Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Endlich einen Freund und trotzdem weiss ich nicht ......

Thema: Endlich einen Freund und trotzdem weiss ich nicht ......

Hallo Ihr Lieben, kurz zu mir, ich war 11 Jahre verheiratet und habe Kinder. Bin seit 4 Monaten mit einem sehr lieben Mann zusammen. Vorher war ich 1,5 Jahre single und musste mich von meiner gescheiterten Ehe erholen. Zu uns jetzt. Wir lachen soviel wie ich mit keinem Mann gelacht habe, ich fühle mich wohl wenn er da ist, ich finde es schön wenn er mich in den Arm nimmt, und wir haben super Sex...................... und trotzdem zweifel ich. In meiner letzten Ehe habe ich geliebt als ob es kein morgen geben würde. Ich fand ihn schön vom Scheitel bis zur Sohle, aber diese Liebe tat soooo weh, ich weiss daß es fast schon eine Abhängigkeit war und er mich so oft verletzt, belogen und hintergangen hat. Aber diese Liebe (wenn es sie überhaupt war) konnte ich fühlen mit ihrer ganzen Tiefe und ihrem ganzen Schmerz. Ich konnte nie mit ihm lachen. Aber die Liebe war einfach da. Jetzt habe ich den Mann den ich mir immer gewünscht habe, der mich auf Händen trägt aber ich fühle mich immer im zweifel. Ich weiss wenn er gehen würde würde es mich nicht mehr so zerstören, es würde mir nie wieder so weh tun. Ich merke auch daß ich ihm überlegen bin und das stört mich. Auch daß er nicht ganz so mein Typ ist. Ich weiss ja vom Verstand her daß das Alte falsch war und da viele Muster eine Rolle spielen (Vater)!!!!!!!!!!! und dass ich jetzt eigentlich glücklich wäre, mir fehlt nur die Tiefe der Gefühle. Ich mag ihn und ich hab ihn auch lieb, aber ich fühle mich nicht so verbunden zu ihm. Wird das denn nie besser??? Ich würde mich freuen wenn Ihr mir eure Erfahrungen mit mir teilen würdet. Bin wirklich gerade ratlos. LG Mimo P.s. und geht nicht zu hart mit mir ins Gericht. Ich weiss ja selbst und doch.....

von Mimo am 14.03.2012, 09:20



Antwort auf Beitrag von Mimo

Spontan kommt mir der Spruch: "Wenn es weh tut, ist es keine Liebe!" in den Sinn. Deswegen von mir die Fragen - als Gedankenanstöße: War das, was Du mit dem Ex hattest, denn wirklich Liebe? Kann es sein, daß Du Liebe mit etwas anderen verwechselst bzw. verwechselst hast? Es gibt Menschen, die brauchen Schmerz, Ablehnung, Verletzung... um sich zu spüren. Eine Beziehung, die neben Höhen auch schmerzvolle Tiefen beinhaltet, liefert das oft. Auch geringe Höhen fühlen sich ja viel höher an, wenn man von ganz unten kommt. Aber gesund und ausgewogen ist das nicht - und es ist IMHO auch keine Liebe. Vielleicht magst Du das für Dich mal überprüfen, so gedanklich.....

von Strudelteigteilchen am 14.03.2012, 09:32



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

@Strudelteigteilchen (süsser Name) ja Du hast recht, ich kenne seit meiner Kindheit nur (Vaterseits) daß Liebe mit Ablehnung und kämpfen und Bestätigung und Anerkennung bedeutet. Wahrscheinlich fühle ich erst da was es auch ist. Ich sage ja, wir können über alles reden über alles lachen, er ist liebevoll und würde mir niemals weh tun, würde mich nicht belügen oder betrügen, wir sind da in allem offen und reden sofort über alles. Das kenne ich nicht. Finde ich aber schön. Aber wahrscheinlich ist es ein Muster und ich múss das durchbrechen. Lg Mimo

von Mimo am 14.03.2012, 09:49



Antwort auf Beitrag von Mimo

Tja, zu Muster darf ich ja nichts sagen. (Psst: Es könnte eines sein und es hilft, wenn man sich das bewußt macht. Aber sag keinem, daß ich das gesagt habe.)

