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Geschrieben von TatumO. am 26.02.2023, 21:58 Uhr

Wo sind sie denn?

Ich weiß, dass es hier bereits mehrere Beiträge gab.

Aber nachdem ich nun auch aktuell davon betroffen bin, muss ich nochmal in die Runde fragen:

Wo sind denn die ganzen Arbeitnehmer?
Wir haben vor vier Wochen, insgesamt 4x inseriert, mehrere Plattformen, old school in der Zeitung sowie online. Moderne Anzeige, viel Geld für wenig Arbeit, sinngemäß. Also wir locken mit benefits ohne Ende und wir hatten einen (!) Bewerber! Und der war 73 und möchte seine Rente aufbessern

Überall schließen die Läden früher und überall wird Personal gesucht.

Wo sind denn alle???

Ich bin maximal gefrustet, da unser Laden nun wohl auch bald schließen wird.

 
81 Antworten:

Re: Wo sind sie denn?

Antwort von ZoeSophia am 26.02.2023, 22:12 Uhr

Die sitzen alle zu Hause und warten auf ein noch besseres Angebot

Ich verstehe es auch nicht….

Ich würde wohl, zum überbrücken den Rentner einstellen… klar ist es ja nicht das was ihr wollt, aber vielleicht ist er ja eine Bereicherung…

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von renate48 am 26.02.2023, 23:30 Uhr

Wo ist denn der Laden und was muß man machen ?

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Neverland am 26.02.2023, 23:42 Uhr

Kann ich gut nachvollziehen. Wir schieben auch Überstunden wie sonst was. Seit Monaten. Keine einzige Bewerbung.

Wenn es nach mir ginge, gäbe es mehr Sanktionen beim ALG1.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Btby am 27.02.2023, 5:49 Uhr

Naja wenn ein Rentner damit nur aufbessert kann der Lohn ja nicht besonders hoch sein. Vielleicht liegt es daran? Wieviel Stunden, wie viel Geld, kann man davon eine Familie ernähren oder braucht man dann vier solcher Jobs?

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von memory am 27.02.2023, 6:41 Uhr

Wo sind denn die ganzen Arbeitnehmer?

Wo sollen die sein? Auf Arbeit natürlich. Und rennen sich dort die Hacken ab:(

Ich frage mich ja auch gerade , wo die gaaaaanzen Leute sind, die kaum Geld haben und die wegen Energie und Preise sooooo sparen müssen. Davon merkt man auch nix....Wir könnten 24/7 arbeiten.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Lavendel79 am 27.02.2023, 7:01 Uhr

Ein (Großteil?) der Problematik kommt vom demographischen Wandel (Bild siehe Anhang).
Der Bauch der 50-70 jährigen ist riesig, es kommen immer weniger Junge nach.
D.h. wenn 100 Leute in Rente gehn, kommen nur 80 neue auf den Arbeitsmarkt.

Speziell die Jobs, die wirklich auf "jung und kräftig" ausgelegt sind haben ein Problem. Denn Ü50 machen es noch wenige und U25 ist wirklich sehr knapp gerade.

Das schlimme ist: es wird nicht besser sondern wird sich die nächsten 10-15 Jahre noch zuspitzen. Wenn der Knubbel hoch wandert und komplett in Rente ist, sind kaum mehr Arbeitnehmer übrig

(Dafür eine riesiger Berg mit gesundheitlich fitten, dank Medizin immer älter werdenden Rentnern - Wer soll die Renten und Gesundheitskassen füllen? Wenn man sich das anschaut kann nur die Lösung sein: Arbeiten bis 75 oder die Spritze mit 80 (beides finde ich natürlich furchtbar, aber wie soll das bitte klappen?))

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von S.Carmen am 27.02.2023, 8:03 Uhr

Der Nachwuchs studiert Psychologie oder BWL um es mal überspitzt zu erklären.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Wizard33 am 27.02.2023, 8:06 Uhr

dabei sind so viele fachkraefte seid 2015 gekommen und der strom reisst nicht ab. wo sind die alle?

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Tonic2108 am 27.02.2023, 8:14 Uhr

Ich denke da spielt viel mit rein. Demographischer Wandel, soziale Hängematte, viele Leute, die aufgrund mangelnder( Aus-) Bildung und Sprachbarrieren gar nicht brauchbar für dem Arbeitsmarkt sind…
Solange es kaum einen oder keinen Unterschied macht ob man arbeitet oder nicht, wird die Situation auf dem Arbeitsmarkt sicher nicht besser.

@Carmen S.
Das was man den Mitarbeitern zahlt muss erstmal erwirtschaftet werden.
Zudem verlangen die Leute zum Teil einen super Lohn, sind aber nicht bereit die notwendige Gegenleistung dafür zu bringen. Stichwort wenig arbeiten, viel Freizeit, nicht so früh morgens, nicht so spät abends, keine Schicht und dann liefern sie noch miese Qualität ab und sind unzuverlässig.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von S.Carmen am 27.02.2023, 8:21 Uhr

Achso, ich dachte keiner will mehr Bäcker werden, weil man davon kaum leben kann und blöde Arbeitszeiten hat. Aber natürlich sind Migranten mit Sprachbarrieren die Erklärung.
Deine Work-Life-Balance ist jedenfalls offensichtlich stimmig.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 8:22 Uhr

Leider ist das gefühlt überall so,
auch in Jobs die gefühlt früher sehr gesucht waren
zB der ÖD.

Die soziale Hängematte ist für manchen recht bequem
es lohnt sich nicht aufzustehen.
Andere haben schon zwei Jobs und schaffen keinen dritten mehr.

Vermutlich ist es besser einen engegierten Rentner einzustellen als
jemand der alle zwei Wochen krank wird aus Gründen die man nicht nachvollziehen kann
oder jemand der nach 10 Tagen wieder geht weil er sich das nicht so stressig vorgestellt hat.

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so viel soziale Hängematte gibt es gar nicht

Antwort von Caot am 27.02.2023, 8:31 Uhr

Ich laß neulich, dass ein Großteil gesundheitliche Beeinträchtigungen hätten und deswegen nicht dem Arbeitsmarkt da zugeführt werden kann wo es dringend benötigt wird. Psychisch wie auch physisch gibt es da Probleme. Als Servicekraft muss man aber psychisch wie physisch gut aufgestellt sein.

Die mit 2 oder 3 Jobs - da würde mich der Hintergrund interessieren.

Egal wie man es dreht und wendet, wir haben ein Personalproblem. Selbst unsere Gemeinde sucht Arbeitskräfte. Ständig. Es fehlt also überall Personal, auch da, wo es vermutlich körperlich einfach ist.

Ich hab das jetzt bei meinem Kind mit erlebt. Da sind die AG sabbernd ums Kind geschlichen. Irre!

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von tonib am 27.02.2023, 8:34 Uhr

Ich kann Dich total verstehen, das ist auf allen Ebenen so. Und die meisten Boomer sind noch gar nicht im Ruhestand.

Hatte ja schon geschreiben, ich kenne viele, die aus unterschiedlichsten Gründen aufhören wollen (und finanziell können), und die sind eher so Mitte 50. Die könnte man aber noch motivieren, denke ich, denn Bedeutungsverlust und Einsamkeit sind ja auch nicht schön. Macht nur niemand.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 8:44 Uhr

Ob man dann einen nur durch Sanktionen "motivierten" deutschen Langzeitarbeitslosen (m/w/d) um die 50 im Betrieb haben möchte, ist fraglich. Rudimentäre Kompetenzen und eine Basis an Selbstmanagement und Impulskontrolle fehlen, kann man heute schon z. B. bei Verkehrsbetrieben besichtigen, die echt jeden einstellen (müssen).

