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von starlight.S  am 20.03.2024, 20:35 Uhr

Work-Life-Balance

Hi, wir hatten heute auf Arbeit Personlversammlung und es ging insbesondere darum was künftig so gefordert werden soll. Unter anderem eher nicht mehr Geld (was ja immer der Klassiker war) sondern weniger Wochenarbeitsstunden. Ist ja grade schwer im Trend weniger arbeiten zu wollen, auch in der Politik wird das ja schön diskutiert.
Jetzt wurde aber zeitgleich erklärt, dass die Boomer nach und nach gehen und es eben aufgrund der faktisch nicht geborenen Menschen zwangsläufig weniger Personal geben wird und es wurde berichtet, dass es aktuell schon über 150 unbesetzte Stellen und reichlich Überlastungsanzeigen gab. Wie soll das denn rein rechnerisch funktionieren? Wir haben weniger Leute und die sollen/wollen dann (bei vollem Gehalt) weniger Arbeiten. Versteht mich nicht falsch- das kann ich vom Individuum auch verstehen, aber es ist doch irgendwie keine Kunst zu erkennen, dass das nicht klappen kann, oder übersehe ich da was?
Es steht doch jetzt schon jedem frei zu entscheiden seine Stunden dem eigenen Leben anzupassen- wirkt halt entsprechend auf den Lohn...

Wie seht ihr das denn so? Vielleicht bin ich ja auch nur zu doof die Rechnung zu kapieren

 
90 Antworten:

Re: Work-Life-Balance

Antwort von mauspm am 20.03.2024, 21:02 Uhr

Sicher gibt es Firmen die das stemmen können aber i h sehe das immer im Gesamtbild der Gesellschaft.
Beispiel Bäcker: statt 8 wird nur 5 Stunden gearbeitet bei vollem Lohn. Um die Öffnungszeiten abdecken zu können, muss zusätzlich Personal eingestellt werden. Das Mehr an Lohn muss aber auch wieder rein, ergo werden die Brötchen teurer...das zieht sich dann wieder quer durch alle Branchen.
Aber vielleicht sehe auch ich das falsch und jemand hat eine besserer Erklärung:)

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von MamaTeaRex am 20.03.2024, 21:06 Uhr

Hi,
Ich glaub man kann das nur schwer pauschalisieren.
In meiner Branche könnte man easy die Wochenstunden reduzieren, wenn die Abläufe besser eingespielt wären und manche Führungskräfte mehr Kompetenzen im Bereich Mitarbeiterführung hätten. Ich habe zwischen den Kindern TZ (50%)gearbeitet und meine ca zu 75% meiner Vollzeit Stelle geschafft. Das konnte ich ganz gut statisch nachvollziehen. Meine Stelle wurde auch nicht nachbesetzt bzw aufgefüllt ala "X macht das schon "
Und mach ich auch gern, nur würde ich gern mehr verdienen.

Als ich vor einigen meinen Chef gefragt habe, ob ich 3 stdn. Die Zeit reduzieren kann, wegen pflege eine Verwandten, antworte der: "kein Problem, ich weiß die Arbeit wird nicht drunter leiden"
Das hat er positiv gemeint und nicht fordernd.
Alles lief top Nur musste halt mein Gehalt drunter "leiden".

Andererseits sehe ich es eben auch, dass manche ihre Arbeit in 40srdn nicht schaffen gerne 36 stdn hätten und da dann eben noch mehr liegen bleibt.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Shanalou am 20.03.2024, 21:10 Uhr

Man kann die Leute eben nicht unendlich auspressen. Die Arbeit hat sich in vielen Bereichen sehr verdichtet und zur normalen Arbeitszeit kommen oft noch einige Überstunden dazu. Das macht schon mürbe. Eventuell macht eine Arbeitszeitverkürzung auch Sinn, weil die Leute weniger krank werden oder Arbeitsbedingungen dadurch attraktiver werden und sich wieder mehr Menschen bewerben.
Von den Kosten her ist es ja eigentlich egal, ob 5% mehr bezahlt wird oder 5% weniger gearbeitet wird.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Shanalou am 20.03.2024, 21:19 Uhr

Es wird ja anstatt einer Lohnerhöhung um eine Stundenreduzierung verhandelt. Das muss halt in einer entsprechenden Relation stehen. Das größte Problem sind dabei nicht die Kosten, sondern die fehlenden Menschen, die arbeiten. Und ja, jede Lohnerhöhung im Dienstleistungsbereich führt zu einer Erhöhung der Preise.
Die andere Möglichkeit ist, beim Beispiel des Bäckers, die Öffnungszeiten zu reduzieren und eben in dieser Zeit, die selbe Menge zu verkaufen.
Das funktioniert aber in anderen Bereichen natürlich nicht.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von mauspm am 20.03.2024, 21:32 Uhr

Es ist verzwickt ...ich hörte vorhin gerade, dass durch den Wegzug vieler grosser Firmen auch wieder vermehrt Arbeitskräften auf dem Markt sind, die die leeren Stellen füllen koennten . ich selber habe im Bekanntenkreis viele, die einen job in einer komplett anderen Richtung ausüben , als den, den sie vorher hatten und damit glücklich sind. Daher vielleicht eine Chance auf dem Arbeitsmarkt.
Zu den Öffnungszeiten, da bin ich eher dafür, dass Geschäfte wie Rewe eben nicht von 7.00 bis 22.00 geöffnet haben müssen, auch Samstag reicht bis 12.00 vollkommen aus.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Mokona am 20.03.2024, 21:53 Uhr

Ich möchte noch einen Gedanken ergänzen.

Die Boomer gehen mit 63-65 in Rente. Das ist auch wohl verdient. Doch die jetzige Generation geht erst mit 69 in Rente, falls es sowas überhaupt noch geben wird.

Und ja, ich bin der Meinung, dass man sich die Kräfte über die Lebensspanne einfach einteilen muss...

Also wenn man die 4 - 6+ Jahre Mehrarbeit runter bricht, dann kommt man schon auf den neuen reduzierten Schnitt. Dann wäre die Arbeitslebenszeit zwischen Boomer und jetzt ausgeglichen

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von ohno am 20.03.2024, 22:40 Uhr

Das Modell ist m.M. doch schon ewig lang etabliert. Durch all die Arbeitszeitmodelle, die es hier so gibt.

Ich arbeite 40 h/Woche, mein Partner im Rettungsdienst deutlich mehr (ohne Üh). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich meine Stunden auf 4 Tage aufteile und dafür 1 Tag frei rausschlage. Das mache ich 2 Wochen, dann bin ich mental fertig. Ich kann mich nicht soviele Stunden am Stück konzentrieren. Ende vom Lied wäre bei mir, dass der freie Tag dann für nichts genutzt würde, weil der Kopf leer ist. Also mir persönlich würde dieses Modell nichts bringen. Ich müsste eher auf Gehalt verzichten, dafür weniger arbeiten. Wenn ich das wöllte, hätte ich das die letzten 10 Jahre schon so machen können.

Also wer ist überhaupt die Zielgruppe? Eher weniger die Dienstleister, mehr noch Industrieberufe.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von annarick am 21.03.2024, 1:44 Uhr

Es gab ja schon einige Testläufe und die zeigen, dass genau das passiert- die Arbeitnehmer sind weniger krank, motivierter, die Arbeit wird trotzdem geschafft und oft sogar besser.

Das ist in manchen Bereichen einfacher umzusetzen, als in anderen. Aber mit attraktiven Arbeitszeiten lässt sich vielleicht noch der ein oder andere Bewerber anlocken.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Shanalou am 21.03.2024, 6:58 Uhr

Ich hab das jetzt so verstanden, dass es um weniger Stunden arbeiten geht, nicht um die 4 Tage Woche bei gleichen Stunden. Das halte ich auch für ziemlichen Quatsch. Ich habe so schon gearbeitet und das ist extrem anstrengend. Zumindest wenn man 40 Stunden arbeitet.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von ichbinfrei am 21.03.2024, 7:13 Uhr

Genau deswegen arbeite ich nur 80% bei einer 41 Stunden Woche.
Ich wäre echt kaputt nach so einer 41-St-Woche und mehr arbeiten/schaffen tue ich dadurch sicher nicht.
Daher werde ich bei 80% bleiben. Ich bin Gott sei Dank auch nicht auf das Geld angewiesen und sooooo viel Spaß macht mir die Arbeit ja dann auch wieder nicht..

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Sille74 am 21.03.2024, 7:36 Uhr

Das stimmt aber so jetzt auch nicht...

