Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Kristina77 am 12.11.2011, 23:43 Uhr

Ich weiss grad gar nicht weiter..

Hallo!
Es ist grad alles nur zum k... und ich hoffe, es ist nur eine Phase, die wieder von selber vorüber geht.
Ich habe die letzten 2 Tage viel geheult und sehe meine Situation nur noch aussichtslos und schwarz. Ich habe das Gefühl, ich kämpfe gegen Windmühlen und der Tag an dem ich aufgeben muss wird unweigerlich kommen. Ich empfinde mich als Zumutung für meinen Sohn und sehe seine Zukunft getrennt von mir. Es bricht mir das Herz, weiss nicht, ob ich eines Tages aufgeben muss oder ob ich gleich freiwillig aufgeben soll.

Gestern saß ich heulend im Bad, es war das erste Mal dass ich mich vor meinem Sohn so gehen hab lassen. Er hat mich getröstet, war total lieb zu mir, ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich dieses Bild meinem Kind nicht zumuten wollte und nicht hätte sollen.
Dann dachte ich, ich kann mein Kind nicht im Stich lassen, er wird zu Grunde gehen. Dann kann ich mich gleich aufhängen, denn diese Schmach würde ich nicht ertragen.
Ehrlich gesagt möchte ich nur ausbrechen aus meinem Leben, ich möchte im Moment nur für mich sein und alles tun was mir seit Jahren nicht möglich ist. Ich möchte keine Verantwortung mehr haben, keine Verpflichtungen - egal was dabei rauskommt. Der Einzige, der mir im Weg ist, ist mein Sohn. Ich habe kein schlechtes Gewissen mir gegenüber oder sonst wem wenn ich auf Grundeis gehe. Ausser meinem Sohn gegenüber, er ist alles in im Leben was ich wirklich liebe, aber paradoxerweise ist gerade er derjenige der mich nicht tun und lassen lässt was ich will.
Ich weiss nicht, warum alles in mir zusammenbricht. Es sind viele kleine Anlässe, aber nichts wirklich Grosses. Nichts Neues, es ist nichts passiert.

Ja, ich fühle mich alleine mit all meinen Problemen und Sorgen, ich fühle mich im Stich gelassen von Verwandten, ich fühle mich ausgelaugt und ausgenützt, ich gebe was ich kann, auch wenn ich gar nicht mehr will, aber ich bekomme nicht das was ich brauche. Ich verkümmere, ich funktioniere, aber Lebenslust ist keine da. Ich fühle mich verletzt und ausgezehrt.
Ich bin mir ganz sicher, wenn ich alleine wäre hätte ich kein Skrupel mein Leben wegzuwerfen, aber ich will niemanden mit reinziehen. Das ist derzeit mein grösstes Problem. Deshalb würde ich am Liebsten die letzen 5 Jahre löschen, denn dann müsste ich niemandem Rechenschaft ablegen.

Ich weiss echt nicht wie ich da wieder raus komme, aber ich bete, DASS ich aus dieser Sackgasse wieder rausfinde.

Die Frage an euch: Trotzdem, dass das wahrscheinlich ein "Tabuthema" ist: Hat irgendjemand von euch auch solche schlimmen Gedanken, dass ihr am Liebsten keine Kinder mehr hättet um wieder frei zu sein - egal wie diese Freiheit dann aussehen mag?

lg, kristina

 
15 Antworten:

Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Holzkohle am 13.11.2011, 0:18 Uhr

ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen - zumindest den Punkt, wo Du sagst, dass alles, was Dich am Leben hält, noch die Verantwortung gegenüber Deinem Kind ist. Ich wurde dafür böse gerügt damals. Das ist und war auch in Ordnung so.

Ja, ich hatte solche "schlimmen" Gedanken schon mehrmals. Dass mein Leben sicherlich anders verlaufen wäre, und das wäre es, ohne mein Kind. Nein halt, ohne mein ANSTRENGENDES Kind, das es damals war und zum Teil heute auch noch ist. Rückblickend wäre ich aber auch auf diese Alternative nicht glücklich geworden -vielleicht temporär, ja. Ich hätte mir einen Lebenstraum ohne mein Kind erfüllen können, für drei Monate. Und danach?!