Das soll übrigens nicht die Klientel übermäßig kritisieren, da gibt es bestimmt viele Gründe in der individuellen Bildungsbiografie, die verhindert haben, dass jemand mehr leisten kann. Nur will ich den auch nicht als Kellner im Restaurant oder an der Hotline, wo ich dann nach 2 Nachfragen angepöbelt werde. Und erst recht nicht als Betreuer im Kita-Bereich, was ja leider immer wieder vorgeschlagen wird.

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Natürlich ... die soziale Hängematte ... schon wieder ...

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 8:45 Uhr

Da liegt wer ganz bequem drin und kommt freiwillig mit Bürgergeld klar, der locker einen Job im ÖD haben könnte ...

Wenn schon RTL2- Niveau, dann auch auf dem Niveau korrekt ... mir wäre jetzt nicht aufgefallen, dass die, die da so rumproleten, es lohne sich nicht, zu arbeiten, besonders qualifiziert wären ...

Wenn natürlich ein Job recht schlecht bezahlt ist und man ggf. trotzdem noch aufstocken muss, dann kann es schon mal sein, dass sich da nicht mit Kusshand beworben wird, z.T. mit durchaus äußerst nachvollziehbaren Gründen. Aber auch da sind die Ursachen des Mangels je eher nicht die "faulen Säcke", die sich einfach nicht bewerben, sondern die Arbeitsbedingungen. Selbst wer da anfängt und nicht "arbeitsscheu" ist, ist oft bei der nächsten Gelegenheit weg wg. einer Tätigkeit mit besserer Bezahlung und/oder besseren Arbeitsbedingungen.

Und nein, ich behaupte nicht, dass es nicht auch Menschen gibt, die sich in der sozialen Hängematte ausruhen, aber dass der FACHKRÄFTEmangel deswegen zustandekommt, weil sich ach so viele in der sozialen Hängematte ausruhen, ist einfach Blödsinn!

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Re: Natürlich ... die soziale Hängematte ... schon wieder ...

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 8:51 Uhr

Ich gebe dir zu 100% recht

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 8:53 Uhr

Na klar muss das erst einmal erwirtschaftet werden, aber wenn die Bezahlung für unangenehme Bedingungen auch noch besch... eiden ist, muss man sich ja nicht wundern, wenn keiner den Beruf ergreifen will oder die nächstbeste Gelegenheit ergreift, etwas anderes zu tun.

Und wenn für die Tätigkeit eine bestimmte Ausbildung erforderlich ist (hier musste der Metzger seine hiesige Filiale schließen, weil er keine Fleischereifachverkäufer oder wie das heißt, finden konnte), nützen auch die "faulen Säcke" aus der sozialen Hängematte nichts, wenn die halt diese Ausbildung nicht haben...

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Re: so viel soziale Hängematte gibt es gar nicht

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 9:03 Uhr

Die haben ja alle gar keine echten gesundheitlichen Beeinträchtigungen

(nach verbreiteter Ansicht hier ...)

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 9:10 Uhr

Ich glaube nicht, dass gerade bzgl. den derzeit gesuchten Tätigkeiten viele in AlG1-Bezug sind.

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und doch gibt es sie

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 9:15 Uhr

Du lachst darüber,
es gibt die Menschen die sich vorstellen MÜSSEN und den Job nicht wollen, das auch so äussern.
Niemand sagt dass sie alle so sind, aber doch gibt es sie
die sind nicht von RTL so erfunden.

Selbst hier im RUB kannst Du nachlesen dass Frauen nicht arbeiten wollen bzw können weil sie seit der Schule Kinder bekommen, und ohne Ausbildung dann auch kein gewinnbringender Job zu finden ist der sich lohnt.

Und dann haben wir die Menschen die krank sind.
Und die zu alt sind für körperlich Anstrengendes, nur ist ja nicht jeder Beruf ein körperlich Anstrengender.

Und was Du beschreibst
"Selbst wer da anfängt und nicht "arbeitsscheu" ist, ist oft bei der nächsten Gelegenheit weg wg. einer Tätigkeit mit besserer Bezahlung und/oder besseren Arbeitsbedingungen"
ist das was wir erleben wirklich,
Personalmangel macht leider viel mehr Arbeit als ein DP normal hergibt, macht Überstunden...aber wo ist das nicht so? Würde mehr Bezahlung daran wirklich was ändern, oder ist Freizeit reizvoller als mehr Geld was ich eher so sehe.....

Den Zungenschlag der bösen Zuwanderer kann ich auch nichtmehr hören,
auch fehlt es nicht nur an Fachkräften, es fehlt auch an Ungelernten
es fehlt an Akademikern vom Lehrer bis Arzt, Psychologen etc

Aber so lang es Arbeitslose gibt muss man sich doch fragen warum diese gegenüber vielen freien Stellen stehen. Freie Ausbildungsstellen und Suchende.
Man müsste ggf konsequent Kranke rausnehmen aus dem Pool wenn diese dauerhaft oder aktuell nicht arbeitsfähig sind.
Oder wie so gerne hier gefragt " ich will Arbeitslosengeld haben, aber Kind hat keine Betreuung, wie mache ich das denn daß das nicht auffällt? Arbeiten gehen will ich nicht, muss man ja nicht sagen..."

Verfälscht alles Realitäten

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 9:20 Uhr

Was spricht eigentlich gegen den Rentner, wenn er fit und für den Job geeignet ist?

Ich persönlich gehe davon aus, dass es derzeit überhaupt nicht soooo massig verfügbare Arbeitskräfte gibt.

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Re: so viel soziale Hängematte gibt es gar nicht

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 9:20 Uhr

warum nehmen die Beeinträchtigungen so zu
vermutlich leider weil die Jobs immer mehr verlangen weil der früher die Arbeit mit machte nichtmehr besetzt werden kann - der berühmte Teufelskreis.

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 9:43 Uhr

Meiner Ansicht nach passen die vorhandenen Arbeitslosen halt nicht zu den vorhandenen Stellen.

Wenn Frauen keine Ausbildung machen, bevor sie Kinder bekommen, ist das in der Tat nocht günstig und m.E. keine gute Lebensentscheidung. Aber wenn sie dann halt 2, 3 Kinder haben und keine Ausbildung, wo willst Du sie denn dann einsetzen?

Und natürlich ist es nicht korrekt, AlG 1 bezoehen zu wollen, wenn man nicht zur Verfügung steht. Da es ja aber auch Eingliederungsvereinbarungen mit Auflagen, was zu tun ist, gibt, werden die socher nicht alle tazsächlich dann im Bezug landen, da wird es dann socher doch mancher zu heiß, und so häufig ist diese Konstellation ja auch wieder nicht. Und andererseits: wenn das Kind halt wirklich keinen Betreuungsplatz hat/bekommt? Genau das liest man ja auch immer häufiger hier im Forum. Letzthin kam in der Landesschau, dass sich die Fälle in Stuttgart häufen, dass Eltern versuchen (müssen), Betreuungsplätze einzuklagen. Solange ein (kleines) Kind keine Betreuung hat, kann sich ja der betreuende Elternteil nicht zur Verfügung stellen.

Und was heißt, die "Kranken aus dem Pool nehmen"? Kranke, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gar nicht mehr erwerbsfähig sein können, bekommen ja Erwerbsminderungsrente. Erwerbsminderung wird am zeitlichen Leistungsvermögen festgemacht, eine volle Erwerbsmonderungsrente bekommt z.B., wer aufgrund seiner Erkranlung(en) nur noch unter 3 Stunden (einfache) Tätigkeiten des allgemeinen Arbeitsmarktes verrichten kann. Viele könn(t)en solche Tätigkeiten im Prinzip aber schon noch verrichten, zumindest nach Ansicht der Rentenversicherung, aber es müssen halt sog. qualitative Einschränkungen berücksichtigt werden, je nach Erkrankung. Finde da mal einen Job, besonders, wenn der/die Betroffene schon älter ist ... Die sind dann im AlG 1-Bezug, der ist aber ja zeitlich begrenzt, und später ggf. im Bürfergeldbezug (wobei da dann viele nicht reinkommen, weil der Partner zu viel verdient). Was willst Du denn mit denen machen? Das AlG 1 haben sie sich erarbeitet und auf dem Trockenen sitzen lassen kannst Du die doch auch nicht...