Wer als "Boomer", sagen wir mal Jahrgang 1958, abschlagsfrei in Rente gehen will, kann das mit 64 Jahren, aber es werden 45 rentenrelevante Zeiten benötigt (oder eine Schwerbehinderung und 35 Jahre Rentenzeiten). Die haben nicht alle, insbesondere Frauen kriegen die gar nicht selten nicht voll. Ansonsten geht Rente mit 63-65 nur mit Abschlägen (und mit 35 Jahren Rentenzeit). Ganz regulär kann auch der Boomer, Jahrgang 1958, erst dieses Jahr, also mit 66 Jahren, in Rente gehen. Für spätere Boomer verschiebt sich das auch alles nach hinten ...

Wer jetzt 35 Jahre alt ist, kann nach bisheriger Regelung - klar, das ist alles noch lange hin und man weiß nicht, was noch so kommt - mit 65 Jahren abschlagsfrei in Renten gehen, falls die 45 Jahre voll sind (oder 35 Jahre und eine Schwerbehinderung vorliegt) oder auch schon ab 63 Jahren mit Abschlägen, die allerdings höher sind als bei den Boomern, und mit 35 Jahren Rentenzeiten.

Ich finde, man sollte bei dem Ganzen nicht so auf andere schielen, sondern muss halt schauen, was im Hier und Jetzt möglich ist. Und da denke ich, wird halt eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn in vielen Bereichen eher schwierig, z.B. da, wo eine durchgehende personelle Besetzung erforderlich oder auch vom Kunden gewünscht ist.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 8:11 Uhr

Ich bin zwar schon seit 25 Jahren keine Arbeitnehmerin mehr, aber vor allem fände ich es sinnvoll, die Arbeitszeit- und auch Altersteilzeit- und Rentenmodelle besser an die jeweiligen Tätigkeiten anzupassen. Ich gehe selbst stramm auf die 60 zu, und ich habe viele Freund*innen und Bekannte, die sich gut vorstellen könnten - entsprechende Gesundheit vorausgesetzt -, nicht mit 65-67 in Rente zu gehen, sondern noch in Teilzeit zu arbeiten (Büro- und Lehrtätigkeiten, in denen im Laufe der Jahre auch ein gewisses Knowhow erarbeitet wird, dass nicht unbedingt gleich ersetzt werden kann, wenn die Person in Rente geht).

Andererseits habe ich im weitläufigeren Bekanntenkreis auch Menschen, die im Handwerk oder in der Pflege hart körperlich arbeiten und das nicht in Vollzeit bis zum vorgesehenen Rentenalter schaffen werden, aber andererseits auch nicht die Voraussetzungen mitbringen, um auf einen Bürojob umzusatteln.

Ich finde die Möglichkeiten, die unsere Arbeits- und Sozialsysteme da zum aktuellen Zeitpunkt bieten, zu unflexibel und zu wenig an den tatsächlichen Lebensläufen von Menschen orientiert, sondern einseitig auf wirtschaftliche Bedürfnisse und Finanzierbarkeit durch das starre Renten- und Steuersystem fixiert. In diesem Bereich ist für mich besonders auffällig, dass one size fits all nicht funktionieren kann. Tja, wenn andererseits die ewigen Neiddebatten nicht wären, die wiederum viele Politiker auch selbst rhetorisch befeuern.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Shanalou am 21.03.2024, 8:25 Uhr

Länger arbeiten geht doch problemlos. Jeder Rentner darf soviel hinzuverdienen, wie er möchte. Das Problem sind tatsächlich diejenigen, die es nicht in Vollzeit bis zur Rente schaffen. Und da wären Arbeitszeitverkürzungen sehr sinnvoll. Das muss aber finanzierbar sein. Ich könnte mir vorstellen, dass man ab einem bestimmten Alter die Wahl möglich machen sollte, zwischen 5% mehr Lohn oder 5% weniger Arbeit.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2024, 8:29 Uhr

Das Problem bei solchen berufsangepassten Rentenregelungen ist allerdings, dass es eine nicht unerhebliche Anzahl derer gibt, die dies dann auch ausnutzen, weil es ihnen ermöglicht wird. Oftmals im öffentlichen oder halböffentlichen Bereich. Daher rührt m.E. auch die ‚Neiddebatte‘ ggü. Beamten.

In Ö gab es lange Zeit die sogenannte ‚Hacklerregelung‘, die Schwerarbeitern bereits mit 55 den Pensionsantritt (in Ö kein Unterschied zwischen ‚Pension‘ und ‚Rente‘) ermöglicht hat. Darunter fielen z.B. sämtliche MA bei den Bundesbahnen, also gleichermaßen für die Verschubarbeiter auf den Gleisen, wie den Büromitarbeiter, der den Stift pünktlich um 16:00Uhr fallen gelassen hat. Auch die Post war diesbezüglich ein Klassiker, und ich meine auch die Metaller.

Grundsätzlich gab es also schon vergleichbare Regelungen, die aber so schwammig formuliert waren, dass der Missbrauchsanreiz sehr hoch war, und ich befürchte bei der Neuerfindung des Rades wird es nicht viel anders sein.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Miamo am 21.03.2024, 8:42 Uhr

Wenn ich lese, wie viele Firmen ihre Produktion ins nahe Ausland verlagern oder Stellen völlig streichen (Bei Bosch aktuell allein in der Antriebssparte sollen bis zu 1500 Stellen wegfallen), dann Bayer, BASF, Miele, Porsche, Kärcher, Continental, usw. und das sind nur ganz wenig Beispiele, von Firmen die Stellen streichen oder auslagern, finde ich es seltsam, dass es so viel offne Stellen gibt, zumal die eingewanderten Fachkräfte auch noch on top kommen.

Bezüglich Work-Life-Balance könnte ich meine Tätigkeiten in meinem Aufgabenbereich deutlich komprimieren und wäre vermutlich nach einem 6h Tag fertig. Nur ist hier Arbeitszeitreduzierung nur sehr schwer durchsetzbar und eine 35h Woche wird gar als Teilzeit betitelt. Durch die kaum vorhandenen Benefits ist das Unternehmen gerade für Studienabgänger wenig attraktiv und es ist klar ersichtich, dass die jüngeren Generationen deutlich andere Ansprüche an einen Arbeitgeber haben, als zu meiner Zeit.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 8:44 Uhr

In meinem Bereich geht länger arbeiten sowieso. Im akademischen Betrieb aber z. B. nicht so ohne Weiteres, und ich kenne auch ein paar Lehrer, die gern in Altersteilzeit länger arbeiten würden, wo das aber schwierig ist. Ich kenne nur eine ältere Lehrerin, die als "Springerin" bei Krankheitsausfällen arbeitet.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 8:53 Uhr

Die Neiddebatten gegenüber Beamten rühren hierzulande nach meiner Erfahrung eher von der Unkündbarkeit, dem Unterschied zwischen Pensionen und Renten und den Beihilferegelungen bei der Krankenversicherung her. Dadurch genießen Beamte (grundsätzlich) viele finanzielle Vorteile und sind einfach deutlich besser abgesichert als Arbeitnehmer. Aber auch da hat sich inzwischen einiges verändert, teilweise speist sich der Neid auch noch aus Situationen, die es so heute gar nicht mehr gibt. Gerade das Stresspotenzial und der Arbeitsdruck haben in den Behörden heute deutlich zugenommen, weil gerade da auch über Personalabbau Geld gespart wurde.

Das Problem der Systemausnutzer stellt sich natürlich bei jeder sozialen Regelung, mir stellt sich dann immer die Frage, wie hoch der Anteil der Leute mit Schmarotzermentalität wirklich ist. Dass die natürlich besonders auffallen, ist auch klar.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Ellert am 21.03.2024, 9:35 Uhr

Ich verstehe das auch nicht
KI klappt nicht in jeder Branche
Wer weniger arbeiten will kann das doch und muss dann mit weniger Lohn leben.
Ich arbeite auch nicht 41 Stunden die bei uns vollzeit sind
Dafür gibt es dann weniger Geld

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von ak am 21.03.2024, 9:58 Uhr

Kann nicht funktionieren..auf Dauer... wie denn ? Unsere Wirtschaft geht doch sowieso schon den Bach runter. Und unsere sogenannten Fachkräfte, die kommen sollen, können kein Deutsch... schwierig.

Ein Kollege von meinem Mann hat jetzt eine 4 Tage Woche... dafür nicht mehr Geld.

Der Chef schimpft jedes Mal... wo ist denn xy ? Dabei hat er ihm das o.k. gegeben.

Wie soll das funktionieren ?

Hier läuft etwas gewaltig schief... oder wir Boomer waren einfach nur zu doof dazu, Forderungen zu stellen... kann ja auch sein.

Oder die jungen Leute sind einfach nicht mehr belastungsfähig ? Ich vermute mal, das ist fast eher der Grund.

Aber..Es ist ja auch eine 6 Tage Woche irgendwann auf eine 5 Tage Woche reduziert worden.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von memory am 21.03.2024, 10:41 Uhr

Die Arbeitswelt wird sich verändern müssen. Ob es den " Alten" den AG,s ect.pp. nun gefällt oder nicht. Potenzial ist genug da , nur dauert es bis dieses ewige " das haben wir aber schon immer so gemacht " verschwunden ist. Sicher nicht überall einfach umzusetzen aber oft will man ja auch gar nicht.