Es gibt viele Sachen und Leute, die mich dann wieder aufleben lassen. Und sei es eben das Zitat aus einem ADHS-Buch, wo es heißt, das Kind ist zu DIR gekommen, weil man es DIR zugetraut hat, dass Du eben mit diesem Kind zurecht kommst. Das Kind ist DA und daran wirst Du nichts ändern können. Du kannst nur am Umfeld etwas ändern.

Ich hatte, und habe es zum Teil auch jetzt noch, die Phase, wo ich dachte, ich lebe eigentlich nur noch für mein Kind, wo bleibe ich denn??? Wir hatten ja per PN so einiges geschrieben und ich denke, an diesem Punkt bist Du jetzt auch...

Für mich war es sehr, SEHR einfach, eine Frage, ob ich mir ein Leben ohne Kind vorstellen könnte, zu beantworten, wenn ich es mir vorstellen müsste, morgens ohne sein "Muuuuhmiiiiie" (so heiß ich seit einigen Wochen) aufwachen zu müssen. NEIN, das möchte ich nicht mehr missen. Das möchtest Du auch nicht.

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Einstein-Mama am 13.11.2011, 0:28 Uhr

ich fühle manchmal auch so, aber sobald die kinder vom kv geholt werden, möchte ich sie wieder bei mir haben!
wenn sie die tür wieder betreten, würde ich sie gerne wieder mitgeben.

das ist alles völlig normal. man darf nur nie vergessen, dass wir sie ebenso brauchen, wie sie uns!

manchmal denk ich ich habe die schlimmsten kinder, aber dann wird mir bewußt, dass es JEDER mutter so geht in bestimmten phasen.

lebensträume habe ich heute noch, man hat IMMER träume, die sich nicht realisieren lassen. wäre ich eine kinderlose frau, würde ich bestimmt davon träumen auch ein kind zu haben.

wenn ich mal keine träume mehr habe, dann muß ich mir sorgen machen.

alles wird gut!

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Kristina77 am 13.11.2011, 0:50 Uhr

Hi Sue,
ja, ich kann mich noch daran erinnern als du gerügt wurdest.
Ehrlich gesagt war ich nicht sicher, ob ich mein Posting wirklich reinsetzen soll, denn ich habe ähnliche Befürchtungen, Antworten a la "du musst dir helfen lassen" od "du gehörst in die Psychiatrie" erwartet. Aber ich denke, dass es doch auch andere Mütter/Väter geben muss die solche Gedanken haben, aber sich Diese nicht äussern trauen.

Ja, ich bin an dem Punkt wo ich nur noch das Gefühl habe, ich lebe für mein Kind und das war´s. Niemand nimmt Anteil an unserem Leben, egal ob es positive oder negative Angelegenheiten betrifft.

Ich kann mich im Moment nicht damit trösten, dass auch ich wieder mal an der Reihe sein könnte. Es dauert noch so lange bis mein Sohn grösser ist, das ist noch so weit weg und ausserdem bin ich dann alt und unbrauchbar.

lg, kristina

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Savanna2 am 13.11.2011, 8:49 Uhr

Hallo,

lass dich mal drücken...

Gibt es niemand der dir Hilft, mal Babysittet?
Freunde/Omas?
Wie alt ist der kleine?
Was ist mit dem Vater?

Wie wäre es denn man mit einer Kur?

Es gibt sehr gute Medis (die nicht abhängig machen und auch ziemlich direkt wirken und auch stimmungsaufhellend sind) vielleicht wäre das vorübergehend was um die wieder antrieb zu geben?

Das ändert nicht die Hintergrundsituation aber würde dir evtl. helfen und dich erstmal aus dem ganz tiefen Sumpf holen und dann kommen evtl. Gedanken wie man etwas verbessern könnte?

Alles liebe

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Nurit am 13.11.2011, 9:32 Uhr

Ich denke, dass diese Phase normal ist.
Du musst Dir vor Augen halten, wie kurz die Zeit isst, die wir mit unseren Kindern zusammen leben; meine beiden Söhne sind schon längst ausgezogen und es war damals eine verdammt harte Zeit für mich; auch immer mit dem Gedanken im Hintergrund, dass ich meinen Kindern keine gute Mutter bin, denn ich musste Vollzeit arbeiten und hatte das Gefühl, ihnen nie gerecht werden zu können; in keiner Hinsicht. Meine Kinder empfanden das nicht so, sie sehen auch Vorteile darin, dass Mama alleine war.
Ich glaube, dass es gesund ist, sich selbst manchmal in Zweifel zu ziehen, ich finde es eher unnormal, wenn man das nicht macht .

