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Geschrieben von yola am 12.12.2009, 7:34 Uhr

Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Hallo an alle,

hatte grad eine laaangen Beitrag geschrieben, den hat's mir jetzt verhauen weil der Rechner meinte, er müsse ein Update machen. Hier nochmal:

Papa-Situation und Schulsituation. Hatte ja über beides im Lauf der Wochen berichtet.

Papa antwortet am Mittwoch: Er kann dieses WE nicht kommen, weil bei ihm letzten Mittwoch ein neues Kinderbett geliefert und aufgebaut wurde und jetzt braucht er Zeit, um die Wohnung wieder aufzuräumen, weil es bei seiner Freundin vor vier Wochen gebrannt hat, weil er eine Sehnenentzündung im Arm hat usw. und überhaupt, sei er sich sicher, er habe nur gesagt, er würde "vielleicht" kommen und wenn ich an Umgangswochenende wichtige Pläne hätte, solle ich doch jedes Mal eine Betreuungsalternative organisieren, schliesslich könne ihm doch immer mal kurzfristig etwas dazwischen kommen usw.

Mein WE sieht jetzt so aus: KZ wird abgebaut und renoviert von mir mit zwei wilden Sechsjährigen die rumlaufen weil nächsten Mittwoch bei uns das neue Bett geliefert wird und ich Montag und Dienstag arbeite. Und ganz nebenbei: äusserst schmerzhafte Sehnenentzündungen in beiden Armen habe ich seit der Schwangerschaft, das ist über sechs Jahre her. Nur kann ich es mir leider nicht leisten, davon in irgendeiner Weise meinen Alltag beeinträchtigen zu lassen.

Aber die Kirsche auf dem Kuchen war das neu eingeführte vierteljährliche Kompetenzgespräch bei der Vorschul-Lehrerin von Zwilling 1.

Am Montag hatte ich das erste Kompetenzgespräch mit der anderen Lehrerin für Zwilling 2. Wir haben auch über die Hochsensibilität und eventuelle Hochbegabung gesprochen, was sie ebenfalls sehr schlüssig fand und unsere Beobachtungen zu Zwilling 2 waren die gleichen.

Nun gestern Kompetenzgespräch für Zwilling 1 in der Parallelklasse wo die Lehrerin sehr rüde ist und wo die Kinder mir berichtet haben, dass es auch schon mal Poklapse und rüdes Am-Arm-Reissen gibt.

Ich muss dazu sagen, dass es eineiige Zwillinge sind und die Psychologin, die beide gut kennt,mir noch letztens lachend gesagt hat, wie unglaublich ähnlich sie sich doch vom psychologischen Profil her sind und dass mit meinen Kindern absolut alles in Ordnung sei, dass es halt zwei aufgeweckte, intelligente und wilde kleine Jungs wären.

Also, das Ende vom Lied: Zwilling 1, dieses hochsensible, äusserst empathische Kind, das ich oft ermahnen muss, auch gut für sich selbst zu sorgen, weil es emotional "die Flöhe husten hört" und alles tut, damit es den Menschen in seinem Umfeld gut geht, ist nach Meinung der Lehrerin und Hilfslehrerin - autistisch.

Und ich kriegte dann auch gleich gesagt, wo ich mich hinzuwenden habe, was ich zu tun hätte und die entsprechende Broschüre in die Hand gedrückt. Dann wäre alles in Butter. Sie wisse das alles, sie habe seit 5 Jahren jedes Jahr mindestens ein autistisches Kind (da stellt man sich ja schon Fragen bezüglich der statistischen Wahrscheinlichkeit - oder ist Autismus mittlerweile eine Volkskrankheit und ich habe es nicht mitbekommen?) in der Klasse und selbst ein autistisches zu Hause.

Alle meine Beobachtungen, Einwände, Ausführungen wurden einfach ignoriert oder vom Tisch gebügelt. Die Kopie mit Tipps für Lehrer von Hochsensiblen Kindern wurde als Blödsinn abgetan ("hat mir die Leherin der anderen Klasse schon gezeigt"). Sie hat sie zwar nicht gleich in den Papierkorb geschmissen, aber die Körpersprache war mehr als deutlich.
Und dann wurde das Gespräch abgebrochen weil die Schule begann.

Ach ja, und das, was bei der anderen Lehrerin etwas zu wilde Raufereien im Schulhof mit 3 oder 4 anderen Jungs zusammen war, war hier plötzlich: Ein Zwilling "schlägt den anderen zusammen". Und auch bei meinem Nachfragen blieben sie bei diesem Begriff.