Ich arbeite nur Teilzeit 35h ...Vollzeit ist bei uns 38 .... Naja....über mehr Produktivität in Vollzeit sag ich jetzt mal nichts weiter.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 11:19 Uhr

Okay, da ich Beamte bin, ist es für meinen AG nicht so leicht, mich loszuwerden. Und eine Privatversicherung hat definitiv Vorteile, wenn es darum geht, zeitnah einen Arzttermin zu bekommen etc. Außerdem Lohnfortzahlung im Krankheitsfall...

Auf der anderen Seite muss ich bei Arztrechnungen grundsätzlich immer in Vorkasse treten und dann mit Beihilfe und Krankenversicherung abrechnen und hoffen, ich bekomme möglichst viel wieder. Und bei einer Krankenhausrechnung über mehrere Tausend Euro ist Vorkasse teilweise echt ein Problem.

Ich kann übrigens auch nicht so einfach hier kündigen, dann würde ich die Pensionsansprüche verlieren, würde nachversichert und dadurch massive Einbußen. Da überlegt man sich einen AG-Wechsel dann wirklich.

Und auch ansonsten - ich kann vom AG versetzt werden innerhalb des Landes, wenn ich Glück habe, hören sie einen an, das heißt aber auch nicht unbedingt etwas. Ich kann von einem Amt zum anderen versetzt werden, oder von einer Arbeitsstelle zur anderen. Alles nicht unbedingt meine Entscheidung. Ich kann nicht streiken. Bei Umstrukturierungsmaßnahmen bekamen wir erzählt, dass die EU-Verordnung über Arbeitsplätze nicht für Beamte gelte, also kein Anspruch auf mind. 1 m Platz hinterm Schreibtisch, bevor man in den Aktenschränken hängt etc. Klar, man könnte da an der Personalrat gehen, aber das überlegt man sich halt gut, ob man das wirklich will.

Gibt übrigens auch weniger Arbeitsbefreiung, wenn ein Kind krank ist, als bei Angestellten.

Arbeitszeit ist übrigens Vollzeit auch mehr als 38,5 Stunden...

Klar, es hat alles auch Vorteile, aber es hat auch definitiv Nachteile.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 11:21 Uhr

Und von der Arbeitsverdichtung habe ich jetzt noch gar nichts geschrieben.
Aktuell sind bei uns hier 20% dauerkrank, oft mit Burnout.

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Dots, da ist was dran...

Antwort von MM am 21.03.2024, 11:26 Uhr

... das kann man wirklich nicht über einen Kamm scheren. In manchen Jobs ist es kein Problem, weiter zu arbeiten, in anderen schafft man es womöglich nicht mal bis zum vorgesehenen Rentenalter... Da wäre wohl wirklich mehr Flexibilität gefragt.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 11:32 Uhr

Dass die Verbeamtung Nachteile im Hinblick auf Flexibilität mit sich bringt, weiß ich, und dass die Personalsituation an vielen Stellen inzwischen katastrophal ist, erfährt man am eigenen Leib, wenn man Anträge auf irgendetwas stellt: der Krankenstand scheint insgesamt extrem hoch zu sein, und es gibt offenbar auch niemanden, der dann einspringen und die liegenbleibenden Stapel mit abarbeiten könnte.

Deshalb glaube ich auch, dass viel von dem aktuellen Neid auf Beamte noch aus einer Legendenbildung aus Zeiten stammt, die wir selbst nicht erlebt haben. Meist liegen Probleme und Ärgernisse, die man im Kontakt mit Behörden und/oder Beamten hat, auch nicht im Beamtenstatus an sich, sondern in viel kleinteiligeren Schwierigkeiten begründet, die man auch nicht so einfach "ausmerzen" kann.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Ichx4 am 21.03.2024, 11:49 Uhr

Und als Beamter kann man ja krank machen ohne finanzielle Einbußen.
Das nutzen doch viele schamlos aus.
Burnout bekommt man da schon, wenn der Vorgesetzte mal lauter oder energischer wird. Oder gar einen Hörsturz.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von kuestenkind68 am 21.03.2024, 11:53 Uhr

Das kann eigentlich nur funktionieren, wenn ihr schneller und effektiver arbeiten würdet, also mehr Stress. Oder einhergehend mit mehr Automatisierung und Digitalisierung... Das wäre sicher der Weg, der sinnvoll wäre, aber garantiert nicht kurzfristig machbar.

Werdet ihr als MA denn gefragt, ob ihr weniger Arbeiten möchtet oder lieber gleiche Stundenzahl bei mehr Lohn? Ich kann mir vorstellen, dass die Präferenzen je nach privater Situation da auch ganz unterschiedlich ausfallen können. So ein Wahlmodell fänd ich gut...

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 12:14 Uhr

Mein ganz persönliches Problem ist, dass ich Arbeit für 1,5 Jahre hier liegen habe, ohne dass irgendwas Neues hinzukäme. Und die Leute nach 2 Wochen bei mir aufschlagen, warum haben sie noch nichts gehört..?!?

Ich bin also chronisch mit Löcherstopfen beschäftigt...

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Arbeitnehmermarkt

Antwort von emilie.d. am 21.03.2024, 12:15 Uhr

Arbeit wird in Zukunft immer "teurer" werden, weil wie Du sagst die Boomer in Rente gehen. Arbeitnehmer va qualifizierte sind rarer.

Ob der Lohn direkt oder indirekt (weniger Arbeit bei gleichem Gehalt) steigt, am Ende des Tages kommt das Gleiche heraus.

Ein Unternehmen kann ja schauen, ob sie.ihre Stellen besetzt bekomme mit qualifizierten Leute, wenn sie den Weg nicht mitgehen. Ich kann Dir sagen, dass das wo ich arbeite nicht ginge.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 12:15 Uhr

Du Arme - auch das stelle ich mir sehr anstrengend vor, weil man diese liegengebliebene Arbeit im Prinzip ständig im Nacken hat. Wenn man nicht total abgebrüht ist, zumindest, was ich bei dir nicht annehme.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von memory am 21.03.2024, 12:20 Uhr

Wir warten seit 4 Monaten auf den Erbschein. Ohne können wir nichts regeln. Auch nicht die fällige Steuererklärung des Opas.
Die bearbeitende Dame am Telefon sagte mir, es dauert, es wäre ja nicht ihre Schuld, wenn so viele im November sterben. Schön , wenn das , was " im Nacken sitzt" nur Papier für einen ist. * seufz* Wahrscheinlich geht es anders nicht.......im nächsten Leben, mach ICH auch nix mehr direkt mit Menschen....

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 12:42 Uhr

Eine Bekannte hat ihren Mann durch Suizid verloren, es gibt eine gemeinsame, kreditfinanzierte Immobilie und minderjährige Kinder, aber kein Testament. Du kannst dir ja vorstellen, was das bedeutet, wenn weder die Nachlassbehörde noch die Rentenversicherung mit ihren Unterlagen beikommen.

Trotzdem hat auch jemand, der diese Akten abarbeiten muss, nicht hinterherkommt und nicht mit ausgesprochener Dickfelligkeit gesegnet ist, Stress und Druck.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Mokona am 21.03.2024, 12:45 Uhr

Menschen des Geburtsjahrgangs 2001 sind die erste Gruppe, die mit 69 Jahren in Rente ginge. Der Bundesbank-Vorstoß würde für sie also den Ruhestand erst ab Mai 2070 möglich machen – im Alter von 69 Jahren und vier Monaten. Zum Vergleich: Die Elterngeneration des Jahrgangs 2001 wird mit um die 67 Jahre in Rente gehen können; die Großelterngeneration hatte noch ein Renteneintrittsalter von um die 65 Jahre. Das bedeutet für das deutsche Rentensystem: Jede Generation muss in etwa zwei Jahre länger arbeiten als die Vorgängergeneration.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von memory am 21.03.2024, 12:47 Uhr

Ohje...ich kann es mir vorstellen.

Trotzdem hat auch jemand, der diese Akten abarbeiten muss, nicht hinterherkommt und nicht mit ausgesprochener Dickfelligkeit gesegnet ist, Stress und Druck.
Bezweifle ich nicht....ich denke, das ist Branchenunabhängig überall so. Mehr oder weniger.

Wobei ich nur von mir ausgehen kann, es gibt halt auch Berufe, da kann man i. S. NICHTS liegen lassen....also kann ich schon...aber da jammert die Gute beim Erbschein wieder, dass so viele sterben.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Ichx4 am 21.03.2024, 12:47 Uhr

Ich denke, dass das in Handwerksbetrieben mehr und mehr umgesetzt wird.
Ich kann mir vorstellen, dass das funktioniert, auch in meinem Betrieb.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 12:54 Uhr

Mir ist ja schon bewusst, dass es für die Betreffenden nicht "nur Papier" ist, in der Regel geht's um Geld, oft wird es auch emotional.

