zurück| Geschrieben von Frosch am 16.12.2006, 9:01 Uhr |
Zur Ossi-Wessi-Diskussion!
Hallo!
Die Diskussion zeigt vorbildlich, daß auf BEIDEN Seiten viele Leute ihre Vorurteile pflegen und hegen.
Auf gut Deutsch: Auf beiden Seiten gibt es Deppen und Prolls :-)
Schlimm, daß viele Leute auf ihre Vorurteile auch noch stolz sind! Da KANN überhaupt kein Zusammenwachsen stattfinden. Ich denke, so lange die KINDER von solchen Leuten dieses "Gedankengut" mitbekommen, wird es sich eher auseinanderentwickeln. AUCH interessant zu hören (ich war live dabei), daß manche Menschen noch NIE in Ostdeutschland waren, aber eine Meinung (!!!) zu den Menschen dort haben.
Und die einseitige Berichterstattung in den Medien tut auch ein übriges.
Klar hat man Vorurteile, aber die habe ich auch zu anderen Gebieten in D. ABER ich bin schon so oft positiv überrascht worden, denn Vorurteile (bzw. Klischees) die man hat, sind genau das, was sie bedeuten.
LG Antje
Beitrag beantwortenRe: Zur Ossi-Wessi-Diskussion!
Antwort von wilma68 am 16.12.2006, 9:35 Uhr
Moin ihr Lieben,
kennt ihr den Spruch "Es kommt nicht darauf an, was man ist, sondern wie man es ist!"
Ich kann Antje nur zustimmen, aber in einem Punkt nicht so ganz... Vorurteile sind qua definition nicht nur negativ, sondern helfen bei der Einordnung von neuen Situationen. Unsere Erfahrungen bestimmen, wie wir jemanden oder etwas einschätzen. Daher sollte man besser den Rand halten, wenn man noch gar keine persönlichen Erfahrungen mit Gegenden oder Menschen im Osten (oder Westen)gemacht hat. Die Medien und Informationen aus dritter Hand sind in diesem Fall so gar kein guter Ratgeber.
Ich für meinen Teil bin mit meinem "Ossi" ganz zufrieden... *ggg*
Natürlich gibt es da noch Einstellungen, die von der "guten alten DDR-Erziehung" übrig sind... aber weniger bei ihm als mehr bei seiner Mutter. Allerdings denke ich, dass Schwiegermütter sowieso ein eigenes Thema sind - egal ob Ost- oder Westschwiegermutter.
Aber, jetzt mal ganz in Ruhe... liebe Mädels aus dem Osten (explizit @salon): die Gegend aus welcher mein Schatz kommt beherbergt auch einige Verwandte meines Opas (so die Prenzlauer Ecke), d.h. ich habe schon früher diesen Landstrich kennengelernt. Und sowohl die alte alsauch die neue Verwandtschaft ist mit ihrer Situation nicht so recht zufrieden. Immer mehr von unseren jüngeren Angehörigen kommen hierher, um über uns ein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt zu finden.
Jetzt sagt bitte nicht, dass die Wessis daran schuld seien... das waren, wie @JOVI weiter unten beschreibt ganz andere Figuren in früheren Zeiten. Nur, wenn ihr weiter alles schön reden wollt, was nicht so toll ist, dann wird es auch nicht besser! Es kann ja schließlich nicht sein, dass komplette Landstriche entvölkert werden, weil einfach nichts mehr angepackt wird... Alle, ob aus dem Osten oder aus dem Westen, haben ihre Vorzüge und ihre Nachteile, die aber nicht zwangsläufig mit dem Ort ihrer Geburt zusammenhängen müssen. Aber dieses Kindergarten-Niveau aus den Beiträgen unten bringt UNS nicht nach Vorne.
Lg, W
Re: Zur Ossi-Wessi-Diskussion!
