Alleinerziehend, na und?

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Alleinerziehend und krank

Thema: Alleinerziehend und krank

Hallo zusammen, mittlerweile habe ich ja Erfahrung damit. Als meine Tochter 1 war, hatte ich mal Scharlach. Weil das über Pfingsten war und ich das auch nicht direkt als Scharlach diagnostiziert habe, wäre ich gefühlt fast gestorben. Ein Kleinkind in diesem Zustand zu versorgen war schon eine Herausforderung. Hilfe Fehlanzeige, es wollte sich ja keiner anstecken. Als meine Tochter 3 war musste ich für mehrere (8) Monate ins Krankenhaus und ausschließlich liegen. Haushaltshilfe Fehlanzeige da privat krankenversichert. Dann hatte ich Krebs, auch mit Krankenhausaufenthalt. Da waren die Kinder 7 und 12. Wieder keine Haushaltshilfe, dafür eine 12jährige, die den Haushalt über mehrere Wochen schmeißen musste. Dann viele Hilfsangebote von Freunden, aber letztendlich wollten die meisten eher abends mal zum Bier und plaudern kommen. Wenigstens konnte ich da schnell wieder laufen. Familie wohnt viel zu weit weg. Meine Eltern sind auch nicht mehr belastbar und können die Anreise zu mir nicht mehr bewältigen. Der KV fällt immer dann total aus, wenn ich seine Unterstützung gebrauchen könnte (macht er absichtlich, blöd, kann ich aber nicht ändern und ich habe keine Lust, mich über ihn zu ärgern). Und jetzt sind die Kinder 13 und 17 und ich könnte ja alles entspannt sehen, jetzt habe ich einen Bänderriss. Ich wusste gar nicht, dass das so schmerzhaft ist. Praktisch laufe ich hüpfend durch die Wohnung. Auftreten mit dem Fuß geht nicht. Ich habe zwar auch Krücken, aber in den Armen so viel Muskelkater davon, das geht im Moment gar nicht. Die Schule hat gerade wieder angefangen (sie sind Klasse 8 und 12 im Ganztagsbetrieb und haben eigentlich genug zu tun) und jetzt müssen sie kochen, einkaufen, Tiere versorgen, Erledigungen machen, putzen.... Natürlich alles auf Sparflamme, aber trotzdem. Und mir ständig etwas bringen, weil ich ja nur auf einem Bein durch die Wohnung hüpfen kann. Sehr unpraktisch. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Bänderriss und das mit einem Fuß nicht auftreten können einen so sehr einschränkt. Ein Bänderriss kommt ja plötzlich. Wenn so etwas planbar wäre, dann hätte ich vorher noch eine Haushaltshilfe eingestellt. Das versuche ich erst gar nicht mehr, das habe ich schon bei meiner Krebserkrankung versucht. Es gibt einfach keine Menschen auf dem Markt, die spontan und legal arbeiten wollen. So, genug gejammert. Ich kann jetzt den ganzen Tag lesen und Fernsehen gucken und meine Kinder müssen mich bedienen. Was ich eigentlich fragen wollte, was macht ihr, wenn ihr krank seid?

von Sabri am 29.08.2019, 11:29



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Gute Besserung!

von Marianna81 am 29.08.2019, 12:55



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Als ich mir im Frühjahr den Fuß gebrochen hatte, war ich im Haus viel mit dem Rollstuhl unterwegs. Da ist man relativ unabhängig. Vielleicht hast du die Möglichkeit, einen zu leihen? Bei uns ist das in einem Sanitätshaus möglich.

von albaconi am 29.08.2019, 13:35



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ich würde alles so bequem wie möglich gestalten, Lebensmittel und/oder kochboxen liefern lassen und den haushalt haushalt sein lassen, heißt nur ganz grob putzen, nichts bügeln etc. ich habe "nur" chronische Migräne und irgendwann kann ich dann schon immer aufstehen, muß ja auch oft arbeiten, deswegen geht bei mir immer alles. zum glück haben deine Kinder schon verstand und können alles selbst. ich weiß nicht, wie lange sowas dauert, aber wenn es dich extrem nervt, vll suchst du dir langfristig eine Putzhilfe, die halt jetzt anfängt und die dann weitermachen kann?

