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Geschrieben von Steffi528 am 04.07.2017, 11:14 Uhr

Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

hmmmm...

http://www.deutschlandfunk.de/statistik-fast-jeder-fuenfte-zu-arm-fuer-urlaubsreise.1939.de.html?drn:news_id=764501

Wie seht ihr das? Ist das wirklich ein Zeichen für Armut? Oder ist das eher ein Zeichen von zu hohen Ansprüchen? Was versteht ihr unter Urlaubsreisen? Ich habe mein Leben lang meine Urlaubsreisen meinem Budget angepasst, was "ging" wurde gemacht, was nicht "ging" oder jetzt nicht geht, geht halt nicht. Wir können uns zur Zeit keine AI-Reise für vier Personen auf die Malediven erlauben. Verreisen tun wir aber sehr gerne, also passen wir unsere Ziele und unsere Wünsche dem Geldbeutel an.
Es gab auch Zeiten, da ging gar nichts, weil die Semesterferien zum Geldverdienen genutzt werden mussten.
Es gibt insbesondere für Alleinerziehende oder Personen mit engen Gürtel auch Zuschüsse für Reisen, natürlich nicht in irgendein vier oder fünf Sterne Hotel im Süden, aber es gibt Möglichkeiten, zu verreisen.
Von daher, liegt es tatsächlich an der Armut oder an den Ansprüchen?
Und "muss" man jedes Jahr verreisen?

 
78 Antworten:

Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Babsorella am 04.07.2017, 11:31 Uhr

Nach meiner persönlichen Begriffsdefinition von Armut fällt der Ausfall von Urlaub nicht unter Armut, sondern unter die von Dir genannte Alternative der hohen Ansprüche. In meiner Studenten- und Referendarzeit hatte ich fast nie Geld für Urlaub und war nicht arm (und empfand mich auch nicht so) - ich hatte eine Wohnung, zu Essen und zu trinken, Kleidung und konnte im üblichen bescheidenen Rahmen normale Alltagsaktivitäten machen.

Ich habe den von Dir verlinkten Artikel nicht gelesen, aber wahrscheinlich macht es einen Unterschied zwischen absoluter und relativer Armut. Der Durchschnittsbewohner Deutschlands macht wahrscheinlich x Mal im Jahr Urlaub und Menschen, die sich das nicht leisten könnten, sind dann eben im Vergleich arm. Absolut betrachtet aber nicht.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von schubuduu am 04.07.2017, 11:34 Uhr

Ich glaube ich gelte als arm. Ich bin mit drei Kindern alleine und arbeite gerade nicht. So nun fahre ich eben im Sommer "nur" nach Rügen und mache Urlaub für 500€. Das bedeutet für mich hartes Sparen. Das ist Luxus für mich und der ist ja bekanntlich Definitionssache. Von Zuschüssen habe ich dafür noch nie gehört.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Mehtab am 04.07.2017, 11:34 Uhr

Hallo Steffi,

du kannst das noch weiter spinnen: Ist man auch arm, wenn man nur einmal im Jahr verreisen kann? ... Was heißt verreisen? Gilt Zelten auch?

Meine Tochter liegt mir dauernd in den Ohren, dass wir nur einmal im Jahr verreisen. Es stimmt schon, dass ihre Freundinnen und Klassenkameradinnen viel öfter, fast in jeden Ferien die ganzen Ferien verreisen. Mir reicht das eine Mal. Ich sage ihr dann, dass sie dann, wenn sie erwachsen ist so oft verreisen kann, wie sie möchte, wenn sie sich das leisten kann.

Ich war als Kind nicht einmal im Urlaub und kam mir deshalb nicht arm vor. Bei uns wird Vieles hochgejubelt, und wenn man einem Kind dauernd erzählt, dass es arm ist, dann wird es das auch so empfinden.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von 3wildehühner am 04.07.2017, 11:38 Uhr

Ich finde nicht, dass es ein Zeichen von Armut ist, wenn man nicht in den Urlaub fahren kann.
Als ich Kind war, gab es nicht einen einzigen Urlaub mit der Familie. Ich hatte aber das Glück, dass meine Großeltern oder meine alleinstehende Tante mich mit den Urlaub genommen haben. Aber meine jüngeren Geschwister waren NIE im Urlaub.
Ich habe 5 Geschwister und da ist es finanziell wirklich nicht möglich gewesen, zudem ist mein Vater aber auch überhaupt kein Typ für Urlaubsreisen.
Wir waren aber nicht "arm". Ich hatte ein eigenes Zimmer, genug zu essen und bekam neue Kleidung, wenn ich sie brauchte, dazu eine sehr liebe, aufmerksame Mutter und einen hart arbeitenden, lieben Stiefvater.
Reich waren wir natürlich nicht, aber "arm" sicher auch nicht!

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Steffi528 am 04.07.2017, 11:39 Uhr

https://www.urlaub-mit-der-familie.de/

Schau mal da. Ich hoffe, dein Bundesland ist dabei

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sehr gute Frage

Antwort von Benedikte am 04.07.2017, 11:40 Uhr

ich wollte einen wunderbaren Urlaub zuhasue machen, alle wegschicken, und mich um Garten, Bücher, ausgehen und mich selber kümmern. Urlaub zuahsue finde ich toll.

allerdings ist mein Urlaub gestrichen. Meine Behörde hat mich in ein bootcamp ein gebucht- dort soll ich vier bis sechs Wochen Intensivsprachkurs machen. Internat. Sechs bis 8 Stunden, Eigenarbeit, Alphabetisierung. Haben die auch bezahlt- da könnte ich eine Luxuskreuzfahrt machen. Für mich ist es aber arbeit. Hardcore. Ich bin nur mittelmäßig sprachbegabt und jetzt, ohne lateinische Buchstaben, für mich ist das Arbeit und Panik.

Aber-manche machen diese Kurse privat wirklich als Urlaub bzw Vorbereitung für sabbaticals in dollste Gegenden der Welt.

Was ich sagen will- Urlaub ist, was man draus macht. Balkonien kanns auch sein, die eigene Stadt erkunden, warum nicht. Urlaub ist für mich nicht wegfahren, sondern Erholung. Und die ist für jeden anders.

Konkrete Antwort auf Deine FRage-man muss nicht wegfahren und "es" liegt an den Ansprüchen

Benedikte

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von wolke76 am 04.07.2017, 11:40 Uhr

Hm, wenn man seinen Geldbeutel dem Urlaub bzw. andersrum anpassen kann, dann ist es ja gut. Es geht in der Statistik aber darum, dass 20% der Deutschen überhaupt gar nicht wegfahren können. Also nichtmal in den Nachbarort, um dort mal ein paar Tage zu verbringen. Ein Tapetenwechsel muss nicht sein, klar. Aber für das seelische Wohlbefinden ist es doch sehr zuträglich.

Ist schon irgendwie ein Luxusproblem - gerade in Anbetracht der weitaus fataleren Prolematiken in unserer Welt. Aber man darf nicht den Hunger in Afrika beispielsweise mit der deutschen Armut vergleichen. Da sind wir uns einig, was schimmer ist. Jedoch kann man darauf schauen, dass es unseren Kindern so halbwegs gleich gut geht.

Was Zuschüsse zu Urlaubsreisen / Freizeiten usw. angeht, kann ich nix sagen; da kenne ich mich zu wenig aus.

Ich denke, so ein Artikel (der zumindest etwas ausführlicher ausfällt auf Spiegel Online beispielsweise) ist nicht so sehr aussagekräftig. Die Problematik Armut ist so vielschichtig, dass solch eine Momentaufnahme zum Thema Urlaub eigentlich recht unsinnig ist, wie ich finde. Da zählen so viele Bereiche mit rein...