Antwort von vallie am 16.12.2006, 10:31 Uhr
ich habe beruflich viel mit dresden zu tun, da meine firma dort eine "zweigstelle" hat. dort war der altersschnitt bis vor zwei jahren sehr hoch und ich kann sagen, sie sind einfach ANDERS ( kann auch damit zusammenhängen, daß ich münchnerin bin, die sind ja bekanntlich auch speziell :-))))bei den jungen leuten, die jetzt nachkommen, ändert sich das schon, das sind aber auch die glücklichen, die dort einen guten job haben. das ist mein ganz persönliches resumée, anders ist wertfrei.
nach der wende 1989 hatte ich auch sehr viele passgiere aus dem osten, die einen waren schüchtern, zurückhaltend, einfach nett, die anderen waren großkotzig, laut und doof.
ich habe zwei sehr schlechte erfahrungen mit damen aus dem osten gemacht, die eine wohnte zur untermiete in der wohnung meines mannes und hinterließ selbige in einem desolaten zustand, so daß wir quasi die kammerjäger kommen lassen mußten, die andere betrog mich bei ebay ( mehrfach hier berichtet).
ich habe einen sehr lieben kollegen und freund aus dresden, den ich überaus schätze, aber wir beide sagen übereinstimmend, daß er manchmal einfach anders denkt, obwohl er seit 15 jahren in münchen wohnt.
Re: Zur Ossi-Wessi-Diskussion!
Antwort von Nurit am 16.12.2006, 10:32 Uhr
Ich habe mal still mitgelesen und finde es eigentlich traurig, dass es diese Diskussion überhaupt noch gibt.
Wie Antje aber auch schon sagt: solche Vorurteile sind besonders bei einer bestimmten Gruppe von Menschen anzutreffen-da wird man auch nichts ändern können. Das kann man am Beispiel von monchichi deutlich sehen; dazu braucht man nicht mehr viel sagen.
Das es auch anders geht, sieht man auch im täglichen Leben und die ewig stehengebleibenen auf beiden Seiten wird es wohl immer geben...
LG,
Kathrin
Re: @faya
Antwort von Mandana am 16.12.2006, 10:35 Uhr
Huhu,
wollte nicht NOCH einen neuen Thread zum Thema aufmachen, daher mische ich mich hier mal ein ;)
Du schriebst unten, daß es gewisse Dinge gibt, die uns ja voneinander unterscheiden. Und damit hast du Recht, natürlich, alleine schon das unterschiedliche Aufwachsen zur damaligen Zeit (es ist aber immerhin schon 16 Jahre her, d.h. alle Kinder unter 16 haben Ost- und Westdeutschland garnicht mehr mitbekommen und kennen jetzt nur noch alles aus Erzählungen ;) ) macht uns "anders".
Ich finde auch nicht, daß das verschwiegen werden sollte, oder daß man so tun sollte, als seien doch alle Menschen gleich. Es gibt diesen Ausspruch von ML King in USA, der sagte "all men are created equal" und jedesmal denke ich, daß es nicht ganz richtig ist. Eigentlich müsste es heissen, all men are created completely different, denn meiner Meinung nach sind sogar Zwillinge unterschiedlich. JEDER Mensch ist wieder ganz anders als der nächste, usw. :) Diese Unterschiede sind lebenswichtig für uns Menschen, denn wir sollten wir jemals irgendwas dazulernen, uns irgendwie weiterentwickeln, wenn wir alle gleich wären *g*. Geht ja garnicht.
Ich fände es übrigens besonders gut, viel mehr über die Lebensweise hier im Osten zu erfahren, als ich das bisher erfahren habe. Nur manchmal erzählen sie mir, wie es denn eigentlich wirklich war, wie es sich "angefühlt" hat. Fände das sehr interessant, so wie mein Opa mir früher vom Krieg erzählt hat (natürlich fand ich den Krieg nicht gut, aber wollte versuchen, zu verstehen, wie Menschen zu den div. Dingen fähig sind, warum meine Großeltern an sowas beteiligt waren, usw.).
Die ganze Aufregung unten wegen Ost und West ist ja eigentlich nur durch den Ausspruch dieser gehirnamputierten Tante erfolgt, die so ungefähr gesagt hat "die Ossis töten ihre Babies". Sie hat es zwar anders formuliert, aber das war, was sie damit meinte. Und in dieser Form zu unterscheiden ist so dämlich, daß man es garnicht mit Worten beschreiben kann.
Anderes Beispiel: wenn man sagt, Araber haben (meist) schwarze Haare und braune Augen, dann stimmt das. Ja, das ist ein Unterschied zum "typisch deutschen Aussehen", der einfach da ist. Aber wenn man sagt, Araber sind alles Selbstmordattentäter kommt das so ziemlich dem dämlichen Spruch da unten gleich. Und daß sich dann jemand, der grade als Kindermörder beschimpft wurde, ziemlich aufregt, ist doch eigentlich verständlich, eine menschliche Reaktion ;)
Damit war ja nicht gemeint, daß man alle Unterschiede totschweigen soll, sondern, daß man sich bitte gegen so einen Blödsinn (Frosch nannte es "Gedankengut", also ironisch gemeint ;) ), auflehnen soll. Das kann einfach so nicht stehenbleiben.
