Alleinerziehend, na und?

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Ich kann es nicht greifen...

Thema: Ich kann es nicht greifen...

schon gar nicht begreifen... Tut mir leid das ich das hier los werden muss. Aber ich weiß nicht wohin mit meinen Gedanken. Auch entschuldigung an alle die das schon mal erlebt haben und ich damit vielleicht Wunden aufreiße! Heute morgen auf der Arbeit habe ich erfahren das sich ein Arbeitskollege aber in erster Linie Freund sich am Wochenende das Leben genommen hat. Näheres weiß noch niemand aber er hat einen Abschiedsbrief hinterlassen, somit auch geplant. Ich verstehe es nicht. Der Tag war die Hölle. Ich habe ständig aus dem Fenster geschaut und nach dem Warum gesucht... Wir waren oft unterwegs. Erst jetzt vor 3 Wochen kam er auf ein Fest hier nach weil ich dort war. Er kannte dort niemanden außer mir. Wir hatten nen heiden Spaß und es war sehr ausgelassen. Ich bin dann irgenwann verschwunden weil ich mir dachte, das er was von mir will. Und ich wollte das nicht. Wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen. Er ist 29 Jahre gewesen. Hatte einen guten Job, eine neue Wohnung, ist erst vor 6 Wochen wieder hier her gezogen und war neuen Mutes das er jetzt das Glück findet. Er hatte vorher ca. 60 km weiter gewohnt aufgrund des Jobs. Aber er wollte zurück zu seinen Freunden und zu seiner Familie. Er war Single, hatte Spaß am Leben. Wir waren oft feiern. Aber das reißt mir grad den Boden unter den Füßen weg. Warum hat er das gemacht? Man hat nichts, aber auch gar nichts gemerkt. Er hat auch überlegt sich weiter zu entwickeln. Er hatte Perspektiven und Ziele. Ich verstehe es nicht. WARUM? Wir haben oft telefoniert und geblödelt. Er hat aber nie was durchschauen lassen das es ihm nicht gut geht. Ich glaube das noch gar nicht, denn er ist immer noch "hier". Ich höre seine Stimme und sein "Hey Schnucki"... Seine Mutter und seine Schwester arbeiten auch bei uns... Ich weiß nicht wie ich ihnen gegenüber treten soll. WARUM??? Stille Grüße.

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:14



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Scheiße, weiß nicht was ich dir schrieben soll Fühl dich einfach nochmal lg

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:19



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Das ist heftig... Mir fehlen die Worte...ich drück Dich mal ganz fest!!! Du hättest das nicht verhindern können...

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:19



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Speedy, mein Beileid..... Stell dir bitte nicht die Frage nach dem "Warum", du wirst keine Antwort darauf bekommen. Und es gibt viele Menschen die Suizid begehen, bei denen es sich NIEMAND vorstellen kann. Und gerade die!......... Keiner konnte in ihn reinschauen und sagen, was in ihm vorging. Schreibe ruhig hier darüber. Und den Angehörigen, was du ihnen sagen sollst? Genau das, was du fühlst. Eine Umarmung von mir!

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:25



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aber eine antwort auf das warum bekommt man nicht unbedingt. wir haben hinterher erfahren das unser freund es schon öfter versucht,man hat ihm nichts angemerkt. er hatte psych. probleme,das hat aber nie einer mitbekommen. fühl dich gedrückt. und in der situation denken diese leute leider nicht an ihr umfeld. gruß carina

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:26



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Das tut mir leid für Dich. Und ich weiß wie Du Dich fühlst. Ich habe schon viele Menschen kennengelernt, die sich leider das Leben genommen haben :-( Bei manchen hat man es nachvollziehen können , und bei vielen hast Du es gar nicht gemerkt, dass es ihnen schlecht geht oder sie Probleme haben. Du wirst es nicht begreifen können, denn Du wirst keine Antworten erhalten, ausser du wirst mal erfahren, was in dem Brief stand. Ich weiß auch, dass es schwer ist , den betroffenen Personen gegenüber zu treten. Aber sie "freuen" (falscher Ausdruck) sich schon über ein Beileid . Fühle Dich gedrückt . LG, Angela

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:26



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Fühl dich ganz doll gedrückt...im Jahre 2003 hat sich ein Freund von mir das Leben genommen..er hat einfach sein Auto vor ne Wand gesetzt als seine Freundin Schluss gemacht hat.. sie stand keine 500 meter weg als es passierte....letzten herbst nahm meine oma sich das leben..mit 67 jahren..ich frage mich oft warum..warum hat sie uns einfach verlassen..aber eine antwort gibt es nicht, wir werden es nie erfahren

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:30



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es tut mir sehr leid! Carina

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:32



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Fühl dich gedrückt!!! Ich habe schon 2x sowas erlebt. Mein Onkel hat sich aufgehangen vor einigen Jahren und 2005 ist zur Klassenfahrt einer von unserer Klasse aus dem 10. Stock vom Balkon gesprungen. Beide haben einen Brief hinterlassen, aber das gibt keinen Aufschluß darüber warum! Das WARUM wird man nie verstehen. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:09



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Du hast eine Nachricht!