Und zu deiner letzten Frage: Man MUSS nicht jedes Jahr verreisen. Aber schön ist es schon, wenn es möglich ist ;-)

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Re: sehr gute Frage - Bootcamp

Antwort von Bookworm am 04.07.2017, 11:50 Uhr

Bootcamp hört sich für mich nach draußen übernachten, Schlamm und Drill an.

Ich hoffe Dein Sprachkurs ist nicht ganz so schlimm

(Hatte auch schon so ähnliche Kurse allerdings tagsüber 10 Stunden arbeiten und danach noch 6 Stunden Sprachkurs, inkl. Samstage!
Es ist zäh, aber man überlebt ;-) )

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Bookworm am 04.07.2017, 11:53 Uhr

Ich denke unter Ausnutzung von Zuschüssen geht das sehr wohl, halt entsprechend angepasst.

Ein Freundin von mir, alleinerz., Teilzeit arbeitend hat vergangenes Jahr auch so Urlaub gemacht, mit Zuschüssen pro Person und Tag.

https://www.allgaeuhaus-wertach.de/


Direktauf der Startseite wird auf Fördermöglichkeiten aufmerksam gemacht

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Re: sehr gute Frage - Bootcamp

Antwort von Benedikte am 04.07.2017, 12:16 Uhr

es ist schon heraufordernd- hört man

und nein, ich muss nicht arbeiten und die WE sind frei.

Ich freue mich, ehrlich gesagt, wie Bolle. Ich werde komplett freigestellt natürlich unter Beibehaltung meiner Bezüge und komme in ein Wohnheim- alles wie damals als Studentin. Nur musste ich damals bei jedem Restaurantbeuch überlegen, ob ich mir noch einen zweiten Kaffee leisten kann. Heute nur noch, ob meine Figur das verträgt

Ich habe die ltzte Zeit ja etwas mit meinem Job gehadert aber jetzt bin ich wieder hellauf begeistert. Die neue Verwendung ist die Herausforderung, auf die ich gewartet habe. Habe soofrt meine arbeitszeit wieder auf Vollzeit gesetzt , nach dem Kurs mache ich weitere Kurse, dienstbegleitende vor Ort und immer wieder hier in Deutschland

nur Urlaub ist eben nicht

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Ich finde sowas immer lustig

Antwort von Nesaja am 04.07.2017, 12:23 Uhr

Vorab, ohne den Artikel gelesen zu haben... ich weiß nicht ob jeder 5. viel oder wenig ist?!
Ich finde es persönlich immer wieder höchst interessant, wieviel Geld die meisten haben.
Ich fahre ehrlich gesagt nicht gerne in Urlaub, ich bin lieber zuhause. Auf Drängen meiner Lieben, habe ich mich dann auch mal im Kindergarten so ein bisschen umgehört und was soll ich sagen... da fahren aus der Krippe alle weg. Alle! Nun fahren wir zwar auch weg, weil ich ein schlechtes Gewissen bekommen habe, weil Echt jeder in Urlaub fährt, aber das Geld hätte ich ehrlich gesagt lieber anders genutzt.
Ich finde es erstaunlich, für wie viele Menschen Urlaub das normalste der Welt ist. Ich weiß auch nicht wie viele das unter einen Hut bekommen, Haus kaufen oder Mietwohnen, Elternzeit machen, zwei Kinder haben und dann noch in Urlaub fahren, am besten zweimal im Jahr.
Ganz ehrlich, wie machen die das?
Also entweder verdient wirklich jeder mehr als wir/ich oder wir können nicht haushalten
Meine Oma erzählte mir gestern noch ganz erstaunt,sie sei mit 50 das erste Mal in Urlaub gefahren.
Aber heutzutage scheint man wirklich ein Außenseiter zu sein, wenn man nicht mindestens einmal im Jahr in Urlaub fährt. Wenn ich mir dann noch die Preise anschaue.....
Ne, da läuft was falsch.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Sille74 am 04.07.2017, 12:28 Uhr

Ich weiß auch nicht, wie an das so objektiv feststellen können soll ...

Wenn ich jetzt die Mutter der Freundin meiner Tochter als Beispiel nehme ... Die würde bei so einer Erhebung auch felsenfest angeben, dass sie sich keinen Urlaub leisten kann. M.E. würde sie sich einen (einfachen) Urlaub von einer Woche locker leisten können von ihrem Gehalt und dem Unterhalt, den sie bekommt vom KV, wenn sie die Prioritäten ihrer Ausfaben anders setzen würde bzw. anders (ich will nicht einmal sagen besser) haushalten würde ...

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von tabeamutti am 04.07.2017, 12:28 Uhr

Hallo,

ich glaube auch, es kommt auf die Ansprüche an.
Wir sind Camper mit WoMo und haben schon tolle Plätze der Welt gesehen - für "relativ" kleines Geld.
Bekannte von uns rümpfen darüber die Nase - für die ist Urlaub AIDA für 10 Tage 11.000 - die sie eigentlich auch nicht sooo locker haben. Die wollen Neid erzeugen - sind da aber bei mir als "seekrank schon im Pool auf der Luftmatratze " total falsch

Ich glaube, wenn ich kein Geld für Urlaub hätte - dann würde es ja auch an anderen Stellen fehlen. Da wäre dann wegfahren das kleinste Problem.

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Bookworm

Antwort von Steffi528 am 04.07.2017, 12:29 Uhr

weißt Du, woher deine Freundin davon wusste?
Ich habe nämlich das Gefühl, das diese Möglichkeiten gar nicht so bekannt sind, also das mit der Förderung. Eine Art Nischenwissen. da nützt es nichts, wenn ich alle Jubeljahre mal im AE-Forum was poste, das es das gibt, ist meiner Meinung nach kaum bekannt.

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Re: Ich finde sowas immer lustig

Antwort von Steffi528 am 04.07.2017, 12:33 Uhr

das ist vielleicht immer die Frage, was man unter einer Urlaubsreise versteht. Wir fahren mehrmals im Jahr weg (okay, damals in Elternzeit nicht so viel ;-)) Unsere jährlichen Gesamtausgaben sind jedoch in etwa so hoch, wie der Durchschnitt für 2 Wochen mit Flug für vier Personen zahlt. Da wir aber gerne und oft unterwegs sind, fliegen wir halt nicht (ginge ja gar nicht). Zur Zeit sind wir mit dem Wohnwagen viel unterwegs. Von daher ist es auch so ein Frage, was man selbst unter einer Urlaubsreise versteht. ich bin zum Beispiel sehr genügsam, kein AI und so ;-)

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Nenilein am 04.07.2017, 12:37 Uhr

Also ich war 2011 das letzte mal im Urlaub, und das sicher nicht wegen zu hohen Ansprüchen.
Wir sind nicht bettelarm, aber jedes Jahr 2 Wochen Sommerurlaub sind einfach nicht drin.

Im Moment beziehe ich Elterngeld (mein Sohn wird im August 1).
Ich habe zuvor vollzeit gearbeitet (39,8 Wochenstunden) und einfach einen verdammt miesen Lohn dafür bekommen.
Dementsprechend fällt jetzt natürlich auch das Elterngeld aus.
Ich will nicht sagen, dass wir an Armut leiden. Aber durch solche Löhne, wie ich bekommen hab wird sich natürlich immer weiter dahin buxiert. Ich jedenfalls hätte kaum mehr arbeiten können, bin so gesehen also "selbst schuld", dass ich jetzt wenig habe. Extraleistungen wie Mietzuschuss oder Erstausstattungsgeld habe ich nicht bekommen, da mein Sohn einen normal verdienenden Vater hat.
Insgesamt reicht es uns tatsächlich auch, aber eben gerade so, da bleibt nichts übrig was für nen Urlaub zurückgelegt werden könnte.
Wir leben auch nicht auf dem großen Fuß.