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Da stimme ich in der Tat zu

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 9:45 Uhr

Wobei ja viele Tätigkeiten sowieso einfach belastend sind, körperlich und/oder psychisch, selnst wenn die Arbeitsbedingungen einigermaßen gut sind.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 9:49 Uhr

Der Fachkräftemangel im ÖD ist m. E. hausgemacht. 1. Digitalisierung komplett verpennt, deshalb braucht es immer noch viel zu viele Mitarbeiter*innen, weil kaum etwas Ende-zu-Ende automatisiert ist. 2. Keine leistungsgerechte Bezahlung. Wie soll ich junge, gut ausgebildete Mitarbeiter halten, wenn es am Ende nur um Dienstjahre geht? Die rennen dazu noch ständig gegen Wände, weil wieder jemand sagt "das geht nicht"/"das machen wir immer so" - das habe ich tatsächlich in dieser Direkt- und Bräsigkeit nur im ÖD gehört. 3. Schlechtes Image, an dem nicht gearbeitet wurde und gegen das Recruiter nun mühsam ankämpfen.
Mir würde noch mehr einfallen.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Streuselchen am 27.02.2023, 9:54 Uhr

Bei uns ist es gerade umgekehrt wie viele hier schreiben.

Auf eine Stelle im ÖD bewerben sich Dutzende von Leuten.
Dort kann wirklich gesiebt und ausgesucht werden vom AG.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von lilly1211 am 27.02.2023, 9:59 Uhr

Wo ist denn 'bei uns'?

Bei uns in Bayern ist es so dass Vollbeschäftigung herrscht, es ist wirklich schwierig Stellen zu besetzen.

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 10:01 Uhr

Zum Thema ALG 1 beziehen wollen und nicht zur Verfügung stehen: Da habe ich selbst etwas umgedacht. Oft sind es doch Frauen in Care-Berufen, die z. B. hier im Rechtsforum nachfragen. Die werden schlecht bezahlt für sehr anstrengende Tätigkeiten. Und dann sehen sie, dass sich die Akademiker-Ehefrau nebenan 2-3 Jahre Elternzeit leisten kann, man selbst aber nicht. Evtl. ist auch schon ein zweites Kind finanziell heikel. Bei der Betreuung geht es nicht nur ums Vorhandensein, sondern auch um die Qualität. Menschen in meiner Bubble nehmen das Kind zur Not raus aus der Krippe und können das finanziell stemmen, diese Option gibt es nicht für alle. Dass man da kreativ wird, ist für mich verständlich.

Wenn die Beamtin in der Spitzenbesoldungsgruppe um den letzten Euro kämpft, gehe ich auch hoch, aber nicht in solchen Fällen.

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 10:08 Uhr

Ich hab' da auch Verständnis, aber rechtlich korrekt ist es halt nicht und ganz einfach ist es auch nicht, sich da durchzumogeln. Ich glaube daher wie gesagt nicht, dass das zahlenmäßig ein riesen "Problem" ist.

Hins. der Qualität der Betreuung, weiß ich nicht ... klar gibt es da Unterschiede, sicher auch schlechte Einrichtungen, aber da habe ich schon das Gefühl, dass das manchmal auch etwas vorgeschoben ist, weil man halt sein Kind eigentlich noch nicht in Netreuung geben will. Ganz perfekt wird eine Betreuung eher selten sein ...

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von DK-Ursel am 27.02.2023, 10:11 Uhr

Sille, jetzt habe ich deine letzten 3 Beiträge gelesen und mir fehlt hier wieder der Daumen, denn das unterschreibe ich auch so.
Allein der Einwand: „und dennoch gibt es sie“ insinuiert ja fast, daß diese Gruppe ein nicht zu kleiner Teil des Problems sind und alles viel besser liefe, wenn man diese Leute in Arbeit bekäme. So einfach und vor allem zahlenmäßig relevant ist das aber gar nicht. Wer aber fixiert auf diese „Problemstellung“ ist, der glaubt halt fest daran, daß die arme arbeitende Bevölkerung sich krummlegen muss, damit die sich einen faulen Lenz machen.
Wenn dieses Leben so erstrebenswert ist, frage ich mich nur, warum diejenigen, die das dauernd wieder rausholen, nicht selbst dieses Leben wählen ? Reine Aufopferung für die Gesellschaft und das Allgemeinwohl und schon gar nicht Drang, den „Schnorrern“ ihr Leben in Müßiggang zu finanzieren, dürfte doch wohl niemanden von uns jeden Tag knockeln lassen, oder?
Jeder von uns könnte sich doch auch für ein Leben in Müßiggang auf Kosten anderer entscheiden, wieso schauen die Leute, die das Glück haben, arbeiten zu können, immer wieder so mahnend auf diese Gruppe, in der es wie überall schwarze Schafe gibt.
Kann das auch eine Art von Neid sein?
Warum ist positiv denken do schwer?
Warum ist es so schwer, dies aber nicht erst seit heute, mehr auf die zu fokussieren, die aus ihrer Notlage rauskommen wollen und denen zu helfen? Denn mit der richtigen Unterstützung könnten sie durchaus nich manches leisten , und wollen das auch.
Aber da muss man eben oft individuell agieren und nicht nach Schema F.
Da ust es dann wohl doch leichter, Wieder zu generalisieren, alle über einen Kamm zu scheren und da die (Teil)Lösung eines problems zu sehrn.
Für Politiker ist das übrigens sehr bequem: die arbeitende Bevölkerung sieht dann weniger, daß die von eben den Politikern gesteckten (oder verschlafenen) Rahmenbedingungen nicht stimmen, man schafft ein Feindbild, bei dem dich viele einig sein können und verkennt, daß so die Problemlösung in noch ferne rückt
Oder sind da etwa auch ganz oben Leute, die sich für hohe Bezüge fein ausruhen?
(Ironie kann vor kommen)

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 10:15 Uhr

Gerade für Kranke müsste es aber eine Lösung geben,
ggf leichter in die Rente kommen wenn jemand wirklich nicht mehr kann.

Andererseits, wenn ein AG zwei AN einstellt mit 3 Stunden wäre ihm ja auch geholfen, aber so flexibel ist kaum einer
Der Arbeitsmarkt muss noch flexibler werden, aber die AN halt auch

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Maxikid am 27.02.2023, 10:20 Uhr

Ich würde sagen, dass es nichts mit Neid zu tun hat. Es sind halt alles verschiedene typen von Menschen. Ich pers. würde auch eher mich krummbuckeln für wenig , als zu hause zu sitzen. Aber, dass ist typabhängig würde ich sagen. Mir wären ja schon die ganzen Behördengänge, die damit ja auch oft verbunden sind, zu nervig. Da würde ich pers. lieber arbeiten gehen. Ich musste mich mal für 2 Wochen arbeitssuchend melden..nie wieder zum Arbeitsamt. Das war so demütigend. Das kann man doch nicht freiwillig machen.

LG maxikid

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bist Du im ÖD ?

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 10:22 Uhr

zwischenzeitlich ist es nichtmehr so dass man ewig am unteren Ende hängt
es ist sehr durchgängig geworden auch mit Aufstieg etc
ber man muss die Leistung halt bringen, wer sich auf "ich hab jetzt aber Feierabend" oder "meine Mittagspause steht mir zu" ausruht wird wenig Freude haben.

