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Zu wem kommen die Kinder. Haben Väter mehr Rechte?

Thema: Zu wem kommen die Kinder. Haben Väter mehr Rechte?

Hallo, Es geht um eine Freundin. Sie hat 2 Mädchen mit 6 und 1 Jahr und will sich von ihrem Mann trennen wegen einem anderen und nur noch Stress mit ihrem Mann. Der Mann hat sich immer sehr um die Mädchen gekümmert da er als freiberuflicher viel zuhause war und hatte auch Elternzeit genommen. Die Mädels hängen sehr am papa. Meine Freundin arbeitet Teilzeit und die Mädels gehen in Krippe und Kindergarten bis 16 uhr. Der Mann ist zur Zeit hartz 4 Empfänger weil er keine Aufträgek kriegt,bemüht sich aber leider nicht um ne Stelle, ist gelernter Altenpfleger, uns wartet auf Aufträge. Er drohte jetzt der Frau die Kinder bei sich zu behalten weil sie ja gehen will und er hätte ja mehr Zeit für sie etc. Auch könne er wenn er keine Wohnung findet und keinen neuen Krippen und kigaplatz in die Stadt seiner Eltern ziehen, die 140 km entfernt ist. Kann er die Mädels einfach so behalten? Meine Freundin hat jetzt natürlich totale Angst. Wie sind da die Regeln?

von Lulila36 am 17.05.2016, 10:27



Antwort auf Beitrag von Lulila36

Den Umzug kann er vergessen ohne Zustimmung der Mutter. Da er laut Deinen Schilderungen aber die Hauptbezugsperson ist, wird er vermutlich die Kinder zugesprochen bekommen und Deine Freundin hat dann Umgang. Es sei denn sie ändert die Vorraussetzungen noch einmal über längere Zeit. Die Kinder bekommen auf jeden Fall einen Verfahrensbeistand und die Große wird gefragt bei wem sie leben möchte. Im Endeffekt andere Rollenverteilung nur.

von Sternenschnuppe am 17.05.2016, 10:37



Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Er ist nicht die Hauptbezugsperson. Sie kümmern sich zu gleichen Teilen.

von Lulila36 am 17.05.2016, 10:40



Antwort auf Beitrag von Lulila36

Kann einer denn in der Wohnung bleiben - also das gewohnte Umfeld (gleiche Krippe usw.) aufrechterhalten? Wie sieht die Plaung hier aus? Er hat nicht mehr Rechte...aber auch nicht weniger, wenn er sich bisher auch zu gleichen Teilen gekümmert hat...

von Möhrchen am 17.05.2016, 10:51



Antwort auf Beitrag von Möhrchen

Ja einer könnte in der Wohnung bleiben voraussichtlich.

von Lulila36 am 17.05.2016, 11:02



Antwort auf Beitrag von Lulila36

Dann sollte sie das auf jeden Fall machen - das gewohnte Umfeld ist ein gutes Argument... Und sie sollte einen Anwalt aufsuchen - braucht sie im Rahmen der Scheidung eh...und würde ich bei solchen Differenzen auch frühzeitig zur Beratung hinzuziehen.

von Möhrchen am 17.05.2016, 11:07



Antwort auf Beitrag von Möhrchen

Die frage ist Wer bleibt in der Wohnung? Stehen ja beide im Mietvertrag.

von Lulila36 am 17.05.2016, 11:12



Antwort auf Beitrag von Lulila36

Das müssten die beiden dann wohl erst mal unter sich klären und dann mit dem Vermieter klären - evtl. will der auch gar nicht, dass da nur einer im Vertrag bleibt und besteht auf die Auflösung, wenn einer rausgeht...das muss sie dann schon selbst klären.

von Möhrchen am 17.05.2016, 11:18



Antwort auf Beitrag von Lulila36

Wenn sich die beiden nicht einigen können, wer in der Wohnung bleibt, dann wird die Wohnungszuweisung vom Richter übernommen. Entweder als abgekoppeltes Verfahren, oder spätestens mit der Scheidung. Getrennt leben kann man auch in einer Wohnung. Deine Freundin braucht auf jeden Fall einen (guten!) Anwalt. Schlussendlich würde ich versuchen ihn wieder in Lohn und Brot zu bringen. Altenpfleger werden gesucht, das sollte möglich sein (und ewig zahlt doch hoffentlich die ARGE kein H4 für den Herrn, weil er auf Aufträge wartet). Wenn er dann arbeitet, sind die Karten neu gemischt.