Pauschal zu sagen, dass die Ansprüche zu hoch sind finde ich nicht okay. Pauschalasussagen treffen ohnehin selten den komplett wahren Kern.
Bei den einen der Anspruch, bei den anderen das Geld.

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Re: Ich finde sowas immer lustig

Antwort von Leena am 04.07.2017, 12:55 Uhr

Was findest Du lustig, in Deutschland über Armut zu reden? Weil die allermeisten nicht arm sind, wenn man sie mit den Slums in Indien, Prätoria etc. vergleicht?

"Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2011 lag der Schwellenwert für eine allein leb"ende Person in Deutschland bei 980 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2058 Euro."

Ich finde, das ist verdammt wenig Geld. Allerdings, nimmt man die Urlaubs-Zahlen im europäischen Vergleich, so stehen die Deutschen an und für sich noch gut da, bei den Griechen, Spaniern und Italienern können sich demnach nur rd. 50% einen einwöchigen Urlaub leisten...

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 13:03 Uhr

Die Ansprüche sind m. M. n. zu hoch. Man kann auch aus wenig Geld im Urlaub viel machen.

Kenne eine Familie die kürzlich für 320 Euro pro Nase für 2 Wochen AI in Ägypten waren. Kein schlechtes Hotel gewesen und auf den Urlaubsbildern sahen alle sehr glücklich aus.

Wir persönlich machen es auch wie von Dir beschrieben. Je nach Rücklagen geben wir mal nur 700 Euro aus oder auch 3000 pro Nase. Nach der Hochzeit und nach dem Hauskauf waren wir runter, bisschen Geld für Urlaub gab es dennoch. Urlaubsgeld wird eingeplant und ist wie der Notgroschen immer da.

Ein Tapetenwechsel ist uns mind. 1 x jährlich sehr wichtig. 2 x ist schön, für 3 x wäre gigantisch :-)

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Re: Ich finde sowas immer lustig

Antwort von Häsle am 04.07.2017, 13:04 Uhr

Ich denke auch, dass bei vielen auch die Ansprüche und die Prioritäten einen Unterschied machen.
Bei uns im Verwandten- und Freundeskreis handhabt es jeder unterschiedlich. Nur eine Familie hat momentan erheblich weniger als wir anderen. Der Rest verteilt sein Geld nur extrem unterschiedlich.
Wenn unter dem Jahr viel Geld für "Luxus" raus geht, bleibt natürlich weniger übrig für Urlaube. Und wenn ein Urlaub viel kostet, bleibt natürlich weniger Geld übrig für weitere Urlaube oder anderen Luxus.

Wir leben unter dem Jahr recht sparsam (keine teuren Hobbys, keine großen Geschenke usw.), weil uns Urlaub wichtig ist. Wir machen idR eine Flugreise (fast immer zur Verwandtschaft) und einen Kurzurlaub mit dem Auto. Dazu kommen noch ein paar Mal Kurz-Camping im feststehenden Wohnwagen meiner Eltern oder im Zelt und eine Übernachtung auf der Berghütte von Bekannten. Wenn Geld und gemeinsame Urlaubstage übrig sind, fahren wir noch zum Europapark. Größtenteils verpflegen wir uns im Urlaub selbst, das spart eine Menge Geld (außer diesmal im Pauschalurlaub; da ist das Essen fast geschenkt und wurde deshalb mitgebucht).

Eine Freundin und ihr Mann haben nur zwei Wochen zusammen Urlaub und fahren jedes Jahr in ein Luxus-AI-Familienhotel in Österreich. Das kostet so viel wie unsere Urlaube zusammen.
Andere Freunde geben ihr Geld unter dem Jahr aus, für Hobbys, Kino, Restaurantbesuche, Kosmetik, Ausflüge, Haustiere etc.
Die meisten jammern nicht. Aber denen, die es tun, rechne ich schon mal vor, welchen Urlaub sie z.B. als Nichtraucher oder ohne künstliche Nagel machen könnten ;-)

Es gibt schon Familien, die sehr wenig Geld haben, bei denen wirklich kein Geld übrig ist. Es gibt aber auch Familien, die mit wenig Geld trotzdem Urlaub machen. Mit Zuschüssen, durch Mitfahrer/-zahler und auch durch Prioritätensetzung.

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warum wird Armut am fehlendem Urlaub gemessen?

Antwort von Marianna81 am 04.07.2017, 13:12 Uhr

…schlimm finde ich immer diese Fragerei in der KiTa oder der Schule: nach den Ferien, ja, wo seid ihr denn hingefahren? Als ob das selbstverständlich ist. Ist es?Nein.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 13:15 Uhr

Mich würde ja interessieren wieviele der Menschen, die laut der Statistik überhaupt nicht in den Urlaub fahren können, Raucher sind :-D Nichts gegen Raucher oder sonstige Laster, jeder setzt seine Prioritäten anders.

Ist man arm, wenn man sich Zigaretten nicht leisten kann/ will? Wenn man lieber das preiswerte Nutellaplagiat kauft statt dem Original? Man dem Kind lieber ein belegtes Brot mit gibt, statt teurer "Milchschnitte", Haare lieber wachsen lässt oder selbst schneidet oder färbt, statt zum Friseur zu gehen...?

Für mich ist nicht automatisch jemand reich, nur weil er 2 x im Jahr in den Urlaub fährt. Manche planen vielleicht besser und sind im Alltag genügsamer...

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Leena am 04.07.2017, 13:20 Uhr

Urlaubsreise ist für mich "ein paar Tage zu Erholungszwecken in einer anderen Umgebung", das kann genauso die Jugendherberge im Nachbarort sein wie das AI-Hotel auf den Malediven. Ich gebe allerdings ehrlich zu, dass mich beides nicht wirklich locken würde...

Als ich mit meiner Großen alleinerziehend war, war das Geld bei mir auch noch verdammt knapp - da war ich dankbar über jeden Wochenendeinkauf, den mein Vater ausgegeben hat. Selbst hätte ich mir da keinen Urlaub leisten können (ich glaube, ich hatte 200 DM übrig nach Abzug der Fixkosten für Versicherung, Tagesmutter, Wohnung etc. für Lebensmittel, Kleidung und sonstiges). Fand es allerdings sehr schön, dann von meinen Eltern einen Urlaub geschenkt zu bekommen, damals, anno 2000 oder 2001. :-)

So fahre ich jetzt ausgesprochen gerne in Urlaub, mind. ein (längerer) Familienurlaub pro Jahr und ab und zu noch mal ein paar Tage so extra, im Moment denke ich intensiver über einen Hauskauf in Island nach, um öfter mal fliegen zu können... allerdings bin ich mir durchaus bewusst, dass das wirklich Luxus ist. (Und finanziell vermutlich erst nach der nächsten Wirtschaftskrise sinnvoll, so, wie die isländische Krone in letzter Zeit explodiert ist im Vergleich zum Euro.)

Aber wenn finanziell nicht mal eine Woche Jugendherberge im Nachbarort drin ist... So gesehen - man "muss" bestimmt nicht jedes Jahr verreisen. Aber wenn man es gar nicht kann, obwohl man wollte... finde ich das wenig, ja.

