. nur leider kann ICH nicht vergessen. Daß sie krank ist, weiß ich, aber ich bin in einem demenzforum für angehörige und mein verhalten nicht selten und selbst dort wurde mir geraten, bevor ich kaputt geh, den kontakt abzubrechen.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von MartaHH am 24.08.2014, 16:03 Uhr

Das IST schwierig, gerade für Angehörige.

Als BetreuerIn schmunzelt man dann erst mal. Klar hätte ich auch einen Spruch gebracht - vielleicht hätte ich zugestimmt und gesagt, dass ich losfahren würde. Damit diese Not erst mal vom Tisch ist. ("Sie möchten gern, dass ich Ihr Telefon hole... sie möchten jemanden anrufen, ja? Sie möchten sich unterhalten!..." das ist ins Blaue erfunden, denn der Fortgang einer Unterhaltung ist abhängig von den Antworten der Beteiligten.)

Widerspruch ist zwecklos, das kennst du ja. Man kommt nicht "gegen sie an", man kann nur mit ihnen in für beide Seiten fremden Gewässern schwimmen.

Wie ich reagiert hätte als Tochter? Schwer zu sagen, man stellt sich hier ja gern so gut wie möglich dar :-) Bei meiner Mutter (Parkinson mit beginnender Demenz) war es mir ab einem gewissen Zeitpunkt möglich, die Umkehr (ICH war die starke Gesunde, sie hilfebedürftig) für mich zu akzeptieren. Meine Schwestern haben das sehr unterschiedlich gehandhabt.

Wie hat deine Mutter auf deinen Einwand reagiert? Ist sie dann richtig "böse" geworden?

Du sollst es keinesfalls so weit kommen lassen, dass du in einer Klinik landest, vielleicht kannst du gedanklich einen Schritt zurück treten und es nicht so an dich heranlassen:

Es ist nicht mehr deine Mutter, mit der du alte Streitigkeiten hast. Sie ist dabei, sich zu ändern, und bei vielen Menschen kommen auch nicht so schöne Charakterzüge zum Vorschein. Wer nie besonders schlau war, eher ein lästernder Mensch oder immer auf seinen Vorteil bedacht, der wird mit Demenz nicht angenehmer. Aber auch das ändert sich, je nachdem auf welcher Stufe der Kranke sich gerade befindet. Deine Mutter scheint noch eher am Anfang der Krankheit zu stehen, und du wirst erleben, dass es sich rapide verändert. Es kommen auch Zeiten, wo sie vielleicht wieder das liebe Kind wird, das sie mal war. Wer weiß das schon.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von Curly-Cat am 24.08.2014, 16:11 Uhr

Mein Opa war auch lange sehr bösartig... mittlerweile ist nichts mehr davon übrig. Er sitzt seit Monaten ausschließlich auf der Couch und weint stille Tränen, ansonsten keine Regung, keine Gestik, keine Mimik, eine Hülle Mensch, die nichts mehr von sich gibt - außer Tränen!

Wüsste man sowas immer vorher, würde man vielleicht in manchen Situationen ganz anders reagieren.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von Curly-Cat am 24.08.2014, 16:19 Uhr

Mit einem Befund über die Diagnose 'Demenz' kann man die Betreuung beantragen und damit dann auch Entscheidungen zur persönlichen Sicherheit des Kranken treffen.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von MartaHH am 24.08.2014, 16:47 Uhr

Das tut mir sehr leid, sowas zu lesen. Ist denn schon mal versucht worden, das "aufzubrechen"? Jeder Mensch reagiert ja anders, bei manchen ist es ein Hund, der zu Besuch kommt, bei anderen eine bestimmte Musik...Basale Stimulanz ist hilfreich.

Ja, das weiß man vorher nicht - deswegen hab ich es Christine versucht zu schreiben.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.08.2014, 19:52 Uhr

Wenn sie eh im betreuten Wohnen ist, kann man Dir dort doch sicher helfen - das ist deren täglich Brot. Die wissen sicher, wie man den Bewohnern eine solche einschneidende Veränderung schonend beibringt, wie man das durchsetzt, und welche Schritte man in die Wege leiten muß.

Letztendlich müssen die das ja auch durchführen.

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Die Betreuung und sämtliche Vollmachten habe ich ...