von Strudelteigteilchen am 14.03.2012, 09:55



Antwort auf Beitrag von Mimo

Hallo Mimo mir ging es ganz ähnlich, mein 2. Ehemann war meine grosse Liebe und für ihn habe ich alles getan weil ich dachte ich kann nicht ohne ihn... er ist spielsüchtig hatte mich bestohlen war manchmal wochenlang untergetaucht die Kids und auch ich haben darunter gelitten wie ein Hund dennoch hab ich ihn immer wieder aufgenommen verziehen alles und nicht gemerkt dass ich die Kinder und mich dabei fast ruiniert hätte. Auch nach der Trennung fühlte ich mich als ob mir jemand den Fuss abgehakt hat zwei Jahre lang hab ich damit gekämpft und mich nebenbei weil ich soviel arbeiten musste an den Rand eines Burnout gebracht. Mein jetziger Partner und fest zusammen sind wir seit nem Jahr ist ganz anders er ist ein Fels in der Brandung und verlässlich was ich nicht kenne aber mir gings auch so habe die Schmetterlinge vermisst, rein äusserlich ist er auch nicht tausendprozent mein Typ aber durch dieses Auf und Ab meiner Ehe und all dem was kam musste ich mich mit mir und meinen Mustern - liebe Grüsse an SST an dieser Stelle :-)) auseinandersetzen und jetzt bin ich an einem Punkt wo mir die Stabilität und Sicherheit wichtiger ist als dieses ständige Gefühlschaos ich bin endlich angekommen in allen Bereichen, meinen Kids gehts wieder gut weil sie endlich wdr eine glückliche Mama haben und das ist so viel Wert und mit der Zeit ist auch die Liebe gewachsen und mein neuer Partner ist mir sehr sehr wichtig geworden, das ging alles nicht mit Peng aber langsam und ich möchte es nicht mehr missen. Das wird bei Dir sicher auch so sein lass Dir Zeit wenn alles passt geniess es und denk nicht drüber nach wie es sich anfühlen sollte. Nur weil es jetzt anders ist heisst das ja nicht dass das schlechter sein muss. Viel Glück!

von babyproject am 14.03.2012, 10:35



Antwort auf Beitrag von Mimo

...ich denke, zu Deinen Gefühlen zu Deinem Ex-Mann hat Strudelteigteilchen schon alles gesagt, was zu sagen war (auch wenn sie nicht mehr von "Mustern" sprechen darf, ohne von engagierten Mit-Usern dafür massiv angegangen zu werden im PF - oder so ähnlich.) Wenn Du jetzt von Deinem Freund schreibst, gibt es allerdings zwei Sachen, die mich persönlich stutzig machen - Du schreibst, er sei ein "sehr lieber Mann", der Dich auf Händen trägt, aber Du fühlst Dich ihm "überlegen". Zum einen - ein "sehr lieber Mann" klingt für mich spontan ein wenig nach "er ist ja sehr lieb - aber langweilig!". Und ein Überlegenheitsgefühl innerhalb einer Beziehung finde ich auch kontraproduktiv - eben auch, weil es zu Langeweile führen kann. Um mal nur von mir zu sprechen - ich war auch mal mit einem "sehr lieben" Mann zusammen, dem ich mich aber in sehr vielen Dingen "überlegen" gefühlt habe, schlicht mehr Lebenserfahrung, mehr traditionelle Bildung... Hinzu kam, dass er sehr bemüht war in diesen Dingen, vor allem in Sachen Bildung, weil er sich selbst da defizitär fühlte... Das Ergebnis war einfach, dass er mich gelangweilt hat, mich nicht gereizt hat - und in dieser Stimmung komme ich persönlich auf die dämlichsten Gedanken. Mein Fazit - er war ein sehr lieber Kerl, aber für eine Beziehung mit mir war er einfach nicht der richtige. Wobei ich Deine Formulierung "endlich einen Freund..." auch ein bisschen merkwürdig finde - das klingt für mich fast ein bisschen nach "endlich überhaupt irgendeinen Kerl" fürs Selbstwertgefühl, für den Spaß im Bett etc. - aber eben nicht nach "der ultimative Kerl". Wobei es natürlich bestimmt auch sein kann, dass da Deine Erfahrung von "Liebe" hinein spielt, und da gilt dann wieder - siehe oben.