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:35



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das Leben ist ein Versprechen, weißt Du noch. Und wenn ein Mensch im Leben zu viele Seifenblasen hat zerplatzen sehen, obwohl sie doch zum Greifen nahe waren, obwohl er doch nur die Hand hätte ausstrecken müssen, um sie zu greifen, verliert sich manch einer in diesem "Kampf". Wenn ein solcher Mensch diese Seifenblasen berührt und sie in seinen Händen - durch seine Berührung platzen, dann verliert er auch den Glauben an sich selbst. Wenn sein Leben eine Höhle ist und er das lebendige Leben wie Schattenwesen draußen glaubt, dann sucht er nach dem Ausgang. Und das ist sein Ausgang aus unserem hiesigen Leben. Dein Freund hat das Licht, das Versprechen des Todes, die Aussicht auf einen Neubeginn vorgezogen. Da gibt es keinen Grund, den wir von hier aus greifen könnten. Das macht alles für uns Hinterbliebene nur noch bitterer, ohnmächtiger und wütender. Der Selbstmord ist eine egoistische Tat, wenn die Verzweiflung noch so groß ist. Ich weiß nicht, wie es ist, mit dem Tod direkt konfrontiert zu sein. Auch ich habe Angst davor, das erste Mal von vielen MAlen Menschen gehen zu sehen. Aber ich habe eine Ahnung davon, wie Worte dabei helfen können zu heilen oder den Beginn zu finden. Meine Idee von gemeinsamer Trauer ist es, das Tabu zu durchbrechen. Auch wenn es schwer fällt, vllt. gelingt es Dir, auf die Hinterbliebenen zuzugehen. Ihnen Deine Trauer mitzuteilen, ihnen dabei zu helfen, um ihren Sohn/ ihren Bruder zu trauern. Denn es ist eine "Schande", sich das Leben zu nehmen.... Und keiner kann es verhindern. Es ist wie mit Alkoholikern, der Impuls kommt immer von den Betroffenen, die Unterstützung von außen. Mein Mitgefühl Dir, seiner Mutter und seiner Schwester und dem Leben, das er so nicht leben konnte, wollte. AyLe

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 20:40



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ich danke euch ALLEN für eure lieben Worte und Zeilen! Ich weiß das viele von euch das schon mal mitgemacht haben und habe deshalb sehr lange überlegt ob ich es schreibe. Ich kenne nur den Tod als solches das jemand stirbt weil er krank oder alt war... aber nicht das er sich das leben aus freien stücken nimmt. Zumindest nicht jemand der mir nahe steht. Ich werde wirklich lange zu tun haben mich damit auseinander zu setzen. Die wirklich schöne Zeit mit ihm werde ich auch nicht vergessen. Wir haben so viel zusammen gelacht. Das kann mir keiner nehmen. Auch wenn sie in der Firma mich nicht verstehen wenn ich ständig "nicht da bin". Wir hatten das nie an die große Glocke gehängt. XXX Ich werde dich nie vergessen und du wirst immer bei mir sein!

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:06



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ich habe dir eine lange mail geschickt.

Mitglied inaktiv - 03.02.2009, 09:52



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und so wahr! " Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber..., aber – wer bist du eigentlich?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung." (Von Inge Wuthe) Die Geschichte ist so schön! Und sie passt zu deinem Erlebten und dem der anderen, die hier geschrieben haben. Vielleicht mögt ihr sie ja auch... LG SPMFL

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:00



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aber das weißt du ja. Ich wieder *grummel*

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:02



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auch für "drüben". Ein lachendes und ein weinendes Auge. AyLe

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:03



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es tut mir sehr sehr leid. Ich habe Tränen in den Augen....ich kenne niemanden, der Leben durfte, es aber nicht mehr wollte, aber ich kannte mind. zwei Menschen, die leben wollten, aber es nicht durften.... Es ist so ungerecht. Fühl dich gedrückt!!! LG Carmen

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 22:13



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Die Frage nach dem Warum kann selten geklärt werden, auch wenn es uns noch so schwer fällt. Derjenige der den Weg gewählt hat, wusste warum, auch wenn es für uns wahrscheinlich nicht nachvollziehbar sein wird. Wichtig ist: Mach Dir keine Vorwürfe! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst wenn man weiß warum, einem der Abschied nicht leichter fällt. Bei mir hat er nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Leider habe ich zwei Menschen in meinem nahen Umfeld gehabt, die den Weg gewählt haben. Die eine war eine ganz junge Vietnamesin, die ich aus dem Internat kannte. Sie hat sich wegen ihrem vietnamesischen Freund das Leben genommen, da er sich von ihr getrennt hat. Meine beste Freundin hat sie im Studentenwohnheim gefunden. So wie das ganze vollzogen wurde, hoffte sie wohl, dass man sie noch rechtzeitig finden würde - aber ausgerechnet an diesem Tag lief alles anders. Und der andere Mensch, den ich auf diese Weise verloren habe, hat bis heute ein großes Rätsel hinterlassen für alle Beteiligten, ähnlich wie Dein Kollege / Freund. Kein Mensch und das ist jetzt 15 Jahre her, kann nachvollziehen, warum er sich erhängt hat. Übrig bleibt die Trauer und das hoffen, dass er seinen Frieden gefunden hat, auch wenn wir es nicht verstehen können. Lass Dich feste drücken! Das kostet viel Kraft und Zeit. Versuche nicht darüber zu grübeln, denn eine Antwort wirst Du nicht mehr bekommen. Und was seine Familie anbelangt: Sei ehrlich! Sag ihnen z.B., dass es Dir unendlich leid tut, aber du eigentlich gar nicht weißt, was du sagen sollst, da es dich so erschüttert hat. Wünsche Dir ganz viel Kraft! Lg Claudia

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 23:25



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Liebe Speedy, ich drücke Dich einfach mal ganz fest! Das ist so eine traurige und belastende Situation. Die Frage nach dem "Warum?" werdet ihr wohl nicht klären können. Es gibt sehr viele Gründe für so einen Schritt! Ebenso wenig hättet ihr es wahrscheinlich verhindern können. Wenn jemand wirklich entschlossen ist und gehen will, dann unternimmt er diesen Schritt meist auch. Stille Grüße Kerstin

Mitglied inaktiv - 03.02.2009, 08:53