Alleinerziehend, na und?

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Darf ich mich da "einmischen"?! bzw. Wie würdet ihr handeln?!

Thema: Darf ich mich da "einmischen"?! bzw. Wie würdet ihr handeln?!

Gute Nacht ihr Lieben! Mir liegt seit einiger Zeit etwas auf der Seele und irgendwie hoffe ich, von euch guten Rat bzw. "qualifizierte" Meinungen zu erhalten. Es geht um den großen Sohn meines Freundes (der Junge ist 7 1/2) - und dessen noch ungeborenen kleinen "Halbbruder" (ich bin - ungeplant - in der 38. Woche schwanger). Für mich war es von Anfang unserer Beziehung an selbstverständlich und sehr wichtig, dass der Sohn meines Freundes weiterhin regelmäßig Kontakt zu seinem Papa hat und in keinster Weise "darunter leidet", dass Papa eine neue Freundin hat. Leider hat dass nicht wirklich gut geklappt, der Kontakt zwischen Vater und Sohn war in den letzten anderthalb Jahren (solange sind mein Freund und ich zusammen) sehr sporadisch. Zwar hab' ich den "Kleinen" schon sehr bald kennengelernt und wir kamen auch gut miteinander klar, aber leider hatten mein Freund und ich bald Probleme, die sich auch negativ auf den Kontakt zu seinem Sohn ausgewirkt haben. Zunächst wollte ich mich da nicht "einmischen", mein Freund ist schließlich alt genug, um sich selbst darum zu kümmern, seinen Sohn zu sehen, irgendwann wurde mir dann aber auch klar, dass sowohl Sohn als auch Vater darunter leiden, so wenig Kontakt miteinander zu haben und ich habe meinen Freund immer mal wieder darauf angesprochen, dass er doch die Mutter des Jungen bzw. das Kind selbst mal anrufen solle. Ohne ihn damit zu "nerven", dass hätte ich wohl gemerkt. Immerhin kam es dann auch immer mal wieder zu Telefonaten und/oder Besuchen. Das Verhältnis zwischen meinem Freund und seiner Ex ist leider sehr angespannt, daher hat er immer wieder Sorge, dass sie ihm Steine in den Weg legt, was den Kontakt zu seinem Sohn angeht. Das war in einer früheren Beziehung wohl schon einmal so, die Mutter des Jungen konnte die damalige Partnerin meines Freundes nicht "leiden" (wozu sie ja jedes Recht hat) und stellte sich deshalb des öfteren "quer" - was ich hier wiedergebe sind selbstverständlich nur die Dinge, die ich aus Erzählungen von meinem Freund "weiß". Diese Sorge meines Freundes ist seiner Aussage nach auch der Grund, weshalb weder seine Ex, noch sein großer Sohn wissen, dass ich schwanger bin und wir einen Sohn erwarten - was wohl bei einigen unter euch für ungläubige Blicke sorgen wird. Glaubt mir, ich finde das selbst eher "suboptimal". (Alleine schon, weil man sich - um es vorsichtig auszudrücken - komisch fühlt, wenn das gemeinsame Kind verschwiegen wird.) Lange Rede, kurzer Sinn: Darf ich, als neue Partnerin, der Ex meines Freundes sagen, dass ich schwanger bin?! Wie würdet ihr dass finden, wenn die Neue des Vaters eures Kindes so handeln würde?! Ist dass ein unorthodoxes Einmischen?! Mal davon ab, dass es (zumindest meiner Meinung nach) sehr erstaunlich ist, dass es meinem Freund offenbar noch nicht wichtig (genug?) war, selbst mitzuteilen, dass er noch einmal Vater wird und seinem Sohn den kleinen Bruder zu verkünden. Sollte ich lieber (weiterhin) bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag abwarten und hoffen, dass mein Freund selbst auf den Trichter kommt, seinem Sohn und dessen Mutter zu berichten?! Wäre ich blöde, wenn ich ihm diesen - für ihn offenbar unangenehmen - Gang "abnehme"?! Mir ist es wichtig, dass die Jungs voneinander wissen und sich kennen - da aber auch der "Große" noch recht jung ist, kann ich ja nicht einfach die Mutter übergehen und müsste sie auf jeden Fall miteinbeziehen. Vielleicht will sie ja auch gar nicht, dass ihr Sohn und mein (unser) Sohn Kontakt miteinander haben?! Bisher kamen sie und ich die paar Male, die wir aufeinander getroffen sind, gut miteinander klar - dass war zwar meist zwischen "Tür und Angel", aber auch nicht nur auf "Hallo... und Tschüß!" (Ich habe ihr z.B. - ernsthaft und nicht nur "lari-fari-mach-ich-mal" - angeboten, den Jungen vom Sportverein abzuholen oder ihn auch hinzubringen, weil weder sie, noch mein Freund das zeitlich schaffen würden - beim Kind besteht der Verdacht (mein letzter Kenntnisstand) auf ADHS - in erster Linie bräuchte er aber wohl einfach einen Ausgleich zu seinen "langen Tagen" in Schule und Hort, deshalb die Idee mit dem Sportverein o.Ä.) Sonst haben wir aber nichts miteinander zu schaffen, deshalb wäre es wahrscheinlich auch nicht "angebracht", sie einfach so zu kontaktieren, oder?! Ich will niemanden vor den Kopf stoßen, sondern so viel wie möglich "richtig" machen - deshalb würde es mich freuen, wenn ich die ein oder andere überlegte Antwort erhalten würde! Vielen Dank für's Lesen!