Jedes Mal, wenn ich die Frau höre (und ich habe auch die Bewertungsbögen die sie für's SPZ gemacht hat gelesen) kenne ich das Kind nicht wieder, was sie da beschreibt.

Ich meine sie selbst grüsst nur, wenn man Glück hat, manchmal erst nachdem ich sie zum dritten Mal gegrüsst habe, brüllt morgens um 8:15 schon in der Klasse rum. Hat mich mit den beiden Kindern auch schon morgens im Gang angeschrien und dann die Klassentür hinter sich zugeknallt.

Der Herr Papa ist ihr vor ein paar Wochen mit den Kindern bei einer Veranstaltung begegnet und meinte nur: "Was ist denn das für eine Komische? Sie begrüsst die Kinder und fragt sie, ob sie denn auch schon IHR Buch gekauft hätten - ich stehe in der Mitte, habe ein Kind an jeder Hand - und sie tut so, als ob ich gar nicht da wäre und erst nach mehreren Minuten nimmt sie mich überhaupt zur Kenntnis und sagt guten Tag."

Letztes Jahr hatten wir wegen ihr den Ringelpietz mit dem SPZ weil die Kinder anscheinend soooo schlimme motorische Schwierigkeiten hätten. (Seltsam nur, dass im Sportverein dann plötzlich alles normal ist). Davon dieses Jahr kein Wort mehr.

Aber nein, mein Sohn sei ganz eindeutig autistisch, da seien die beiden sich einig, sie hätten ihn seeehr genau beobachtet.

Mann, Mann, Mann. Habe gestern - da ich ja jemand bin, der sehr gewissenhaft ist - Autismus gegoogelt und ein halbes Dutzend "Tests" gemacht und es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt darauf.

Ganz abgesehen davon, dass bei eineiigen Zwillingen die Wahrscheinlichkeit, dass beide betroffen sind, überwältigend gross ist. Auserdem ist Autismus zu über 90% erblich.

So langsam kommen mir so Worte wie Mobbing in den Sinn.

Schickt mir bitte kübelweise Nerven rüber.

LG

Yola

 
6 Antworten:

Re: Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Antwort von faya am 12.12.2009, 8:05 Uhr

Nerven kann ich dir grad keine schicken....hab selbst grad ein bischen Mangel und versuche gerade vergeblich in Ruhe einen Kaffee zu trinken....

vielleicht solltest du dir ein bischen Mut dazubestellen ?

Das Verhalten der Lehrerin ist völlig unangemessen. Abgesehen von der Fehleinschätzung die gravierend genug ist ( geh zum Arzt und lass dir das Gegenteil bescheinigen, bevor dein Junge endgültig in der Autismus-Schublade landet...) ist sie in ihrem Verhalten völlig unmöglich.

Das muß man sich nicht gefallen lassen. Wenn es uns alleine betrifft, dann kann man gelassen und mit einem inneren Schmunzeln über solch merkwürdigen Menschen drüberstehen. Wenn es unsere Kinder betrifft sind wir schon in der Pflicht zu reagieren.

lieben Gruß !

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Re: Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Antwort von Holmqvist am 12.12.2009, 8:09 Uhr

*gähn* ich hab die halbe nacht gelesen und weiß jetzt was man niemals zu seinem Türkischen schwiegervater sagen darf. Und ich weiß das man eine türkische einstellung zu Zypern haben sollte
Ich schmeiß dir mal eine runde nerven rüber *werf*

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Re: Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Antwort von Mack4 am 12.12.2009, 15:05 Uhr

Wie verrückt das doch alles ist. Ich habe über 10 Jahre gebraucht und tonnenweise Nerven um die Diagnose Autismus bestätigt zu bekommen. Der Kindergarten und Schule sahen es ähnlich nur die Damen und Herren Spezialisten nicht. Nerven hab ich gerade keine über aber

LG Sylvia

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Re: Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Antwort von yola am 12.12.2009, 18:41 Uhr

Ja, verrückt ist der richtige Ausdruck.

Ich meine mit der einen Lehrerin rede ich, und wir sind uns in der Einschätzung zum Kind einig.

(Sonst würde ich so langsam anfangen, an meiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Gott sei Dank ist da auch die Psychologin und Heilpädagogin von der Erziehungsberatung, die die Jungs seit Jahren kennt und auch immer nur den Kopf schüttelt.)

