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Geschrieben von seansmama am 03.04.2006, 13:13 Uhr

Ossi und Wessi

Also ich bin ein Ossi und ganz gerne und muss sagen, ich habe viele liebe Wessis kennengelernt, von denen ich auch viel gelernt habe. Ich lebe nach dem Motto: Leben und leben lassen.Viele haben mich aber immer für einen Wessi gehalten und wenn ich gefragt habe warum, dann hieß es immer: Na so vom Aussehen und so. Kann ich schlecht beurteilen, ob es daran liegt, dass ich immer Westklamotten bekommen habe (Lach!). Was mich an Ossis nervt? Das ständige Gejammer. Also was so meine Verwandtschaft ist, bis auf wenige Ausnahmen, ... es ist grauenhaft. Ja, früher war alles besser! Und diese Versorgungsmentalität, oder wie man es nennen kann. Wenn in meiner Verwandtschaft ein 25 jähriges Mädchen bei der Oma wohnt, weil sie keine Arbeit kriegt, sich aber auch nicht bewegt und wartet, dass das Amt alles ins Haus schleppt, was man zum Leben braucht oder meine Schwiegereltern meckern, weil es jetzt an die Rente geht. Sorry, wer fragt mich als Mutter von 2 kleinen Kindern? Klar, habe ich diese Situation selber verschuldet und bin glücklich damit, was nützt mir die Meckerei?

 
12 Antworten:

Re: Ossi und Wessi

Antwort von urmelausdemall am 03.04.2006, 13:25 Uhr

Hallo,

Früher war alles besser? Das sagt tatsächlich ein "ossi"??

Das haut mich um!

Wenn das jetzt ein "wessi" gesagt hätte, hätte ich es ansatzweise noch verstanden, immerhin mußten wir wessis sehr sehr lange gut bezahlen, damit es den Ossis auch besser geht!

Hm, das heißt nun aber nicht, das ich speziell was gegen ossis habe, also so als Menschen. Das kommt immer auf die jeweilige Karraktere an :-)

LG URMEL

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Re: Ossi und Wessi

Antwort von nochmalmami am 03.04.2006, 13:31 Uhr

Also wenn ich ehrlich bin, unterscheide ich nicht nach Ossi und Wessi, sondern nach "den kann ich leiden" oder "den überhaupt nicht".

Ich bin sozusagen ein Wessi und habe einen so genannten Ossi geheiratet und wir haben bald zwei süße kleine Wossis als Kinder, die ein bißchen bayerisch und ein bißchen berlinerisch reden ;-)

Dieses "Gejammere" gibt es übrigens auf beiden Seiten. Ich versteh bloß immer nicht, dass die Leute nicht sehen wollen, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibte. Also positives am Westen, positives am Ex-Osten (ja sowas gibt es auch ;-)) und gleichzeitig auch jeweils negatives.

Liebe Grüße
Ria

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Re: Ossi und Wessi

Antwort von wassermann63 am 03.04.2006, 13:37 Uhr

Hallole,

als ich heute ein posting zum Thema Ossi-Mieter gelesen habe, kam mir so in den Sinn, ob das Leben in der ehemaligen DDR wirklich sooo unglückselig gewesen sein kann. Ich könnte mir im Gegenteil vorstellen, dass es teilweise vielleicht sogar kreativer, "gemein-nütziger" und sozialer gewesen ist als hier. Also zumindest kann es diesen Konsumwahn ja nicht gegeben haben und genauso wenig den daraus resultierenden Frust und die um sich greifende Sich-beriesel-lass-und-dabei-verdumm-Mentalität.

Jedenfalls stelle ich mir bspwse. ein Weihnachten mit 1 sorgsam ausgewählten und mühsam "beschafften" oder gebasteltem Geschenk irgendwie besinnlicher vor, als X-mas mit 345908 kurz mal eingekauften Geschenkwaren...

Aber vielleicht idealisiere ich da ein wenig ;-) Bin kein Ossie und kann es deshalb nicht beurteilen.

Und um die Freiheitsrechte des Einzelnen war es ja offensichtlich schlecht bestellt.