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Oder einen Hund haben

Antwort von Christine70 am 04.07.2017, 13:21 Uhr

Wir haben seit 16 Jahren Hunde und fahren deshalb nicht in Urlaub, weil wir das einem Hund nicht zumuten wollen.
Wir vermissen aber auch nichts. Wir haben ein Haus mit Garten und lassen es uns im Sommer im Garten gutgehen.

Jeder hat eben so seine Prioritäten.

Urlaub wäre finanziell drin, aber wir wollen nicht.

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Re: warum wird Armut am fehlendem Urlaub gemessen?

Antwort von Christine70 am 04.07.2017, 13:23 Uhr

ha genau.. Und die Kinder, die zB NUR an der Ostsee oder in den Bergen waren, werden gemobbt. Weil Türkei, USA oder Thailand nur unter Urlaub fällt.

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Re: warum wird Armut am fehlendem Urlaub gemessen?

Antwort von Leena am 04.07.2017, 13:25 Uhr

Ehrlich gesagt - in meiner Kindheit war es schon in meinem Umfeld selbstverständlich, dass man wegfuhr, diejenigen, die komplett zu Hause blieben, waren die Ausnahme. Auch wenn es keine "großen Reisen" waren, sondern eher mit dem Auto zum Bauernhof am Edersee oder so. Damals waren noch die Flugreisen in die USA, Australien oder in die Südsee die Ausnahme - heute habe ich manchmal das Gefühl, man ist die Ausnahme, wenn man nicht in den AI-Urlaub fliegt, wenn ich mir so anhören, wenn die Mitschüler etc. meiner Kinder so erzählen.

Aber Reisen an sich - waren in meinem mittelständisch-bürgerlichen Umfeld tatsächlich immer grundsätzlich "selbstverständlich".

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Re: Ich finde sowas immer lustig

Antwort von lilly1211 am 04.07.2017, 13:31 Uhr

Was bitte meinst du mit 'da läuft was falsch'?

Was genau soll denn falsch laufen wenn ich jedes Jahr mein fünfstelliges Urlaubs Budget verbrate? Wen geht das was an außer meiner Familie?

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Finfant am 04.07.2017, 13:37 Uhr

in Urlaub fahren können!

nicht einmal Schwarzwald oder so :-(, geht mit der Witwenrente leider nicht! auch wenn ich arbeite (in der Pflege, täglich), aber ich mache das Geld das mehr ist auf mein Sparbuch, weil ich nicht weiß, was ich mal für das Haus brauche (Heizung, Wasser im Keller usw...)

mein Kind, war jetzt auf Schüleraustausch in der Bretagne und wird jetzt in den Ferien nach Bayern fahren (Familie) und zu meinem Bruder..."Meer" ist nicht drin!

Zuschüsse vom Staat, bekomme ich nicht, da mein Haus schuldenfrei ist!

im Moment, haben wir fast kein Fernsehen......weil, der Haselnussbaum viel höher ist, als die Sat-schüssel....WER soll das bezahlen? ich kann die Entsorgung des riesigen Baums und die Baumfällung nicht bezahlen! also haben wir erst wieder im Herbst Fernsehen (wenn die Blätter weg sind!) so ist das halt......

ich finds sehr traurig...vorallem für mein Mädel! Mein Mann hat immer nur gearbeitet, gearbeitet und ich auch bis zur Geburt unserer jüngsten Tochter! Ich bekomme später auch Rente....aber jetzt? Pech gehabt!!!

aber, bestimmt...sind meine Ansprüche zu hoch

lg, Andrea

ps. und die Sat-schüssel aufs Dach machen oder so, kann ich auch nicht...auch keinen Fachmann bezahlen!

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 13:41 Uhr

Hallo Christine :-)

und wir haben keinen Hund, weil wir das dem Tier gegenüber nicht fair fänden... ihn dann immer irgendwo unter zu bringen.

und auch, weil eine Tierhaltung letztlich viel Geld kostet. Ausreichend großes Grundstück, hoher Zaun, schöner großer Zwinger... so ein Tier solls ja auch gut haben :-)

Lg

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ich hatte den Eindruck nie ....

Antwort von Caot am 04.07.2017, 13:58 Uhr

.... in Deutschland an die See ist oftmals genauso teuer wie die Türkei. Also das hat gar nix zu bedeuten.

Ich hätte noch nie den Eindruck, mich rechtfertigen zu müssen. Weder im Kiga, noch an der Grundschule noch weiterführende Schule. Jeder macht hier Seins, egal ob zur Oma oder eben Malediven.

Bei meinem 7. Klässler spricht man nicht mal drüber. Ist vollkommen Wurst. Juckt keinen wo man war, wird auch nicht gefragt.

Nicht in den Urlaub fahren zu können, würde ich trotzdem schon mit finanzieller Armut in Verbindung bringen. Urlaub ist teuer, vor allem mit Familie innerhalb der Schulferien.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von schubuduu am 04.07.2017, 14:17 Uhr

Also das verstehe ich nicht. Wie gesagt ich spare jeden Cent für diese Rügensache. Eigentlich geht doch in Deutschland nicht weniger als Hartz4 oder? Es sei denn man fällt komplett durchs Raster und sitzt auf der Straße. Wenn man zu wenig verdient kann man sich bezuschussen lassen etc.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Bobby Mc Gee am 04.07.2017, 14:18 Uhr

Ich war in meiner Kindheit ein einziges Mal in Urlaub. Und zwar eine Kaffeefahrt nach Italien. Wir mussten dort Werbeveranstaltungen besuchen, deswegen konnten es sich meine Eltern leisten.

Wir waren einmal mit meinem Sohn zwei Tage in der Eifel. Da war er zwei. Wir haben nicht das Geld um in Urlaub zu fahren. Ob das schlimm ist?

Wir haben Essen, trinken und ein Dach über dem Kopf sowie einen schönen Garten und Wohnen in einer schönen Gegend wo man Ausflüge machen kann. Ein See in der Nähe, Zoo, Sommerrodelbahn u.s.w.

Alles gut.

Liebe Grüße

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von kati1976 am 04.07.2017, 14:28 Uhr

Doch das geht. Du musst nur knapp über dem Hartz 4 Satz liegen und du bekommst gar nichts.

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Füe mich läuft da falsch

Antwort von Nesaja am 04.07.2017, 14:32 Uhr

dass die einen scheinbar viel zu viel zum Leben haben und die anderen fast nix!
Das durch diese pauschalisierungen und Statistiken die Leute veräppelt werden. Genau wie mit den Arbeitslosenzahlen, also wer da noch drauf achtet und hin hört, der tut mir wirklich leid.
Und ich finde es lustig, weil wir selbst auch nicht soviel haben und ich immer denke, es geht anderen genauso , wenn ich mich dann allerdings umschauen , kann ich auch nur mit den Ohren schlackern. Denn scheinbar geht es den meisten in unserem Umkreis sehr sehr gut.
Und wir gehen nicht weg, rauchen nicht, keine teuren Hobbys, ok manchen Schnickschnack könnte man sich sparen.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.07.2017, 14:36 Uhr

Bitte, bitte sei mir nicht böse, Andrea, aber das ist Deine Wahl. Du hast ein abbezahltes Haus mit Garten für zwei Personen - das wäre bei vielen finanziell nicht drin, und zwar nicht nur in München.

Ich kann nachvollziehen, daß Du gerne in dem Haus wohnen bleiben möchtest. Aber es ist Deine Entscheidung, für dieses Privileg auf vieles andere zu verzichten.