von Leena am 14.03.2012, 10:14



Antwort auf Beitrag von Leena

Ich vermute - Achtung, Küchenpsychologie! - daß das Überlegenheitsgefühl dem Neuen gegenüber daher kommt, daß "Liebe" bisher eine Machtfrage war: Wer liebte, verlor Macht - und wer geliebt wurde, hatte Macht. Der Neue liebt sie - und da sie Liebe mit Macht gleichsetzt, gibt ihr seine Liebe ein Gefühl von Macht = Überlegenheit. Wenn sie es gefühlsmäßig schafft, Liebe von Macht zu trennen, vergeht das Überlegenheitsgefühl möglicherweise. Hmm, schreibe ich wirr? Vor meinen Augen sieht es ganz logisch aus, aber ich habe nicht das Gefühl, es hier richtig ausdrücken zu können. Einschränkung: Ja, es ist Küchenpsychologie und natürlich meine Interpretation. Aber Du hast Recht: Über das "endlich" kann man stolpern, und dann ist auch eine "der Neue ist nur Lückenbüßer"-Interpretation möglich.

von Strudelteigteilchen am 14.03.2012, 11:33



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Liebe fand bisher immer in einem Gefälle von unten nach oben statt. Und wenn der Neue sie liebt und auf Händen trägt, dann steht er nach dieser Erfahrung eben unter ihr - so wie sie als Liebende vorher unter ihrem Ex bzw. noch früher unter ihrem Vater stand, quasi als Bittstellerin: "Hab mich doch bitte lieb!" Werde ich langweilig, wenn ich nochmal "Achtung, Küchenpsychologie" rufe?

von Strudelteigteilchen am 14.03.2012, 11:38



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ich bin total begeistert. danke für diese Anschauung. Denn Du liegst zu 1000 % richtig. Seit meiner Kindheit ging es immer um Macht was Männer anging. Ausser mein Opa, der war lieb. Das stimmt total vor allem bei meinem Ex, der hatte dann immer dieses Bestrafungs (muster) drauf. Nur ich kapierte das damals nicht. Habe immer und immer die Fehler bei mir gesucht. Da er nicht redete wusste ich nie was ich schon wieder (in seinen Augen) angestellt habe. Heute weiss ich ich habe nichts gemacht, ausser in zu weitgehen lassen. Habe keine Grenzen gesetzt weil ich dachte wenn man liebt braucht man das nicht. Es ging um Macht, und die versucht er immer noch über mich auszuüben seis über die Kinder....... aber das funktioniert nicht mehr. Weiter zu diesem blöden endlich...... War eine blöde Formulierung, denn im Grunde war es so daß ich gar keinen Mann wollte und er mich wollte. Er meinte er würde auch monatelang warten wenn es sein musste. Er war immer sehr gentlemenlike und hat mich nie gedrängt, war sehr zurückhaltend und das hat mich dann irgendwann überzeugt, vor allem weil wir soviel lachen konnten und uns stundenlang über Gott und die Welt unterhalten können. Wenn ich das so von Strudelteigteilchen lese habe ich noch viel Arbeit vor mir....... Danke trotzdem an alle mimo

von Mimo am 14.03.2012, 11:52



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

War doch deutlich! :-) Und gut, wie ich finde!