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von groschi am 13.11.2011, 9:39 Uhr

ich glaube, viele ae´s haben solche gedanken. wie ich unten schrieb, sollte man auch mal beginnen, nicht alle ae´s in ein boot zu setzen.
manche haben nunmal kontakt zum kv, der das kind in regelmäßigen abständen abnimmt. andere haben die große arschkarte, da sie komplett alleine sind...
und wenn sie dann noch mit einer fordernden familie gesegnet sind, die eher belastet statt unterstützt, dann ist man schnell am ende der kräfte.

ICH kenne solche gefühle auch. da betrachtet man sein kind und denkt: wenn es dich nicht gäbe, dann hätte ich einen job und ein leben.
dann sieht man andere mütter, bei denen alles reibungslos klappt; die immer lächelnd und mit viel energie ihren alltag meistern und man selber hat kaum noch kraft, die kleinen dinge zu schaffen.
ich habe mal ernsthaft überlegt, dass wbb einfach meiner schwester zu geben, da sie ja eine supermutti ist und ich die schlechteste mutter der welt...

mein rat/meine gedanken:
mein kind muß keine perfekte mutter haben, sondern eine authentische. wenn ich traurig bin, dann weine ich. das darf er auch sehen. wenn ich wütend bin, dann werde ich laut. ich darf auch ungerecht, genervt, albern, pädagogisch unkorrekt sein. ich darf fehler machen und kann mich entschuldigen. mein haushalt muss nicht aussehen wie geleckt. es ist UNSER kleines leben und wie wir/ich das gestalten, ist unsere sache.
trenn dich von allem, was dich runterzieht. zumindest emotional. menschen, die uns nicht gut tun, haben in unserem leben nichts zu suchen.
schaffe dir kleine ego-inseln. und wenn es nur ein paar stunden in der woche sind: man muß etwas nur für sich haben, sonst verliert man sich. man ist nicht nur funktionierene mutter, sondern auch ein mensch mit eigenen bedürfnissen. wenn man immer nur gibt und bekommt nichts zurück, dann ist man irgendwann leer. und wenn niemand da ist, der etwas zurückgeben kann, dann muß man es halt alleine tun....

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von susafi am 13.11.2011, 10:00 Uhr

mmh, dein Posting ist sehr besorgniserregend... ich denke zwar auch oft, das ich gerne mal einfach nur ne Woche ohne Kinder verpflegen, Verantwortung tragen zu müssen verbringen würde... aber ich würde nie mein Leben wegschmeißen wollen, auch wenn ich manchmal echt denke "mein Leben, eine einzige Katastrophe"

Warst du nicht auch in einer Klinik gewesen? Bist du noch in therapeutischer Behandlung? Wenn nicht solltest du das dringend wieder ändern... versuche dir Freiräume zu schaufeln... Kita, Hort... je nachdem wie alt das Kind ist... vielleicht schläft er auch mal bei einem Freund... stelle dir immer vor Augen das Kind wird größer und selbstständiger...

Pass gut auf dich auf und mache vor allem kein Blödsinn.

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 13.11.2011, 11:02 Uhr

Zweierlei:

Gedanken wie von den anderen schon beschrieben (was wäre ohne Kind möglich etc.) kommen jeden einmal und sind normal.

ABER! Was DU schreibst ist um einiges mehr und deshalb läuten auch hier wieder meine Alarmglocken, wenn ich deine Zeilen - und vor allem dazwischen - so lese.
Liebe Kristina, such dir bitte Hilfe, damit du aus dieser Situation einen Ausweg findest.
DU klingst ausgelaugt, ohne Lebensfreude.... siehst nur noch schwarz. Vielleicht steckt auch eine Depression dahinter.... Auf jeden Fall können Fachleute dir gut helfen Wege zu finden.

Bitte vertrau dich einer Freundin an, die mit dir zusammen Hilfe organisiert.

LG und alles Gute!
S

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Leewja am 13.11.2011, 11:38 Uhr

Du schreibst hier:
"Ehrlich gesagt war ich nicht sicher, ob ich mein Posting wirklich reinsetzen soll, denn ich habe ähnliche Befürchtungen, Antworten a la "du musst dir helfen lassen" od "du gehörst in die Psychiatrie" erwartet."


