Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

In welchem Alter würden Kinder eine Trennung am besten verkraften

Thema: In welchem Alter würden Kinder eine Trennung am besten verkraften

Hab mal eine Frage. Ich selbst bin ein Scheidungskind (ich war 7, mein Bruder war 5). Ich denke ich hab's ganz gut verkraftet. Mein Bruder und seine Frau haben sich gerade getrennt - meine Nichte ist 12 und leider ziemlich. Mein Bruder auch! Die Eltern der besten Freundin meiner Tochter haben sich getrennt und sie ist 7, ihr Bruder 10 und sie leben das wechselmodell mit dem die Kinder gut klar zu kommen scheinen. Die Eltern einer anderen Freundin meiner Tochter waren nie zusammen. Sie scheint happy zu sein. ein befreundetes Paar hat sich auch getrennt (sie ist mit Kind erst 200 und jetzt nochmal weiter weg gezogen - eigene lange Geschichte), und der Sohn (6) scheinst gut zu verkraften. Wir haben uns eine zeitlang sehr gestritten (seit meine Tochter meinte wir sollen uns nicht streiten und nicht trennen, streiten wir uns nicht mehr, reden anständig oder gar nicht - aber auch das ist eine andere Geschichte.). mein Eindruck ist dass Kinder je jünger die sind eine Trennung besser verkraften - oder werden die Schäden dann nur später offensichtlich? Was meint ihr? (Ich mache keine wissenschaftliche Untersuchung - ist nur persönliches Interesse).

von kirshinka am 13.12.2016, 07:28



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Moin! Ich bin mir nicht sicher, ob man das irgendwie ableiten kann. Sondern ich denke, es liegt an vielen verschiedenen Faktoren. Allen voran, wie die Trennung abläuft, wie das Verhältnis der Eltern nach der Trennung zueinander ist, wie gut sich der andere Elternteil, bei dem das Kind nicht dauerhaft lebt, kümmert etc. etc. Hier findet ja bei Kind1 seltenst Umgang statt, weil der Vater in WeitWeitWeg lebt. Kind1 hat der sporadische Umgang vielleicht mehr geschadet als gar kein Umgang. Kind2 hat gar keinen Kontakt zum Vater (ebenfalls in WeitWeitWeg) und steckt es (bisher) scheinbar besser weg als Kind1. Aber sie thematisiert den Vater auch selten, vielleicht bricht irgendwann mal etwas aus ihr heraus und überrascht mich völlig, who knows? Aber es sind zwei verschiedene Kinder, marginal unterschiedliche Situation, aber völlig anderes Umgehen damit...

von spiky73 am 13.12.2016, 07:59



Antwort auf Beitrag von kirshinka

..... dass es am Alter der Kinder liegt, sondern wie die Eltern damit umgehen. Das entscheidet darüber wie die Kinder die Trennung verkraften. Meine waren 6 und 9 bei der Trennung. Und ich denke wir haben das relativ gut gemeistert. Eine Trennung der Eltern ist für die Kinder nie schön, aber sie kann auch eine Erleichterung sein, wenn die negative Stimmung zuhause nicht mehr vorherrscht und und die Eltern wieder entspannter sind. LG Mone

von Mone76 am 13.12.2016, 08:05



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Ich denke pauschal kann man das nicht beantworten. Aber rein so würde ich auch sagen je jünger umso besser. Kommt aber auch darauf an wie die Beziehung vorher war (wurde viel gestritten, hat der Papa viel mit ihnen gespielt,...). Und was danach ist. Ging die Beziehung im Guten auseinander. Sehen die Kinder beide Elternteile regelmäßig? Wie ist der Charakter der Kinder - können sie das leichter wegstecken oder leiden sie in so Situationen?