Die Ämter sind nicht langsam weil sie keine Lust haben zu arbeiten dort
sie sind extrem ausgedünnt .

Mein Lieblingsbeispiel aktuell
es wird Software angeschafft die automatisch berechtet - dumm nur dass die falsch rechnet also der Mensch alles nachrechnet und mühsam im Programm korrigiert, also die doppelte Zeit braucht. Und in jedem update ( das nicht der ÖD sondern eine Fachfirma macht) ist dann ein andere Fehler drin.
Normale Menschen würden sagen, Programm weg, altes Verfahren, leider darf man das nicht. Aber der Bearbeiter kann ja nichts dafür, das ist der Wasserkopf sehr sehr weit oben.
Auf den Wasserkopf schimpft keiner, man schimpft auf den Bearbeiter weils so lange dauert - und wer neu kommt der geht schnell wieder

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wie läuft das denn in Dänemark

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 10:23 Uhr

Habt Ihr die selben Probleme bzw wie löst man sie da ?

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im Nachbarort hängen riesige Plakate

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 10:24 Uhr

dass die Stadtverwaltung dringend Leute braucht
es möge sich jeder bewerben...

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 10:27 Uhr

Klar, wenn da mehr Flexibilität herrschen würde, könnte man vielleicht mehr in einen Job bringen.

Aber das Problem ist da ja meist so, dass eben der erlernte bzw. ausgeübte Beruf gar nicht mehr ausgeübt werden kann, also Berufsunfähigkeit besteht, andere (einfache) Tätigkeiten des allgemeinen Arbeitsmarktes - einfache Bürotätigkeiten wie z.B. Briefe eintüten, Pförtner, Museumsaufsicht ( , sehr gerne aufgeführt von der Rentenversicherung), Aktenbote - gingen aber noch in Vollzeit. Und diese Jobs stehen halt gar nicht in dem Maß zur Verfügung.

Wenn die jetzt alle in die Rente reinkämen, wären sie doch auch in gewisser Weise in der sozialen Hängematte, wahrscheinlich sogar "teurer" ...

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Grossstadt, Hessen. O.w.T.

Antwort von Streuselchen am 27.02.2023, 10:29 Uhr

.

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 10:34 Uhr

Die Erfahrung mit der Digitalisierung kann mein Mann bestätigen. Der ist zwar nicht im ÖD, hat dazu aber dennoch Vorgaben, was er haben muss. Er sagt auch, dass vieles jetzt länger dauert als früher händisch, weil man so viel rumclicken muss, bis es erledigt ist, dann funktioniert dauernd was nicht, die Programme stürzen ab und dann geht gar nichts mehr und freitags oder nach 16 Uhr ist bei den Firmen, von denen das Zeug kommt oder die Betreuujg hins. IT haben ( --> freie Wirtschaft!!!) keiner mehr erreichbar etc. pp.

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 10:45 Uhr

Ich habe so Mid Career im ÖD gearbeitet (Stabsstelle mit späterer eigenen kleinen Abteilung) und nun wieder in der Beratung mit einigen Kunden aus dem ÖD. Ja, es ist viel besser geworden, vor allem in der Führungskultur.

Softwareeinführung im ÖD ist aber weiterhin ein Graus: Tausende von Anforderungen, weil sich immer noch kaum einer traut, mal alte Zöpfe abzuschneiden, mal ein Risiko eingeht und Prozesse vereinfacht, um es für alle handhabbarer zu machen. Die übergeordneten Stellen (das was du wohl als "Wasserkopf" wahrnimmt), wollen alles einheitlich ausrollen. Es soll außerdem natürlich alles billig sein, da wacht dann der 60-jährige Finanzverantwortliche mit null Softwarekompetenz drüber. Und die Nutzerin des Systems macht aber auch den Mund nicht auf und bringt Verbesserungsvorschläge ein, sondern beschwert sich dann später hintenrum.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von tonib am 27.02.2023, 10:57 Uhr

Das Problem ist vielschichtig, keine Frage. Aber hast Du Zahlen dazu, dass es insgesamt nur wenige sind?

Ich habe Zahlen: 45% der Bürgergeld-Bezieher sind ausländischer Herkunft.

Ich sag´s mal, wie es - rechnerisch - ist: für einen Unqualifizierten mit vielen Kindern lohnt sich das Arbeiten kaum. Allein die Kosten für Wohnen, Klassenfahrten, Heizen aufzubringen ist mühselig. Aber tun sie und tun wir wirklich genug, um klarzumachen, dass es zuerst die Aufgabe des Individuums und der Familie, und erst zweitens die der Gemeinschaft ist, den Lebensunterhalt zu bezahlen?

Die hartnäckigen Verweigerer, egal welcher Herkunft, wird man nicht in Lohn und Brot bringen können, das ist klar. Aber ich habe schon das Gefühl, dass wir zu stark bremsen und so zum Beispiel auch durchaus grundsätzlich arbeitswillige Personen aus der Ukraine von dieser Idee wieder abgebracht wurden.

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Minimäuschen am 27.02.2023, 10:59 Uhr

"Wenn Frauen keine Ausbildung machen, bevor sie Kinder bekommen, ist das in der Tat nocht günstig und m.E. keine gute Lebensentscheidung. Aber wenn sie dann halt 2, 3 Kinder haben und keine Ausbildung, wo willst Du sie denn dann einsetzen?"

Spätestens wenn die Kinder in der Schule sind, wäre dann wohl ein Ausbildungsplatz angesagt. Klar, ist die Frau dann keine 20 mehr - aber vermutlich auch noch lange nicht 50.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Rachelffm am 27.02.2023, 11:01 Uhr

meiner erfahrung nach macht auch die ganze bürokratie und prozess"wut" auch einen teil davon aus. sowie auch mismanagement und falsche verteilung von arbeit.

ich hab einen "bequemen bürojob". morgen hat eine sehr gute zeitarbeitskraft, die wir unbedingt fest einstellen wollen ihren letzten arbeitstag, einfach nur, weil es in 4 monaten nicht geschafft wurde, den vertrag durch die endlos prozesskette zu bekommen. meine kollegen ersaufen in arbeit und ich? ich dreh däumchen und hab fast nix zu tun. seit 8 monaten. ich sage es jede woche, es wird bedauert, aber geändert wird nix. bin auch kurz davor zu wechseln.

von einem bäcker habe ich gelesen, dass er viel zeit damit verbringt, allergene aufzulisten und ordner mit allem möglichen zu füllen, was von land, bund und eu gefordert wird, aber niemand außer den auditoren sehen will. er verwaltet sich zu tode und kommt mit der eigentlichen arbeit nicht hinterher.

es liegt also nicht immer nur an den "faulen säcken", die nicht wollen.

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Re: wie läuft das denn in Dänemark

Antwort von DK-Ursel am 27.02.2023, 11:02 Uhr

Alles genau dasselbe: Arbeitskräfte fehlen, jobcenter unter Beschuss , weil sie ineffektiv und/oder menschenverachtend arbeiten (kann ich von außen nicht beurteilen, aber ich kenne zumindest Fälle, wo die Menschen immer wieder in jobtrainig etc.müssen und daran schier zerbrechen, während andererseits zB.ein Schulkamerad meiner Tochter, ein wirklich quicker Junge, aber leider irgendwann in Drogen abgerutscht und zudem mit einem psychischen Problem belastet, das er wohl von Vater mitbekommen hat, der jedenfalls hat eine Frührente durch. Wir sprachen in der Familie nachher drüber und da meinte die Große, eine befristete Zuerkennung wäre doch sinnvoller : was, wenn es ihm mal besser geht? Was, wenn er durch den unstrukturierten Tagesablauf rückfällig wird?seine Freunde und co dürfte; jaweitgehend arbeiten und natürlich auch mehr Geld verdienen, es ist ja auch ein sozialer Ausschluss, kein Geld zu haben.
Aber ich stecke da nicht drin, weiß nicht wie krank er ist und wie krank er ist und was der ständige Druck von Arbeitsproben mit ihm machen würde, s.o.
Ich denke, letztendlich kämpfe; alle westlichen Länder mit denselben Problemen einer alternden Gesellschaft. Das nimmt sich nichts.
Hier schimpft man dann auch noch auf die Ausländer, Flüchtlinge, die ja nur auf unsere, nein, auf Kosten der („echten“)Dänen leben und sich ausruhen.
Aber ich denke, auch das nimmt sich nichts im Vergleich zu dtld., hier gehört es allerdings leider sogar zumRegierungston.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 11:07 Uhr

Ein wunderbarer Beitrag. Danke dafür.

