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Geschrieben von Ralph am 26.01.2014, 23:49 Uhr

Snowden Interview in der ARD - Wer hat es gesehen?

Edward Snowden hat der ARD ein weltweit exklusives Interview gegeben.

Wir sahen einen hochintelligenten Menschen, treffsicher in seinen Analysen, zurückhaltend, wo es geboten war und ansonsten verbindlich in seinen Aussagen, auch zwischen den Zeilen.

Wie seht Ihr diesen Mann? Selbstdarsteller oder ein Mann mit aufrichtigen Zielen? Verräter oder Whistleblower?

Ralph und Port

 
10 Antworten:

Re: Snowden Interview in der ARD - Wer hat es gesehen?

Antwort von Nikas am 27.01.2014, 0:29 Uhr

Wenn ich ihn als Verräter sähe, wäre ich bescheuert oder gehirngewaschen wie das Gros der US-Bürger oder von der NSA/US-Regierung/US-Industrie.

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Re: Snowden Interview in der ARD - Wer hat es gesehen?

Antwort von lastunicorn am 27.01.2014, 1:04 Uhr

Nun... intelligent ist sehr sicherlich, aber ich sehe ihn jetzt mehr denn je als Fachidioten, der sich für den Entdecker von "Weisheiten" hält, die schon viele Jahre bekannt sind. Dass Herr Snowden "annimmt", die USA würde Wirtschaftsspionage betreiben, macht ihn richtig lächerlich - es ist hinlänglich bekannt, dass das so ist. Der Fall Enercon ist seit Ende der 90er Jahre bekannt. Snowden präsentiert sich mit seinen *huuuhuuu* vagen Andeutungen als garnicht sooooo gut informiert, denn es gibt sogar reichlich Quellen zu solchen Vorkommnissen in der Industriespionage. Er liebt halt seine Märtyrer-Rolle irgendwie und ist dennoch mit solchen Schilderungen nur das Abbild einer armen Wurst.

Er polarisiert nach wie vor - die Einen sehen in ihm einen Helden und die anderen einen verbretterten Fachidioten... da nützen auch 5000 "Exclusiv-Interviews" nichts. Er hat sich seine Zukunft verbaut und wird irgendwann aus dem Rampenlicht verschwinden. Vielleicht geht der ja auch in ein paar Jahren ins Dschungelcamp... obwohl ihn dann vorher wohl Uncle Sam klammheimlich kassieren und in irgendeinem dunklen Loch verschwinden lassen wird. Er kann noch so oft behaupten, die NSA würde ihm nach dem Leben trachten. Er wird viel wahrscheinlicher ganz unspektakulär irgendwo verrotten. Da kräht in 10 Jahren kein Hahn mehr danach.

Ich staune immer wieder, wie lächerlich sich die Öffentlich-rechtlichen machen, indem sie solchen Spinnern wie Snowden eine Plattform bieten. Snowden, Silbereisen und andere Luftpumpen... die GEZ-Gebühr macht's möglich, diesen Typen eine Öffentlichkeit zu bieten, die sich im Pay-TV oder Privat-Fernsehen nicht mehr verkaufen ließen - es sei denn, sie schluckten Känguru-Hoden etc.

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Naja... dazu müsste er ja Geheimnisse verraten haben...

Antwort von lastunicorn am 27.01.2014, 1:26 Uhr

und genau das ist ja das Lächerliche an dieser Type.

Ich verstehe ja nicht, dass so Viele ignorieren, dass das kalter Kaffee ist, was Snowden da "veröffentlich" hat. Wie ich schon gefühlte tausendmal erwähnte: er hat fast überhaupt nichts spektakulär Neues veröffentlicht. Immer noch wartet die Welt auf die wirklichen Neuigkeiten. Er liefert einfach nicht... langsam wird doch wohl klar, dass er Nichts hat.

Das Einzige, was wir ihm verdanken, ist eine aus dem letztjährigen Sommerloch resultierende Diskussion über Geheimdienste, die allerdings Interessierte schon vor 15 Jahren geführt haben. Selbst im EU-Parlament war das schon öffentlich (Echelon). Warum wird dieser Kerl so heroisiert? Genau genommen war er lediglich illoyal, da er nichts wirklich Geheimes verraten hat. Aber das wäre in einem Wirtschaftsunternehmen sowohl ein Grund für eine fristlose Kündigung alsauch ein Grund für eine Klage auf Entschädigung. Der Spinner wusste, für wen er arbeitet und was ihm blüht. Er war allerdings deutlich zu fantasielos, um zu verstehen, dass er eben hinterher nicht reich und gefeiert ist. Seine Flucht hat er ja auch vermurkst - so selten planlos und dumm, wie er Letztenendes in Russland gestrandet ist, war das ja schon fast tragikomisch.

Nikas... Snowden IST ein Verräter, denn er ist seinem Arbeitgeber in den Rücken gefallen. Blind sind in meinen Augen, seine Befürworter, die sich weigern, zu sehen, dass Snowden eben nur ein wie ein Windei ist: es fühlt sich schwanger an, ist aber letzten Endes ohne Inhalt.

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lastunicorn...

Antwort von claudi700 am 27.01.2014, 8:54 Uhr

aber eines hat er deutlich gemacht:

die Mehrheit glaubte doch ernsthaft, dass die USA der große, tolle bruder seien... wie viele waren denn überrascht, als die "snowdon-infos" veröffentlicht wurden? ich fand es schon fast belustigend, wie entsetzt manche waren.

eigentlich hat er sich doch selbst ins aus geschossen. das ist doch kein leben, was er nun hat.