von lavendelchen am 07.05.2013, 02:02



Antwort auf Beitrag von lavendelchen

Hallo Ich finde es schön, dass Du Dir Gedanken machst und vermitteln willst. Ich rate Dir dennoch dringend Dich da raus zu halten und Deinem Freund nicht vorsichtig, sondern ganz gewaltig in den Hintern zu treten. Wann hat er denn seinen Sohn zuletzt gesehen, dass ihm Dein Babybauch noch nicht auffallen konnte ? Warum bemüht er sich nicht um regelmäßigen Umgang, holt sich Hilfe beim Jugendamt wenn es Stress zwischen den Beiden gibt ? Das Jugendamt kann vermitteln, notfalls muss er eine Umgangsklage einreichen um feste Termine zu erreichen. Hat er auch das Sorgerecht ? Wenn ja, warum seid ihr nicht komplett im Bilde was den ADHS Verdacht angeht. Wie gesagt, ich finde es super dass Du Dir so Gedanken machst, aber leider wirkt Dein Freund aus Deinen Worten für mich wie eine Schlaftablette. Das Ungeborene wird dazu verheimlicht, das ist sehr traurig und würde mich als werdende Mutter auf die Palme bringen. Und sein armer Sohn hat keinerlei Chance sich auf ein Geschwisterchen vorzubereiten, das ist dann schwups einfach da. Also :nehme ihm nicht seinen Job ab, aber gehörig in den Hintern treten würde ich ihm.

von Sternenschnuppe am 07.05.2013, 07:47



Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Das arme Kind wird also in 2 Wochen vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Unmut der Kindsmutter ist nachvollziehbar, wenn die Kommunikation so flutscht bei den Eltern.

Mitglied inaktiv - 07.05.2013, 08:22



Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Danke für deine Antwort(en)! Zu deinen Rückfragen: Mein Freund hat seinen Sohn das letzte Mal vor ca. 2 Wochen gesehen - da war ich allerdings nicht dabei. Ich meine, dass ich den Jungen Mitte/Ende Februar das letzte Mal gesehen habe - da fiel mein Bauch noch lange nicht auf. Warum mein Freund sich nicht weiter darum bemüht Kontakt zu seinem Sohn zu haben, bzw. diesen übers JA einzufordern, kann ich nur vermuten: Seine persönliche Situation ist nicht die "idealste" (überwiegend Gelegenheitsjobs, bzw. jetzt zum ersten Mal seit viiielen Monaten wieder einen "richtigen", aber befristeten Job), er selbst hat (wie die Mutter des Jungen allerdings auch, möchte dass auch nicht als "Entschuldigung" anführen ;) ) als Kind/Jugendlicher viel mit dem Jugendamt zu tun gehabt und war auch eine Zeit lang im Heim. Ich denke, dass da "der Hund begraben liegt", und das beide Elternteile aufgrund ihrer Negativerfahrungen versuchen, die Zusammenarbeit (bzw. das Eingreifen des JA's) mit dem Jugendamt zu vermeiden/zu umgehen. Die Mutter hat das alleinige Sorgerecht - aufgrund der mangelnden Kommunikation der beiden Elternteile halte ich persönlich das ohnehin für klüger und kann gut nachvollziehen, dass die Mutter des Jungen es weiterhin so handhabt/handhaben möchte. Eben das der "Große" keine Chance hat, sich auf sein Geschwisterchen einzustellen (vielleicht ja sogar zu freuen?! ), stößt auch mir verdammt sauer auf. Und ich mache mir Sorgen, dass er noch mehr "Probleme" haben wird (bezüglich ADHS bzw. seiner "Situation" und den Gefühlen seinem Papa gegenüber), wenn da plötzlich noch ein Kind ist, dass ihm "seinen Platz streitig macht". Ich finde das alles sehr schwierig und ärgere mich gerade enorm, dass ich meinem Freund gegenüber nicht schonmal auf den Tisch gehauen habe, anstatt nur freundlich anzufragen, wie's denn wäre, wenn man mal...