Aber die Quadratur des Kreises kriege ich leider nicht hin und es warten noch 138 Leute vorher, die auch betroffen sind. Ich versuche ja, besondere Fälle vorzuziehen, wenn nötig und möglich, aber das geht halt auch nur bedingt...

Was den Erbschein betrifft, für die ESt-Erklärung braucht man den Erbschein nicht unbedingt, die Schwierigkeiten und Wartezeiten kennen die Kollegen und oft (nicht immer) kann man unbürokratische Wege finden, wenn keine Besonderheiten sind.

Meist freuen wir uns, wenn überhaupt jemand eine Erklärung abgibt. Bei Erstattung, insbesondere auf bisher unbekannte Konten, wäre dann erst im Zweifelsfall ein Problem...

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von memory am 21.03.2024, 13:02 Uhr

Sorry , ging auch nicht gegen dich.

Ja mit der Steuererklärung hab ich auch gut klären können. Ich kann ja auch nix dafür....aber alles hängt dann an denen, die zurück bleiben und noch keine 78 Jahre sind * grummel*


Naja Seufz....sind nur noch 95 andere Baustellen übrig

Wenigstens wurde die EU Rente nach 12 Monaten Bearbeitung beim Mann abgelehnt, Blutkrebs und Hirntumor reichen nach Aktenlage!!!! nicht aus , um in D als arbeitsunfähig zu gelten. Wir brauchen scheinbar jeden im Arbeitsmarkt

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von mauspm am 21.03.2024, 13:35 Uhr

ich denke so etwas funktioniert nur, wenn der staat weniger in die wirtschaft eingreift und diese eher nach einem libertären prinzip handeln kann .

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von WonderWoman am 21.03.2024, 14:18 Uhr

1. meinst du hoffentlich liberal und nicht libertär und 2. gibt es tarifautonomie und der staat hat da eh nichts zu sagen. im gegenteil, bei den gdl-streiks wird ja derzeit oft nach dem einschreiten des staates gerufen was aber bisher aus guten gründen nicht passiert.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von tonib am 21.03.2024, 14:21 Uhr

Ich meine, es wurde ein Belgien probiert und war ein ziemlicher Flop.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 14:23 Uhr

Wie gut das mit dem Libertarismus funktioniert, kann man in den USA ja live besichtigen. Es passt zwar zu dem politischen Narrativ, dem hier nicht nur mauspm folgt, aber was das für KMU wie ihres und das von Ichx4 bedeuten würde, darüber wird dann lieber nicht so genau nachgedacht.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von tonib am 21.03.2024, 14:23 Uhr

Bis auf den letzten Satz, den ich nicht verstehe, stimme ich Dir zu.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von tonib am 21.03.2024, 14:27 Uhr

Alos, ich glaube nicht, dass Beamte so viel häufiger krank sind als Selbständige, weil die Beamtenarbeit so viel härter ist. Es ist eben auch leichter und gut bezahlt.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von tonib am 21.03.2024, 14:29 Uhr

Hmm, ich habe schon die vierte schriftliche Ermahnung zur Abgabe des Erbverzeichnisses bekommen - Antworten nur schriftlich zulässig. Finde ich jetzt eher übermotiviert.

Wenn man mal eine email schreiben oder zum Hörer greifen könnte, wäre vermutlich schon alles erledigt.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von mauspm am 21.03.2024, 14:41 Uhr

du, ich kenne den unterschied:).
die libertären ansätze finde ich schon sehr sympathisch, natürlich nicht zu 100% umsetzbar, das ist klar

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Ichx4 am 21.03.2024, 14:48 Uhr

Ich denke, da bin ich ganz frei in meiner Entscheidung.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 21.03.2024, 14:49 Uhr

Vielleicht hast du den einzigen übermotivierten und unterbeschäftigen Beamten beim Nachlassgericht erwischt. ;-)

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von mauspm am 21.03.2024, 14:53 Uhr

was ja der sinn sein sollte

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Cpt_Elli am 21.03.2024, 14:58 Uhr

Im Rechtsforum hat hier einiger Zeit eine Mutter gepostet, die seit Wochen auf die Geburtsurkunde des Kindes wartete. Ohne die Urkunde natürlich kein Elterngeld, das ja auch nur begrenzt rückwirkend gezahlt wird. Das ist doch kein Zustand, auch wenn Personal fehlt.

Warum muss überhaupt ein atmendes Wesen bei so einem Standardvorgang irgendetwas groß prüfen? Das System filtert kompliziertere Fälle (Geburt im Ausland usw.) aus. Der Rest wird systemisch geprüft und 1x täglich per Klick freigegeben. Externer Dienstleister druckt und konfektioniert automatisiert. Aber ich wette, da sitzt in einigen Verwaltungen tatsächlich noch jemand auf dem Amt und tütet die Dinger händisch ein.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Loretta1 am 21.03.2024, 15:08 Uhr

Ganz ehrlich: als ich in der Pflege noch gearbeitet hab und immer dauernd erreichbar war und wirklich dauernd eingesprungen bin, die Überstunden für Mindestlohn hab ausbezahlt bekommen - ja , da hab ich mir geschworen raus und nie wieder!

Work-Life-Balance ist das Wichtigste überhaupt ! Geld ist das nicht wert - bzw. kommt es nicht auch nur annähernd daran.

Ich finde es gut, allerdings müssen wirklich alle dahinter stehen und dann kann es klappen.

Kürzere Wochenarbeitszeit, würde ich sagen heißt dann für alle:

- Alle Betriebe haben Freitag, Samstag, Sonntag zu
- Zu haben dann auch alle Läden, denn die wollen auch die 4-Tage-Woche und kriegen auch kein zusätzliches Personal, also auch hier feste Schließzeiten
- Betriebe, die Freitag, Samstag, Sonntag oder Feiertage beschäftigen müssen, na - die beschäftigen dann eben die Hoch-Verdiener, denn an diesen "Work-Life-Balance-Tagen" muss der Lohn dann extrem hoch ausfallen (Krankenhaus, Notdienste oder Handwerker, die an einem Freitag dann z.B. arbeiten dürfen sich das dann entsprechend bezahlen lassen).

Das könnte doch eine Lösung sein? Dann sind das drei ganz ruhige, chillige Tage, an denen man in der Natur sein kann oder sonst irgendetwas nur für sich oder mit Freunden machen kann.

Anders kann das doch sonst nicht klappen...

Lg, Lore

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von DK-Ursel am 21.03.2024, 15:09 Uhr

Ich stimme Dir zu.
Aber setzt Heil da nicht gerade an?

Dieselben Fragen werden übrigens in DK auch diskutiert. Soooo weit auseinander wie manche glauben sind wir gar nicht.
Wobei die Staatsministerin uns gerade darauf eingeschworen hat, bzw, die Arbeiter, und ich überlege, welche speziell sie da meint, nur die in der Waffenherstellungsindustrie? - also sie hat gerade Krieg mit längerer Arbeitszeit verbunden, man könne dann nicht Punkt 16.00 vom Fließband nach Hause gehen.
Das von der Spitze der (sog.) sozialdemokratischen Partei kommt hier gar nicht gut an, ich bin wirklich gespannt, wie Wahlen ausgehen, nachdem ja eh eine kleine Regierungskrise droht.
Aber Entschuldigung, ist etwas am Thema vorbei, zeigt allerdings, daß man anderswo "da oben" nochmal anders denkt

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von memory am 21.03.2024, 15:24 Uhr

Ich wünschte, ich hätte so ne Überambitionierte in unserer Sache. Unsere Käufer für ein Grundstück, müssen jetzt mit ihrer Bank verhandeln, da ohne den dämlichen Erbschein sich der Verkauf verzögert.
Ich bin mal gespannt, ob es dann bei der Grunderwerbsteuer bei Ihnen, auch so langsam läuft. Ich hab da so,n Gefühl....

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Ellert am 21.03.2024, 15:29 Uhr

Ich bin Jahrgang 67 und darf bis 67.
Als ich anfing zu arbeiten waren Frauen mit 63 rentenberechtigt- ändert sich auch sicher durch Lebenserwartung

Ich arbeite sicher keinen Tag länger als ich muss
Ich kenne so viele die viel zu früh gestorben sind
Ich möchte nach der Arbeit noch etwas vom Leben haben

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von ak am 21.03.2024, 15:47 Uhr

Na klar... super ... dann sind wir demnächst gezwungen, unsere Einkäufe alle bis Donnerstags um 18.00 Uhr erledigt zu haben... nur weil man die 4 Tage Woche einführen möchte.

Problem... wir alle müssen dann bis Donnerstags irgendwie arbeiten..und haben dann eventuell 1 Stunde Zeit noch einkaufen zu gehen. Dann drehen die Verkäufer auch am Rad.