Es gibt soziologische Studien dazu, dass Menschen unabhängig vom Bildungsniveau bei Arbeitslosigkeit gleich schnell abstumpfen. Heißt: Auch der Professor sitzt nach ein paar Wochen mittags im Schlafanzug vorm Fernseher UND benötigt individuelle Hilfe bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Den Sanktionsbrief des Jobcenters öffnet er nicht. Warum man auf diesen Zustand mit so viel Neid herabblickt? Vielleicht weil man es selbst nie erlebt hat und bei einem selbst alles glatt lief.

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Re: so viel soziale Hängematte gibt es gar nicht

Antwort von Annaleena am 27.02.2023, 11:13 Uhr

Meine Tochter ist in der 9. Klasse und muss in diesem Jahr eine Woche ein Betriebspraktikum machen. Mir fällt auf, dass die Firmen (die mit diesem Praktikum nur das Ziel verfolgen für sich zu werben) wahnsinnig anstrengend und anspruchsvoll sind. Man muss mehrere Bewerbungsschreiben machen, Video Botschaften schicken, Zeugnisse der letzten Jahre vorlegen, Arbeitsproben abgeben etc. Wenn man dann in die engere Wahl kommt, hat man mindestens 2 Vorstellungsgespräche. Wenn da bei allen Bewerbern so ein Aufwand betrieben wird, wundert es mich nicht, dass sich da nur die bewerben, die arbeitslos sind und nicht die, die evtl wechseln wollen
Mein Mann hat vor 2 Jahren einen neuen Job in einer durchaus gefragten Branche gesucht. Unglaublich komplizierte Bewerbungsportale, Vorstellungsgespräche in ganz Deutschland, Probearbeiten für einige Wochen und die Aussicht, dass man in der Probezeit fliegt, waren da ganz normal. Ich habe eine Bekannte in der Personalabteilung, dort werden immer doppelt so viele eingestellt, wie man haben will, eine Hälfte geht eben in der Probezeit. Auch da hat man mittlerweile Probleme Leute zu finden. Ich würde mir das mit einem sicheren Job nämlich auch nicht antun und ich kenne ganz viele Leute, die nicht mehr ganz zufrieden sind in ihrem Job, sich aber den Stress mit den Bewerbungen und der Probezeit nicht antun wollen.

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Cpt_Elli am 27.02.2023, 11:23 Uhr

Noch als Ergänzung; Die "Fachfirma" kann nur dazu beraten und das umsetzen, was man ihnen sagt, Wenn hier keiner (auch) auf den unteren Ebenen Ideen einbringt, wird's schwierig. Und ohne Externe würde es doch nicht gehen. Im ÖD sind die "Brain-Stellen" doch eh schon rar.

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von DK-Ursel am 27.02.2023, 11:26 Uhr

Also, mich hat kurz vor corona erschüttert, als eine Bekannte in ostdtld. In Rente ging, kindergartenleiterin, aber die konnte keine E-Mail schreiben! Ich bekam einen kurzen stolzen Gruß, nun habe die Enkelin ihr geholfen, das Ein-Finger-suchsystem konnte ich mir vorstellen. Seitdem ist wieder elektronische Funkstille.
Das gibt es hier immerhin SO nicht.
Selbst im simpelsten Job wird gar nicht mehr gefragt, ob du Computer hast bzw. bedienen kannst…das wird vorausgesetzt.
Wie gesagt hat ja auch jeder seit langer Zeit seinen elektronischen Briefkasten für offizielle Post wie z.b. lohnabrechnungen, Briefe vom Finanzamt , alle medizinische Post usw. Das wurde eingeführt, so war es und fertig.
Da ist der öffentliche Dienst doch deutlich weiter als in dtld.
Daß bei der Heimanbringung meiner Tante tatsächlich noch unterlagen per Fax ausgetauscht wurden, hat nicht nur mich erstaunt (gelinde gesagt)? Eine Bekannte , Ärztin, meinte gleich, das sei ja nun noch ungeschützter mi5 Blick auf Datenschutz! Hier gat keiner mehr ein Faxgerät
Und ich mußte vor 2 Wochen ha ein Formular ausfüllen, in dem ich mich einverstanden damit erklärte, daß ich von jetzt an per E-Mail mit dem Amt in Dtld verkehren möchte (was nicht nur schneller geht, sondern auch billiger ist , das Porto ins Ausland kostet mich per Karte/ Brief 36 Kronen! Das sind 4,80 Euro!). „Das scannen wir und mailen es hin“, sagte nein Mann. Ja, aber wohin?
Hier weiß das ant eben: der Bürger hat den Briefkasten , da geht das rein, man wird per sms/e-mail informiert, daß man Post hat und loggt sich ein.
Zugegeben, mein dt. Ich ruft auch öfter: und der Datenschutz?
Aber gegenüber der Zeit, als ich neu nach DK kam, hat sich da ja auch viel getan. und nicht zu bestreiten haben die Dänen trotz mancher Vorsicht eben ein anderes Verhältnis dazu.
Übrigens hatte ich gerade ein Kapitel über techn. Fortschritt mit meinen Kursisten, das ist ganz schwierig! Denn viele Übungen sind nur Lachnummern, da kann ich kein Futur mehr üben, denn das ist bestenfalls noch Geschichte, an die sich die Älteren erinnern. Also Perfekt oder Imperfekt. Die Jüngeren fragen eben, was ein Fax o.ä. Ist… die schauen schon verstört, wenn im Buch noch eine CD oder CD-Rom ist
Ich gabe nachgeschaut, mein Exemplar ist 2020 gedruckt, das der neueren Kursisten evtl noch neuer… aber der Inhalt ist eben (noch) gleich…
Das sind so die kleinen Alltagsvergleiche, denen ich immer wieder begegne.

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Maxikid am 27.02.2023, 11:32 Uhr

wir haben gerade für unser Büro ein neues Faxgerät kaufen müssen. Viele na die Gerichte muss vorab per Fax, dann per Scan und dann noch per Post. Und die elektr. Post von den Gerichten? Das ist immer eine Tagesaufgabe, da deren Post mit den allgemeinen Geräten oft nicht zusammenpasst. Ja, dann sollen wir uns doch ein komplett neues System anschaffen. Fast täglich updates und alles fällt in sich zusammen. LG

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 11:34 Uhr

Natürlich, wobei es auch heute nicht ganz einfach ist, unter den Voraussetzungen einen Ausbildungsplatz zu bekommen ... ich denke, dass nicht jede(r) dafür geschaffen ist, Alten- oder Krankenpfleger (m/w/d) zu werden, auch von den intellektuellen Fähigkeiten her, kann und sollte man - auch im Interesse der zukünftig zu Pflegenden - akzeptieren ...

Da ist ja dann auch irgendwann mal das Jobcenter hinterher, so ist es ja nicht (wobei ich leider schon auch finde, dass da eigene Ideen, die jetzt nicht übermäßig abwegig sind, gerne mal abgebügelt werden und anderes verlangt wird ... ungemein motivationsfördernd ...) und viele werden dann auch von sich aus aktiv und machen irgendetwas.

