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Geschrieben von hgmeier am 28.11.2015, 14:11 Uhr

zu Fachkräfte Pflege (war. BW-Einsätze)

>>Du meinst dass man Fachkräfte durch billige Zivis ersetzen kann?
>>KANN MAN EBEN NICHT!

Eine Fachkraft und deren Fachtätigkeiten kann man sicher nicht endgültig ersetzen. Doch machen wir uns nichts vor. Für einen Anteil X der durch Fachkräfte geleisteten Tätigkeiten reicht eine Anlernkraft bzw. eine Anlernkraft unter Aufsicht der Fachkraft.

Ganz unabhängig davon wer was zu leisten vermag, müssen wir folgende Dinge berücksichtigen:

1. Wir haben jetzt schon zu wenig Fachkrafte. Der Bedarf wird zudem steigen.
2. Der Fehlbestand wird sich nicht alleine durch ein höheres Entgelt lösen lassen.
3. Selbst wenn die Ausführenden Einrichtungen bereit wären mehr zu zahlen, sind dies die Sozialversicherer noch lange nicht.
4. Jeder sollte sich fragen ob er bereit wäre 20-30% mehr KV und 50-80% mehr PV zu zahlen (ohne, dass die Arbeitgeber einem zum Ausgleich mehr bezahlen).

Die Pflege der Alten und Kranken ist meines Erachtens gesamtgesellschaftliche Aufgabe und da man sich wohl kaum alleine durch Zahlungen davon freikaufen kann wird man mit anpacken müssen. Eine allgemeine Dienstpflicht für alle wäre da ein Ansatz.


Übrigens: Kaum eines weiß, daß der Wegfall der Wehrpflicht bereits jetzt für den Bereich des FSJ (aber auch BFD) zu einem Problem wird. Es sind nicht nur diejenigen weggefallen, die solche Dienste (inkl. ZD) anstelle der Wehrpflicht geleistet hat. Es fallen auch diejenigen weg, die sich dadurch Wartesemester bei der Uni versprochen hatten. Brauchen sie ja nicht mehr, da kaum noch ausscheidende Wehrpflichte mit ihnen um die Studienplätze konkurrieren.

 
11 Antworten:

Re: zu Fachkräfte Pflege (war. BW-Einsätze)

Antwort von Jana287 am 28.11.2015, 15:18 Uhr

Aber jetzt sollen doch Flüchtlinge als Bufdi arbeiten können, Problem gelöst!

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Jana, wo steht das? Also, das Flüchtlinge als Bufdi arbeiten sollen?

Antwort von Steffi528 am 28.11.2015, 15:30 Uhr

Bitte die Quelle dazu.

Wir suchen nämlich Bufdis, aber von Flüchtlingen weiß ich gar nichts, eher von fitten Rentnern (und davon gibt es doch noch sehr viele, die helfen wollen)

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Das Problem ist das für die wirkliche Pflege keine Zeit bleibt

Antwort von Charlie+Lola am 28.11.2015, 15:38 Uhr

ich habe aufgehört zu arbeiten in meinem Job weil einfach keine Zeit mehr ist für irgendwas.
Und weil mir der Stresspegel einfach zu hoch ist.

Wenn ich alles das machen möchte was ich kann, kann ich nichts schaffen.

Pflege ist nicht nur waschen und versorgen.....man kann mit Pflege Körperfunktionen verbessern und aufrechterhalten.

Aber da Pflege an sich so deutlich unterschätzt wird kommt es eben auch dazu das jeder glaubt das kann doch jeder.

Als ich vor 10 Jahren aufgehört habe gab es schon Fälle aus Altenheimen wo Leute total kontrahiert und bettlägrig eingewiesen wurden. Dehydriert und dahinwegitierend. In Liegendanfahrt natürlich.

Gegangen sind sie im wahrsten Sinne des Wortes. Das zeigte damals schon sehr deutlich das da einiges schief läuft. Und das war vor 10 Jahren, es wird nicht besser geworden sein.

Mein versuch vor 4 Jahren nochmal einzusteigen habe ich nach 4 Monaten abgebrochen. Das tue ich mir einfach nicht mehr an.......vor allem nicht wenn ich woanders für die gleiche Kohle leichtere Arbeit ohne Verantwortung machen kann.

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Re: Jana, wo steht das? Also, das Flüchtlinge als Bufdi arbeiten sollen?

Antwort von Jana287 am 28.11.2015, 15:46 Uhr

http://www.sueddeutsche.de/news/politik/migration-bundesfreiwilligendienst-ab-dezember-offen-fuer-fluechtlinge-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-151124-99-01273

Sry, ich hatte nicht auf dem Schirm dass das für Stellen mit Flüchtlingsbezug gilt. Also Flüchtlinge helfen Flüchtlingen, 10.000 Stellen. Nix mit Pflege. Unvollständig gemerkt, tut mit leid.

Warum werden die Bufdistellen denn an einen Zweck / Branche gebunden? Ich dachte, da kann man alles mögliche machen?

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Re: Jana, wo steht das? Also, das Flüchtlinge als Bufdi arbeiten sollen?