Ich verzichte auch auf einiges, damit ich nicht aus der Wohnung rausmuß, die für das verbliebene Kind und mich eigentlich zu groß ist. Derzeit verzichte ich auf Geld, demnächst verzichte ich auf Komfort und Privatsphäre. Aber ich jammere nicht - ich freue mich, daß ich diese Wahl überhaupt habe. Mir geht es gut, mein Freund hat mich in den Urlaub mitgenommen, das kleine Kind fährt mit den Pfaderern weg, und vielleicht springen im August oder September noch ein paar Tage bei meinen Eltern für uns beide raus - paßt alles. Ab Herbst ist das Zimmer des großen Kindes untervermietet, deswegen ist nächstes Jahr vielleicht auch wieder ein richtiger Urlaub drin. Schaun mer mal....

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Maxikid am 04.07.2017, 14:37 Uhr

In meiner Kindheit bin ich auch nie weggefahren. Besonders in den Sommerferien war das doof. Alle Kinder sind verreist. Viele gleich mehrere Wochen nach Spanien oder Italien, mit dem Wohnwagen. Das war immer soooo eine langweilige Zeit für mich. Wir hatten aber einen schönen Garten mit sehr viel Platz. Zur der Zeit habe ich mir immer gewünscht in einem Stadtteil zu leben, wo mehr für Kinder geboten wird. HDJ, Abenteuerspielplätze, Spielgruppe etc. Hier in Hamburg kann man auch in den Ferien immer sehr viel für die Kinder bieten, zu günstigen Preisen. Das gab es früher auch schon, aber da wir am Stadtrand wohnten und meine Eltern nicht einsahen und wollten, mich irgendwo hin zu bringen, ging es nicht.

LG maxikid

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Christine70 am 04.07.2017, 14:42 Uhr

Kein Hund braucht einen Zwinger

Aber das ist ein anderes Thema

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Tini_79 am 04.07.2017, 14:44 Uhr

Nicht arm heißt für dich "genug zu essen und neue Kleidung, wenn du sie brauchtest"?

Hm, (k)ein eigenes Zimmer kann ja viele Gründe haben, aber in Deutschland hat doch auch der Ärmste genug zu essen und Kleidung.

Wer hier hungert, kann mit dem Geld nicht umgehen. Also nicht hungern und nicht in Lumpen rumlaufen ist für mich noch kein Zeichen für nicht arm.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 14:52 Uhr

Stimme Strudelteigteilchen zu, war auch mein Gedanke beim Lesen.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Steffi528 am 04.07.2017, 14:54 Uhr

Das hängt auch vom Bundesland ab. Manche sind da großzügiger Alleinerziehend mit ein Kind in Bayern bei 19.000 € bereinigtest Netto, das ist schon ein Ü h4 liegendes Netto

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Wenn jemand unbedingt in den Urlaub fahren möchte,

Antwort von Tini_79 am 04.07.2017, 14:58 Uhr

aber das Geld einfach niemals zusammensparen kann, das verstehe ich schon unter arm.

Es gibt aber ja auch viele Leute, die waren noch nie im Urlaub, weil sie sich "so etwas nicht leisten können", aber rauchen zum Beispiel oder geben eben Geld für andere Dinge aus, die nicht unbedingt sein müssten. Und gerade für Familien oder Jugendliche gibt es doch eine Menge Angebote, die ganz wenig kosten, oft von Kirche, Vereinen oder Verbänden unterstützt.

Ich finde, so ein, zwei Mal im Leben sollte doch hoffentlich jeder die Möglichkeit bekommen , mal etwas anderes zu sehen als seine Heimatgegend.

Niemals das Meer gesehen zu haben oder die Berge? Niemals irgendwo anders die Koffer auspacken, eine Urlaubskarte schicken, Urlaubsbilder ansehen? Das fände ich sehr, sehr traurig.

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@finfant

Antwort von Jeckyll am 04.07.2017, 15:00 Uhr

So sehr mich dein Schicksal betroffen gemacht hat und so toll ich es finde wie du mit der Situation umgehst.
Aber zu zweit in einem Haus zu wohnen ist auch Luxus. Dir mag dieser Luxus wichtiger sein als den Satellitenfachmann oder Urlaub bezahlen zu können. Und das ist auch in Ordnung.
Dein Post hört sich so an als solltest du dir eigentlich alles leisten können sollen. Aber kein "Normalsterblicher" kann sich alles leisten, jeder muss Prioritäten setzen. Bei dir eben das Haus.

Jeckyll

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Re: Füe mich läuft da falsch

Antwort von Steffi528 am 04.07.2017, 15:01 Uhr

Vor ein paar Monaten haben wir bei einer Studie mitgemacht, so richtig mit Interview und Hausbesuch. Am Ende der Studie sollten wir uns einschätzen, wo wir durchschnittlich beim Familieneinkommen liegen. Und, zur Verwunderung meines Mannes, weil er das eigentlich anders sieht, wir lagen da leicht UNTER dem Durchschnitt. Er hatte uns immer "höher" eingeschätzt.
Diese Einschätzung war aber der bundesweite Durchschnitt, also auch das von den Familien in den Städten, mit den Leuten, die Mieteinnahmen etc. haben.
Natürlich macht uns das nichts, uns geht es ja gut. Aber so verschätzt man sich manchmal. Ich hatte uns da treffend eingeschätzt.
Nein, von Armut sind wir nicht bedroht und solange nichts gravierendes dazwischen kommt, bleibt das.

Ich selbst habe einige Jahre meines Lebens weit unterhalb der Armutsgrenze gelebt, es war immer so viel Monat noch übrig vom Geld, hatte mehrere Nebenjobs. Und ja, auch mal Ärger vom Hausarzt bekommen, weil bestimmte Blutwerte schlecht waren und er mich gefragt hat, wie oft ich Fleisch esse. Ja, alle zwei Wochen, mehr ist nicht drin...

Nun ists natürlich gut ;-)

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Jeckyll am 04.07.2017, 15:11 Uhr

In unserem Umfeld war unsere Familie eine der wenigen die jedes Jahr in Urlaub gefahren sind. Dabei war es ein durchaus gut situiertes Umfeld mit Ärzten und co, fast alle im freistehenden Einfamilienhaus etc.

Von demher weiß ich dass keine Urlaubsreise nicht automatisch heißt arm zu sein. In einem eigenen Haus mit Garten zu wohnen und nicht in Urlaub zu fahren sagt nichts aus. Sechs Leute auf vier Zimmer achtzig neunzig Quadratmeter heruntergekommener plattenbau und eine Woche Pauschalreise in die Türkei ebenso wenig.

Ich glaube "arm sein" ist nicht nur eine Frage des zur Verfügung stehendes Geldes sondern der Umgang mit dem Thema Geld und die Einstellung dazu.

Kauft jemand seinem Kind einen Schulrucksack für zehn Euro beim Aldi und freut sich für das Kind für wenig Geld einen schönen, coolen Rucksack bekommen zu haben nimmt das Kind es doch ganz anders an als würde man seinem Kind halt den Billigrucksack aus dem Aldi kaufen weil man ja kein Geld für was besseres hat.