Ich würde mal nicht sagen, dass das ein Massenphänomen ist und der Fachkräftemangel ratzfatz behoben wäre, wenn nur die ganzen faulen Damen, die mit 17 und ohne Ausbildung erst mal frecherweise Unmengen an Kindern bekommen haben, endlich mal eine Ausbildung machen.

Vor allem finde ich, dass da schon auch die ausbildenden Betriebe flexibler werden müssten. Auch eine Mutter von Grundschulkindern steht halt nicht in dem Maß zur Verfügung jemand ohne Kinder ... Bei der Konstellation kann ja auch eher nicht der Partner (m/w/d) zurückstecken. Dann haut es finanziell ja sonst auch nicht mehr hin ...

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 11:55 Uhr

Klar, das ist so (wobei ja doch wirklich die Mehrheit dennoch arbeiten geht und das auch will, wenn etwas zur Verfügung steht; Das sind dann die Aufstocker, welche einen nicht ganz geringen Teil der Bezieher ausmachen). Aber was willst Du da machen? Besser bezahlen wird nicht funktionieren und alle so zu qualifizieren, dass ein einigermaßen gut bezahlter Job rauskommt ... schwierig ... ich habe ja beruflich ein bisschen damit zu tun (nicht viel, weil wir hier wirtschaftlich noch sehr gut aufgestellt sind) und ich finde, da müsste - ähnlich wie bei den Zuwanderern - auch vom Staat mehr getan werden, mehr Personal in den Jobcentern, mehr Möglichkeiten und Flexibilität... ich habe duechaus auch mot sehr motivierten Menschen in den Mühlen der Arbeitssuche zu tun, die beschweren sich, dass man kaum jemand erreicht bei der Arbeitsagentur/beim Jobcenter, eigene Vorschläge abgebügelt werden ("geht nicht"), andere Träger für Maßnahmen vorgeschoben werden bzw. tatsächlich vorgehen und wenn die ablehnen, dann "kann man auch nichts machen" etc.

Die motivierten, geschickten Menschen finden dann zumeist auf eigene Faust/Initiative auch wieder etwas. Die Realität ist aber, dass manche eben eher ungeschickt sind oder etwas phlegmatisch oder was auch immer, aber nicht in dem Sinn faul und unwillig. Da wäre es wichtig, motivierend und unterstützend tätig zu werden.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 12:01 Uhr

So ist es!

Es gibt Menschen, die bleiben motiviert und am Ball und manche stumpfen ab, resignieren, werden phlegmatisch, ohne aber sich jetzt in die soziale Hängematte legen zu wollen. Das ist eine Frage der Persönlichkeit und weniger der (Aus)Bildung. Vielleicht kann ein gebildeter Mensch das eher reflektieren, aber vom Grundsatz her bestehen da keine Unterschiede.

Und die Menschen sollte man halt nicht verlieren umd auffangen

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Leena am 27.02.2023, 12:18 Uhr

Bei der elektronischen Gerichtspost verzweifele ich auch regelmäßig - in dem einen Bereich funktioniert es meistens, in dem anderen Bereich (gefühlt) meistens nicht. Da verbringe ich dann gerne einen halben Tag damit, zu versuchen, es elektronisch zu erstellen, funktioniert nicht, telefoniere mehrmals mit dem Gericht - und hinterher schicke ich dann ein Fax...

Aber dreifach muss ich es immerhin nicht schicken, eigentlich darf ich nur elektronisch, per Fax, wenn die Technik nicht funktioniert, muss dann halt auch gehen, und per Post schicke ich nur noch Akten.

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Leena am 27.02.2023, 12:27 Uhr

Unterschiedlich - das mit dem Aufstieg etc. würde ich in unserem Bereich so nicht unterschreiben. Im Gegenteil - im Moment werden ganz viele Funktionsdienstposten "wegrationalisiert", es werden also immer weniger Stellen, wo Beförderung / Aufstieg möglich ist.

Was die Software betrifft - in unserem Bereich wird ganz viel bundesweit vereinheitlicht, da ist dann jeweils ein Bundesland für einen speziellen Bereich zuständig. Und die neue, bundeseinheitliche Software kann dann nicht mehr das, was die landeseigene Software vorher konnte, die Technik streikt regelmäßig und stürzt ganz ab, dazu die tolle Digitalisierung, die in der Praxis nicht so funktioniert, wie sie sollte... ich habe oft das Gefühl, ich verbringe immer mehr Zeit damit, mit der Technik zu kämpfen... und es muss ja immer alles billig sein, ist ja gesetzlich im Prinzip so vorgeschrieben im öD, und dann sind mal wieder unsere Browser veraltet und werden nicht mehr unterstützt... Zum Mäusemelken!

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Maxikid am 27.02.2023, 12:29 Uhr

Leene, dass mehrfach versenden, ist auch nicht immer erforderlich. Mal so mal so. Die einen akzeptieren das EBK per scan, die anderen wollen per Post etc.

Ja, die liebe Gerichtspost... wir haben hier schon alle graue Haare und könnten dafür extra jemanden einstellen, um das ganze immer wieder zum Laufen zu bringen.

LG

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Maxikid am 27.02.2023, 12:30 Uhr

Leena, an der elektr. Gerichtspost sind sehr viele Bekannte von uns am Verzweifeln und täglich mehr damit beschäftig, dass Gerät wieder zum Laufen zu bringen.
LG

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Muts am 27.02.2023, 13:05 Uhr

Wo sind sie?
-sie haben bessere Angebote
-die Arbeitszeiten passen ihnen nicht
-die Bezahlung ist zu gering

Wenn ich schaue, was für Stellen bei uns in der Gegend angeboten werden, dann muss ich doch feststellen, dass der größte Teil in Bereichen ist, wo Mindestlohn oder kaum mehr bezahlt wird.
LG Muts

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Re: bist Du im ÖD ?

Antwort von Leena am 27.02.2023, 13:06 Uhr

Kann ich restlos nachvollziehen!!!

LG

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Dagmar, soziale Hängematte - also in welchem Durchschnittsjob

Antwort von Tini_79 am 27.02.2023, 14:22 Uhr

hat man denn nur etwas mehr als Bürgergeld oder H4? Das Durchschnittsgehalt sind über 3.500 , gut, sicher regional sehr verschieden.

Wer, der 3.500 verdienen kann, nimmt denn freiwillig Bürgergeld?

Dass in schlecht bezahlten Branchen Kräfte fehlen, das verstehe ich, aber dass meine Firma (Pharma) niemanden findet für 4.500 €, das verstehe ich nicht mehr. Gut, das war jetzt mal wieder befristet, vielleicht liegt es daran?

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Viele Arbeitgeber (auch für kfm Angestellte in Vollzeit) wollen nur den Mindestlohn zahlen

Antwort von peekaboo am 27.02.2023, 14:50 Uhr

... davon kann man leider hier bei Heidelberg nicht leben. Ich habe mich im letzten Jahr beworben und war erstaunt, dass man nur Mindestlohn zahlen wollte für eine kfm. Angestellte. Da ich auf Steuerklasse 5 Arbeite und Steuern Vorauszahlungen leisten muss, habe ich genau so viel in TZ wie bei einem Minijob bei viel weniger Stunden.

Könnte vielleicht daran liegen. Selbst mein Studentensohn verdient mehr als Warenverräumer.

Ich habe zwar inzwischen zum Glück etwas gefunden, was meinen Gehaltsvorstellungen eher entspricht und bin dort zufrieden.

So und jetzt könnt Ihr gerne einen Shitstorm auf mich losjagen...

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Nee,wieso shitstorm?