Mitglied inaktiv - 29.08.2019, 13:37



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Warum hast du denn keine Krücken, damit du nicht durch die Gegend hüpfen muss? Die Idee mit dem Rollstuhl finde ich auch gut, damit ist man ja dann doch wieder flexibler und konnte sogar kleine Einkäufe erledigen.

von @ni am 29.08.2019, 20:34



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Warum kannst du denn nicht lesen? Sie schreibt doch deutlich dass sie krücken hat? Und Muskelkater?

von lilly1211 am 30.08.2019, 03:19



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Ein Rollator mit Sitzfläche wäre vielleicht auch eine Hilfe. Du sitzt höher und er ist schmaler als ein Rolli. Mit Halterung kannst du auch die Gehhilfen einklemmen und hast sie dabei. Und im Korb kannst du das ein oder andere transportieren. Evtl. im Sanitätshaus leihbar oder Lidl und co. Die Idee dauerhaft eine Haushaltshilfe einzustellen halte ich auch nicht für verkehrt.

von Gucci75 am 29.08.2019, 21:24



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Gute Besserung! Ich hatte letztes Jahr einen Bänderriss. Nach einer Woche kannst du wieder gehen! Bin auch nur gehüpft, konnte wegen Brust op nicht auf krücken gehen. Das ging aber sehr gut durchs ganze Haus. Hält fit!

von lilly1211 am 30.08.2019, 03:22



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Hallo zusammen, danke für die Tipps, diesmal brauche ich sie nicht mehr, denn ich kann wieder gehen! Es tat zwei Tage ziemlich weh, ab gestern ging es dann und heute kann ich wieder alles machen, nur noch etwas langsamer. Bald habe ich das Problem nicht mehr, weil meine Kinder schon groß sind und ich plane keine weiteren Bänderrisse, aber alleinerziehend und kleine Kinder ist und bleibt ein Problem.

von Sabri am 31.08.2019, 13:03



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Ach so, ich hadere etwas mit einem Bekannten- und Freundeskreis. Ich habe 9 (!) Aufträge auf meinem Schreibtisch liegen, die ich durchlesen/bearbeiten/mich drum kümmern/meine Meinung sagen/recherchieren.... soll, ungefragt und so nach dem Motto "du kannst ja jetzt nichts machen, ich habe noch... du kannst dich ja jetzt mal darum kümmern.... " Und irgendwie noch, als würde man mir damit einen Gefallen tun!?! Klar ist, dass die heute alle unerledigt zurückgehen (bis auf einen, den mache ich tatsächlich, aber der kommt von meiner Tochter und die hat hier drei Tage den Haushalt geschmissen). Es kam dagegen nur ein Hilfsangebot (einkaufen). Liegt das an meinem Freundeskreis- und Bekanntenkreis? Ist das eine allgemeine Entwicklung, dass alle so extrem beschäftigt sind und kaum jemand noch Zeit hat und jeder nur noch nach eigener Entlastung sucht? Ich will mich davon gar nicht freisprechen, ich kann auch in der Regel nicht- vor allem in der Woche nicht - mal eben ein bis zwei Stunden abzwacken. Ich bin normalerweise auch furchtbar durchgetaktet, zeitintensiver Job und alleinerziehend reicht. Trotzdem hätte ich Hemmungen, jemanden anderes, von dem ich weiß, dass er/sie sonst auch viel zu tun hätte, meinen Erledigungskram aufzudrücken.

von Sabri am 31.08.2019, 13:22



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Hallo Sabri, erst mal gute Besserung. Das ist schon etwas langwierig. Ich habe auch das Gefühl, dass alle anderen, wenn ich Hilfe brauche, zu beschäftigt sind. ICH versuche immer irgendwo einzuspringen und zu helfen. DAS bin aber einfach ich! Ich helfe auch anderen regelmäßig, sogar völlig Fremden. Leider das Helfer-Syndrom :-( Und nach Hilfe fragen, kann ICH einfach nicht. Ich helfe mir selbst. Bin ja schon immer allein erziehend und habe es irgendwie immer umschifft. Zweimal war ich akut im Krankenhaus und dann konnte ich auf Freunde zählen, die meine Kinder nahmen. Für mich ist aber einfach klar: ICH helfe gerne und auch ungefragt, kann dies aber nicht von anderen erwarten. Wenn ich Hilfe brauche, muss ich speziell anfragen. Und mein Freundes-/Bekanntenkreis besteht hauptsächlich aus Familien; da tritt dieses Problem seltener auf und ist einfach nicht präsent. Also hilft nur: gezielt fragen. Ich finde auch, dass Alleinerziehende hilfsbereiter sind und auch eher ihre Pläne über den Haufen werfen. Meine Kinder sind nun groß und ich habe damit keine Probleme mehr, kann mich aber immer noch nicht zurückhalten, wenn jemand Hilfe benötigt! DA benötige ich eher mal eine Bremshilfe *lach

von ursel66 am 01.09.2019, 18:02



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Lass dir einen Toilettenstuhl verschreiben oder kauf dir einen. Der hat Rollen, ist nicht so breit u schwer wie ein Rollstuhl und du kannst dich mit dem gesunden Bein gut durch die Wohnung bewegen. Ich habe mir vor ein paar Monaten das Bein gebrochen, 8Wochen ohne Belastung. Dieser Stuhl war die Rettung, ich könnte mir selbst Kaffee holen etc. Natürlich den Eimer unten entfernen und den Sitz drauflassen

von Tonic2108 am 01.09.2019, 21:45