Super Idee

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Kampfgnom27 am 21.03.2024, 16:42 Uhr

Ich weiß auch nicht wirklich wie sich die Leute das vorstellen. Ich bin 36 Jahre alt und sehe das wie hier schon gesagt: weniger arbeiten kann man ja man muss dann halt mit weniger Geld leben.

Ich mein bei dem vorgeschlagenen oben arbeiten alle Montag / Donnerstag und Freitag macht dann zb auch Schule / Kita ( inklusive ogs/ Hort ) zu? Was machen dann diejenigen die beruflich aber darauf angewiesen sind?

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von WonderWoman am 21.03.2024, 16:51 Uhr

digitalisierung in deutschen behörden? ach, du träumerle!

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Ruto am 21.03.2024, 17:49 Uhr

Bei der Rechnung vergisst du bessere Belastbarkeit, dadurch weniger Krankheitsausfälle, mehr Motivation, dadurch mehr Produktivität.

Gibt ja bereits erste Studien aus anderen Ländern, da lässt sich das leicht nachvollziehen.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von kevome* am 21.03.2024, 18:24 Uhr

Die Rente mit 69 gibt es doch gar nicht. Das sind bislang Rechenspiele und nicht mehr.

Wer aus der Generation 2001 oder ähnlich beginnt denn noch mit 14/15 sein Arbeitsleben, wie es in der Großelterngeneration sehr üblich war?

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von kevome* am 21.03.2024, 19:15 Uhr

Finde ich sehr seltsam. Die Geburtsurkunden meiner Kinder habe ich immer noch im Krankenhaus in die Hand gedrückt gekriegt. War in zwei verschieden Bundesländern. Daher versteh ich nicht, worauf man heutzutage scheinbar wartet

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 20:34 Uhr

Es gibt ganz viel in Sachen Digitalisierung in deutschen Behörden.

(Es wäre nur schon schön, wenn es mit den neuen Programmen auch noch funktionieren würde, und im Idealfall auch noch halbwegs störungsfrei... *seufz* )

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 20:42 Uhr

Mir ist schon klar, dass die Menschen hinter meinen "Papierbergen" auch oft genug ihr Päckchen zu tragen haben, manche auch ein ganz besonders großes, schweres Paket, so wie Ihr.

Aber hexen kann ich leider trotzdem nicht. :(

Eine Kollegin hat auch das Thema, dass sie auf den Erbschein ihres Elternteils wartet, mittlerweile seit gut 3 Monaten. Ihr Problem dabei ist, dass ohne Erbschein alle Konten ihrer Eltern "eingefroren" sind und sie jetzt für alles in Vorkasse treten muss, von den letzten Krankenhausrechnungen und den Beerdigungskosten bis zur Miete und den Lebenshaltungskosten des verbliebenen Elternteils. Das ist dann schon schnell viel Geld und wer hat das mal eben so auf dem Konto...

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Leena am 21.03.2024, 20:45 Uhr

Das hat nicht unbedingt etwas mit "übermotiviert" zu tun, teilweise hängt es ganz schlicht an der Rechtssicherheit / -verbindlichkeit.

Ich darf auch nicht einfach per Mail antworten, weil das keine "sichere Kommunikation" ist und die Daten, mit denen wir arbeiten, sind ja schon sensibel.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Sille74 am 21.03.2024, 21:13 Uhr

Das ist aber eben noch nicht gesetzlich festgelegt. Wie Du selbst schreibst: es ist ein "Vorstoß" derBundesbank. Das mag so kommen, durchaus, ist aber noch nicht fix.

Und v.a.: ich bin kein Freund der Behauptung, etwas sei "alternativlos". Sicherloch könnteman das Rentensystsm auch anderweitig und vielleicht sogar weitergehender undnachhaltiger für kommende Generationen reformieren. Es gibt schließlich auch Länder, wo einr früherer Rentenbeginn als in D mögloch ist und die trotzdem nicht (angeblich) kurz vor dem Zusammenbruch stehen.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von mauspm am 21.03.2024, 21:18 Uhr

Ich finde nicht dass man das als Gesellschaft gemeinsam auskaspern muss. Jeder kann doch für sich mit dem Arbeitgeber seine Arbeitsmodelle und den Lohn individuell aushandeln, da braucht es doch keine allgemeine Regelung.

Und das Mehr an Lohn fällt ja auch nicht vom Himmel, gerade be produktionsabhängigen Branchen.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Cpt_Elli am 22.03.2024, 8:18 Uhr

Ja und es wird auch superviel falsch gemacht. Schon den Unterschied zwischen "Digitization" und "Digitalisation" kapieren einige Behörden nicht. Und bei vielen Mitarbeiter*innen fehlt es nach meiner Erfahrung an Veränderungsbereitschaft, unternehmerischer und kundenorientierter Denkweise sowie Mut zu Fehlern. Dazu kommt ein nicht zeitgemäßes Verständnis von Datenschutz in den internen Fachabteilungen und kosten darf das ganze natürlich auch nichts.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von starlight.S am 22.03.2024, 8:34 Uhr

Ach, bei uns sind das ja grade nur Ideen/Wünsche von Personalrat/Gewerkschaft und so langsam wie die Mühlen hier malen geht noch viel Wasser den Bach runter ehe da was passiert... Aktuell läuft dazu auch eine Umfrage, man wird sehen.
Aber mein Mann hatte beim AG wechsel vor 2 Jahren die Wahl: Vollzeit mit 35 Std. oder 40 Std. mit einer entsprechenden monatlichen "Prämie". Er sagt ganz klar, dass er seine Arbeit auch in den 35 Std. schaffen würde, ihm war das Geld aber lieber... Dafür hat er an anderer Stelle die Wahl zwischen 8 zusätzlichen Tagen (für Krankheiten/Schulausfall der Kinder oder zur Betreuung von Angehörigen) die er unangekündigt nehmen kann und die bewilligt werden müssen oder einer weiteren Prämie- da hat er die zusätzlichen Tage genommen und die sind echt sehr wertvoll- geht aber nur bei Kindern bis 12 oder nachweislich pflegebedürftigen Angehörigen- dafür braucht es keinerlei Nachweis. Ist eine amerikanische Firma und da wird prinzipiell eher geklotzt wie gekleckert - trotzdem meckern die Angestellten und sind unzufrieden

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von WonderWoman am 22.03.2024, 9:58 Uhr

das gehört doch dazu. mobilität heisst ja auch nicht ich habe ein auto mit einem motor der nur manchmal funktioniert und das nur linksrum im kreis fährt.

meine erfahrungen mit digitalisierung in deutschen behörden sind einfach nur schrecklich, privat wie beruflich, auf kommunaler, landes- und bundesebene. kein vorwurf an dich, das wurde ganz weit oben verpennt und zwar seit jahren. ich sag nur ozg.

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So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 10:16 Uhr

Ich arbeite in einem global tätigen Unternehmen komplett papierfrei (wo man sich jetzt schon auch über Performance und Vernetzung von Tools im Gegensatz zu agilen Start ups streiten kann, wie schnell unsere Prozesse sind), aber oft agieren die, die am lautesten über Öffentliche Einrichtungen schimpfen, selbst noch in der Steinzeit.

Mag allgemeines Behördenbashing nicht. Bei einigen hat sich da doch viel getan und je nach Behörde ist va der Wille da, schneller zu werden. Das hab ich bei Partnern in der Wirtschaft halt oft nicht.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 10:21 Uhr

Das ist in der Wirtschaft nicht anders. Altes funktionierendes Tool (das aber eben keine Schnittstellen zu XY hatte oder XY nicht konnte) wird abgeschaltet, neues wird ausgerollt und funktioniert gar nicht oder man braucht statt 10 min 1h.

Kleine Firmen killen solche Tools dann und kaufen was Vernünftiges. Bei großen mischen wie bei Euch so viele Interessensgruppen mit, dass man dann aus politischen Gründen die Belegschaft damit weiter quält.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von Dots am 22.03.2024, 10:50 Uhr

Das allgemeine Behördenbashing passiert vor allem auch deshalb, weil jede*r mit Behörden zu tun hat und deshalb jede*r meint, mitreden zu können, so wie bei allem, was halb-öffentlich geschieht. In die internen Abläufe von Unternehmen hat doch kaum jemand von außen Einblick, zumal da auch sehr viel Imagepflege nach außen betrieben wird.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von Cpt_Elli am 22.03.2024, 10:55 Uhr

Der Vergleich zu Ärzten oder Anwaltskanzleien ist schräg. Außer den Großkanzleien oder irgendwelchen MVZs sind das Kleinstunternehmen, die gar nicht die Kapa für Digitalisierungsprojekte haben. Die sind darauf angewiesen, dass es fertige SW-Lösungen für ihre Bedarfe gibt, die sie mit Hilfe einer kleinen IT-Klitsche vor Ort implementieren können.