Natürlich gibt es Unterschiede, die auch oft zu Vorurteilen führen. Vorurteile sind auch nur eine menschliche Reaktion, dienen dem Menschen zum Schutz vor Gefahren. Aber bitte, wir sollten vernünftig genug sein um zu erkennen, daß es Vorurteile sind, und uns nicht davon das Gehirn wegschiessen lassen und dann solche Sachen zu sagen ("Kindsmörder"). Daß sich dann jemand drüber aufregt und es wieder zu einer Ost-West Diskussion kommt, ist unvermeidbar ;)
Schade, daß wir uns nicht gegenseitig viel mehr erzählen und einfach respektieren, daß wir unterschiedlich aufgewachsen sind. Davon könnten wir alle draus lernen, aber viele sind halt einfach zu dumm dazu :(
Liebe Grüße,
Mandana
PS: ja und natürlich muss hier (im Osten) noch viel getan werden. Die Menschen hier habe ich aber bisher als sehr offen für neues kennengelernt, nur leider trauen sich viele nicht, selbst was auf die Beine zu stellen. Aber was sag ich, ich trau mich ja auch nicht.
LG
@Vallie :-)
Antwort von Frosch am 16.12.2006, 11:04 Uhr
Bruno Jonas sang ja schon:
"Minga is a Weltschdoot, weil Minga was hat des sonst koa Stoodt net hooot"
Re: @Vallie :-)
Antwort von vallie am 16.12.2006, 11:09 Uhr
ich fasse das jetzt natürlich als kompliment auf, wobei man ja von der stadt nicht auf seine bewohner schließen kann :-)))
kannst du eigentlich das "t" aussprechen??? :-)))
wir hatten einen copi aus nenberch, der wollte immer einen domadensaft...
Ich bin Wossi
Antwort von Claudia36 am 16.12.2006, 12:11 Uhr
Mich mal einmischen will.
Wir wohnen seit 5 Jahren im Westen und haben die ganze DDR Zeit erlebt.
Meine Kindheit war schön und unbeschwert im Osten, die Jugend dann schon nicht mehr so toll, weil man dann darüber machdachte was die eigentlich von uns wollen.
Wir waren auch nicht eine Familie die duc´rch Beziehung alles hatte und wir hatten auch keine Westverwandschaft die Päckchen schickte.
Es war teilweise eine harte Zeit aber es gab auch schöne Momente.
Viele die im Osten jetzt nur jammern haben vergessen wie schlimm es überhaupt war. Das sie eigentlich froh und glücklich sein können wie es jetzt ist.
Erziehungsgeld oder Arbeitslosengeld oder so was das gab es alles nicht.
Wer heute im Osten eine Arbeit hat dem geht es gut ( wir haben noch viel Verwandschaft dort) und wer keine Arbeit hat und von Harz 4 lebt den gehtes trotzdem gut. Gut in den Urlaub fahren kann man damit nicht aber in der DDR war auch kaum Urlaub drin, höchstens im eigenen Land!
Wir sind alles Deútsche...leider hat man sich 40 Jahre lang auseinandergelebt und ich denke das es genauso lange dauert ehe man sich wieder zusammenfindet.
Die Vorurteile sind schlimm aber die existieren auf beiden Seiten.
Z. B. Viele Wessis denken die Ossis sind arbeitsscheu und bekommen ihnen A. nicht hoch! ( das mag z.T. stimmen aber genauso viele arbeitsscheue gibt es im Wessiland nur das will keiner sehen)
oder die Ossis denken hier bekommst du immer Arbeit und allen geht es gut....ha ha hier gibt es auch Leute die für wenig Geld viel arbeiten und sehen müssen wie es weiter geht!
Solange wie diese Vorurteile noch existieren wird es nie zu einem Gemeinsamen werden.
Sooo
Claudia
Ich bin Schwabe !
Antwort von Schwoba-Papa am 16.12.2006, 13:27 Uhr
Daher schwebe ich erhaben über dieser Diskussion und muß schon sagen : Es gibt auch Unterschiede zwischen Nordeutschen und Süddeutschen.
Jeder hat was Positives, aber wo Licht ist ist auch Schatten !