Bei Sätzen wie

"sehe meine Situation nur noch aussichtslos und schwarz."

"Zumutung für meinen Sohn und sehe seine Zukunft getrennt von mir"

" Dann kann ich mich gleich aufhängen"

" Ich verkümmere, ich funktioniere, aber Lebenslust ist keine da. Ich fühle mich verletzt und ausgezehrt."

"Ich bin mir ganz sicher, wenn ich alleine wäre hätte ich kein Skrupel mein Leben wegzuwerfen, aber ich will niemanden mit reinziehen."


finde ich aber keine Antwort angemessener, als eben den rat, Dir Hilfe/Unterstützung/Behandlung zu holen, denn es gibt schon einen Unterschied zwischen z.B. spmfl oder Yola mit verzweiflung, Überlastung, Burnout-gefahr und erschöpfung und dem, was bei dir kaum verhohlen durchklingt, nämlich absolute hoffnungslosigkeit, schwärze und Selbstmordgedanken.

Du brauchst meiner meinung nach tatsächlich Hilfe und die Antworten dann als Rüge oder ähnliches zu bezeichnen, ist verkehrt.
Die gedanken und gefühle sind ja nicht falsch, Du darfst sie fühlen und denken, aber das heißt ja nicht, dass sie gut und gesund für dich sind und wenn etwas nicht gut und gesund ist, ist hilfe und behandlung ja nichts schlechtes!
ich zumindest rüge das nicht, aber Du machst mir, obwohl wir uns sonst nicht "kennen", Sorgen!

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Kristina77 am 13.11.2011, 12:41 Uhr

Danke für eure Antworten. Ich weiß, mein Gefühlszustand ist grenzwertig, Hilfe suchen ist derzeit sehr schwierig, weil ich das was ich bekommen könnte nicht als Hilfe empfinde. Es beißt sich sozusagen die Katze in den Schwanz.
Ja susafi, ich war Anfang des Jahres im KH, es hat mir einerseits geholfen, aber nie in dem Ausmaß wie ich es gebraucht habe. Und zwar aus folgendem Grund: Ich war zuerst in einen KH meiner Stadt, mein Kind musste diese Zeit in einem Krisenpflegeplatz verbringen, weil eben kein Schwein da war der mein Kind adäquat versorgen hätte können. Du kannst dir bestimmt vorstellen wie das für mein Kind und mich war. Er ist erst gerade 3 Jahre gewesen. Aufgrund dessen dass ich meinen Sohn dort hingeben musste machte mir der KV die Hölle heiss und wollte das Kind zu sich nehmen, obwohl das praktisch nicht möglich war, weil aktiver Alkoholiker, das Kind hat nie bei ihm ein einziges mal geschlafen. Abgesehen davon hat er null Nerven und reagiert mit Aggression wenn das Kind nicht pariert. Ich musste im KH die Karten bzgl KV auf den Tisch legen warum er nicht in Frage kommt. Das war die nächste Todsuende in seinen Augen. Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich alles erzähle, ich versuche mich kurz zu halten.
Ich hatte im Übrigen den KV nicht um Hilfe gebeten, er stand unerwünscht im KH, als er nichts ausrichtete kam er mit seinen Eltern an und versuchte, mich mit denen in die Ecke zu drängen. Seine Eltern sind ebensowenig geeignet, aber ich kann die Hintergruende nicht ausführen, wäre zu lange. Im KH wurde mir dringend angeraten mein Kind per Krisenpflegeplatz betreuen zu lassen, sie haben es genauso gesehen, dass diese Familie keine ist. Ja, jetzt bin ich nach wie vor - vor allem in Augen der Eltern - die Böse. Das verletzt mich noch sehr, denn alles was ich "getan" habe war: ich war am Boden, im KH, es ging mir schlecht.
Ich habe weder den KV noch seine Eltern um Hilfe gebeten, wollte auch nicht in die Situation kommen mich zu erklären, weil ich wusste dass die Wahrheit nicht gehört werden will und nur böses Blut bringt.
Dann werde ich sozusagen gezwungen, es geht schließlich um mein Kind und ernte erwartungsgemäß Wut und Groll. Und das, obwohl ich mir nichts mehr gewünscht hätte, als dass ich Großeltern hätte, denen ich mein Kind anvertrauen kann.