Behörden haben mehr MA*innen und idR auch Verantwortliche für das Thema, die sich um nichts anderes kümmern. Auch wenn das Geld immer knapp ist, können die ganz anders externen Support einkaufen - nicht umsonst gibt es Beratungen und IT-Dienstleister, die nur Public machen. Dafür geht es halt zu langsam voran.

Dass es Unternehmen gibt, die ebenfalls hinterher hinken, ist da keine Ausrede. Ich habe in mittlerweile 9 Jahren Beraterdasein wirklich viele Organisationen von innen gesehen, sowohl in der "freien Wirtschaft" (wie sie es im ÖD immer heißt) als auch im Public-Bereich und die Unterschiede sind schon gravierend. Das hat nichts mit Behörden-Bashing oder gar Abwertung der dortigen MA*innen zu tun, die Uhren ticken einfach anders.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 22.03.2024, 10:56 Uhr

Das ist wahrscheinlich kommunal sehr verschieden geregelt. Bei meinen Kindern war es auch jeweils so, dass noch während meines Aufenthalts im Krankenhaus zwar eine Meldung an die Stadt durch die Klinik erging, die Geburtsurkunde aber nicht automatisch ausgestellt wurde, was u.a. damit begründet wurde, dass man dann noch Zeit für die Namensgebung hätte (4 Wochen waren das damals, meine ich).

Ich kann über digitale Abläufe hier nicht meckern, Freiburg funktioniert da ziemlich vorbildlich. Wie es in meiner neuen Wahlheimat wird, darauf bin ich gespannt. Das Grundbuchamt und das Finanzamt waren aber fix.

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Behörden haben nicht mehr Mitarbeiter für IT

Antwort von Benedikte am 22.03.2024, 11:50 Uhr

vielleicht mehr Planstellen, das kann ich nicht beurteilen, aber nicht mehr Mitarbeiter

Das liegt an der Bezahlung. FH ist gehobener Dienst, Angestellte. Dafür kriegst Du keine guten IT ler. Meine Tochter macht als Werkstudentin "aitsch aaaaaa" und da das "onboarding" mit Schwerpunkt IT Bereich. Da stehen ganz andere, höhere, Löhne auf der Uhr und viel mehr Flexibilität bezüglich home office und so weiter.

Die alte Regel "der MArkt richtet es" kannst Du bei Gehältern im öD nicht nehmen. Wer eben "nur" FH hat oder mittlere Reife plus Ausbildung- selbst wenn er kleine Steine zu Gold spinnen kann, das Gehaltsgefüge gibt marktgerechte Bezahlung oder Flexibilität nicht her.

Ich habe vor knapp fünf Monaten an einer Besprechung unserer Leitung mit der IT teilgenommen und die haben x Vorschläge gemacht, die Situation zu verbessern. Bspw gab es viele Kontakte zu ITlern ins deutschen strukturschwachen Gebieten und unsere ITler haben gesagt, IT ler können fast alles remote machen- die Bekannten wollten im Heimatort wohnen bleiben, die waren durch die Bank für die Einstellung. Nur die Leitung- geht nicht, dann wollen das alle usw.

Von daher- wir haben x Stellen unbesetzt, aber definitiv nicht mehr Mitarbeiter. KAnn ich für meine Behörde sagen.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von WonderWoman am 22.03.2024, 12:39 Uhr

ich bin weit entfernt von allgemeinem behördenbashing. der fehler liegt weiter oben. und die behördenmitarbeiter die ich kenne - das sind einige, schon beruflich - bashen da verzweifelt mit, wenn du es so sehen willst. ich glaube dass viele behördenmitarbeitenden genau wissen was falsch läuft und von den fehlentscheidungen ihrer vorgesetzten genauso genervt sind.

dass das in vielen großen unternehmen nicht besser läuft kann kein kriterium sein. merkste selber, oder? wenn alle sich immer nur am niedrigsten standard orientieren bleiben wir da wo wir sind.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 12:53 Uhr

Es ist für einen einzelnen Zahnarzt viel einfacher zu digitalisieren, weil es genau einen Entscheidungsträger gibt. Ich sehe das ja bei meinem Bruder (Zahnarzt), der hat das schon vor vielen Jahren bei sich umgestellt. Elektronische Akten, automatisierte Backups, elektronische Signaturen.

Derzeit werden viele Praxen aufgekauft und in ein MVZ eingegliedert, das kann man aus vielerlei Gründen doof finden, die sind aber mit ausgelagerter Abrechnung und Admin oft sehr professionell aufgestellt.

Das Misstrauen insbesondere in der Ärzte und Anwaltschaft in digitale Lösungen allgemein ist aber extrem groß und dementsprechend der Widerstand hoch.

Fair enough. Dann ist es aber absurd, sich über mangelnde Digitalisierung in Behörden aufzuregen.

Ich war kürzlich auf einem Grillfest, wo ein mittelständischer Unternehmer lautstark über "die Behörden" abgelästert hat. Der lässt sich jede popelige Freigabe ausdrucken, um sie mit seinem Mont Blanc Kulli zu unterschreiben. Kenne seine Assistenz, Gutteil ihres Tages ist ausdrucken, einscannen, abheften. Es gibt keine Cloudlösungen, keine Möglichkeiten, extern auf Server zu zugreifen.

Ich bin komplett bei Dir, dass wir mehr Digitalisierung brauchen, wir hinken den baltischen und skandinavischen Staaten Jahrzehnte hinterher. Aber das betrifft auch die Wirtschaft und freie Berufe, die haben sich da die letzten Jahre auch nicht mit Ruhm bekleckert.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 12:59 Uhr

Meine Erfahrungen mit Behörden oder ÖD allgemein deutschlandweit reichen von ganz schrecklich bis engagiert und lösungsorientiert. Wir hatten gerade ein Projekt, das wahnsinnig gut gelaufen ist, weil die entsprechende Behörde das unmögliche möglich gemacht hat.

Nochmal, wenn man selbst digital gut aufgestellt ist und dann z.B. in einer Uniklinik hockt, Papier ausfüllt und sich fragt, warum das nicht über ein Tablet geht und warum.einzelne Abteilungen nicht auf diese Infos zugreifen können - für mich völlig nachvollziebar.

Wenn man aber selbst noch wie in der Steinzeit agiert, ist das lächerlich.

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Re: Behörden haben nicht mehr Mitarbeiter für IT

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 13:29 Uhr

Bei den großen Unternehmen ist es mE die Sparmentalität und die "Politik", die einem.wenn man mal in einem agilen Start up gearbeitet hat, jegliche Motivation killt.

Als Beispiel, Start up braucht globale CRM Lösung. Business sagt, wir brauchen zweie, die nix Anderes mehr machen, es wird nach gutem Anbieter am Markt gesucht ubd das Projekt geht seinen Weg. Neue Stellen bewilligt Chef.

Große Unternehmen: Bejahen den Need. Dann geht das Geschachere um die FTEs los, das Gestreite, welches Tool (weil Global hat da ja schon was, ist Rotz, wäre aber viel billiger), Projektumsetzung geht nichr dorthin, wo die Quali am besten ist.

Ich habe vor zehn Jahren mit besseren Tools gearbeitet als jetzt.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von Cpt_Elli am 22.03.2024, 13:31 Uhr

Es geht ja bei solchen Umstellungen nicht nur um Entscheidungen, sondern auch um Kapa. Wenn dein Bruder welche hatte, gut für ihn. Die Hausarztpraxis nebenan mit 2,5 Ärzte-FTE und geschätzt ebenso viel MFAs + vielleicht einer TZ-Servicekraft bekommt das sicher nicht nebenher gestemmt.

Und bei deinem Mittelstandsbeispiel geht es weniger um Digitalisierung als um (Führungs-)-Kultur. Wenn es sein Laden ist, kann er ihn ja nach Gutsherrenart führen. Der Standard ist das nach meiner Erfahrung nicht.

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Re: Behörden haben nicht mehr Mitarbeiter für IT

Antwort von Cpt_Elli am 22.03.2024, 14:00 Uhr

Die Erkenntnis dass es in einem Startup einfacher ist, ein Projekt wie CRM-Implementierung aufzusetzen ist trivial. Und von "ein System global" haben sich viele Großunternehmen schon vor ca. 10 Jahren verabschiedet. Großkonzerne sind sicher nicht das Epizentrum von Agilität. Aber zumindest auf Arbeitsebene treffe ich dort Leute, die davon viel kapiert haben. Im öffentlichen Bereich darf ich Menschen in puncto Methodik auf dem Stand von 2015 abholen.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 15:34 Uhr

Habt Ihr keine Visumsordnung? Darf jeder alles freigeben?

Für mich ist das kein schlechter Führungsstil von wegen top-down, wir haben intern auch Freigaben und unterzeichnen extern Verträge z.B.