Grüßle
Und i bin a Bayerin!
Antwort von M@re am 16.12.2006, 13:29 Uhr
Bitte nicht verwechseln mit Bäuerin!!! :o((
*gg*
Und Bayern ist eh das Beste! :o)))
Wir Hofer sind in Sachsen ja ganz unten:)
Antwort von Einstein-Mama am 16.12.2006, 13:49 Uhr
Deshalb könnte ich romanfüllend hier schreiben!
Aber ich machs kurz...!
Es gibt die ewigen "vor da Wände wos scheener"Ossis und es gibt die, die offen für alles und jeden an Energie und Freundlichkeit nur so überquellen!
Von Letzteren habe ich einige Freundschaften schließen können und da war die Grenzöffnung für mich sehr von Vorteil!Arbeitststellenmäßig eher nicht.
Wir Hofer sind ja für unsere Sturheit bekannt, ein Neuling braucht oft 3 Jahre um Anschluß zu finden!
Die Ossis habens oft viel schneller geschafft und so mancher vergammelter Junggeselle hat auch sein "Ossiweiblein" gefunden und ist glücklich!
Wirtschaftlich gings für uns hier aber leider stark abwärts, muß man auch mal klar sagen, waren wir früher der A... der Welt, sind wir jetzt halt der A... in der Mitte!
Re: @mandana
Antwort von faya am 16.12.2006, 14:18 Uhr
Du schreibst:
Schade, daß wir uns nicht gegenseitig viel mehr erzählen und einfach respektieren, daß wir unterschiedlich aufgewachsen sind. Davon könnten wir alle draus lernen, aber viele sind halt einfach zu dumm dazu :(
Der Satz ist gut und dem ist nichts mehr hinzuzufügen. LG
@Vallie :-)
Antwort von Frosch am 16.12.2006, 14:39 Uhr
Ja, ich kann sogar hochdeutsch, wenn ich will :-)
Ich spreche leicht fränkisch (und kann sogar das harte D), aber die "Urfranken" verstehe ich nicht.
Mein Sohn fränkelt wesentlich mehr als ich, weil seine Erzieherin sehr fränkisch spricht. Ich finde das lustig *G*
LG Antje
Re: Zur Ossi-Wessi-Diskussion!
Antwort von salon am 16.12.2006, 15:38 Uhr
Dazu habe ich mich gestern mehr als ausgelassen und es tut mir auch leid.Wir sollten doch alle zusammen halten und unseren Kindern ein Vorbild sein.Sie sind doch das weitere Deutschland und nur auf dem Weg in ihr Leben.Da werden schon genug Steine liegen...
LG Romy
ich habe als Vogtländer nen Hofer geheiratet...
Antwort von sakra am 16.12.2006, 17:41 Uhr
...und so wesentlich zur ost-westverstaendigung beigetragen. gerade in den grenzgebieten halten sich die hartnäckigen meinungen noch einige jahre länger(siehe ho*ggg*) und es liegt an uns allen ,die vorurteile aus der welt zu räumen.
aber da es hüben wie drüben deppen gibts, liegt noch ne mange arbeit vor uns.
viele grüsse
sakra,ho do host rechd!
Antwort von Einstein-Mama am 16.12.2006, 18:03 Uhr
Wohnt ihr noch in Hof???
Ich habe keinen Ossi abbekommen, sondern einen aus "Reutlinge"!
In diesem Sinne Grüße an Schwoba!
@Einstein-Mama
Antwort von maleja am 16.12.2006, 18:10 Uhr
Na, RT liegt bei uns vor der Türe. Da habe ich z.B. meinen Kinderarzt (*ggg, ich fahre gerne die Strecke für nen guten antroprosophischen Kinderarzt, bei dem ich nicht impfen lassen muss und der mir nur Homöopathie gibt....*gggg).
Na, dann musst aber des Scwäbischen schon mächtig sein, denn RT liegt ja fast schon uff d´r Alb, (gell Schwobi????? Du kommsch fei scho rächt von d´r Alb ra, also von do, wo ma s´wiesle gmäht hod)
Grüßle Silvia
Re: @Einstein-Mama
Antwort von sakra am 18.12.2006, 6:37 Uhr
hi eintein mama,
wir wohnen mittlerweile in mittelfranken und haben auch nen wossi. ich finde das wort übrigens gut.
oder soll man sagen man hat ein gesamtdeutsches kind?*gg*
LG