Nur, soo schlimm kann es im allgemeinen nicht gewesen sein, sonst gäbe es ja nicht diese Nostalgie und dieses Heimweh nach dem alten System und auch nicht das mittlerweile bekannte Jammern.

Vielleicht klärt mich da mal jemand auf, wie es wirklich war und heute ist :-)

LG
Jacky

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Re: Ossi und Wessi

Antwort von Feuerpferdchen am 03.04.2006, 13:48 Uhr

hmmm, ich denke, dieses "Ossi/Wessi-Geblabber" wird es noch jahrzehnte geben und es sind auch nicht alles Vorurteile. Nach 10 Jahren Ehe mit einem Ossi kenne ich mich einigermaßen aus ;-) Hier im Westen bei mir zuhause ist Ossi-Wessi absolut kein Thema. Bei ihm zuhause, wenn wir die Verwandtschaft besuchen ist es immer ein Thema. Da braucht man viel Selbstbewußtsein, und man muß ziemlich viele Ungerechtigkeiten abprallen lassen. Und es so haben wollen wie vor der Wende wollen es alle die ich im Osten kenne. Ich denke nur, daß die vergessen haben wie es vorher war und nur an das "schaue Leben"(ein oft gebrauchter Begriff in meiner Neufamilie) und die sicheren Arbeitsplätze denken. Und dabei gerne vergessen, daß der Staat völlig pleite war und daß sie damals gerne unseren Wohlstand und die reichliche Auswahl an Konsumgütern gehabt hätten. Ja, das schaue Leben aber natürlich mit dem ganzen Luxus von heute. Aber das ist wohl nicht machbar. Da ich natürlich auch eine andere Meinung habe, bezug nehme auf die heutige Wirtschaftslage usw. (alles Gründe die sie auch kennen aber gerne übersehen) bin ich dann hinter vorgehaltener Hand der Besserwessi. Übrigens interessiere ich mich nicht so sehr für Wirtschaft und Politik, jedenfalls waren das zuhause nie Themen wo man den ganzen Abend diskutieren konnte, aber in der Ostfamilie wird dermaßen mit mir diskutiert als wäre ich die Regierung, bei der man sich mal auskotzen kann. Das finde ich ziemlich anstrengend :-(
Im großen und ganzen sind wir sehr unterschiedlich, die Ossis und die Wessis. Übrigens, diese Rufe "wir hätten es gerne wieder so wie früher" werden immer lauter, vor 10 Jahren habe ich sie nicht gehört.

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Re: Ossi und Wessi

Antwort von urmelausdemall am 03.04.2006, 13:58 Uhr

Hmmm, auch wenn das jetzt ein wenig ungehalten tönt...

Wieso wir die Mauer nicht wieder gebaut? Wenn es den Ossis doch vorher viel besser ging?!

Vielleicht würde es uns Wessis dann auch wieder besser gehen?

Das was mir aber seit dem Mauerfall am meisten aufstößt, wobei ich nicht hundertprozentig weiß, ob es damit zusammenhängt ist, das die Kindesmißbräuche enorm zugenommen haben!
Und es auch oft in den "alten Bundesländern" auftritt.

Es soll sich aber nun keiner persönlich angegriffen fühlen, vielleicht fühle ja auch nur ich so.

LG URMEL

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Also das mit dem Kindesmissbrauch,

Antwort von seansmama am 03.04.2006, 14:14 Uhr

das gab es sicher auch in der DDR, nur dass es damals nicht so public gemacht wurde, "sowas gab es in diesem Staat nicht".

