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Geschrieben von Canaren am 01.10.2017, 18:14 Uhr

Spanien

Hallo Ihr Lieben,
Kann das sein, dass da gerade an einem Bürgerkrieg gearbeitet wird?? Grässlich...
Oder sehe ich da zu schwarz?
Liebe Grüße

 
20 Antworten:

Re: Spanien

Antwort von KKM am 01.10.2017, 18:22 Uhr

Diese Befürchtung hatte ich auch bereits....

Ich WILL mich irren!

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Re: Spanien

Antwort von Mehtab am 01.10.2017, 18:29 Uhr

Ja,furchtbar. So ging es damals in Jugoslawien auch los. Kann man einen Landesteil gegen den Willen der Bevölkerung zwingen beim bisherigen Staat zu bleiben? Das gleiche Problem haben die Kurden. Die werden auch schon lange unterdrückt und daran gehindert, einen eigenen Staat zu gründen.

Muss es erst einen Krieg geben, bevor man den Willen der Bevölkerung akzeptiert.

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Re: Spanien

Antwort von Canaren am 01.10.2017, 18:31 Uhr

Das will ich auch...kann doch nicht sein, dass man das nicht friedlich lösen kann...

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 01.10.2017, 18:59 Uhr

1. In Katalonien wird keiner unterdrückt. Im Gegenteil, die Region hat sehr viele eigene Kompetenzen: Bildung, Sprache, Polizei...nur das Baskenland und Navarra haben mehr.

2. bei den letzten Regionalwahlen haben weniger als die Hälfte der Bevölkerung Parteien, die die Unabhängigkeit Kataloniens wollen, gewählt. Es ist also keineswegs der Wille der Bevölkerung, zumindest nicht der Wille einer signifikanten Mehrheit der Bevölkerung.

3. das Referendum heute ist ILLEGAL! Das wussten alle Politiker, trotzdem hat die katalanische Regierung das Volk gebeten, wählen zu gehen. Damit haben sie die Menschen gefährdet. Ja, die spanische Polizei hat stark reagiert, das war nicht schön. Ist es aber nicht Aufgabe der Polizei sicherzustellen, dass die Gesetze gefolgt werden? Die katalanische Regierung wurde immer wieder gewarnt- trotzdem hat die Regierung das ganze durchgezogen und damit Menschen gefährdet.

Was würdet ihr denken, wenn jetzt Bayern entscheidet, unabhängig zu werden? Kein Bock auf Solizuschlag, kein Bock wirtschaftlich schwächere Regionen mitzutragen...

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Re: Spanien

Antwort von Canaren am 01.10.2017, 19:14 Uhr

Natürlich hast Du Recht mit den Dingen, die Du schreibst. Unterdrückung ist wirklich etwas anderes! Was mir fehlt ist Gesprächsbereitschaft der spanischen Regierung .Man darf nie aufhören miteinander zu verhandeln und zu sprechen.Es ist erschreckend, wenn 2 Erwachsene Menschen sich so sturköpfig benehmen und ein ganzes Volk da mit reinziehen.

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 01.10.2017, 19:20 Uhr

Ich hoffe sehr, dass es nicht zum Bürgerkrieg kommt! Glaube ich auch nicht. Der Tag heute war sehr traurig für Spanien. Die spanische und die katalanische Regierung hätten es niemals so weit kommen lassen sollen. Hoffen wir, dass der Tag heute zumindest dazu führt, dass beide Seiten vernünftig miteinander reden und eine für alle akzeptable Lösung finden. Vielleicht ist eine Änderung der Verfassung nötig. Vielleicht muss man das Finanzierungskonzept der Autonomien ändern. Jetzt hilft nur reden, reden, reden. Ich glaube, die Mehrheit der Katalanen möchte zu Spanien gehören, vorausgesetzt die Bedingungen ändern sich.

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 01.10.2017, 19:23 Uhr

Ich sehe, wir sehen das Ganze ähnlich. Mein obiges Post galt Mehtab, weil sie die Situation in Katalonien mit Jugoslawien und den Kurden vergleicht. Aber der Vergleich ist völlig daneben, es ist eine komplett andere Situation.