Jeckyll

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von kravallie am 04.07.2017, 15:18 Uhr

ich fahre in den Urlaub seit ich 1 jahr alt bin, das war 1968 schon eine finanzielle Höchstleistung meiner Eltern. meine mutter hat immer mitgearbeitet und für mich war/ist das völlig normal und mein höchstes bestreben (sommer, sonne, strand und Meer!)
durch meinen früheren beruf war Urlaub für mich auch mehr als erschwinglich (1990 war ich 11x weg).
seit 2000 muss ich tief in die tasche greifen für Urlaub, trotzdem kann ich mich nur an ein einziges jahr erinnern, in dem ich nicht im Urlaub war.
dafür lege ich keinen gesteigerten wert auf teures essen, Wohneigentum und rauche auch schon ewig nicht mehr. mal bezahle ich meine urlaube gleich und mal hinterher (der geneigte Leser weiß schon, was ich meine!)
das ist MEIN Anspruch an MEIN leben.
wegfahren MÜSSEN tut niemand.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Antje04 am 04.07.2017, 15:39 Uhr

Zu zweit in einem abbezahlten Haus mit Garten zu wohnen, ist ein gewisser Luxus! Dass bei einem Haus immer wieder, je nach Zustand, gewisse Reparaturen/Instandhaltungen anstehen, ist zwangsläufig. Wenn Dich diese Kosten so belasten, dass Du Dir nichts (?) leisten kannst oder möchtest, ist es eine Möglichkeit, auszuziehen. Etwas kleineres zur Miete, dann kann man auch mal Urlaub woanders als auf Balkonien machen.

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Statussymbol....

Antwort von SkyWalker81 am 04.07.2017, 15:44 Uhr

Urlaub ist doch heute auch, wie das Eigenheim oder das Auto ein Statussymbol. Gerade weil man ja so schön auf sämtlichen medialen Plattformen damit angeben kann: schautmal, ich und meine Familie braungebrannt unter Palmen...bitte reichlich liken....

Klar ist es anderswo anders und schön und man sollte die Welt schon auch erkunden. Und es stimmt auch, dass wenn man überwiegend zu Hause Urlaub macht doch meistens "rumwurschtelt". Allerdings ist doch Erhohlung für jeden was anderes und wir hatten , gerade als die Kinder noch klein waren, durchaus stressige Urlaube wo wir froh waren , wenns wieder nach Hause ging (Urlaub mit Kindern ist Alltag unter erschwerten Bedingungen....)

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Finfant am 04.07.2017, 15:45 Uhr

Hallo!

ABER, wenn ich mein Haus verkaufe, muss ich Miete bezahlen, das sind hier für ne 3 Zimmerwohnung ungefähr...400-450 Euro kalt. dies kann ich von meiner Witwen-Rente und Job nicht bezahlen, d.h. ich muss vom Geld des verkauften Hauses leben! und was ist, wenn das Geld aufgebraucht ist? dann ist das Haus weg, das Geld weg.....und meine Miete übernimmt dann das Amt......super Aussichten :-(

Nein, alles gut!! es ist wie es ist und ich muss damit klarkommen!

lg, Andrea

ps. als mein Mann noch lebte, waren wir übrigens jedes Jahr in Urlaub gefahren, in die Bretagne (zelten, mit dem Wohnwagen oder Ferienwohnung) das fehlt mir jetzt schon, ist halt schade.....

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Finfant am 04.07.2017, 15:48 Uhr

ICH habe ein kl. Einfamilienhaus mit einem kleinen Garten! nix großes und gewiss kein LUXUS-Haus!

mein Mann und ich haben uns dieses Haus zusammen aufgebaut und ich werde alles dafür machen, das ich es halten kann. und unter Luxus verstehe ich was anderes!

lg, Andrea

ps. mit der Miete, das hab ich oben erklärt :-)

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Nenilein am 04.07.2017, 15:52 Uhr

Ich bin kein Raucher und 320 pro Nase sind für uns nicht "kleines Geld", sondern Geld auf das wir lange sparen...
Wie viel Geld viel oder wenig ist ist Ansichtssache.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Nenilein am 04.07.2017, 15:54 Uhr

Und das ganz sicher nicht weil wir einen riesen Fernseher zu Hause haben oder ständig beim Friseur hocken und vom west- in den ostflügel unseres Hauses ein Auto brauchen...

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 16:06 Uhr

Ja Nenilein, für den einen ist es viel, für den anderen wenig Geld aber irgendwann hat man es zusammen gespart ;-) Bei manchen dauert es keinen Monat, bei anderen drei Jahre.

Man kann ja auch auf den Zeltplatz oder im Zweifel irgendwo unerlaubt auf der Wiese zelten... oder bei Verwandten urlauben. Urlaub ist, was man daraus macht.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Nenilein am 04.07.2017, 16:06 Uhr

Selbe Situation wie bei meiner Mutter.
Genau die selbe.
Ein Haus rettet im Alter vielleicht deine Zukunft. Wie dumm wäre man das herzugeben?
Ein Haus zu haben bedeutet nicht reich zu sein. Meine Mutter könnte sicher auch ohne Haus nicht einfach in den Urlaub fahren... Ich glaube, da stellen sich einige es zu einfach vor. Keiner kann das nachvollziehen, der nicht GENAU DIESE Situation hat. Da ist es völlig egal ob Haus oder Wohnung.
Andrea hat eine Tochter, die das Haus vielleicht mal mit ihren Kindern bewohnen wird, mehr als 2 Personen. Mal davon ab, dass Haus nicht bedeutet 4 Stockwerke a 200 Quadratmeter zu besitzen... Haus geht auch in 2 Zimmer Form.
Es ist kein "luxusproblem", sich trotz Haus einen Urlaub zu wünschen. Es ist nicht gesichert, dass ohne Haus ein Urlaub mal eben drin wär.

Da darf man nur urteilen wenn man selbst drin steckt .

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Nenilein am 04.07.2017, 16:08 Uhr

Ja und das Bußgeld für "unerlaubt auf der Wiese zelten" spare ich mir dann die nächsten 3 Jahre zusammen...

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von 3wildehühner am 04.07.2017, 16:10 Uhr

Wie alt bist du denn? Wie viele Jahre musst du noch bis zur Rente arbeiten?
Für 15 Jahre benötigst du ca. 80000 für Miete. so ein Haus ist ja zumeist mehr wert.
Allerdings sind in einer kleinen Wohnung die Nebenkosten deutlich geringer und du müsstest nichts für Renovierungen zurücklegen. Dafür könntest du dann in Urlaub fahren, Außerdem kannst du dir, wenn deine Tochter ausgezogen ist, noch eine kleinere Wohnung nehmen.
Du schreibst selber, dass dir da deine Tochter leid tut. DA würde ich Prioritäten setzen. Was nütz deiner Tochter ein Leben im eigenen Haus, wenn ihr sonst so rumkrebst. Sie wird ja auch älter und die Ansprüche größer.

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Das kann ich total nachvollziehen!

Antwort von Sille74 am 04.07.2017, 16:17 Uhr

Also, dass Du alles tun würdest, das Haus zu halten. Und dass Du keine Luxus-Schuppen dastehen hast, glaube ich Dir auch.

Aber trotzdem ist es in Deinem Fall eine Sache der Prioritäten. Wenn Dir Urlaub (oder etwas Vergleichbates) extrem wichtig wäre, könntest Du Euer Haus verkaufen und eine kleine 3-Zimmer-Wohnung nehmen, mieten oder sogar kaufen, und dann wäre viel eher ein kleiner Urlaubmdrin ...

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.07.2017, 16:18 Uhr

Wenn alles gut ist, dann paßt es ja. Dann ist es halt Deine Entscheidung, auf Urlaub zu verzichten, um nicht vielleicht irgendwann mal aufs Amt angewiesen zu sein. Das ehrt Dich, aber es ist dennoch Deine Entscheidung.

Die Alternative wäre sonst, das Haus zu verkaufen und das Geld in eine kleine Eigentumswohnung zu investieren. Die wäre dann auch abbezahlt, aber die Nebenkosten sind geringer und um die großen Sachen wie Antenne, Dach und Heizung kümmert sich die Hausgemeinschaft gemeinsam. So haben es mein Cousin und seine Frau kürzlich gemacht, nachdem die Kinder alle ausgezogen waren. Das Geld, was die Wohnung günstiger war als das Haus, haben sie gleich in einen seniorengerechten Umbau der beiden Badezimmer investiert, und eine neue Küche war auch noch drin. Sie gehen davon aus, daß bis zu ihrem Tod nix Großes mehr kommt, kostenmäßig. Eine gute Entscheidung! Der Garten wuchs den beiden eh langsam über den Kopf.