Mit der anderen Lehrerin rede ich und ich habe ständig das Gefühl, ich weiss nicht wovon sie redet, weil es so überhaupt nicht meinen eigenen Erfahrungen mit dem Kind entspricht. Teilweise sogar das komplette Gegenteil dessen ist, was ich mit dem Jungen erlebe. ¨

Und ich bin auch nicht die einzige Mutter, die sie so unter Druck setzt. Eine andere Mutter hat jüngst Ähnliches erlebt. Bei ihr war es aber nicht Autismus sondern fehlende soziale Fähigkeiten und mangelnde Stabilität im häuslichen Umfeld (diese Familie hat Au-Pairs). Die Frau hat auch enormen Ärger und Stress wegen dieser Aussagen.

Und dem Jungen jetzt so eine Diagnose anzuhängen (und das geht ja auch subtil, die Lehrerinnen reden ja untereinander) nur weil sie ihn vom ersten Augenblick an auf dem Kieker hatte ist einfach ein Unding.

Es ist so eine enorme Belastung für mich. Letztes Jahr war ihr Ding "Psychomotorik" - dieses Jahr ist davon keine Rede mehr - nach dem Motto: Was interessiert mich der Mist, den ich letztes Jahr erzählt habe?- dafür ist es jetzt Autismus.

Diese ganze Diagnostik, Rennerei und der Verdienstausfall und damit verbunden einen noch enormeren Zeitdruck und Stress als ich ihn schon unter normalen Umständen habe, den ich durch diese Frau schon hatte, ganz zu schweigen von zwei verunsicherten Kindern die mittlerweile fragen, ob etwas "nicht mit uns stimmt" (denn die Lehrerin aus der Parallelklasse wurde letztes Jahr natürlich mit ins Boot gezogen) das geht auf keine Kuhhaut.

Und mittlerweile bin ich so angeschlagen, dass ich Angst habe, dass ICH zusammenbreche. Und wie soll ich mein Kind dann schützen?

LG

Yola

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Re: Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Antwort von Mack4 am 12.12.2009, 19:50 Uhr

Bist Du denn gezwungen mit Deinem Sohn diese Tests durchzuführen? So, wie Du Deine Jungs beschreibst ist das meilenweit von Autismus entfernt. Und noch mehr Termine, (sinnlose) Untersuchungen, gerade jetzt in der Weihnachtszeit werden wieder zur Belastung.

LG Sylvia

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Re: Bitte schickt mir Nerven - eimerweise!

Antwort von yola am 12.12.2009, 20:17 Uhr

Hi Sylvia,

könnten wir uns mal per PN unterhalten?

Natürlich bin ich nicht "gezwungen" diese Termine zu machen, aber natürlich habe ich Angst, dass der Junge es auszubaden bekommt und dass sie das Gerücht unter den anderen Lehrerinnen verbreitet. Schliesslich verbringen die Jungs normalerweise noch 6 1/2 Schuljahre in diesem Schulkomplex. (Obwohl...)

Und ich meine, auf Termine muss man hier eh immer monatelang warten, dann heisst es erstmal rumtelefonieren, dann gibt es Wartelisten, dann Termin hier, Termin da und Termin dort. Und dann wird man zum Nächsten und Uebernächsten geschickt, der auch noch seinen Senf dazugeben soll. Und dann kommen die Wiederholungsuntersuchungen, die den Aerzten gutes Geld bringen aber keinerlei Erkenntnis. Dazwischen werden die Termine dann immer mal wieder abgesagt, weil einer der Therapeuten/Diagnostiker/usw krank ist, Fortbildung hat, weiss der Geier was.

Ich habe mittlerweile grösste Vorbehalte gegenüber diesem selbsterhaltenden Apparat.

Und natürlich muss unbedingt Karate und Fussball für die Jungs beibehalten werden. (Was ja auch mir sehr am Herzen liegt, aber organisationsmässig wirklich schon das Allerhöchste der Gefühle ist)

Und die Kinder sollen auch noch Freizeit haben und mit Freunden spielen und einzeln "Quality time" mit mir, der Mutter, verbringen. Wobei ich dann dafür zu sorgen habe, die nötige Betreuung zu finden, als wenn die schon für's "Normale" hinten und vorn nicht reichen würde.

Von Zeit für Musse und Entspannung für mich ganz zu schweigen. (Wobei mir dann gleichzeitig unterschwellig der Vorwurf gemacht wird, überfordert zu sein)

Dass das einen enormen Stress für eine freiberufliche AE bedeutet ist irrelevant. Wird überhaupt nicht gehört oder zur Kenntnis genommen.

Wie schaffst Du, Sylvia, das denn mit all den Terminen? Das ist doch gar nicht mehr mit einer Erwerbstätigkeit vereinbar.

LG

Yola

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