von shinead am 17.05.2016, 13:32



Antwort auf Beitrag von Lulila36

"Der Mann hat sich immer sehr um die Mädchen gekümmert da er als freiberuflicher viel zuhause war und hatte auch Elternzeit genommen." Zumindest bei der einjährigen Tochter hört sich das aber verdammt nach Hauptbezugsperson an! Da hilft auch kein guter Anwalt. Daß es bei der älteren Tochter so ganz anders sein soll, erschließt sich mir allein deshalb nicht. Eine Mutter in gleicher Situation würde garantiert argumentieren "Bis mein Kind drei Jahre alt ist, gehe ich nicht arbeiten... etc.pp...", würde also zuhause bleiben trotz Altenpflegeausbildung. Sorry, aber warum muß man "ihn in Arbeit bringen"? Weil er ein Mann ist? Er konnte offenbar bisher die Kinder sehr gut betreuen und wird dies somit auch in Zukunft sehr gut können. Zudem hängen die Kinder sehr an ihm. Was also spricht dagegen, daß die Kinder bei ihm bleiben? Daß er nur der Vater und ein Mann ist? Wäre es umgekehrt, würden genau diese Fakten allesamt der Mutter positiv angerechnet, sodaß die Kinder doch nur bei der Mutter bleiben können, oder? Na also! Die Mutter trennt sich, also soll sie so viel Familie wie möglich zurücklassen und alleine gehen. Nein, hier hat die Mutter wohl die eher schlechten Karten, und auch ein guter Anwalt kann die aktuell bessere Position des Vaters nicht wegdiskutieren. Letztlich entnehme ich einigen Tipps hier, daß der Vater schlicht aufs Kreuz gelegt werden soll. Auch wenn ich das emotional durchaus verstehen kann, finde ich das fragwürdig bis verwerflich. Und Emotionen sollen zuweilen auch Männer haben... hab ich mal gehört! So, und nun steinigt mich! Ralph

von Ralph am 18.05.2016, 11:55



Antwort auf Beitrag von Ralph

...nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er hat Elternezeit genommen - 2 Monate? oder 1 Monat? Sie arbeitet in Teilzeit...(ich lese da nichts von ner 40h-Woche mit vielen Dienstreisen o.ä.) ...Die Kinder sind in einer Krippe/Kindergarten bis 16 Uhr (!) wahrscheinlich während die Mutter arbeitet - was macht ihn da jetzt noch gleich zur Hauptbezugsperson? Klar hängen die Kinder an ihm...aber doch mindestens genauso an der Mutter. Das steht auch so da: der Vater hat nicht mehr, aber auch nicht weniger Rechte. Deshalb fände ich z.B. das gewohnte Umfeld wichtig. Was ist denn mit dem "geplanten" Umzug des Vaters? Auch einer Mutter wird hier doch nie geraten, einfach schwups 140 km umzuziehen...wo bleibt der Umgang? In meinen Augen versucht er aktuell einfach, die Situation für sich zu nutzen, denn auf Arbeit hat er scheinbar keine große Lust. Außerdem will er m.E. die Mutter"zurück" verletzen - emotional natürlich verständlich.

von Möhrchen am 18.05.2016, 13:02



Antwort auf Beitrag von Lulila36

Nee, so wie er sich denkt geht das nicht! Kinder bleiben in den meisten Fällen erstmal bei der Mutter. Zum Wohle des Kindes kann man gemeinsam aber eine andere Lösung finden. Meine Tochter ist jetzt ca 1 Jahr nach der Trennung zum Papa gezogen. Allerdings haben wir ein super Verhältnis und es war der ausdrückliche Wunsch von ihr. Das Kind gehört ja beiden und nicht nur der Mutter. Aber pauschal kann er nicht bestimmen das die Kinder bei ihm bleiben. Die Große könnte allerdings sehr wohl Mittspracherecht haben wo sie bleiben möchte und ich rate nur diesem auch zu entsprechen. Diese Entscheidung bedeutet keinesfalls das das Kind einen weniger lieb hat!

von Maxi1984 am 20.05.2016, 12:53



Antwort auf Beitrag von Maxi1984

Das Kind "gehört" überhaupt niemandem!

von Philomena0303 am 20.05.2016, 17:41