Antwort von Strudelteigteilchen am 28.11.2015, 15:50 Uhr

Natürlich ist das gebunden, sonst würde man doch mit den Bufdis den Mindestlohn aushebeln und einem Dritten Arbeitsmarkt Tür und Tor öffnen.

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Re: Jana, wo steht das? Also, das Flüchtlinge als Bufdi arbeiten sollen?

Antwort von Steffi528 am 28.11.2015, 15:56 Uhr

Ah, ich wusste noch nicht, das es auch offen für Flüchtlinge ist. DAS finde ich mal gut, wir werden zwar sicher fast nur mit einheimischen Freiwilligen arbeiten, aber so ein paar hier schon länger lebende Flüchtlinge, bzw. Asylbewerber würde ich dafür auch kennen. Werde das mal weiter verfolgen.

Und nein, natürlich geht es nicht in die Pflege, sondern z.B. zur Essensausgabe in der Erstaufnahmeeinrichtung. Und nein, natürlich ist nicht jede(r) da geeignet, aber ein paar schon.

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re

Antwort von Jana287 am 28.11.2015, 15:59 Uhr

Das finde ich auch eine gute Sache, das Geld ist gut angelegt in den 10.000 Stellen. Und entlastet hoffentlich die Ehrenamtlichen.

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Re: re

Antwort von Steffi528 am 28.11.2015, 16:09 Uhr

Es werden die engagiertesten Ehrenamtler sein, die sich für die Bufdi-Stellen eignen. Aus einen einfachen Grund: Sie haben schon sehr viel Zeit, sonst könnten sie sich nicht so engagieren. Also von den einheimischen Ehrenamtlern, meistens sind es Rentner und Pensionäre, eher weniger "Hausfrauen". Und da ist es schon sinnvoll, wenn diese Leute das für ein bisschen Geld machen, also die Arbeit in der Kleiderkammer, bei der Hilfe für die Neuankömmlingeoder bei der Essensausgabe in den großen Einrichtungen. Du kannst Dich da auch für ein paar Monate "verpflichten", das ist nicht immer ein volles Jahr. Für die anerkannten Flüchtlinge und Asylbewerber, die schon länger hier sind, bedeutet der "Dienst" auch Anerkennung (Finanziell sicher nicht, da das sicher auch wieder weitestgehend angerechnet wird). Von daher finde ich das gut. Es gibt jedoch auch so schon viele Flüchtlinge und Asylbewerber und geduldete, die mit anpacken und helfen.

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Re: Das Problem ist das für die wirkliche Pflege keine Zeit bleibt

Antwort von Einstein-Mama am 28.11.2015, 16:17 Uhr

Man könnte das Geld, das der militärische Einsatz uns jetzt kostet, eigentlich genau da investieren um Fachpflegekröfte ordentlich zu bezahlen und den Patienten/Bewohnern wieder eine angemessene Pflege zukommen zu lassen.

Und ja, ich weiß, wir können uns aus der Angelegenheit nicht einfach raushalten. Wobei, wir nehmen ja schon die Flüchtlinge auf...eigentlich könnten wir uns eben doch raushalten.

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Re: Das Problem ist das für die wirkliche Pflege keine Zeit bleibt

Antwort von hgmeier am 29.11.2015, 13:17 Uhr

>Man könnte das Geld, das der militärische Einsatz uns jetzt kostet,
>eigentlich genau da investieren um Fachpflegekröfte ordentlich zu
>bezahlen und den Patienten/Bewohnern wieder eine angemessene
>Pflege zukommen zu lassen.

Schlechte Nachricht für dich: Selbst bei besserer Bezahlung wirst du dem Pflegekräftemangel nur sehr bedingt abhelfen können.

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Re: zu Fachkräfte Pflege (war. BW-Einsätze)

Antwort von Daffy am 29.11.2015, 14:42 Uhr

>Die Pflege der Alten und Kranken ist meines Erachtens gesamtgesellschaftliche Aufgabe und da man sich wohl kaum alleine durch Zahlungen davon freikaufen kann wird man mit anpacken müssen. Eine allgemeine Dienstpflicht für alle wäre da ein Ansatz.

Nur dass die ´Allgemeine Dienstpflicht` so ziemlich alle ausnimmt, die wählen, Steuern und Sozialabgaben zahlen. Es trifft ja 18-Jährige, die an der Entscheidung kaum mitgewirkt haben dürften und auf die im Übrigen ziemlich harte Zeiten zukommen werden, was Steuern und Sozialbagaben (und noch so einiges anderes) zukommt. Oder strebst Du eine Dienstpflicht für die Neurentner an?

Außerdem rechnet es sich nicht mal volkswirtschaftlich: das Bestreben von Wirtschaft und Poltik war es, junge Leute früher in den Beruf zu bringen. Wenn der zukünftige Ingenieur jetzt ein Jahr lang Bettpfannen leert, fehlt dieses Jahr später bei den Abgaben und der Leistung, die er erbringen kann (ich gehe jetzt mal davon aus, dass jeder wird arbeiten müssen, solange er es kann).

Dazu kommt die fehlende Akzeptanz: wie sanktionierst Du die Verweigerung? Bei der BW gibt es Feldjäger; wir bräuchten dann wohl Zivildienstfänger oder so. Und eine Mauer rund um Deutschland

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