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Re: Bookworm

Antwort von Bookworm am 04.07.2017, 16:50 Uhr

Nein, weiß ich nicht.

Aber auf der HP des Hauses steht es ja gleich drauf. Vll. hat sie nach günstigen Urlaubsmöglichkeiten gesucht und es da gefunden?
Kann bei Gelgenheit mal fragen, woher sie es wusste. Ich seh sie aber nicht mehr so oft.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von kaktuuss am 04.07.2017, 16:55 Uhr

in der Klasse meiner Tochter sind viele Sozialhilfeempfänger. Manche Kinder waren noch nie weg. Kein Tagesausflug an einen bayerischen See (sind nicht weit von uns weg), kein verlängertes Wochenende in den Bergen. Ich empfinde das hier schon als Armut.
Man muss ja nicht die große Fernreise machen, aber ein bisschen raus aus den 4 Wänden ist für mich kein Luxus.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von 3wildehühner am 04.07.2017, 16:59 Uhr

Eine kleine Wohnung zu kaufen, ist wirklich auch eine gute Idee! DA hat man Eigentum, aber deutlich überschaubare Kosten als in einem Einfamilienhaus.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Lusiana am 04.07.2017, 17:10 Uhr

Wenn man sich den Urlaub nicht leisten kann und gerne fahren möchte, dann kann man sich die Seite https://www.urlaub-mit-der-familie.de/ angucken. Nordsee, Ostsee, Inseln, Berge, alles ist dabei. Man muss rechtzeitig buchen. Wer bedürftig ist, bekommt Zuschüsse. Wer viele Kinder hat, zahlt oft gar nichts. Ich habe schon oft in den Häusern Urlaub gemacht, mir hats gefallen, obwohl ich voll bezahlt habe. Da sind viele Kinder, Animation, Werken, Fußball, Kutschfahrten, Wassergymnastik, Fackelwanderung, Tiere... im Haus etc., das ist toll, zumindestens für Kinder bis 14/15 und Eltern, bzw Elternteil.
@Finfant vor zwei Jahren habe ich eine Witwe mit zwei Kindern und Haus kennengelernt, die kostenlos mit an der Nordsee war, bei ihr hatte das die Caritas übernommen. Man muss nur probieren, was geht.

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es wird aber nicht in allen Bundesländern angeboten.

Antwort von Marianna81 am 04.07.2017, 17:18 Uhr

...

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 17:21 Uhr

Wenn man sich von den Vorschlägen für diesen entscheidet ist es vielleicht so und man zahlt dann das Ordnungsgeld in Raten.

Jeder wie er mag.

Zuhause hat man auch Ausgaben für Essen. Fliegt man zwei Wochen für kleines Geld in die Sonne, kann man sich das mit Sicherheit zusammensparen - bei manchen Anbietern gibts 2 Wochen AI für 290 Euro mit Flug für Bulgarien, Ägypten usw. und Kinder unter 2 sind gratis... Meist bekommt man zum Geburtstag oder Weihnachten etwas Geld geschenkt oder man wünscht sich einen Reisebürogutschein. Irgendwann hat Jeder das Geld zusammen. Man muss nur wollen und dran bleiben...

Sooo, ich habe Urlaub und klink mich deswegen aus :-)

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Hubbeldubbel am 04.07.2017, 17:25 Uhr

Ps: Familienrüstzeit 89Euro eine Woche mit Essen und Getränke... auch Urlaub.

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Re: warum wird Armut am fehlendem Urlaub gemessen?

Antwort von Oktaevlein am 04.07.2017, 19:49 Uhr

"NUR an der Ostsee"

Wir fahren seit Jahren am liebsten an die Ostsee und ich glaube, dass 14 Tage Ostsee mit Seeblick und Ferienwohnung nach unseren Ansprüchen/Vorstellungen durchaus teurer sein können als ein Türkei-Urlaub.

Davon abgesehen könnte ich persönlich auch Urlaub zuhause machen, z. B. mit tollen Tagesausflügen etc., da mich Verreisen im Prinzip total stresst. Ich hasse packen und ich übernachte auch nicht so gerne woanders.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Badefrosch am 04.07.2017, 20:38 Uhr

Als Alleinverdiener in der Großstadt ist kein Urlaub drin.

Ich kann uns alle 3 Jahre eine Woche Urlaub in der Ferienwohnung bezahlen.
Da geht es um ca. 600 Euro.

Eine Flugreise werde ich niemals bezahlen können.

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Antje04 am 04.07.2017, 21:17 Uhr

Den emotionalen Wert kann ich nachvollziehen. Aber ein abbezahltes Einfamilienhaus mit Garten nur für 2, und das Kind wird irgendwann ausziehen, ist definitiv Luxus.

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Re: Ich finde sowas immer lustig

Antwort von mimavi am 04.07.2017, 21:41 Uhr

Hier unterschreibe ich.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Danyshope am 04.07.2017, 22:06 Uhr

Man muss doch wohl etwas differenzieren.

Zum einen gibt es Leute welche theoretisch das Geld hätten für Urlaub, es aber warum auch immer nicht dafür nutzen.

Und dann gibt es eben auch Leute welche schlicht und einfach um das "nackte" Überleben kämpfen. Die auf Hartz4 angewiesen sind, auf die tafel oder ähnliches damit sie überhaupt so gerade eben über die Runde kommt. Wen wer überlegen muss, kaufe ich jetzt für 10 € neue Schuhe für mein Kind oder lege ich die zur Seite für den nächsten Urlaub - ja dann würde ich diese als arm bezeichnen. da geht es nicht um die Frage Türkei oder Rügen sondern um notwendiges. Und, ich wette, diese Leute haben auch noch nie was davon gehört das es da Unterstützung gibt um evtl doch in den Urlaub fahren zu können. Davon ab, was viele vergessen, es bleibt oft nicht nur bei den üblichen Ausgaben für die reise an sich. im Urlaub essen ist oft teurer, dann müssen mitunter neue Klamotten gekauft werden, Spritkosten oder weil man einfach mal ein Eis dort kaufen will, sich eine Sehenswürdigkeit anschauen will. 10 € Eintritt pro Person mag sich für viele nicht hoch anhören, so manche Familie muss davon aber eine Woche Lebensmittel kaufen. davon ab, Miete, Nebenkosten und Versicherungen laufen auch im Urlaub weiter - die Kosten dafür bleiben.

Also ja, für mich ist wer der sich die Überlegung stellen muss, kaufe ich jetzt neue Schuhe oder ähnliches als Ersatz für kaputte !!! oder lege ich das Geld zur Seite für einen Urlaub verdammt arm. Ich finde jeder der nicht wenigstens ab und zu auch mal ohne schlechtes Gewissen einen € mehr ausgeben kann ist von Armut bedroht.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Susanne.75 am 04.07.2017, 22:09 Uhr

Ich glaube, jeder setzt einfach Prioritäten anders. Wenn ich sehe, wie viele "Arme" aber Raucher sind, dann hat man sich offensichtlich fürs Rauchen statt Urlaub entschieden. Denn wenn man das Geld für Zigaretten komplett in Urlaub investieren würde, dann wäre das schon ne schöne Reise.
Es ist oft ne Frage, was einem wichtiger ist.