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claudi

Antwort von DecafLofat am 27.01.2014, 9:07 Uhr

deinen letzten satz unterschreibe ich. und füge hinzu: dazu gehört entweder unglaublich viel mut, oder, und das flüstere ich: unsagbar große dummheit. ich hab keine feste meinung, welches davon bei ihm zutraf. dennoch bin ich froh dass es menschen wie ihn gibt.
was für ein drama, dass eigentlich so ein politikum daraus wird, wer ihn letztendlich aufnimmt... ich finde es bedenkenswert, dass D nicht die eier inner hose hat, ihm asyl zu gewähren. aus humanitären gründen, ich hatte damals schon lang und breit dazu geschrieben, als es "aktuell" war.
dass er nun in russland ausharren muß, bedaure ich. das ihm nach dem leben getrachtet wird, kann ich mir nicht vorstellen, das wäre der schuss ins aus für die USA. somit hat er mit seiner aktion eigentlich doch alles richtig gemacht: man kann ihn nun nicht einfach "verschwinden lassen". tauschen möchte ich nicht mit ihm, es braucht viel kraft nach sowas weiterzuleben glaube ich. aber dass er paranoid ist, ist nur allzu verständlich.

das interview habe ich gestern nicht mehr gesehen, hab es aber auf dem festplattenrekorder aufgenommen und werde heut mittag wenn mini schläft, schauen.

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Re: claudi

Antwort von claudi700 am 27.01.2014, 9:21 Uhr

ich habe das interview auch nicht gesehen, vielleicht schaue ich es mir noch an.

im Endeffekt sehe ich snowdon auf keinen fall als Helden und finde die Glorifizierung nicht richtig.

aber vielleicht hat sein tun dazu beigetragen, dass manche leute doch ein wenig kritischer werden und z. b. nicht mehr alles glauben, was in den medien verbreitet wird.

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Ist die moralische Fragestellung eventuell falsch..?

Antwort von Leena am 27.01.2014, 10:15 Uhr

Okay, für Dich ist Snowdon ein Spinner, der gewusst hätte (oder hätte wissen müssen), für wen er da arbeitet und was das bedeutet. Jedes Wirtschaftsunternehmen dürfte ihn für so ein Verhalten fristlos kündigen bzw. auf Entschädigung verklagen. Fazit: "Snowden IST ein Verräter, denn er ist seinem Arbeitgeber in den Rücken gefallen."

Erste Frage - weiß man wirklich, wenn man sich auf einen Arbeitgeber einlässt, was das in letzter Konsequenz alles bedeuten kann?

Zweite Frage - wenn man denn da mal arbeitet, und man kommt in Situationen, wo die Loyalität mit dem Arbeitgeber (zu der man sich verpflichtet hat, ja) und das eigene Gewissen (lästige Angelegenheit, das) zueinander in einen unauflösbaren Widerspruch geraten... was tun, sprach Zeus, die Götter sind besoffen.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man wirklich vorher wissen oder auch nur ahnen kann, was man hinterher teilweise sehen wird bzw. tun soll.

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Re: Snowden Interview in der ARD - Wer hat es gesehen?

Antwort von shinead am 27.01.2014, 10:32 Uhr

>>vagen Andeutungen als garnicht sooooo gut informiert, denn es gibt sogar reichlich Quellen zu solchen Vorkommnissen in der Industriespionage.

Er darf gem. Absprache mit der russischen Regierung (also Putin) keine neuen Beweise mehr vorbringen. Alles, was bisher nicht nachweislich von den informierten Journalisten veröffentlicht wurde, muss er als vage Andeutung formulieren um sein vorläufiges Asyl in Russland nicht zu gefährden.

>> Er kann noch so oft behaupten, die NSA würde ihm nach dem Leben trachten.
Das glaube ich ihm sogar unbenommen. Spätestens in einem Prozess droht im die Todesstrafe.

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Re: Snowden Interview in der ARD - Wer hat es gesehen?

Antwort von Silvia3 am 27.01.2014, 11:31 Uhr

Auch wenn diese Dinge einigen Eingeweihten, wie dir, bekannt gewesen sein dürften, so hat er mit seinen Enthüllungen doch dazu beigetragen, dass auch die Bildzeitungsleser inzwischen verstanden haben, dass die Amerikaner uns nicht ausschließlich freundschaftlich gesinnt sind. Im übrigen scheint auch unsere Angie so blond gewesen zu sein und unsere Geheimdienste dazu. Denn so wie ich es verstehe, waren auch sie reichlich vom Umfang der Abhörmaßnahmen überrascht.

So gesehen ist er für mich ein Held, weil er die Welt aufgerüttelt und die Amis bloßgestellt hat. Ich glaube ihm auch unbesehen, dass ihm nach dem Leben getrachtet wird. Geheimnisverrat, besonders in diesem Umfang, ist nunmal kein Kavaliersdelikt.

Silvia

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Re: Außerdem: Das Lager Guantanamo ist zwölf Jahre, zwei Wochen und zwei Tage alt!

Antwort von Franke am 27.01.2014, 20:08 Uhr

Noch 155 Insassen ohne Anklage, Verhandlung und Urteil. (Breschnew haben wir verdammt für so was. Und womit? Mit Recht!)

Bei der Hälfte gehen die Amerikaner mittlerweile selbst davon aus, dass sie ihnen nichts vorzuwerfen können. Aber wohin mit ihnen?

http://www.sueddeutsche.de/politik/us-gefangenenlager-mein-freund-in-guantnamo-1.1872546

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