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Re: Spanien

Antwort von RoteRose am 01.10.2017, 19:34 Uhr

Ich bin total geschockt, wie die Polizei mit den Wählern da umgeht.

Das hat nix mehr mit Demokratie zu tun.

Wovor hat die spanische Regierung Angst?

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Re: Spanien

Antwort von malla am 01.10.2017, 19:54 Uhr

Demokratie pur, was da passiert, keine Frage. ...

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 01.10.2017, 20:00 Uhr

Das spanische Verfassungsgericht hat schon vor Tagen/Wochen das Referendum als illegal eingestuft. Die Polizei hat vom Gericht die Anordnung bekommen, das Referendum zu verhindern. Die spanische Regierung warnt schon seit Tagen der katalanischen Regierung. Seit Tagen wird gesagt, sie sollen das Ganze absagen. Die katalanische Regierung stellt sich stur und gefährdet seine Leute. Die Polizei wollte die Wahllokale abschließen. Die Leute haben teilweise in den Wahllokalen seit Freitag übernachtet um eine Schließung, Silikonversiegelung der Tür oder Ähnliches zu verhindern. Beide Seiten haben auf Stur geschaltet. Ich finde es schlimm, wie es gelaufen ist. Aber die spanische Regierung hat das Gesetz an ihrer Seite. Ich finde es schlimm, dass die katalanische Regierung der Bevölkerung das antut. Ich finde es auch schlimm, dass es so weit gekommen ist und dass es Verletzte gibt. Im Übrigen auch unter den Polizisten, die mit Steinen und co. beworfen wurden. Alles schrecklich. Aber das Gesetz steht an der Seite der span Regierung. Und es war sehr unverantwortlich, das Referendum unter diesen Voraussetzungen zu halten. Vor allem, das es eh klar ist, dass das Ergebnis Null Aussagekraft hat.

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Wir haben ja schon die Bayernpartei, die für den Austritt Bayerns aus der BRD kämpft!

Antwort von Mehtab am 01.10.2017, 21:32 Uhr

Ja, wenn das mit Deutschland weiter so bergab geht, dann überlegen wir uns das auch noch. Deshalb hoffte ich ja schon so auf die Katalanen und die Schotten.

Ironie off

Auch wenn sich Bayern noch nicht abspalten will, kann das kein Grund sein, den Katalanen die Abstimmung zu verweigern. Ich finde es unmöglich, was Spanien da heute abgezogen hat. Wie stellst du dir denn vor, wie das nun weitergehen soll? So kann man keine Völker vereinen!

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Re: Spanien

Antwort von Mehtab am 01.10.2017, 21:39 Uhr

Dann hätte man die Katalanen auch abstimmen lassen können. Wieso wurde die demokratische Abstimmung verhindert? Die spanische Regierung hat hier einen großen Schaden angerichtet. Ich bin ja gespannt, wie sie den wiedergutmachen will. Meinst du vielleicht, dass diese Aktion die Bereitschaft der Katalanen zu Spanien zu gehören, gesteigert hat? Ich gehe davon aus, dass die Katalanen gerade deshalb einen eigenen Staat gründen wollen, weil die Spanier ihnen ihr Rechtssystem übergestülpt haben.

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Re: Spanien

Antwort von Häsle am 01.10.2017, 21:46 Uhr

Man hätte sie doch trotzdem einfach ganz friedlich abstimmen lassen und es als eine Art Demonstration ansehen können.
Die spanische Regierung wollte Ärger machen, noch mehr als die katalanische. Ausbaden dürfen es die Verletzen auf beiden Seiten und vermutlich auch einige gänzlich Unbeteiligte.

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 01.10.2017, 22:33 Uhr

Die katalanische Regierung wollte Ärger machen. Sie hätten das Ganze absagen müssen. Es war absolut unverantwortlich, die Leute zum Wählen zu schicken, nachdem jeder wusste was passieren würde. Jeder wußte dass es heute knallen würde. Die katalanische Regierung hätte politisch weiterkämpfen müssen um bei den nächsten Regionalwahlen eine Mehrheit zu erzielen. Dann hätte die spanische Regierung keine Chance gehabt, das Referendum zu verhindern oder eine andere Lösung zu ermöglichen.