von lavendelchen am 07.05.2013, 14:09



Antwort auf Beitrag von lavendelchen

Du wirst ihn eher einschätzen können. Wendung denkst, ihm wäre es recht, dann tu das. Aber nicht anrufen und nur um das Baby reden. Sondern ihr sagen, dass du es schade findest, dass ihr wenig Kontakt habt. Du die und ihren Sohn besser kennen lernen möchtest, denn du hättest gern, dass dein Kind mit seinem Bruder aufwächst. Rede aber auf jedenFall vorher mit deinem Mann. Lehnt er es kategorisch ab, dann lass es besser.

von Eule2000 am 07.05.2013, 09:02



Antwort auf Beitrag von Eule2000

Danke für deinen Rat. Nur über das Baby reden würde ich ohnehin nicht - mir ist ja wichtig, dass die Mutter des Jungen versteht, dass ich ihm den Papa NICHT "wegnehmen" will. Da wäre es mehr als kontraproduktiv, ihr vom Babyshoppen oder ähnlichem zu erzählen.

von lavendelchen am 07.05.2013, 14:12



Antwort auf Beitrag von lavendelchen

wieso willst DU die KM informieren? Rein rechtlich geht diese das nicht wirklich etwas an...höchstens in sofern, dass dann z. B. Unterhalt neu berechnet werden müsste. Allerdings: dein Freund sollte schleunigst seinen Sohn unterrichten!!! ggf. falls er ein Möglichkeit sucht, "einfach" aus der Sache zu kommen, kann er ihn ja direkt nach der Geburt informieren und es so erklären, dass er ihn mit dem Geschwisterchen überraschen wollte. Seine Ex wird es ja dann so oder so automatisch mit bekommen...ich glaube nicht, dass irgend ein Kind so eine Nachricht erhält (wie und wo auch immer) und das dann für sich behält, oder? Sollte die Ex daraufhin Probleme machen (ob sie will, dass sich die beiden Kinder kennen lernen oder nicht, ist IHR Problem!!! Verbieten kann sie es nicht!), bleibt euch nur der Gang übers JA

von Amula am 07.05.2013, 10:45



Antwort auf Beitrag von Amula

Rechtlich hin oder her, der arme Junge wird Reaktionen zeigen in die ein oder andere Richtung. Diese aufzufangen, zu verstehen und zu begleiten wäre Aufgabe beider Eltern! Sie mag schwierig sein, aber er bekleckert sich auch nicht mit Ruhm. Die tun sich in meinen Augen beide nix.

von Sternenschnuppe am 07.05.2013, 10:57



Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

diesen Aspekt habe ich deshalb eingeworfen, weil ich beim Lesen das Gefühl hatte, als wolle die AP sich quasi die "Erlaubnis" der Ex-Partnerin holen, bzw. hätte das Gefühl, dass sie diese informieren MÜSSE. Dass es -rein menschlisch- eigentlich normal ist, dass ich als Mutter davon weiß, wenn der Vater meiner Kinder ein weiteres mal Nachwuchs gezeugt hat, ist klar....aber ich denke wir wissen auch alle, dass es nach Trennungen nicht immer normal und menschlich zu geht... Allerdings liest sich aus deinem Posting heraus, dass der Junge ein Problem haben muss mit seinem neuen Geschwisterchen (Zitat "der arme Junge wird Reaktionen zeigen in die ein oder andere Richtung. Diese aufzufangen, zu verstehen und zu begleiten") Was macht dich da so sicher? Könnte es nicht einfach sein, dass sich der "arme Junge" einfach über ein neues Geschwisterchen freut?