Dann war ich in einem anderen KH, das Einzige wo ich mein Kind mitnehmen konnte. Ich hielt den Aufenthalt kurz, weil Therapien den ganzen Tag und dann noch Kind versorgen ist kein Honig lecken.
Müsste ich wieder in das zuständige KH bei uns hätte ich dasselbe in grün. Ich moechte das meinem Sohn nicht schon wieder antun.
Ich hatte bis vor ein paar Monaten auch Psychotherapie, habe beendet, weil ich oftmals so ausgelaugt war dass ich nur meine Ruhe wollte. Ich konnte mich nicht auf mich konzentrieren, hatte keinen Platz mehr für meine Angelgengeiten.
Ich weiß, ich muss was tun, eine MUKI-Kur fände ich unter Umständen hilfreich, aber leider gibt es das scheinbar in Oesterreich nicht. Aber ich werde beim JA nachfragen, denn ich brauche was.
Nebenbei muss ich auf "schön Wetter" machen und teilweise die Urgroßmutter ein bischen betreuen. Ich mache es einerseits gerne, denn sie ist die Einzige, die sich an ihren Urenkel erfreut, der Rest der Familie ruft nicht mal an und meine Anrufe sind unerwünscht und werden abgewimmelt. Ich werde vertröstet auf irgendwann - keine Zeit....
Punkto Medikamente werde ich mit meiner Psychiaterin sprechen.

Ich habe nur zu tun, mein Kind braucht Ergotherapie, Formalitaeten müssen erledigt werden, weil er einen I-Platz im Kiga braucht und nur bekommt wenn er entsprechend untersucht und diagnostiziert ist. Nebenbei werde ich von fremden Leuten beschimpft wenn sich mein Sohn aufführt, alles wird auch meine Unzulänglichkeit zurückgeführt. Ich brauche ein dickes Fell um manches an mir abprallen lassen zu können.

Freie Tage od gar WOE? Gab es nie und das macht sich nach 4 Jahren nun auch bemerkbar. Es reicht schon wenn ich keine Wurzeln habe und alleine in der Welt stehe, aber ich möchte das nicht für meinen Sohn.
Ich vermisse emotionale Waerme, Zugehoerigkeit und Freuden am Leben. Ich möchte einmal für ein paar Stunden ausgelassen sein können, mich vergnügen und an nichts denken. Alles dreht sich um Pflicht, Verantwortung, ich muss dies und ich muss das. Ich denke, bin ein verantwortungsvoller Mensch, aber auch diese Menschen müssen auch mal dem Alltag entfliehen können dürfen.
Dieses Bedürfnis ist im Moment so groß, weil seit vielen Jahren nicht ausgelebt (auch vor meinem Kind aus anderen Gruenden), dass es jetzt richtig geballt und massiv über mich kommt und ich fast alles dafür tun würde um es zu bekomme. Mein Koerper fordert das ein, aber ich muss mich stillhalten.
Sorry für den Roman, aber es tut gut alles von der Seele schreiben zu können.
Danke euch für's Feedback.

Lg, kristina

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Leewja am 13.11.2011, 12:51 Uhr

Gibt es sowas wie eine familienhilfe bei Euch?

Könntest Du einen babysitter mit entsprechender Ahnunh bezüglich der probleme Deines Kindes finden (und bezahlen), um zumindest mal ein paar Stunden aus der verantwortung zu sein?

Gibt es Mitmütter im KiGa, evtl. auch von I-Kindern, die vielleicht bereit wären, deinen Sohn mal einen nachmittag alle zwei Wochen zu betreuen?

Hast Du irgendwelche freunde, die viell. auch weit fahren würden, um Dich mal ein bisschen zu unterstützen und "aufzumuntern"?

Was ist mit einer tagesklinik bezüglich deiner behandlung? ich denke weiterhin, dass eine behandlung notwendig, sinnvoll und hilfreich wäre.

medikamente solltest du tatsächlich überprüfen und anpassen/umstellen lassen.

