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Geschrieben von LeRoHe am 05.06.2009, 22:18 Uhr

die Schizophrenie hat wieder angeklopft...

mein Schwager hat einen Rückfall, war ja vor 2 Jahren schon mal an Schizo erkrankt. In der Zwischenzeit hat er geheiratet, war eigentlich gut "aufgeräumt", seine Frau ist schwanger, erwartet in acht Wochen ihr erstes Kind. Und er? Fängt wieder an seine alten Probleme auszurollen, sie über und in sich auszubreiten...

Mein Mann ist vor ner halben Stunde losgefahren, ihn und seine Frau abholen um ihn mal wieder in die Psychiatrische einzuweisen. Jetzt dürfen wir uns um seine Frau kümmern, die kaum allein zurechtkommt, selbst wenn sie nicht schwanger wär. Wir müssen jeden verdammten Tag solang er in der Klinik ist einmal quer durch München fahren und nachsehen, ob es ihr gut geht. Nein, wir haben kein eigenes Leben; und wenn alles schief läuft, er sich diesmal nicht erholt?

Ist er gesund führt sich der Schwager auf wie ein Arschloch, keiner sagt ihm was, niemand hält ihn zurück. Hat er wieder einen Rückfall müssen wir laufen...

Es ist zum Kotzen, ich könnt so heulen, grad ist alles so schön gelaufen, und dann gehts ihm wieder "schlecht". Manchmal fühlt es sich eher so an, als ob ihm in irgendeiner Weise Aufmerksamkeit fehlen würde oder ihm die Verantwortung für das kommende Kind vielleicht doch zu viel ist. Seine Frau kann nicht mehr arbeiten gehen, er hat eh nicht viel verdient, und hat sich jetzt schon wieder krankschreiben lassen, obwohl er noch nicht mal ein Jahr wieder arbeitet seit dem letzten Mal.

Musste raus, danke schön.

 
13 Antworten:

Re: die Schizophrenie hat wieder angeklopft...

Antwort von easy78 am 05.06.2009, 23:28 Uhr

Lass Dich unbekannterweise drücken...kann mir vorstellen wie das ist....habe jahrelange Psychiatrie Erfahrung ( bin Soz.Päd. arbeite aber jetzt in einer JVA ) ...und weiß was Schizophrenie bedeutet, vorallem für Angehörige.
Liebe Grüße

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Re: die Schizophrenie hat wieder angeklopft...

Antwort von leaelk am 06.06.2009, 6:27 Uhr

Hallo,
es tut mir leid, dass das so ist, aber leider ist dass das Schlimme an psychischen Erkrankungen, das sie in den meisten Fällen immer wieder ausbrechen können. Die Betroffenen können da meist nichts für und für sie ist dieser Zustand meist am Schrecklichsten, auch wenn die Außenstehenden das vielleicht nicht so mitbekommen.

Wenn Ihr so gar keine Lust habt, Euch um Eure Schwägerin zu kümmern, warum tut ihr es dann? Nur aus Pflichtgefühl?
Immerhin ist die Frau erwachsen.......

Kümmern sollte immer auch etwas mit Freude und Freiwilligkeit zu tun haben und nicht nur aus Pflichtgefühl stattfinden. In solchen Fällen ist es evtl. sinnvoller, nach alternativen Möglichkeiten zu suchen.
Vielleicht hilft es, sich dazu mal gemeinsam an einen Tisch zu setzen und evtl. auch die Klinik mit ins Boot zu holen, die da sicher auch Rat wissen.

LG Kerstin

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Re: die Schizophrenie hat wieder angeklopft...

Antwort von Hofi2 am 06.06.2009, 9:37 Uhr

Oh man, wenn du so dagegen bist zu helfen, dann laß es doch.
So hilfst du sicherlich niemandem.
Mein Mann ist manisch-depressiv - also auch psychisch krank. Und wenn er einen Schub hat, ist er auch nicht er selbst. Deshalb darf ich ihn doch trotzdem nicht hängen lassen - er kann doch nichts dafür.
Von Schizophrenie hab ich keine Ahnung - denke aber, daß vielleicht die Geburt und die innerliche Angst vor der Verantwortung einen neuen Schub ausgelöst hat.
Und warum kommt die Frau nicht allein zurecht? Das muß sie lernen - auf ihren Mann wird sie sich nie 100% verlassen können.
Redet mit ihr, wie ihr die Sache seht und zieht auch langsam zurück.
Wenn sie Hilfe braucht, gibt es da Stellen an die sie sich wenden kann.