Aber bei uns läuft das über Workflows, wo automatisch alles dokumentiert ist (wer, wann etc.) Bzw. Verträge eben digital, die dann auch einen Zeitstempel haben. Viel weniger Arbeit, für mich ist das ein Klick. So muss die Freigabe jemand erstellen, ausdrucken, unterschreiben lassen, einscannen und abheften.

Von U-Läufen bei Verträgen ganz zu schweigen.

Und Akten umstellen, also ich glaub wenige KH haben noch Papierakten. Mein Zahnarzt hier dokumentiert auch elektronisch, mein Orthopäde, der KiA meiner Kinder, meine Gyn... Ist ja viel schneller. Da muss man sich dann mal Zeit für nehmen, das spart allen hintenraus ja total viel Zeit. Und automatische Backups bzw. Datensicherung falls mal ein Hackerangriff kommt über externe Anbieter kosten einen halt mehr, aber dafür schlürt man nicht jeden Abend z.B. eine Festplatte mit.

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Re: Behörden haben nicht mehr Mitarbeiter für IT

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 15:44 Uhr

Welche deutschen börsennotierten Unternehmen haben keine globalen Tools?

Suchen die sich fürs Reporting die Daten händisch raus? Hat jedes Land für Bestellungen eine eigene Lösung? Reisekosten etc. hat jedes Land eine eigene Lösung? Buchhalterisch kocht jedes Land eine eigene Suppe? Zeiterfassung auf Projekten nutzt jedes Land ein eigenes System?

Und dass große Konzerne digital viel weiter sind als deutsche Behörden, iat füe mich völlig unstreitig. Das hatte ich aber in meinem 1. Post hier auch nicht geschrieben.

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von kuestenkind68 am 22.03.2024, 17:40 Uhr

Das Problem liegt aber bei den Behörden. Wenn eine Firma das nicht schafft und nicht mehr vernünftig arbeiten kann, dann wird sie irgendwann pleite gehen. Die Kunden suchen sich dann halt eine andere Firma die besser arbeitet. Nennt man Wettbewerb. Und das führt dazu, dass sich die Firmen kontinuierlich weiterentwickeln, dass investiert wird, dass Innovationen voran getrieben werden, dass geforscht und optimiert wird.

Und dann haben wir die Behörden... Die haben keinen Wettbewerb. Können also arbeiten wie sie wollen, haben keinen Erfolgsdruck. Der Bürger MUSS Kommen, weil der Staat ja immer vorschreibt, was zu tun ist. Es gibt keine Alternative. Und das weiß man in den Ämtern auch. Da führt man sich ja nach Gutsherrenart auf, weil man glaubt, man kann es sich den Bürgern gegenüber erlauben. Und auch wenn man als Behörde schlecht arbeitet, hat das ja keine Konsequenzen. Geld ist ja immer genug vorhanden, denn der Steuerzahler zahlt ja... Den Gedanken, dass man das Geld der Bürger verwaltet, dass man damit sorgsam umgeht, der fehlt mir völlig. Ich bin Bankkauffrau. Bei uns stand immer an erster Stelle, dass mit dem Geld der Kunden sorgsam umgegangen wird, dass es gewinnbringend investiert wird usw usw. Das Mindset in den Behörden ist aber komplett konträr: hauptsache ICH habe es mir gemütlich eingerichtet... Der Bürger und seine Interessen sind nebensächlich.... Und dafür zahlen wir immens hohe Steuern. Die Leistung der öffentlichen Hand sind das aber nicht wert. Hier verrotten Schulen und Straßen, man muss Monate auf Anträge warten (bei uns musste jede Kundenanfrage am Eingangstag angeschaut und auf Vollständigkeit geprüft werden - in den Ämtern meiner Stadt bekommt man erst nach Monaten Rückmeldungen (ganz schlimmm hier das Bauamt). Es wird immer gejammert, immer noch mehr Personal gefordert (wer soll das bezahlen?), aber selbst in eigenen Haus mal was ändern, Kostencontrolling einführen, die Arbeitsabläufe optimieren usw all das such man vergeblich...

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von kea2 am 22.03.2024, 18:10 Uhr

Es werden heute so viele Arbeitsstunden geleistet, wie nie zuvor.
Trotzdem wird von den Arbeitgebern gejammert, wie nie zuvor.

Die Gründe sind meiner Meinung nach:
- die überbordende Bürokratie
- Unfähigkeit der Führungskräfte
- selbstgemachte Leiden

Mittlerweile dokumentieren sich die Leute in fast jedem Beruf zu Tode, während die eigentliche Arbeit liegen bleibt.
Merkwürdigerweise lief es Deutschland vor 30, 40 Jahren mit viel weniger Bürokratie viel besser als heute.

Führungskräfte sind heute Menschen, die irgendwas (bevorzugt BWL) studiert haben und dann auf Mitarbeiter losgelassen werden.
Die haben keine Ahnung, was in dem Betrieb warum wie läuft. Und die bekommen sie auch nie, weil sie nach spätestens drei Jahren den Job und die Branche wechseln. Oft kommt noch Arroganz dazu, dass man sich zu fein ist, die normalen Mitarbeiter zu fragen, wie eigentlich deren Job funktioniert.
Mein Vater hat solche junge "Talente" getroffen, die nicht wussten, dass ein LKW länger nach München braucht, als ein Porsche Cayenne. Sonnencreme verkauft sich nicht das ganze Jahr über gleich gut. Züge sind nicht 24 Stunden lang gleich gut ausgelastet, sondern es gibt Berufsverkehr und mitten in der Nacht...
Auch dass man mit weniger Mitarbeitern nicht mehr Umsatz generiert, sondern, im Gegenteil, Leute ausbrennt, ist offenbar für viele Führungskräfte ein Mysterium.
Heißer Tip: Es hilft auch nicht, die Mitarbeiter anders zu strukturieren, wenn die Menge der Arbeit gleich bleibt.

Durch solche dämlichen Fehler von weltfremden Managern entsteht ein Haufen unnötige Arbeit und Ausfälle durch Burnout.

Organisation ist für viele Firmen ein Fremdwort. Bei meinem letzten Arbeitgeber waren die Befindlichkeiten irgendwelcher Abteilungsleiter, z.B. dafür verantwortlich, dass die Abläufe nicht effektiv gestaltet werden konnten.
Auch das macht mehr Arbeit, als sein müsste.

Digitalisierung in deutschen Behörden, oder "wir haben 251 verschiedene Softwarelösungen, wo eine reichen würde".
Das bindet Softwareentwickler, Menschen, die das Zeugs betreuen und warten müssen, und Menschen, die zig Schnittstellen programmieren müssen, damit die Softwarelösungen sich untereinander austauschen können.
Außerdem hat jede der 251 Softwarelösungen Kinderkrankheiten und muss passend weiter entwickelt bzw. irgendwann ersetzt werden.

Man nehme diese ganze Bullshit-Arbeit weg und schon braucht man weniger Arbeitskräfte.

Man könnte auch die Geschäfte wieder um 18.30 schließen, bzw. Samstags um 14 Uhr. Auch das würde eine Menge Arbeitskräfte sparen. Die Einkäufe haben die Berufstätigen früher trotzdem geschafft. Das ist eine Frage der Organisation. Heute ist das, dank Online-Handel, noch viel einfacher.

Dazu kommt, dass wir eine merkwürdige Berechnungsformel in Deutschland haben, wieviel mehr man mit mehr Arbeitsstunden verdient. Häufig lohnt sich das kaum, gerade in den Niedriglohnjobs.
Natürlich nehmen viele Leute dann lieber die Freizeit.

Das Gejammer, man würde keinen finden, ist übrigens häufig jammern auf hohem Niveau.
Die Person soll kein Berufsanfänger sein, nicht länger nicht gearbeitet haben, nicht über 50 sein, keine kleinen Kinder oder andere Störfaktoren im Privatleben haben, nicht behindert sein, genau das können, was man braucht und nicht nur ähnliches oder lernfähig sein und wenig Geld verlangen.
Wenn diese Faktoren keine Rolle mehr spielen, und die Arbeitgeber finden trotzdem keinen, DANN haben wir einen Fachkräfte-/Arbeitskräftemangel.
Ab 50 wird man nicht mehr eingestellt, aber man soll bis 69 oder, in Zukunft noch besser bis man tot umfällt, arbeiten. Ne, ist klar...

Ich glaube übrigens nicht, dass diese Rechnung aufgeht, von wegen, dass wir alle mehr und länger arbeiten müssen, um das Land am Laufen zu halten.

Erstens erreicht man damit nur, dass mehr Leute krank oder berufsunfähig werden. Wir
haben durch die immer stärkere Arbeitsverdichtung sowie schon sehr hohe und immer weiter steigende Mengen von von Burnout betroffenen oder anderweitig psychisch kranken Arbeitnehmern, die monatelang ausfallen und nicht selten berufsunfähig werden, bevor sie in Rente gehen würden.
Viele wollen heute nicht aus Faulheit weniger arbeiten, sondern weil sie merken, dass sie das (auf Dauer) nicht schaffen.
Selbst, wenn man die Leute zwingen könnte, würde das nach hinten losgehen.