Die spanische Regierung war absolut unfähig, das Referendum im Voraus zu stoppen. Peinlich. Großes politisches Versagen von Seite der spanischen Regierung.

Das Recht heute liegt bei den Spaniern. Kein Rechtsstaat würde eine illegale, vom Gericht als verfassungswidrig eingestufte Veranstaltung, dulden. Allerdings hätten es andere Staaten geschafft, ohne Gewalteinsatz das Ganze zu stoppen. Das hat Spanien nicht geschafft.

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Re: Spanien

Antwort von Shanalou am 02.10.2017, 7:18 Uhr

Grundsätzlich finde ich diese Abspalterei völlig daneben! Aber wenn eine Region so unzufrieden ist, wie die Katalonen, so sollten von der Regierung auch Gespräche geführt werden. Leider kenne ich mich mit der spanischen Politik wenig aus. Aber was ich schon mal nicht verstehe ist, weshalb manche Regionen eigenständiger sein dürfen als andere. Und die Basken haben sich das auch erst blutig erkämpfen müssen.
Natürlich war das Referendum illegal, aber so zu reagieren, zeigt nur die Schwäche der spanischen Regierung. Im Grunde haben sie so das Gegenteil erreicht.

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 02.10.2017, 7:40 Uhr

Shanalou, da gebe ich dir absolut Recht. Was gar nicht geht ist, dass die Regionen so unterschiedlich behandelt werden. Das führt zu Unruhen, Neid und Unzufriedenheit. Das Baskenland hat ein Finanzabkommen, dass für das Baskenland ein Segen ist. Eigenes Steuersystem, zB keine Erbschaftssteuer. Das haben sie sich nicht blutig erkämpft, das haben sie seit Ende des XIX Jahrhunderts und somit lange vor ETA. Auch wenn ich aus dem Baskenland komme und meine Familie sehr von diesem Abkommen profitiert, finde ich dass es gar nicht geht. Es ist auch das Ursprungsproblem Kataloniens. Vor 15 Jahren war Unabhängigkeit in Katalonien kein Thema, keine 15% der Katalanen wollte das. Dann wollten die Katalanen ein ähnliches Abkommen wie die Basken, das wurde nicht akzeptiert. Und dann startete diese Unabhängigkeitsbewegung.

Das ist meines Erachtens der Ursprung des Problems. Jetzt haben beide Regierungen so bescheuert reagiert, dass ich nicht weiß wie es weitergehen wird.

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Diese Reaktion der spanischen Regierung erinnert mich stark an die Franco-Diktatur

Antwort von Mehtab am 02.10.2017, 10:03 Uhr

So geht es einfach nicht! Die Katalonen habe eine eigene Sprache ... und sind halt keine Spanier. Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen gibt es schon lange.

Wikipedia: "Im Französisch-Spanischen Krieg von 1635–1659 kam es zu separatistischen Bewegungen in Spanien. Im Jahr 1640 konnte Portugal erfolgreich seine Unabhängigkeit wiedergewinnen (nach dem Tod des letzten portugiesischen Königs aus dem Haus Avis im Jahr 1580 wurde es in Personalunion mit Spanien regiert). Katalonien bzw. Aragón versuchten ebenfalls, die frühere Unabhängigkeit wiederzuerlangen, waren darin aber nicht erfolgreich. Im Pyrenäenfrieden musste Spanien die katalanischen Gebiete nördlich der Pyrenäen (die historische Grafschaft Rosselló oder Roussillon, Nordkatalonien) an Frankreich abtreten, das restliche Katalonien blieb bei Spanien."

Ich finde Rajoy sollte zurücktreten und einen anderen Spanier, der diplomatischer vorgeht, oder gleich der EU die Vermittlung überlassen. Spanien ist hier eine Konfliktpartei und kann gar nicht neutral verhandeln. Rajoy hat sich vollständig disqualifiziert. Er ist nicht mehr tragbar als Regierungschef eines demokratischen Landes.