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Re: die Schizophrenie hat wieder angeklopft...

Antwort von bobfahrer500 am 06.06.2009, 9:49 Uhr

Hallo, die Sache ist die das diese Krankheit ja nicht heilbar ist, sondern immer da sein wird. So jemand in seinem Umfeld zu haben ist wohl das schlimmste was einem passieren kann weil man sich nie sicher sein kann wann und ob es wieder soweit ist. Mir tut das leid für euch, möchte aber auch kritisch anmerken das sich dein Beitrag so ließt als ob er was dafür könnte bzw eine Absicht dahinter steckt. (Der Herr fängt wieder an zu spinnen anstatt sich aufs wesentliche zu konzentrieren.) Die Angehörigen müssen wissen das es eine schwere Krankheit ist und der Klient nix, aber auch gar nicht absichtlich macht. Ich hoffe er wird wieder stabil damit er die Geburt seines Kindes genießen kann.

Viel Glück...

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Die Erkrankung ist in gerader Linie vererbbar, und zwar hochgradig,

Antwort von horrend am 06.06.2009, 10:57 Uhr

weshalb ich eigentlich nicht so gut verstehen kann, dass die Frau nun ein Kind bekommt, aber der Kinderwunsch ist auch verständlich.

Die Halbschwester meiner Mutter ist an Schizophrenie erkrankt. Sie hat die Krankheit seit ihrer Jugend, sie verbrachte einen großen Teil ihres Lebens in Krankenhäusern. Jetzt wohnt sie betreut. Sie hat keinen Mann und keine Kinder.

Für Angehörige ist die Krankheit (die keine "Laune" ist) eine große Belastung.
Ich selbst wüßte auch nicht recht, wie ich damit umzugehen habe.

Ich empfehle hierzu das Tatsachenbuch/Erfahrungsbuch "Wahnsinn im Kopf". Extrem interessant für Betroffene und Angehörige.

LG Ilona

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es zwingt euch keiner

Antwort von vallie am 06.06.2009, 11:56 Uhr

sich zu kümmern.
auch wenn du deinen schwager offensichtlich nicht leiden kannst, ist er dennoch KRANK und das nicht aus jux und dollerei und um euch zu ärgern.
man stelle sich vor:
psychische krankheiten sind so schwer, daß ein arzt krankschreibt, auch wenn man noch nicht mal ein jahr arbeitet.

dass seine frau alleine nicht lebensfähig ist, ist das nicht seine und auch nicht deine schuld, wenn dein mann sich aber gerne um sie kümmern will, kann er das ja tun. reicht doch, wenn ER jeden verdammten tag durch münchen fährt und nachschaut.

mußte auch mal raus.

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Jetzt kann ich Dich verstehen!

Antwort von Camelot am 06.06.2009, 11:59 Uhr

Wegen der Postings kürzlich...

Schizophrenie ist eine belastende Krankheit, wohl für alle Betroffenen. Leider kommt so "etwas" (wie Depressionen u. a.) häufig vor. Alles was man tun kann, ist da zu sein und zu versuchen, sein bestmögliches dazu bei zu tragen. Wenn es irgendwann mal zu viel wird... kann man ruhig auch mal Abstand nehmen - und dies ohne schlechtem Gewissen.

Schizophrene leiden nicht selten unter einem Defizit von Aufmerksamkeit. Meist wird diese Krankheit dadurch verstärkt, wenn hier ein Mangel aus der Sicht der Patienten entsteht. Die Geburt eines Kindes könnte durchaus ein Auslöser sein... dass weiß man als Außenstehender ab nie, was genau es ist, wann und warum diese Krankheit immer wieder durchbricht.