von Amula am 07.05.2013, 13:16



Antwort auf Beitrag von Amula

Auch an dich DANKE. Dass ich die Mutter des Jungen rechtlich gesehen nicht informieren MUSS, weiß ich - moralisch ist es wieder etwas ganz anderes. Und darum geht es mir ja auch in erster Linie. Inwiefern der Unterhalt (der bisher ohnehin nicht gezahlt wurde, da kein oder zu niedriger Verdienst) davon betroffen ist, lasse ich ganz "entspannt" Sorge meines Freundes sein (wir wohnen nicht zusammen). Zwar hab' ich mir da auch schon Gedanken drüber gemacht (schließlich ist mein/unser Kind ja dann auch betroffen), aber mit mehr als Unterhaltsvorschuss rechne ich ohnehin nicht. Nicht ideal, aber zumindest in dem Punkt habe ich mich mit der Schlaftabletten-Artigkeit meines Freundes (vorrübergehend) arrangiert. Dass der Junge seiner Mama wohl kaum verschweigen wird, dass "bei Papa jetzt immer so 'n Baby ist", halte ich auch für seeehr weit hergeholt - mir wäre es eben "lieber" gewesen, wenn die Mutter des Jungen es gesagt bekommt und nicht aussen vor gelassen wird.

von lavendelchen am 07.05.2013, 14:20



Antwort auf Beitrag von Amula

Weil er vor vollendete Tatsachen gestellt wird, anstelle ihn drauf vorzubereiten und eben zu schauen wie es ihm damit geht. Vielleicht hätte er eine Spieluhr aussuchen können, einen Geschwisterkurs besucht, den wachsenden Bauch beobachtet, mal einen Tritt gespürt, Namen vorschlagen etc. Ne, er durfte nix. Und in dem Alter weiß meiner zumindest schon lange, dass Babys nicht auf Bestellung vom Himmel fallen.

von Sternenschnuppe am 07.05.2013, 14:33



Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

...da geb ich dir recht, das wäre m. E. natürlich der Idealfall gewesen, wenn der Junge frühzeitig vom Geschwisterchen gewusst hätte und von Anfang an mit involviert gewesen wäre... @lavendelchen: Unterhaltsvorschuss kannst du dir gleich mal abschminken...sorry!!! solange du mit dem KV zusammen bist, sprich: ihr ein Paar seid, gibt es gar nix, es sei denn, du willst ergänzend Harz4 beantragen.... Ich würde dir dringend raten, deinem Freund kräftig in den Hintern zu treten!!! Wie soll denn das werden? Er hat ein Kind, für den er keinen Unterhalt zahlen kann oder will....jetzt soll er ja demnächst die (finanziell und menschliche) Verantwortung für ein weiteres Kind übernehmen???? Und unter diesem Gesichtspunkt finde ich es mehr als merkwürdig, dass er seiner Ex und seinem Sohn gegenüber offensichtlich nicht zu deinem Kind und somit auch nicht wirklich zu dir steht...

von Amula am 07.05.2013, 17:54



Antwort auf Beitrag von Amula

Das stimmt, seid ihr zusammen gibt es da nix. Aber vielleicht bringt der neue Job ja nun mehr und er kann noch einen Nebenjob machen um seine Schulden am Staat zu begleichen und nicht noch mehr zu machen. Kann ich mir auch schon vorstellen dass er da Angst hat. Das erste Kind kann er schon nicht versorgen, die Mutter hofft natürlich auch dass ihr Kind bald das bekommt was ihm zusteht. Und dann werden weitere Kinder gezeugt für die er auch nicht aufkommen kann. Das ist nun kein Angriff an Dich, aber ihr solltet wirklich mal schauen wie ihr das finanziell und beziehungstechnisch auf die Reihe bringt, damit ihr unabhängig sein könnt irgendwann

von Sternenschnuppe am 07.05.2013, 18:13