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Kristina77 am 13.11.2011, 14:33 Uhr

Ich moechte auch noch sagen, dass ich froh bin von manchen von euch auch erfahren zu haben, dass ich mit meinen schlimmen Gedanken nicht alleine bin (groschi u andere). Das beruhigt mich und fühle mich dadurch nicht so "abnorm".
Das was mir glaube ich ziemlich zusetzt ist, dass ich um meinen Energiehaushalt nicht recht weiß. Andere schaffen das mit links und leisten viel mehr und ich jammere herum. Manchmal habe ich das Gefühl dass ich schon belastbar bin, dann wieder gar nicht.

Ich werde mich kundig machen was es an Hilfe gibt, denn es geht nicht darum für kurze Zeit etwas auszuhalten, sondern es geht um Jahre die gut
zu bewältigen sind. Bzgl Familienhilfe weiß ich nichts, ich weiß nur dass es sehr schwierig ist öffentliche Hilfe in meinem Fall zu bekommen. Die Konstellation ist nicht gut und wirklich NIEMANDEN im Familienkreis zu haben ist doch relativ selten. In Oe. ticken die Uhren ein bischen anders (leider), soviel habe ich schon rausgefunden.
Anknüpfungspunkte wie fruehere Freunde, Schulkollegen, Arbeitskollegen gibt es nicht, bin nicht in dieser Stadt aufgewachsen. Wobei ich sagen muss dass ich mich hier sehr wohl fühle, ich würde niemals mehr in meine
Heimatstadt zurückkehren wollen.

Aber heute geht es mir besser als die letzten Tage und übernächste Woche habe ich ohnehin einen Termin bei meiner Aerztin.
Danke euch nochmal, ich sehe es hilft wirklich auch wenn ich mich mit euch austauschen kann.

Lg, kristina

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von yola am 13.11.2011, 15:09 Uhr

Liebe Kristina,

Dein Posting hat mich sehr berührt. Ja, solche dunklen Gedanken kenne ich auch, allerdings nicht solche in denen ich freiwillig aus dem Leben scheiden würde.

Kein eigenes Leben mehr zu haben, nur noch aus Pflichten zu bestehen und dabei noch meistens negative Kommentare zu hören...

So wie Du Dein Kind beschreibst, wird es wohl auch eher von der anstrengenden Sorte sein und ich weiss aus leidiger Erfahrung wie schwer das manchmal ist. Da gibt man 10mal mehr Erziehungsaufwand, Geduld und ich weiss nicht was rein als Eltern von "normalen" (ist nicht wertend gemeint - durchschnittlich ist vielleicht besser) Kindern und hat nicht den Zehntel des "Erfolgs" - im Gegenteil man kriegt noch oft genug von Wildfremden an den Kopf geworfen was für eine unfähige Mutter man sei - das ist verdammt, verdammt hart.

Nicht nur dass Du für Deinen Einsatz (und glaube mir, ich habe den Diagnostik- und Fördermarathon auch durch - ich weiss, wie das schlaucht) keine Anerkennung bekommst, nein, das Gegenteil ist der Fall.

Ich schaue auch oft auf mein Leben und kann kaum glauben was die Tatsache: zwei hyperaktive Zwillingsjungs, alleinerziehend und minimale Unterstützung durch das Umfeld nach sich gezogen hat.

Ich hätte mir nie vorstellen können dass ich trotz der Tatsache, dass ich für mein Studium hart gearbeitet und gekämpft habe, mein Lebtag einen extrem stressigen Job gemacht habe jetzt doch an der Armutsgrenze lebe und aus meiner Altersvorsorge zuschiessen muss um über die Runden zu kommen. Dass ich je so bescheiden leben würde wie jetzt hätte ich mir nie vorstellen können. Dass ich wahrscheinlich nie mehr im Leben eine Beziehung haben werde weil ich jetzt vom Existenzkampf und dem Erziehungskampf zu erschöpf bin und wenn die Kinder erwachsen sind bin ich 60...

Das alles liegt oft sehr, sehr schwer auf mir - und ich kann verstehen dass Du Dir einfach Momente der Unbeschwertheit wünschst.

Ich habe in gewisser Weise den Vorteil dass ich die Kinder spät - mit 40 - bekommen habe und deswegen schon viel "Leben gelebt" habe vor den Kindern.

Aber ich muss ehrlich sagen, nach fast 8 Jahren in denen ich persönlich nicht mehr existiere und wirklich ständig darum kämpfe materiell oder gesundheitlich nicht abzurutschen und auch oft um Hilfe gebeten habe und gemerkt habe wie schwach oder ganz einfach desinteressiert Familie usw. sind, bin ich nicht mehr so optimistisch.