Ich kann mir nicht jedes Jahr einen Urlaub leisten, wie ich ihn machen möchte. Ich würde mich aber definitiv (trotz alleinerziehend) nicht als arm bezeichnen. Ich stelle vermutlich einfach zu hohe Ansprüche an einen Urlaub und wohne auch lieber den Rest des Jahres schöner, weshalb eben auch viel Geld für Miete drauf geht.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von kevome* am 04.07.2017, 22:12 Uhr

"Als Alleinverdiener in der Großstadt ist kein Urlaub drin."

Das ist m.E. ein wenig pauschal, Es mag Menschen geben auf die das zutrifft, Ich bin AE mit mittlerweile 2 Jugendlichen ohne Unterhalt in MUC und wir fahren seit 13 Jahren 3 mal pro Jahr in den Urlaub. Meist eine Flugreise pro Jahr und ansonsten Camping, Ferienwohnung, Bauernhof meist in Italien aber auch an Nord- oder Ostsee. Insgesamt sind wir so 6-7 Wochen pro Jahr unterwegs und ich finde es wichtig, weil es uns als Familie zusammenschweißt, wenn wir gemeinsam Neues entdecken.

Für mich ist das eine Frage der Prioritäten und der Ansprüche und keine Frage von Allein- oder Doppelverdienend.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Badefrosch am 04.07.2017, 22:21 Uhr

Auch München, ich kann es nicht bezahlen und so übelst schlecht verdiene ich nicht.

Von 800 Euro die bleiben, müssen halt neben Lebensmittel, Haushalt, auch Schuhe, Kleidung, Schule und Freizeit finanziert werden, da fällt Urlaub hinten runter.

Wenn bei mir was kaputt geht, drehe ich am Rad.

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na ja Kevome, dann hast du halt einen guten Job

Antwort von Milia80 am 04.07.2017, 22:30 Uhr

eine Verkäuferin könnte das sicher nicht als Alleinverdiener zahlen.

Es gibt natürlich Gutverdienende Einzelpersonen, Alleinerziehend, Lehrerin die fährt x mal im Jahr weg obwohl sie nicht Voll arbeitet.
Eine andere Frisöse, da ist gar kein Urlaub drin, trotz Vollzeitarbeit.

Ich glaube schon dass es den meisten Alleinverdienern schwer fällt, aber nicht allen, denn manche davon verdienen ja schon ziemlich gut oder man bekommt genug Unterhalt.

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Re: na ja Kevome, dann hast du halt einen guten Job

Antwort von kevome* am 04.07.2017, 22:48 Uhr

Alles Richtig.

Mir ging es um die pauschale Behauptung: "Als Alleinverdiener in der Großstadt ist kein Urlaub drin"

Diese ist so einfach falsch!

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das stimmt, aber

Antwort von Lusiana am 05.07.2017, 7:58 Uhr

In NRW gibt es diese Zuschüsse gar nicht, aber ich weiß, dass sich Bedürftige z. B. an die Caritas, die AWO, das Müttergenesungswerk etc. wenden können, da muss man sich zwar ausziehen, aber man bekommt dann doch oft Unterstützung. Ich habe in diesen Häusern, die auf Urlaub-mit-der-Familie verzeichnet sind, mit vielen Familien gesprochen, die mir erzählt haben, welche Organisation ihnen diesen Urlaub ermöglicht hat. Es muss nicht immer eine Kur sein.

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Re: warum wird Armut am fehlendem Urlaub gemessen?

Antwort von IngeA am 05.07.2017, 9:03 Uhr

Echt, das kenne ich von hier überhaupt nicht.
Meine Kinder wurden/ werden um ihren "Abenteuerurlaub" immer beneidet. Nix mit Ostsee, Bergen oder gar USA oder Thailand.
Radtour oder Bootstour mit Gepäck und Zelt an der Altmühl, Campen auf einer Naturinsel im Staffelsee (ist auch was besonderes, darf nicht jeder drauf), Geocatching und abends Lagerfeuer am See (von zu Hause aus)...

LG Inge

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Re:ICH, werde in diesem Leben, NIE mehr....

Antwort von Finfant am 05.07.2017, 9:09 Uhr

Ok.....dann halt Luxus :-)

Ja, klar wohne ich später allein im Haus! zu der Witwenrente kommt ja in einigen Jahren noch meine eigene Rente, das passt dann schon.

Ich kenne das aber auch nur so, das man wenn man älter ist halt allein im Haus wohnen bleibt.

so gehe jetzt arbeiten :-) lg, Andrea

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von Foxi23 am 05.07.2017, 9:38 Uhr

Da sich von uns beiden keiner in ein Flugzeug traut, fallen größere Auslandsreisen sowieso weg. Kenne ich auch nicht von früher, zumal ich ja in der DDR aufgewachsen bin. Nicht jedes Jahr, aber so alle 2 Jahre waren meine Eltern mit mir schon in Urlaub. Städtereisen, Ostsee. Ich denke, das prägt, denn jetzt machen wir es genauso. Wir fahren 1 x im Jahr eine Woche weg, Deutschland oder Österreich, haben dann eine Ferienwohnung, zum Frühstück machen wir Selbstverpflegung und tagsüber sind wir sowieso unterwegs. Zwei Wochen am Hotelpool liegen, das könnten wir uns beide nicht vorstellen.

Wir machen aber übers Jahr sehr viele Tagesausflüge am WE, Zoo, Freizeitpark, Erlebnisbad etc.

Also unbedingt müsste ich nicht verreisen, die "Erholung" ist für mich durch das Organisieren, Packen, Verräumen, Waschen sowieso dahin.

Ich denke, viele verreisen, weil man das halt so macht und ein wenig auch, um im Bekanntenkreis Bilder von der (besseren) Reise vorzeigen zu können.

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Re: Urlaubsreisen, jeder 5. zu arm für eine Reise

Antwort von RR am 05.07.2017, 9:43 Uhr

Hallo
ich würde sagen, es liegt auch viel am Lebensstil der Leute. Als die Reisewelle in den 70er Jahren so richtig begann fuhren doch viele mit Zelt u. Schlafsack wenn möglich mit dem VW Käfer durch die Gegend, sie waren "weg", haben was anderes gesehen u. zu erzählen aber sie haben nicht allzuviel mehr Geld ausgegeben als wenn sie zu Hause geblieben wären.

Heute muss es bei vielen eine Flugreise sein, statt Zelt u. Dosenfutter gibt es ein Hotelzimmer mit Vollpension.... DAS kostet eben! Ob es glücklicher macht?

Ich bin auch nicht der "Zelt-Typ" (o.k. ich habs noch nie ausprobiert). Aber eine Fewo irgendwo in D reicht uns völlig aus. Es kann sogar sehr erholsam sein, ein bisschen weg vom Schuss zu sein u. dafür dann morgens u. abends in der Fewo auf der Terrasse bei völliger Ruhe das Frühstück/Abendessen zu geniesen als irgendwo mitten im Trubel im überfüllten Speisesaal.....

Wir haben sogar einen Bekannten, der trampt hier durch den Wald immer für eine Woche u. übernachtet dort. Geniest es einfach nur "Natur" u. kommt dann immer völlig entspannt wieder heim. Warum nicht? Völlig ohne Geld sozusagen...

Wer weg möchte, könnte das auch.... Es gibt so viele Möglichkeiten: Haustausch, Heuhotel etc.

Man muss halt wie überall im Leben Prioritäten setzen. Auch das Jahr über überlegen was brauche ich, was ist mir wichtig? Dann kann man aus vorhandenem Geld auch viel machen....

viele Grüße

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