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Geschrieben von Hase67 am 05.03.2022, 8:35 Uhr

Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie Genozid in der Ostukraine,

angeblichen "Neonazis" oder "Faschisten" in der Ukraine möchte ich eine Fernsehdoku aus der Reihe Frontal 21 empfehlen, die bereits 2016 veröffentlicht wurde. Sie heißt "Putins geheimes Netzwerk" und wurde von dem Investigativjournalisten in der Ukraine Arndt Ginzel, dessen Facebook-Kanal ich vor einigen Tagen hier empfohlen hatte mit-produziert.

Schon damals wurde in der Doku aufgezeigt, wie pro-russische und antiwestliche Propaganda über Kontakte zum engsten Kreis im Kreml über Stiftungen, Freundeskreise, über Kontakte zur AfD und zur Jungen Alternative, aber auch über Propagandisten, die direkt in der Europäischen Kommission in Brüssel in anderen Fraktionen sitzen, Alternativfakten und pro-russische Propaganda im Westen verbreitet wurden und werden.

Der Bericht dauert 44 Minuten und ist sehr sehenswert, weil er auch im Hinblick auf die aktuelle Situation in der Ukraine noch mal einige Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen klarstellt und welche Rolle dabei welche russischen und westlichen Kräfte spielen:

https://www.zdf.de/politik/frontal/putins-geheimes-netzwerk-wie-russland-den-westen-spaltet-100.html

 
11 Antworten:

Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von DecafLofat am 05.03.2022, 8:50 Uhr

Wer es kürzer will: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Troll-Armee
Fast täglich hier zu beobachten.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Hase67 am 05.03.2022, 9:10 Uhr

Die Doku ist trotzdem sehenswert und verrät ein paar mehr Details in Zusammenhang mti dem Ukraine-Russlandkonflikt als Wikipedia.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von DecafLofat am 05.03.2022, 9:17 Uhr

Das ist mir schon klar! Ich werde sie mir auch ansehen, ganz bestimmt. Vielen Dank für das Teilen.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Zwergenalarm am 05.03.2022, 9:20 Uhr

Aus Zeitgründen habe ich nur etwa die Hälfte gesehen.

Was ich sofort unterschreibe ist die bewusste Destabilisierung des Westens bzw. speziell des bis dahin ungeeinten Europas. Das ist ja auch das, was ich als die große Chance aktuell sehe und Europa nimmt sie wahr indem es sich neuerdings geschlossen zu unseren Werten bekennt. Ich hoffe, dass Europa aus dieser Sache diese einige Stärke in die Zukunft mitnimmt.

Im Übrigen ist mir die Basisaussage des Berichts aber ein wenig zu einfach gestrickt, weil „gut gegen böse“, „Rechts gegen links“. Es gibt Russland und es wird weiter existieren, also müssen wir auch damit umgehen und akzeptieren, dass in absehbarer Zeit Russland nicht Teil der europäischen Familie sein wird, wie wir uns das vorstellen. Dazu gehören die russische Geschichte, insbesondere die der letzten 100 Jahre und die damit einhergehende Sozialisation der derzeitig Mächtigen im Land. In den Augen Russlands hat der Westen immer auch ein wenig mitleidig arrogant auf den Osten herabgesehen, und das fällt uns jetzt auf den Kopf bzw. aktuell der Ukraine.

Bei allem Kopfschütteln über die teilweise haarsträubenden und manipulativen Geschichten müssen wir weiter hinhören und „die Russen“ nicht pauschal verurteilen. Auch nicht die regierende Elite. So bizarr uns Putin erscheinen mag (und ich bin die erste, die ihm ein „Schlagerl“ wünscht)…..der ist nicht komplett verrückt, der hat schon einen Plan, der gerade nicht so aufgeht, wie er sich das vorgestellt hat. Es bleibt jedenfalls weiter spannend.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Hase67 am 05.03.2022, 9:42 Uhr

Nein, nein, das ist nicht "rechts gegen links": Da wird nicht nur gezeigt, wie die AfD "unterwandert" wurde, da waren doch auch verschiedene Vertreter der SPD dabei, und die Dame in der Europäischen Kommission sitzt in der Fraktion der Grünen.

Grundsätzlich Recht gebe ich dir, dass es nicht realistisch ist, das Wertegefüge, das von dieser Propagandamaschine genutzt wird, abzuschaffen. Die Frage ist, ob das das Ziel sein sollte, das ist ja ein Kulturkampf. Aber dieser Kulturkampf beginnt dann problematisch zu werden, wenn aus einem Verteidigungsreflex für wertgeschätzte, aber unflexible Kulturschemata (und die sind soziologisch erwiesenermaßen eher im konservativ-autoritären als in liberalen Denkmustern, auch politischer Art, zu finden) Ausgrenzung wird. Oder, um es einfacher auszudrücken: Wenn "das Andere" nicht sein darf, weil es als Bedrohung für "das Eigene" wahrgenommen wird. Und wenn "das Eigene" dann mit Waffengewalt verteidigt wird. Da beginnt dann der Extremismus. Und das ist auch das, was da gerade in der internationalen Gemeinschaft geächtet wird.