Ich kann Dir nur sagen dass Du nicht die Einzige bist.

Aber nur Du allein kannst wissen, wie "schlimm" die Gedanken sind. Ich weiss für mich persönlich dass ich das eigentlich alles nur aus einem einzigen Grund aushalte: Aus Liebe zu meinen Kindern.

Diesen Kindern die mir mein letztes Quentchen Kraft aussaugen, ja, diesen Kindern für die ich trotz der vielen Mühe selten ein positives Feedback bekomme, diesen Kindern die in vielem so ganz anders sind wie ich es mir erhofft hatte, diesen Kindern die auch noch über viele Jahre hinweg so anstrengend bleiben werden.

Ja, die Aufgabe diese Kinder so gut es in meiner Kraft steht in's Leben zu begleiten, die Liebe zu ihnen, das ist das, woraus ich die Kraft schöpfe und was mir hilft diese vielen Opfer zu bringen.

Aber ich weiss einfach, dass ich mich nicht mit anderen, mit "normalen" Familien mit "normalen" Kindern vergleichen darf. Die haben ganz andere Voraussetzungen als ich/wir.

Auch wenn es schmerzt, auch wenn ich mir oft auch so ein "einfacheres" Leben wünschen würde...

Solch ein Leben verlangt viel Kraft.

Was mir in den schwierigsten Momenten immer geholfen hat, ist mein "rosarotes Buch". Da schreibe ich die Mini-Erfolge rein - wo meine Kinder einen kleinen Fortschritt gemacht haben, wo mich die Kassiererin im Supermarkt angelächelt hat und ein paar freundliche Sätze mit mir gewechselt hat, wo sie doch genauso gut unfreundlich hätte sein können.

Wenn es ganz dicke kommt blättere ich in diesem Buch zurück und finde dort auch die kleinen Momente wo etwas Gutes, Schönes, Lustiges, Berührendes passiert ist. Auch wenn es für andere nur Kleinigkeiten sein mögen, die absolut selbstverständlich und nicht erwähnenswert sind, in meiner/unserer Situation sind es schon Erfolge und Meilensteine.

Ob, und wie dringend Du Hilfe brauchst sagt Dir Dein Inneres. Und selbst wenn ich weiss, wie frustrierend und erschöpfend die Suche nach Hilfe oft ist (ich lebe auch nicht in D), versuch Deine Situation noch einmal "von aussen" zu sehen und vielleicht noch irgendwo einmal nachzufragen wo Du noch nicht nachgefragt hast.

Du bist nicht allein

LG

Yola

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von Kristina77 am 13.11.2011, 23:04 Uhr

Danke Yoga für dein ausführliches Posting und für die aufbauenden und tröstenden Worte.
Ich habe schon von Zeit zu Zeit mitbekommen, dass du auch in einer schwierigen Situation bist und vor allem auch so anstrengende Kinder hast.

Hut ab vor dir und alles Gute auch an dich und deine Kinder!

lg, kristina

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Re: Ich weiss grad gar nicht weiter..

Antwort von lovemy2babys am 14.11.2011, 11:00 Uhr

Hi,
ich habe nur deinen Beitrag gelesen. Die anderen habe ich jetzt nicht gelesen. Ich denke schon dass jeder so Phasen hat, wo man denkt alles bricht zusammen. Wichtig ist nur dass diese nicht allzu lange anhalten. Ich hatte nach einer meiner Geburten mal so eine Phase wo es mir nicht gut ging. Vielleicht nicht ganz so extrem wie bei dir, aber ich war total platt. Panikattacken. Heute gehts mir viel besser aber ich muß bis heute noch gut aufpassen und gut mit meinen Kräften haushalten, weil ich auch von Natur aus nicht so belastbar bin. Ich bin damals zu einem Facharzt gegangen, weil ich ja unbedingt wollte, dass es mir besser geht, ich fühlte mich nicht gut. Das hat mir damals sehr gut getan. Er hatte mir unbedingt Entlastung empfohlen und Tipps gegeben. Vielleicht wäre ja eine Mutter-Kind-Kur was für Euch. Ich hätte wenn ich gewollt hätte damals eine bekommen. Bereue es ein bischen, dass ich das damals nicht gemacht habe.
LG und gute Besserung

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