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Re: Ossi und Wessi

Antwort von Maximum am 03.04.2006, 14:24 Uhr

Ich bin ein Ossi der damals über die Prager Botschaft hier im Wessiland gelandet ist.Ich denke man muß auch was aus seinem Leben machen wollen.Wir sind hier her gekommen und keine 72 Std.später hatte mein Mann eine Arbeit und wir hatten kurz darauf eine Wohnung.Unser Kind durfte von anfang an in die Schule,wir waren krankenversichert und eben so alles was die "Wessis"eben auch waren.Nachdem ich den ganzen bürokratischen Akt bewältigt hatte bin ich in ein Altenheim gegangen und hab gefragt ob sie für mich Arbeit hätten.Ich habe sofort eine Putzstelle bekommen,habe damals 1600,-DM auf die Hand verdient,mein Mann hatte am Anfang um die 200,-DM auf die Hand.Unser Start war sicher einer der Vorzeigestarts.
Aber wir haben im laufe der Jahre auch was daraus gemacht.Ich habe mich nochmal auf die Schulbank gesetzt,und auch mein Mann hat sich beruflich verändert.Wir haben noch zwei Kinder bekommen,in der Zeit haben wir aber auch gemerkt warum es in D immer weniger Kinder gibt.Nun gut,nun arbeiten wir beide wieder,mein Mann ist selbständig und ich arbeite in der mobilen Alten-und Krankenpflege als examinierte Fachkraft.
Ich habe übrigens in meinem Leben drei!!! Bewerbungsgespräche geführt und hatte jedesmal hinterher die Stelle.
Man muß halt selber mal den Arsch hoch heben und gucken was es für Möglichkeiten gibt,man kann natürlich auch darauf sitzen bleiben und wareten bis einen das Amt das Geld zu wirft.Und dann noch jammern,daß sind dann die richtigen!
Unsere Kinder sind auch relativ klein und wir packen es,-wo ein Wille ist,ist auch ein Weg.
Ich möchte jedenfalls nicht mehr tauschen wollen...wenn wir auch damals ein ganzes Haus angemietet hatten für lächerliche 22,-Mark Miete.
Aber trotzdem,ich bin froh hier zu leben,und wegen mir kann man die Mauer wieder bauen...wir bleiben diesmal auf der richtigen Seite.
Das soziale System war da drüben auch nicht besser.Wenn Frau nicht bereit war nach dem obligatorischen einem Babyjahr wieder zu arbeiten gabs auch nix,keine Unterstützung oder so.Dafür gab es aber Kindergrippen wo mein sein Baby mit einem Jahr hinbringen konnte.Aber ob das besser war wage ich zu bezweifeln.Ich empfand es als Herzzerreißend,unmöglich,jedoch unvermeidbar.
Ne ihr lieben,daß möcht ich nicht wieder haben.
Aber einige wollen nur die guten Seiten von damals und die guten Seiten von heute.Das negative auslassen,daß wärs ja....

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Re: Ossi und Wessi

Antwort von pflaumenmus am 03.04.2006, 15:25 Uhr

hallo

tja ganz ehrlich gesagt gibt es für mich diese unterteilung in wessi und ossi nicht mehr - da unterscheide ich wie schon vorher erwähnt eher ob mein gegenüber mir sympatisch ist oder nicht

mfg

pflaumenmus

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Re: ergänzung

Antwort von pflaumenmus am 03.04.2006, 15:27 Uhr

ach,ja hatte ich vergessen das gejammer gibt es doch nun wirklich auf beiden seiten - eines haben allerdings beide gemeinsam - das früher alles besser war - auf beiden seiten

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Re: Den Spruch: "Früher war alles besser" hatte schon Sokrates geprägt lG

Antwort von JoVi66 am 03.04.2006, 17:30 Uhr

gh

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Also den Spruch: Früher war alles besser,

Antwort von seansmama am 03.04.2006, 20:15 Uhr

kenn ich nur von meiner Verwandtschaft und nicht von den Wessis, die ich kenne. Naja, die Verwandtschaft ist alt und die Wessis jung. Wenn mein Schwiegervater mir erzählt die Erde ist eine Scheibe, dann ist dass sowieso so. Der will immer die Mauer wieder. Yo, ist eh eine rote Socke!

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An Wassermann63

Antwort von seansmama am 03.04.2006, 20:19 Uhr

Also was war schön an der DDR? Als Kind ist man ganz gut behütet, so mit Ferienlager, Reisen durfte man ja auch irgendwohin, so Ostblock oder DDR rundherum. Der Zusammenhalt war besser, ob in Schule oder auch auf Arbeit. Allerdings fand ich es immer blöd, so ein Kollektiv der Arbeit. Das ist so bescheuert gewesen. Ich bin auch nie gern Pionier gewesen, das war reine Gängelei.

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