Falls es mit Verhandlungen durch eine neutrale Person nicht zu einer Einigung kommt, sollte Katalonien selbständiges Mitglied der EU werden.

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Re: Spanien

Antwort von crisgon am 02.10.2017, 11:02 Uhr

O ja.., gehen wir zurück ins 17. JH! Kleinstaaterei- dann haben wir in Europa Tausende Staaten.

Wie kommst du auf die Idee, dass die Katalanen nicht Spanier sind? Wegen der Sprache? Dann gilt das auch für Galizien, Valencia, Baskenland (obwohl im Baskenland ein Großteil der Bevölkerung kein Baskisch kann). Die meisten Katalaner wollen Spanier sein! Sie haben im jetzigen katalanischen Parlament nicht die Mehrheit der Stimmen!

Rajoy hat gestern schlecht reagiert, keine Frage. Gewalt geht gar nicht! Die spanische Regierung hätte vorher reagieren müssen.
Aber am 7. und 8. September hat sich das katalanische Parlament für den illegalen Weg entschieden. Und das Spanien das nicht akzeptieren darf ist wohl klar. Aber der Weg war falsch- die Regierung hätte den Artikel 155 der spanischen Verfassung anwenden müssen anstatt es darauf ankommen zu lassen.

Und Katalonien in der EU? Das hat Juncker schon verneint. Wie jedes andere Land müsste sich Katalonien bewerben. Und laut EU Richtlinien werden neue Bewerber nur angenommen, wenn alle andere Mitglieder zusagen. Das wird wohl Spanien kaum.

Im Übrigen ist Katalonien nicht als Staat überlebensfähig - und viele der in Katalonien ansässigen Firmen haben schon gesagt, dass sie im Fall der Unabhängigkeit den Firmensitz verlegen. Natürlich müsste auch Katalonien seine Schulden an Spanien zahlen- na viel Spaß!

Nun ja- ich gucke weiterhin gespannt, wie es weiter geht. Ich hoffe wirklich, dass sich noch ein Weg findet- von mir aus ohne Rajoy, den mag ich eh nicht. Aber auch ohne Puigdemont und Junqueras, die das Ganze gestern provoziert haben.

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Re: Spanien

Antwort von Mehtab am 02.10.2017, 11:32 Uhr

Die Spanier können die Katalanen nicht dauerhaft unterdrücken. Ich könnte mir vorstellen, dass die Katalanen, die gestern nicht für den Austritt gestimmt haben, jetzt auch noch für den Austritt aus Spanien sind.

Die Abstimmung hätte nach demokratischen Grundsätzen durchgeführt werden müssen und dann hätte man überlegen müssen, wie man weiter vorgeht. Durch das undemokratische Vorgehen Spaniens weiß man jetzt ja auch gar nicht, wie die Katalanen wirklich abgestimmt hätten.

Putin kritisieren wir, weil er die Ukraine nicht selbständig werden lässt und Spanien unterdrückt eine demokratische Abstimmung. Das ist brandgefährlich, falls du es noch nicht gemerkt hast. Junker sagt Vieles. Ich mag nicht, wenn man sich einfach auf formelle Rechtspositionen zurückzieht. Mir geht es mehr um das materielle Recht, um Gerechtigkeit. Nur das wird auf Dauer Bestand haben.

Die Briten haben auch den Brexit beschlossen, und nun weiß keiner, wie es weitergehen soll, aber es wäre keine Lösung gewesen, die Abstimmung gewaltsam zu unterdrücken. und ja, ich kenne den Unterschied zwischen dem Austritt aus der EU und der Loslösung eines derzeit noch spanischen Landesteiles.

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Re: Spanien

Antwort von tonib am 03.10.2017, 21:21 Uhr

Putin hat auf der Krim eine Sezessions- bzw. Anschlussabstimmung durchführen lassen - die wurde trotz sehr eindeutigen Ergebnisses sehr stark kritisiert, weil sie nicht nach völkerrechtlichen Kriterien stattgefunden hat.

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