Antwort von DK-Ursel am 27.02.2023, 15:04 Uhr

Bestärigt doch nur, was ich dauernd sage:
Weg mit diesen 450 Euro-Jobs - alle Arbeit sollte (wie bei uns hier in DK) steuerpflichtig und abgabenpfilchtig sein.
Klar kommt sie den Arbeitgeber dann auch teurer, aber alle diese Minijobs und Leiharbeitersachen führen ja auch später noch zur Armut bei Rentnern etc. Was icht nur eine soziale Ungerechtigkeit und Schande ist, sondern auch den Staat Geld kostet, wenn er zuschießen muß.

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Re: Da stimme ich in der Tat zu

Antwort von DK-Ursel am 27.02.2023, 15:51 Uhr

Ich habe neulich eine Diskussion gesehen, in der auch darauf hingewiesen, wurde, daß Arbeit heute eben andersals vor 100 Jahren (ja, DAS ist klar), aber auchals vor 50 oder sogar "nur" 20 jahren.
Auch die eigentliche Erleichterung, also Einführung von Maschinen und vor allem die Digitalisierung, beansprucht Arbeitnehmer eben auf andere Art. Man dneke nur an die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit, die vielerorts erwartet wird.
Wer da denkt, Digitalisierung erleichtr die Arbeit, hat eben zu kurz gedacht: die Ansprüche an den Arbeitnehmer verändern sich, und dem wird leider zu wenig Rechnung getragen.

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Re: wie läuft das denn in Dänemark

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 16:04 Uhr

Hier ist bei den Erwerbsminderungsrenten die Befristung der gesetzliche Regelfall. Einerseits schon irgendwie richtig und nachvollziezbar, andererseits setzt es die Betroffenen auch unter Druck bzw. stresst sie, wenn (gefühlt) dauernd Weitergewährung beantragt werden muss.

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Durchschnittsjob....

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 16:10 Uhr

3500.- ist hier für den tiefen Osten viel Geld
hier arbeiten zT die Menschen für etwas über dem Mindestlohn
je nachdem was sie arbeiten.

4500.- da könnte schon die Befristung die Frage sein
aber oft wird ja so angefangen und dann entfristet.
Jemand der einen festen Job hat wird nicht hin wechseln wollen....
Der mit dem festen Job würde da dann ja eine Lücke reissen und das Problem nur verlagern dass es zu wenige Leute gibt

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Shitstorm, weil ich garantiert nicht für Mindestlohn arbeite, um Steuern vorauszuzahlen

Antwort von peekaboo am 27.02.2023, 16:28 Uhr

und weniger habe .... Ich habe das jetzt 3 Jahre lang gemacht.... Teilzeit gearbeitet und am Ende weniger raus gehabt wie bei einem Minijob für die doppelte Zeit. Ich bin gegen das Bürgergeld und finde, das Langzeitarbeitslose und auch Zuwanderer eingesetzt werden könnten.

Ich bin dann im letzten Jahr Juni Arbeitslos geworden, hatte aber noch einen Minijob. Ende Dezember habe ich mich dann Arbeitslos gemeldet (für 2 Wochen - da ich Ende Dez. dann die neue Jobzusage bekommen hatte)... Und ich habe eine Strafe (EIne Woche verkürztes Arbeitslosengeld) bekommen, weil ich mich nicht Just zum 01.07. arbeitssuchend gemeldet habe.

Ich habe keine Leistungen vom Amt bezogen bis Ende Dez. und wurde bestraft, weil ich mich nicht schon vorher dem Arbeitsmarkt zu Verfügung gestellt hatte. (Hatte mich ohne Arbeitssuchend in der Zeit beworben und immer noch die Hoffnung gehabt, dass sich die Firma, in der ich weiterhin auf Minijob gearbeitet hatte (Vorher dort in TZ) wieder erholt bzw, das sich die Auftragslage wieder erholt.

Ich persönliche finde MInijobs gut, da es auch dem AG ermöglicht, dass Tätigkeiten erledigt werden, die keiner VZ Kraft benötigen.

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Re: Shitstorm, weil ich garantiert nicht für Mindestlohn arbeite, um Steuern vorauszuzahlen

Antwort von Sille74 am 27.02.2023, 16:39 Uhr

Und wie und wo können die Langzeitarbeitslosen und Zuwanderer, die zumeist eben aus unterschiedlichen Geünden nicht besonders qualifiziert sind oder gesundheitlich beeinträchtigt oder (kleine) Kinder haben "eingesetzt" werden und dann auch noch so, dass sie hier leben können ohne jegliche (staatliche) Hilfe? Du schreibst doch selbst, dass z.B. in Deiner Region selbst kaufmännische Tätigkeiten gerade mal so mit Mindestlohn, wenn überhaupt, entlohnt werden.

Ich finde Minijobs an sich auch keine schlechte Sache, aber die bringen ja auch niemand aus dem Bürgergeldbezug raus. Wie bereits mehrfach erwähnt: eine gar nicht so geringe Anzahl an Bürgergeldbeziehern arbeitet sogar regulär in sozialversicherungspflichtigen Jobs und viele andere in Minijobs.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von ak am 27.02.2023, 16:40 Uhr

Was ich ebenfalls noch beobachtet habe...

Viele junge Menschen sind dem Stress heutzutage überhaupt nicht mehr gewachsen.

Einige bekommen psychische Erkrankungen, Burn out, etc.

Die Älteren, Mitte 50 , mögen sich wahrscheinlich auch gar nicht mehr woanders bewerben, da sie noch solange in dem Betrieb verbleiben wollen, bis sie in Rente gehen.

Es spielen wahrscheinlich alle Faktoren ( besonders die Bezahlung ) eine Rolle.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Everdin am 27.02.2023, 17:32 Uhr

Hier gibt es in meinem Beruf im Umkreis von 25 km 85 freie Stellen mit unterschiedlicher Stundenzahl. Da kann man sich etwas raussuchen, wenn man mag und natürlich nimmt man da nicht irgendetwas, sondern eine Stelle mit gutem Gehalt und anderen Dingen wie Betriebsrente, Zusatzversicherung und mehr Urlaubstage. Das sind die offiziell gemeldeten Stellen der Jobbörse, nicht die Stellen, die zusätzlich noch anderweitig drin stehen. Angebot und Nachfrage, so ist der Markt halt.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Ruto am 27.02.2023, 18:27 Uhr

Viel Bashing gegen die jüngere Generation, toll macht ihr das. Auf sas Niveau lasse ich mich gar nicht erst absenken, da bin ich raus aus der Diskussion :)

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Ellert am 27.02.2023, 19:50 Uhr

Warum steigen denn die Krankheitszahlen so extrem,
das beobachten wir ja sicher alle im Kollegekreis ?

Sind denn psychische Erkrankungen, Burn out früher auch schon gewesen in der Zahl wie heute ? Ich kann mich da nichtmehr erinnernt, erlebe das heute aber mehrfach, zT auch über viele Monate oder Jahre dass Leute wegen des Stresses nicht mehr wiederkommen und vorzeitige Rentenverfahren laufen - nicht die Alten, eher die 30 - 40 Jährigen.
Sind Menschen weniger belastbar geworden ?
Klar hat sich die Arbeitswelt geändert, wo man in der Lehre früher erstmal für alle Frühstück holen musste ohne murren wird das jeder Azubi heute ablehnen...
Aber Belastung und Stress geb es doch immer schon

Wegbewerben muss sich ja auch keiner mehr, das reisst da ne Lücke und füllt da eine, also gesamt im Arbeitsmarkt nutzt ja nur einer der neu - wo auch immer her - dazukommt

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von Neverland am 27.02.2023, 20:04 Uhr

Mir egal ob man dort motiviert. Wenn denen das Geld langt. Wenn nicht, werden sie wohl irgendwann arbeiten (müssen).

Es sind übrigens eher die jungen die faul daheim sitzen.