Ob Putin "verrückt" oder nur größenwahnsinnig ist, ob er in seiner eigenen Denkblase gefangen ist (angeblich nutzt er selbst das Internet nicht, weil er nicht an diese "Propaganda" glaubt, harhar, das nennt man dann wohl einen Rückstoßeffekt) kann ich nicht beurteilen. Und natürlich ist seine Denkstrategie für ihn folgerichtig. Aber wenn er Streubomben auf Kranken- und Wohnhäuser schickt und in ein Land einmarschiert, dem er gegen Auslieferung seiner Atomwaffen vor vielen Jahren zugesichert hatte, es in Ruhe zu lassen, dann ist er ein Kriegsverbrecher. Und dass die Eltern seiner Soldaten nicht wissen, was mit ihren Söhnen passiert (die werden nämlich nicht nach Hause überführt, sondern im Ausland bestattet, um das "Narrativ" nicht zu gefährden), dann ist das auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Zwergenalarm am 05.03.2022, 10:05 Uhr

Ich sehe mir den Bericht zu Ende an, wenn ich fertig gekocht habe. Vielleicht habe ich deutliche Teile nicht gesehen.

Was Putin selbst betrifft……..seine Argumentation den Soldaten und deren Familien gegenüber fällt ihm ja gerade ziemlich auf den Kopf. Und ich bin nicht sicher, ob nach 30 Jahren more or less Meinungsfreiheit die massive Einschränkung des freien Journalismus innerhalb der russischen Grenzen sich nicht zu einem gewaltigen Eigentor entwickelt. Denn der „einfache Russe“ glaubt mal NICHTS, was von staatlicher Seite verkündet wird. Das war zumindest während Sowietzeiten noch so und der steigende Anteil der Russen, die das Land verlassen, spricht dafür.

Mein Ex meinte übrigens kürzlich, und das deckt sich auch mit der Reportage, dass die Führung Russlands vergleichbar mit einer gut organisierten Mafiafamilie wäre. Will heißen…..fällt Putin, fällt alles. Und auch bei solch einem Szenario weiß ich nicht, ob ich das super finden soll. Zumindest würde ich meine Hoffnung nicht zu sehr auf einen Umsturz durch Oligarchen setzen. Dann schon eher durch das einfache Volk.

Aber eigentlich wäre es mir am liebsten, wenn nach Fall der Ukraine (und davon gehe ich aus) der Konflikt wieder an Besprechungstischen ausgetragen würde und nicht gleich ein neues Ziel (Georgien?) gewählt wird. Es ist Zeit die Gemüter auf allen Seiten abzukühlen.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Hase67 am 05.03.2022, 10:27 Uhr

Den letzten Absatz unterschreiben wahrscheinlich gerade die meisten hier.

Ich habe den allerletzten Rest der Doku auch nicht mehr gesehen, weil ich dann unter die Dusche gehüpft bin, aber diese diversen Stiftungen und Freundeskreise, in denen waren auch mehrere SPD-Leute drin. Und die Frau in der Europäischen Kommission war auch relativ am Anfang. Ich finde in dem Bericht beängstigend zu sehen, wie geschickt das gemacht wurde. Die demokratischen Kräfte holt man auf dem "kulturellen, freundschaftlichen" Weg ab - Völkerverständigung, Kulturaustausch, Förderprogramme, sicher auch für die Jugend. Putin stellt sich als noch relativ junger Präsident in den deutschen Bundestag und hält dort auf Deutsch eine Rede, das schindet natürlich gerade auch bei den Deutschtümlern massiv Eindruck - toller Mann, deutschlandfreundlich, spricht sogar unsere Sprache! Und dann der Kontakt zu den ganzen Neurechten und Rechtspopulisten, die das gleiche Wertegefüge vertreten wie man selbst - die mobilisiert man für den gemeinsamen Kampf gegen "perversen Modernismus", "Genderideologie", "Überfremdung" und "intellektuelle Eliten". Gruselig. Eigentlich ist es fast erstaunlich, dass da jetzt so plumpe, offensichtliche Fehler in der Ukraine unterlaufen, weil man die Lage eben doch falsch eingeschätzt hat. Wahrscheinlich schon ein Fall von "zu sehr im eigenen Denkmuster gefangen und zu sehr von sich selbst überzeugt".

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Zwergenalarm am 05.03.2022, 10:39 Uhr

Hochmut kommt vor dem Fall…..auch da beruhigt mich die Geschichte.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Emmi77 am 05.03.2022, 20:12 Uhr

Danke für den Tipp! Habs mir gerade angesehen. Erschreckend!

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Tini_79 am 05.03.2022, 20:56 Uhr

Danke fürs Teilen!

Absoluter Wahnsinn und für den Normalbürger ja überhaupt nicht mehr zu überblicken oder zu beurteilen. Erschreckend.

Ich werde Internet fasten, ich glaube, dann lebt es sich echt entspannter.

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Re: Zu den Fragen zu Propagandaaussagen wie "Genozid" in der Ostukraine,

Antwort von Ruto am 06.03.2022, 8:55 Uhr

Danke fürs Teilen, kenne sie bisher noch nicht. Auch wenn mir das Thema bekannt ist. Werde sie mir noch ansehen.

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