von shortie am 14.03.2012, 12:08



Antwort auf Beitrag von Mimo

Meines Erachtens klingt die Beziehung mit deinem Freund wunderbar. Die schmerzhafte "Liebe" kenne ich auch, bei mir wars die Suche nach Ablehnung und Schmerz. Eines Tages war meine Grenze erreicht und ich hatte keine Lust mehr zu leiden. Daraufhin habe ich meine Ansprueche an eine Beziehung und die "Liebe" schlechthin geaendert und Glueck und Zufriedenheit gefunden. Generelle Zweifel finde ich okay, vielleicht hilft dir das die Unabhaengigkeit zu wahren.

von Pamo am 14.03.2012, 14:08



Antwort auf Beitrag von Pamo

Hm, ich finde es liest sich nach einem tollen Partner auf Augenhöhe. Ich habe auch einen , sogar geheiratet, der optisch nicht mein Beuteschema war, aber ich habe mich Zuhause bei ihm gefühlt, angekommen, ich sehe ihn auch noch in 50 Jahren an meiner Seite. Die großen Schmetterlinge waren es nicht, aber tiefes Vertrauen in ihn, seine Liebe und unsere Zukunft ( gleiche Pläne, Vorstellungen ) Gerade mit Kindern war es mir wichtig eher auf Sicherheit und Vertrauen zu bauen als auf das große auf und ab mit den wilden Schmetterlingen, den manischen Hochs und Tiefs. Und was soll ich sagen, nun heirate ich ihn nach Jahren noch einmal kirchlich und weiß immernoch, dass ich IHN an meiner Seite haben will. Irgendwann kehrt auch in die Schmetterlingsbeziehungen der Alltag ein, und bisher bin ich dann immer gewaltig auf die Nase gefallen. Ob ich wirklich mit ihm in 50 Jahren auf der Parkbank sitze ? Keine Ahnung, eine Glaskugel haben die wenigsten, aber er macht mich glücklich, es gibt nur Minitiefs und es ist beständig. Gefühle , die ich weitaus mehr schätze ....

Mitglied inaktiv - 14.03.2012, 14:44



Antwort auf Beitrag von Mimo

was STT geschrieben hat, trifft den Nagel auf den Kopf und dem ist eigentlich auch gar nichts mehr hinzuzufügen. Du hast Liebe schon von Kindheit an nicht anders erlebt, für Dich war es immer ein Kampf um Anerkennung und Gefühle. Du hast auch so eine Ehe erlebt. Wenn es Dir nie jemand "anders gezeigt" hat, ist doch klar, dass Du am jetzigen Zustand zweifelst. Komisch, wir lachen viel, wir haben super Sex, wir verstehen uns blendend, er trägt mich auf Händen - da kann doch was nicht stimmen, denn das war NIE so... Bei mir wars genau umgedreht, meine Eltern haben mir vorgelebt, was Liebe ist und so wollte ich das auch immer. Aber alle meine Exfreunde brachten von Anfang an Baustellen mit - natürlich, ich ebenfalls. In den meisten Fällen wars von Anfang an eben nicht perfekt, es gab immer irgendwas, was nicht passte und ich zog es aber weiter durch. Vom Typ, der eigentlich gar nicht mein Typ war, vom Sex, der eigentlich ganz schlimm war, von Kindern, die sich untereinander nicht verstehen und Partnern, die noch gar nicht so weit waren. Und ich dachte immer, na ok, dann sind meine Eltern eben ein Ausnahmefall, es läuft nicht immer rund und eine Beziehung und jemanden zu lieben, heißt, die ganze Zeit arbeiten... Und jetzt habe ich jemanden getroffen, mit dem es perfekter nicht sein könnte. Und ich hätte mir wirklich gewünscht, wir hätten uns ein paar Jahre früher getroffen. Und ich merke selbst, wie schön es ist, nichts hinterfragen zu müssen und keine Zweifel zu haben, sich nicht verstellen zu müssen - ja einfach drauf los zu rennen, ohne Angst zu haben. Ich habe tatsächlich das Rundumsorglos-Paket gefunden und hoffe, das hält noch lange an. Ich wünsche mir für Dich, dass Du auch loslassen kannst von alten Gespenstern! LG

von Holzkohle am 15.03.2012, 08:13