Antwort von baraber am 24.08.2014, 20:16 Uhr

Seit ihrem Hirnschlag vor 6 Jahren. Aber ich kann und will sie nicht einfach ab in ein Heim schicken. Ich hab ihr damals das Auto genommen, das Haus verkauft und ins betreute Wohnen geschickt. Sie ist dazu noch seit 40 Jahren Alkoholikerin und der Alkohol tut sein Übriges. Und wenn sie hier ist wird immer überall zumindest was vollgepieselt. Totz Windeln, sie geht einfach nicht aufs WC. Sie hat da auch Null Scham mehr. Alle Freunde haben sich mittlerweile von ihr abgewandt. Meine Brüder wohnen beide weiter weg. Ich mache alles allein, neben Job, Haushalt und Kindern und Hund.
Ich muss dazu noch sagen, dass sie mich nie wollte, sie mich das immer spüren ließ und ich von bezahltem Personal großgezogen wurde. Ihr war ihr Geschäft immer wichtiger. Aus diesem Grund werde ich auch nicht ihre Pflege übernehmen. Die nötigen finanziellen Mittel hat sie, dass ich das alles für Sie organisieren könnte. Aber sie will es nicht. Und auch ich war schon kurz vor der Psychatrie, da mich das alles überbelastet.

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Re: Die Betreuung und sämtliche Vollmachten habe ich ...

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.08.2014, 20:34 Uhr

Ach so, sie müßte also wieder umziehen? Das ist ja doof! Ich kenne nur Heime für betreutes Wohnen, wo man bei Bedarf peu á peu immer mehr Pflege - bis zur Vollpflege bei Bettlägerigkeit - quasi "dazubuchen" kann. Der Charme bei solchen Heimen ist, daß man die Hilfen ohne viel Drama durch die Hintertür erhöhen kann.

Wenn Du Dich nicht damit beschäftigen möchtest, sie eh nicht leiden kannst und die Betreuungsvollmacht hast, dann kannst Du ja auch den "harten" Weg gehen: Pflegeheim aussuchen, hinverfrachten, nach Hause gehen. Es ehrt Dich, daß Du das so nicht machen willst - aber bevor Du in der Psychiatie landest, wird es u.U. daraf hinauslaufen.

Auch hier gilt: Die Rosa-Schleifchen-Lösung, bei der Deine Mutter freudig die Notwendigkeit weiterer Betreuung einsieht und sich dieser freiwillig mit einem Lächeln unterzieht, wird es nicht geben - so leid mir das tut.

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Re: Mutter und beginnende Demenz

Antwort von zari am 25.08.2014, 5:44 Uhr

Ich habe nur stichpunktartig die anderen Beiträge gelesen, deshalb sorry falls schon vorhanden.
Im betreuten Wohnen kannst du doch dazu buchen, dass man des Öfteren nach deiner Mutter sieht. Es gibt doch jetzt auch schöne Pflegeheime, in denen man in einem Einbettzimmer woht und dort versorgt wird, aber man immer noch spazieren gehen darf usw.Bekommt sie eine Therapie und Tabletten gegen demenz?
Was meint denn der behandelnde Arzt zum Zustand deiner Mutter? Wie sieht er die Situation? Evtl. kann er sie auch beraten? Er ist objektiv und ihm glaubt sie vielleicht einen evtl. ntwendigen Umzug in ein Heim.

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Re: wie unendlich Recht Du hast MartaHH

Antwort von Benedikte am 25.08.2014, 11:06 Uhr

MartaHH,
ich koennte heulen, aber Du hast es genau getroffen.

Die Mutter ist kein Streitpartner mehr - das ist so richtig. Bei meiner Mutter ist es so, dass ich es zum einen lange nicht wahrhaben wollte, zumal es ja ein schleichender Prozess ist mit der Demenz und meine Mutter immer schon irgendetwas zwischen konsequent, rechthaberisch und halsstarrig war und man die Rollenumkehr nur schwer annehmen kann- von der Mutter als der Wissenden, Starken, Beschuetzenden, zu der man sich fluechten kann zur verwirrten alten Frau. Eben in keinster Weise mehr der Auusweinandersetzung gewachsen.

Und recht hast Du auch damit, dass es bei Fremden einfacher ist. Wenn ich quasi die Huelle meiner Mutter sehe und dann die streckenweise sehr unangenehme Frau darin, die dann auch einmal lichte Momente hat, ihr Elend begreift und weint, schrecklich, schrecklich, schrecklich.

Selten so hilflos gefuehlt.

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Re: Die Betreuung und sämtliche Vollmachten habe ich ...

Antwort von shinead am 25.08.2014, 17:38 Uhr

Warum willst Du sie nicht ins Heim schicken? Heime müssen nicht schlecht sein. Und bevor sie wegen einem Küchenbrand ihre Wohnung verliert würde ich jetzt die Zeit investieren und ein gutes Heim suchen in das sie umziehen kann.
Wenn erst der Mietvertrag für das betreute Wohnung gekündigt wird hast Du nicht mehr die Zeit wirklich zu suchen. Dann musst Du ggf. das nächstbeste Heim wählen.

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