von clarence am 13.12.2016, 11:01



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Ich schließe mich den anderen an: Das Alter ist, wenn überhaupt, ein winziger Teil im "Ursachenmix", wenn ein Kind sich schwer tut bei der Verarbeitung einer Trennung. Viel wichtiger sind so Dinge wie Charakter des Kindes, das Umfeld, die Gründe und Art der Trennung, die Folgen und der Umgang damit.... Zumal das mit dem "Verkraften" ja so eine Sache ist. Gerade Kindern sieht man so oft nicht an, ob und wie stark sie "leiden". Das kommt häufig erst viel später. Ich habe sogar den Eindruck, daß die Kinder, die direkt sehr offensichtlich "leiden", sich auf Dauer leichter tun, während die, die die Trennung erstmal gut wegzustecken scheinen, später dann richtig aus der Bahn geraten. Hier, ganz konkret: KindGroß (weiblich) war 8, KindKlein (männlich) war 3 bei der Trennung, heute sind die Kinder 20 und 15. KindGroß litt sehr offensichtlich, KindKlein schien tiefenentspannt. Jetzt, 12 Jahre später, würde ich sagen, daß KindGroß das Ganze besser verarbeitet hat als KindKlein. Vielleicht, WEIL sie merklicher betroffen war und daher mehr Hilfe bekam.

von Strudelteigteilchen am 13.12.2016, 14:55



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Tendenziell würde ich sagen: in jüngeren Jahren ist es einfacher, weil Kinder in jüngeren Jahren sich noch leichter anpassen, nicht soviel "Ego" mitbringen, formbarer sind. Sich im Teenageralter der Kinder zu trennen ist sicher nicht das einfachste, denn nicht nur dass man selbst in dem Alter alle Regeln, Rituale und sozialen Gegebenheiten in Frage stellt, es werden einem DAZU noch Veränderungen aufgezwungen die man gar nicht will (und der eigene Wille erwacht da ja immer mehr) und die einen NOCH mehr verunsichern. Aber wie alle schon sagten: es kommt auch ganz besonders und noch VIEL mehr auf die Trennungsumstände und den Umgang hinterher miteinander an. Meine Trennung als solche war halbwegs geräuschlos und ruhig (zumindest habe ich alles daran gesetzt) in Bezug auf die Kinder. ABER: der KV kann es NICHT lassen (jetzt selbst nach über 5 Jahren) ständig querzuschießen und die Kinder zu instrumentalisieren. DAS ist es, was das ganze so schwierig macht... LG D

von desireekk am 13.12.2016, 15:42



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Im Freundeskreis habe ich viele Kinder bis 10-jährig erlebt, die es gut verkraftet haben. In der Schule unterrichte ich 15-20 Jährige und sie leiden subjektiv gesehen sehr viel mehr (und entwickeln auch psychische Störungen), da sie sich selbst in einer Identitätsfindungsphase befinden. Wie gesagt subjektiv beobachtet. Gruss, Doris

Mitglied inaktiv - 13.12.2016, 16:35



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Kleinere Kinder vergessen vielleicht auch schneller, wie es mit beiden Eltern in einem Zuhause war. So vermissen sie das dann nicht mehr so und stecken es daher besser weg, bzw nehmen die aktuelle Situation als gegeben hin. Das wird es ab etwa Grundschulalter nicht mehr geben. Teenageralter ist so eine Sache. Das kann sehr schwierig sein, kann aber auch leichter sein, wenn sie schon sehr verständig sind. Bei einer Bekannten war es so, daß die Teenie-Mädchen ihrer Mutter Wohnungsannoncen hingelegt haben und darauf bestanden haben, daß sie sich nun Wohnungen angucken, um auszuziehen (Kinder und Mutter). Da ging es auch nur um "klappt nicht mehr" nicht um Gewalt oder so, daß sie hätten flüchten müssen. Die Mädels hatten nur den Streit und die Stimmung endgültig satt.

von Susanne.75 am 13.12.2016, 17:43



Antwort auf Beitrag von kirshinka

Meine Kinder waren alle klein bis Vorschulalter... gut verkraftet heißt nichts negatives ins Leben mitnehmen? Wenn sie klein sind nehmen sie es vielleicht scheinbar einfacher hin aber ich denke nicht, dass es einen guten Zeitpunkt gibt.

von mf4 am 13.12.2016, 19:57



Antwort auf Beitrag von mf4

Ich war übrigens erwachsen und hatte selbst Familie als meine Eltern nicht trennten... ich war alt genug um zu raffen, dass meine Eltern keine Liebesbeziehung mehr hatten. Verstört hat mich die Trennung nicht aber die Feststellung, dass Eltern sich, den Kindern und anderen etwas vorspielen fand ich nicht schön. Für mich war klar, dass ich meinen Kindern kein Theater vorspielen werde.

von mf4 am 14.12.2016, 17:42