Zweitens werden sehr viele Jobs in nicht so ferner Zukunft durch KI ersetzt werden.
Alles an Routineaufgaben, die keine menschliche Zuwendung erfordern, oder berechenbaren Problemen wird durch KI ersetzt werden. Das betrifft viele Büroberufe und IT-Berufe oder Teile davon.
Ich gehe davon aus, dass alles auf Schienen in Zukunft autonom fahren wird, sowie wahrscheinlich auch die LKWs, eventuell sogar Flugzeuge.
Texter, Übersetzer und Synchronsprecher sind heute schon aussterbende Berufe durch KI. Zunehmend werden auch Journalisten ersetzt, und ich denke, auch Filmschauspieler oder Schriftsteller für den 0815-Liebesroman o.ä. werden in Zukunft ersetzt werden.
Kassierer werden jetzt schon durch Technik ersetzt. Es gibt sogar Läden, wo die Waren im Einkaufswagen automatisch erfasst werden, ohne dass der Kunde sie scannen muss.
Callcenter-Mitarbeiter werden auch schon zunehmend durch KI ersetzt.
KIs können Kochen und Servieren. Der Empfang bei Hotels oder Ferienwohnungen läuft heute z.T. schon automatisch.
Es gibt Pläne, Pakete nicht mehr an die Häuser zu liefern, sondern nur noch zu Packstationen. Das würde viele Zusteller einsparen.

Ich denke, vor allem in Berufen mit Menschen und im Handwerk werden in Zukunft noch menschliche Mitarbeiter nötig sein und natürlich, um die KIs lernen zu lassen und zu warten.
Das heißt aber, dass wir in Zukunft nicht mehr Mitarbeiter brauchen, sondern Lösungen für die Menschen, die nicht arbeiten können, weil nicht mehr genug Arbeit für alle da ist.
Oder wie wir damit umgehen, dass jeder nur noch einen Mini-Job hat, weil wir die Arbeit gleichmäßig aufteilen müssen.

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Banken gehen pleite?

Antwort von emilie.d. am 22.03.2024, 18:12 Uhr

"Bei uns stand immer an erster Stelle, dass mit dem Geld der Kunden sorgsam umgegangen wird, dass es gewinnbringend investiert wird usw us"

Ich glaube Dir, dass das dort, wo Du gearbeitet hast, so war. Ansonsten stimmt das für Banken natürlich in dieser Absolutheit überhaupt nicht, es gibt allein für die deutsche Bank eine ganze Skandalchronik, Zinsmanipulationen, Korruption etc. Immer wieder sind weltweit Steuerzahler aufgrund der Gier von Inveatmentbankern in die Bresche gesprungen.

So wie es nicht "die Bank" gibt, gibt es nicht "die Behörde". Meine Nachbarin arbeitet auf dem Amt, die kriegt genauso Druck von oben wie unsereiner auch.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von DK-Ursel am 22.03.2024, 20:14 Uhr

Ein nachdenkenswerter Beitrag!
Ich stimme Dir nicht in allem zu, aber in vielem und finde, über die anderen Dinge sollten wir nachdenken!

Das mit den Überlegungen, wie eine Gesellschaft mit immer weniger Arbeit umgeht, hat übrigens schon Precht (man mag zu ihm stehen wie man will) mit Blick auf Autos durchgespielt. Und von der Politik gefordert, sich damit zu beschäftigen, BEVOR es so weit ist.

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von Dots am 23.03.2024, 8:15 Uhr

Nur kurz zu deinem Satz "...Übersetzer...sind wegen KI aussterbende Berufe". Jein. In meiner Branche stehen gerade einige große Übersetzungsdienstleister (die viel mit großen Übersetzerpools und MTPE arbeiten) und gerade auch ein KI-Entwicklungs-Startup auf der Kippe. Gleichzeitig sind Spezialisten gefragt wie nie und können auch hohe Preise abrufen. Ich denke, dass sich dieser Trend durch alle Branchen ziehen wird, in denen KI eingesetzt werden kann. Das, was wir Übersetzer schon seit Jahren als "bulk market" bezeichnen, kann in Zukunft auf jeden Fall durch KI mit wenig Proofreading erledigt werden.

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Sorry, das sollte unter kea2

Antwort von Dots am 23.03.2024, 8:26 Uhr

o.T.

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Re: Behörden haben nicht mehr Mitarbeiter für IT

Antwort von Ellert am 24.03.2024, 8:57 Uhr

stimmt hier auch,
die Leute wandern auch in die freie Wirtschaft ab und nehmen dafür gerne mehr Geld als die Sicherheit die überall betont wird im ÖD.

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Ein Thema das man nicht gerne hört

Antwort von Ellert am 24.03.2024, 9:03 Uhr

und es schon einige Beispiele gab
wenn die IT zusammenbricht ( und wir leben hier schon im "Krieg", dazu gab es auf Firmen und Behörden Angriffe die monatelang nichtsmehr mit PC machen konnten)
dann ist man ohne Papierakten sowohl beim Zahnarzt als auch beim Bürgeramt übel dran.
In einer friedlichen Welt wäre Digitalisierung bis in die Haarspitzen toll
aber aktuell muss es im dümmsten Fall auch ohne gehen

Eigentlich muss man keine Stomversorgung faktisch zerlegen, da reicht es wenn die IT über lange Zeit ausgeschaltet ist zB

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Re: Work-Life-Balance

Antwort von tonib am 24.03.2024, 16:09 Uhr

Bin ja an sich ein DeepL Fan, aber gerade habe ich Stunden mit Nachkorrekturen verbracht...

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Re: So viel weiter sind viele Firmen, Ärzte, Anwälte aber auch nicht.

Antwort von Leena am 25.03.2024, 20:57 Uhr

Ich weiß ja nicht, wie viele Behörden Du tatsächlich so gut kennst, dass Du das beurteilen kannst, aber bei uns in der Behörde ist es definitiv nicht üblich, sich nach "Gutsherrenart" aufzuführen (auch wenn ich manchmal denke, Shit, wäre ich auf der "anderen Seite", könnte ich das Mandat niederlegen, so muss ich den Fall jedes Jahr wieder... alternativlos, seufz).

"Das Mindset in den Behörden ist aber komplett konträr: Hauptsache ICH habe es mir gemütlich eingerichtet... Der Bürger und seine Interessen sind nebensächlich..."

Das ist Unsinn, so allgemein gesprochen auf jeden Fall.

Wobei mein vorrangiges Interesse (beim FA) die "richtige Lösung" ist, sprich: Der Bürger zahlt die richtige Steuer. Ich habe kein Interesse, gegen jemanden mehr Steuern festzusetzen als richtig wäre, aber es ist auch nicht mein originäres Interesse, (auch wenn es vielleicht im Interesse des Bürgers wäre) generell weniger Steuern festzusetzen als richtig wäre.

Das Problem sehe ich eher darin, dass der Staat (eben weil er sorgsam mit dem Geld der Bürger umgehen muss), regelmäßig die billigste Lösung nehmen muss, auch wenn sie langfristig teurer ist, weil erstmal nichts funktioniert und nach kurzer Zeit einem die Decke auf den Kopf fällt (wortwörtlich), wenn da mal wieder beim Baumaterial gespart wurde... Das Problem ist, dass vieles bundeseinheitlich funktionieren soll, die Einheitslösung passt dann aber nicht für alle und führt wieder zu Ausfällen bzw. die "neuen" Versionen können oft weniger, als die alten konnten... Und Digitalisierung im Kreuzfeuer von Datenschutz und Steuergeheimnis ist auch wie die Quadratur des Kreises.

Da denke ich oft, wenn gelobt wird, wie fortschrittlich da z.B. die skandinavischen Länder sind - ja, das stimmt, z.B. auf Island kann ich viel mehr online machen als in Deutschland. Oder die Mitarbeiterin meiner Bank kann meine PIN abfragen und mir am Telefon sagen, wenn ich anrufe, dass ich sie vergessen habe, vieles läuft über die Personenkennnummer - da bekommt dann jeder an der Kasse mit, wie alt ich bin, und in Online-Registern kann ich alle Kfz-Kennzeichen abfragen, alle Adressen oder den aktuellen Grundsteuerwert aller Grundstücke. Einmal im Jahr kann hier (in einem bestimmten Zeitfenster) jeder Einsicht nehmen in die Steuerbescheide für das vergangene Jahr, und dann meldet z.B. die Zeitung, welcher Schriftsteller im letzten Jahr wie viel verdient hat, welcher Schauspieler, welches Porno-Sternchen... wenn ich mir all das in Deutschland vorstelle - der Aufschrei wäre doch riesig!

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