Wir hatten an der Uni einen super lieben Kollegen, der tat irgendwie immer alles und war sehr intelligent. Wir schätzten ihn alle! nach Jahren erfuhr ich, als er lange krank war und ausfiel, dass er schizophren ist. Mir tat das total leid für ihn, weil er so nett und aufmerksam war. Man merkte ihm seine Krankheit in guten Zeiten gar nicht an. Der Professor, für den ich arbeitete, kannte ihn jahrelang und er berichtete mir davon, dass die Krankheit bei ihm immer ausbrach, wenn er unter Streß stand... dadurch dass er auf der Arbeit schwer "nein" sagen konnte, schaffte er sich den Streß auch immer wieder selbst... und wenn man nicht nein sagen kann, dann heißt das ja oft, dass Menschen für all ihre Aufopferung geliebt werden möchte. Will heißen: hier zeigt sich die gewünschte Aufmerksamkeit. Ein Kreislauf!

Auf jeden Fall bringe ich auch Verständnis für die Betroffenen auf, also der Patient selber. Stelle mir das nicht einfach vor... so ein richtiges Leben haben die doch auch nicht, wenn es immer wieder in der Form unterbrochen wird... und was für ein "innerer Streß".

Ohne Zweifel ist es keine leichte Situation! und doch sollte man als Familienangehöriger Verständnis dafür aufbringen. Nützt ja nichts - es ist ja nun mal so wie es ist!

Ich wünsche euch allen viel Kraft und das ihr die Situatioin gut übersteht. Und was seine Frau betrifft: "na, die muss so oder so erwachsen werden, wenn sie alleine nichts auf die Reihe bekommt!" will heißen: lernen, die Verantwortung für sich, ihr Kind und ihr Leben zu übernehmen!

Und als Außenstehender muss man sich manchmal schützen, wenn es zu viel wird... auch wenn es wesentlich banaler ist, aber so wie bei der Stillfreundin. Ich mag sie ja, aber sie saugt mir mit ihrer Art immer meine Energie ab. Nach Treffen geht es mir immer schlechter und wie ich von ihr selber weiß, ist auch sie psychisch angeschlagen... ihr mangelt es an jeglicher Eigeninitiative, sie läßt die anderen tun... ein depressiver Touch an ihr. Und wie gesagt: es ging nicht nur um das Stillen! dass ist mir letzten Endes egal, selbst wenn sie bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes stillt! müssen die ja mit klar kommen und es geht mich nichts an!!! es sind die Rahmenbedingungen und von denen lasse ich mich als Außenstehende nicht runter ziehen... das geht ja schon gut 2 Jahre so... und es wird schlimmer statt besser!

In der Familie sieht es da anders aus: man gehört zusammen und muss das Beste gemeinsam draus machen. Vielleicht wechselt ihr euch alle mal ab? in der Unterstützung. Und der Frau bringt ihr die Selbständigkeit bei... zur Not mal Klartext sprechen!

Viel Kraft und gute Wünsche!

Heike

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Ja das sie vererbbar ist, ist schlimm...

Antwort von LeRoHe am 06.06.2009, 12:18 Uhr

aber seine Frau hat eine Autoimmunkrankheit, die ebenfalls vererbbar ist. Wir wussten gar nicht wie uns geschieht, als sie auf einmal schwanger war. Klar wir haben uns gefreut, wir können auch absolut nachvollzeihen, dass die beiden sich ein Kind wünschen, dass sie sich freuen etc. Und beide denken nicht viel über solche Sachen nach, hauptsache es läuft so wie sie es sich in den Kopf gesetzt haben... aber egal, der SChub ist da, ändern kann man nichts mehr, nur hoffen, dass alles gut wird und wir alles wieder gut über die Bühne bekommen diesmal, totzt Frau und Kind...

Beim letzten Mal vor zwei Jahren war er noch Single, ohne Anhang, wir hatten nur die Verantwortung für ihn. Aber jetzt noch siene Frau dazu, die ebenso labil ist, mit einem Kind, dass hoffentlich gesund ist, das ist halt eine zusätzliche Belastung...