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Neverland am 27.02.2023, 20:14 Uhr

Wirkliche kranke fallen da auch schnell raus. Kein Mitarbeiter beim AA hat Bock auf einen artäbeitsunfähigen Langzeitsuchenden. Die werden einem dankend beim Antrag der EU-Rente oder ähnlichen unterstützen.

Aber was mit dem vielen die eben nicht arbeitsunfähig sind, die aber nicht bereit sind beruflich umzusatteln? Oder wenigstens stundenweise zu arbeiten?

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Re: und doch gibt es sie

Antwort von Neverland am 27.02.2023, 20:14 Uhr

Wirkliche kranke fallen da auch schnell raus. Kein Mitarbeiter beim AA hat Bock auf einen artäbeitsunfähigen Langzeitsuchenden. Die werden einem dankend beim Antrag der EU-Rente oder ähnlichen unterstützen.

Aber was mit dem vielen die eben nicht arbeitsunfähig sind, die aber nicht bereit sind beruflich umzusatteln? Oder wenigstens stundenweise zu arbeiten?

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von ak am 27.02.2023, 22:27 Uhr

Hähh... ??

Das sind Beobachtungen, die ich miterlebe.

Entschuldigung... ich kann doch nichts dafür, dass einige jungen Menschen nicht mehr so belastbar sind.

Du bist doch gar nicht speziell gemeint ??!!!!!!

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von TatumO. am 27.02.2023, 22:27 Uhr

Nun möchte ich - Threaderstellerin- mich doch auch nochmal zu Wort melden.

Ersteinmal distanziere ich mich von Mindestlohn.
Um zu wissen, wie viel wir bezahlen, müsste man sich erstmal bewerben. Das passiert allerdings nicht.

Ein Rentner, der seine Rente aufbessern möchte, weiß, dass er bei 20 Stunden Teilzeit keinen Vollzeitlohn erhält.

Wir z. B. haben ein klassisches Beratungsgeschäft. Es gibt viele, viele Menschen, die sich bei uns die excellente Beratung abholen und dann online woanders kaufen.

Das ist ein riesiges Problem, das zusätzlich dazu führt, dass das Personal nicht zu bezahlen ist.

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von luna8 am 28.02.2023, 3:38 Uhr

Gefühlt sucht jeder …

Mein Mann ( eigentlich Chef) musste weg MA Mangel eine Woche selbst in seiner Bar Frühschicht machen.

Gute MA zu finden war immer schwer - aber gar Keine??

Wir suchen auch, wir haben von 4 Mann im Service 1 Aushilfe ( eigentlich), 1x Teilzeit ( mich) und 2x Vollzeit + Chefin.

Das ist manchmal Zuviel.

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Re: wie läuft das denn in Dänemark

Antwort von DK-Ursel am 28.02.2023, 10:40 Uhr

Das ist genau der Konflikt , , den ich auch sehe.
Die psychisch kranke Schwester einer Bekannten muss seit Jahren immer wieder versuchen, im Arbeitsmarkt fuß zu fassen. Was ihr nicht gelingt, und die Familie leidet in dieser Zeit auch. Das mitzuerleben ist grausam, und nicht nur kräftezehrend bei der Frau und Familie, sondern auch demütigend.
Ich weiß eben nicht, wie kontraproduktiv der Vorruhestand für einen jungen Mann ist, der dadurch mind. den ganzen Tag unstrukturiert und aufgabenlos vor dich hin lebt, während se8ne gleichaltrigen Freunde arbeiten, und der abends finanziell oft zu eingeschränkt ist, um mithalten zu können.
Ich weiß zumindest, daß ich mir dies für meine etwas instabilere Tochter nicht wünsche…die braucht Struktur von außen.
Wer psychisch angeschlagen ist, verfügt seltenst über Selbstdisziplin … im ersten Fall ist die Familie ja strukturgebend, im letzteren hängt der jung Mann hoffentlich nicht nur rum und rutscht wieder ab…
Aber um das gut zu beurteilen, müssen eben andere Maßstäbe angelegt werden.

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Traurig

Antwort von Tai am 28.02.2023, 15:33 Uhr

Das tut mir sehr leid für euch und euer Geschäft.
Leider sehe ich aktuell auch keine Perspektive für eine Verbesserung der Situation.

Irgendwie ist es dazu noch grotesk.
Die allermeisten hier, mögliche Bewerber und wohl auch die Kunden erwarten eine gute Bezahlung weit über Mindestlohn, sind aber selbst keineswegs bereit, mehr Geld auszugeben, um das mitzufinanzieren, in eurem Fall der gute und zeitintensive Beratungsservice. Lieber dann billig im Internet kaufen, aber die Beratung bei euch in Anspruch nehmen.

Hier in der Stadt schließen immer mehr alteingesessene Geschäfte, die Innenstadt wird immer öder mit Leerstand und Billigketten.
Es ist sehr traurig.

Ich wünsche dir, dass es doch noch gut weitergeht mit gutem neuem Personal und gutem Umsatz.

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Antwort von Sille74 am 28.02.2023, 15:34 Uhr

Wie denn?

Natürlich werdrn kranke Menschen dazu angehalten, in die "Rentenversicherungsschiene" reinzukommen, die Krankenkasse und die Arbeitsagentur müssen das sogar von Gesetzes wegen tun und zum Stellen eines Reha- oder Erwerbsminderungsrentenantrag auffordern. Dieser Aufforderung muss nachgekommen werden. Jnd das Jobcenter beackert kranke Menschen auch, Erwerbsminderungsrentenantrag zu stellen.

Die Entscheidungvtrifft aber ja die Rentenversicherung, sprich deren medizinischher Dienst, und die ist auch nicht gerade erpicht, Massen an Erwerbsminderungsrentnern zu haben ...

Von daher: klar will das Jobcenter (genauso wie die Arbeitsagentur oder die Krankenkasse) die Betroffenen zwar schon gerne loswerden, klappt aber nicht so einfach ...

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von kuestenkind68 am 01.03.2023, 0:48 Uhr

Sehe ich genauso. Generell ist der ÖD zu teuer, zu langsam, zu bürokratisch und hat viel zu viele Mitarbeiter...

Und dann gibt es ja auch gerade im ÖD genug Möglichkeiten vorzeitig in den Ruhestand zu gehen ohne große finanzielle Einbußen... Einige meiner Freundinnen, Ende 50, im ÖD reden bereits davon in 1-2 Jahren aufzuhören. ... Als Beamte haben die da auch nicht viel zu verlieren. Denn man hat kein Bock mehr zu arbeiten, alles doof und stressig. Kann man sich als Angestellter nicht leisten...

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von kuestenkind68 am 01.03.2023, 0:54 Uhr

Die Frage haben wir uns auch gestellt... Vor Corona waren überall genug Mitarbeiter. Jetzt fehlen die überall? Aber so sind die denn hingegangen? Das kann ich auch nicht wirklihc nachvollziehen...

Wir sind ja selbstständig und merken das auch: gute Mitarbeiter zu finden ist inzwischen wirklich schwierig. Selbst für Bürojobs gilt das mittlerweile. Da bewerben sich dann Menschen, die zwar auf dem Papier eine Ausbildung haben aber den Anforderungen nicht gewachsen sind. Wenn man nach mehreren Jahren immer noch nicht selbstständig und fehlerfrei arbeiten kann, dann ist das auch für die Kollegen belastend und nicht nur für den Chef.
Ingenieure findet man auf dem Markt so gut wie gar nicht mehr. Wir werben die inzwischen schon im Studium direkt von der Uni ab als Werkstudenten.... Anders bekommt man keine qualifizierten Kandidaten mehr, wenn man kein Großkonzern ist...

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Re: Wo sind sie denn?

Antwort von ak am 01.03.2023, 14:20 Uhr

Unsere Wirtschaft wird den Bach hinunter gehen....

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