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Re: es zwingt euch keiner

Antwort von bobfahrer500 am 06.06.2009, 12:28 Uhr

...mal a bissel was anderes um die Sache Verständlicher zu machen: Mein Opa hatte Alzheimer, das kam ganz tückisch und schleichend: Oft wurde darüber gelacht, weil keiner davon wußte - als irgendwann das Wort "Alzeimer" im Raum stand hat sich aber auch nicht viel geändert, zwar wußte meine Oma das er "halt alles vergisst", aber die Aggressionen die solche Patienten haben weil sie evtl gerade eine Stresssituation aus früherer Zeit duchleben - diese hat meine Oma persönlich genommen und dem armen Mann absicht unterstellt. Es fehlt nachwievor an Aufklärung der Angehörigen um die Menschen aktiv und bewußt betreuen zu können. Man muß wissen auf was man sich einläßt, sonst steht man es auch nicht durch! Also überlege dir ob du das möchtest, wenn nicht kann dir keiner böse sein wenn du dich da rausnimmst! Und was die Frau betrifft, wenn sie nicht selber Krank ist (?) dann wird sie da jetzt durch müssen, schließlich hat sie gewußt auf was sie sich einläßt! Ich verstehe zwar den Kinderwunsch, bin aber nicht unbedingt begeistert sowas zu lesen, nicht weil ich ich finde das jemand mit so einer Krankheit keine Kinder bekommen sollte, sondern weil es evtl zu früh war für die beiden - imho hätten sie damit warten sollen - aber das nur am Rande weil weder mir noch anderen dazu eine Meinung zusteht.

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Wir wissen worauf wir uns einlassen...

Antwort von LeRoHe am 06.06.2009, 13:05 Uhr

es ist ja nicht der erste Schub, nur diesmal wird es noch damit getoppt, dass seine Frau selbst nicht die stabilste ist. Sie hat eine Autoimmunkrankheit, die jederzeit zurückkommen kann, psychisch daher auch etwas labil.

Inzwischen hab ich mich wieder beruhigt, aber ich konnte gestern so überhaupt nicht denken, was jetzt gemacht werden muss, es war wie ein Schock, auch für J.. Inzwischen haben wir uns unseren Plan zurechtgelegt, sollte er jetzt doch eingewiesen werden, wie wir vorgehen werden. Aber das können wir erst sicher sagen, wenn die Tabletten bei ihm in zwei/ drei Tagen zu wirken anfangen. Gestern hat er in der Klinik nur Schlaftabletten bekommen und wurde heimgeschickt. Es wird schon alles...

Und zu dem ich würde ihn nicht mögen, er ist ok wenn er gut drauf ist. Geht es ihm schlecht, müssen alle anderen mitleiden, er beleidigt die Leute aufs derbste, auch wenn er grad mal "gesund" ist, und man kann halt nicht immer alles auf Krankheiten schieben, das geht nicht und darf auch nicht sein, dass man alles entschuldigt was er so von sich gibt. Das ist etwas, wo man selber vorsichtig sein muss, damit man sich nicht selbst zu weit hineinreitet.
Ich hab grad nen Burn-Out durch... ich habe auch in der Hinsicht Angst, dass wenn ich mir zu viel zumute, es wieder anfängt. Klar bin ich für die Schwägerin da, ich mag sie sehr gern, ich werde ihr in allem helfen was sie braucht, ich werde sofort da sein, wenn sie anruft. Dem Schwager muss hauptsächlich J. helfen, weil er mehr Autorität gegen seinen Bruder hat, er ist da ruhiger.

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Re: Wir wissen worauf wir uns einlassen...

Antwort von Suka73 am 06.06.2009, 17:13 Uhr

Ihr habt sonst hier keine Familie, die sich kümmern könnte oder? Die hocken alle im Ausland?
Also ich würde mich sicherlich auch verpflichtet fühlen, aber Ihr seid nicht Mutter Teresa die sich um alles kümmern kann.Mit Job, Krankheiten und Heirat habt Ihr sicherlich auch genug zu tun.

LG Sue

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Ich finds trotzdem toll, dass Ihr Euch so kümmert,

Antwort von horrend am 06.06.2009, 17:57 Uhr

ach, was habe ich selbst durch, als der Vater von meinem Sohn uns holterdipolter verliess und auch so hatteich in meiner Jugend auch so manche wirkliche Schwierigkeit zu bewältigen, die ich selbst nur in den seltensten Fällen direkt selbst herbeiführt habe.

Niemals hätte meine Schwägerin oder mein 8 Jahre Bruder mir geholfen. Die waren NIE für mich da. Im Gegenteil...

LG Ilona

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Re: die Schizophrenie hat wieder angeklopft...

Antwort von kati1976 am 06.06.2009, 20:32 Uhr

oh je

fragt doch mal bei krankenkasse nach wegen pflegehilfe für sie. oder drk, caritas usw.

kati

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