Alleinerziehend, na und?

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Kennt ihr diese ewigen Vorwürfe und sich-selbst-die-Schuld-geben?

Thema: Kennt ihr diese ewigen Vorwürfe und sich-selbst-die-Schuld-geben?

Hallo, wer von euch kennt diese Vorwürfe, die man sich als AE macht? Vorwürfe: dass man an allem Schuld ist, wenn mal was schief läuft,dass man es hätte anders uns besser machen können, dass man dem Kind keine (oder nicht genügend) gute Mutter ist!? Z. Z. habe ich solche Gedanken und ich versinke immer mehr in solche Grübeleien. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich meinem Kind soviele und schlechte Erlebnisse (Trennung, 3 Umzüge innerhalb von 6 Jahren) nicht ersparen konnte! Ich mache mir Gedanken, dass wenn es in der Schule mal nicht so super läuft, es nur meine Schuld ist, weil ich mein Kind nicht genügend 'vorbereitet' habe. Ich komme mir z.Z. als eine Versagerin vor. LG, Gaby

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 12:09



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Ich find mich auch nicht perfekt, den Titel Super-Mum bekomm ich sicher nicht aber wo steht geschrieben, daß Mütter alles richtig machen müssen und als AE erst recht, weil sie alles wieder gut machen müssen? Ich weiß auch, daß meinen Kids einige Unruhe und Kummer in ihrem Leben hatten aber an den beiden Großen sehe ich keinen Schaden, den sie genommen haben... wer weiß was gewesen wäre, wenn ich mit ihrem Vater zusammengeblieben wäre um den Kinder sowas zu ersparen. Ich bin für meine Kurzen da, hab ne menge Liebe für sie, wir haben Spaß, ich habe 2 erwachsene Söhne, die mit allem zu mir kommen... so schlimm werd ich schon nicht sein... nobody is perfect... schau dein Kind an... ist es glücklich? Das zählt! lG Kerstin

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 12:17



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Ich kann mich Kerstin nur anschließen. Allerdings plagen auch mich manchmal genau die Gedanken, die du auch hast. Aber ich versuche mir dann zu sagen: Ist es allein meine Schuld? Hätte der Vater das als AE mit den Kindern besser gemacht? In meinem Falle wohl kaum. Und damit ist klar: es ist nicht perfekt, aber so gut ich es eben kann. Meine Kindheit war auch nicht perfekt und die Ehe meiner Eltern ist zwar pro Forma intakt, aber für mich wäre das ein Horror. Das habe ich schon als Kind erkannt. Also, lass den Kopf nicht hängen, andere Kinder sind auch nicht immer gut drauf. Liebe Grüße, Ulrike

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 12:29



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Ich wuchs in einer nach außen intakten Familie aus, mit Mama Papa Kinder aber ich war nicht ansatzweise so glücklich und unbeschwert wie ich meine Kinder erlebe. Mein Ältester sagte mir: "Danke, daß du meine Mum bist..." wegen solcher Dinge zweifle ich nicht mehr immerzu und nicht jeder miese Tag, jeder Streit, jedes Problem hat etwas mit Fehler meiner Person zu tun.

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 12:51



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Meiner Meinung nach ist das eher Charactersache als ein AE-Phänomen. Als ich noch verheiratet war, habe ich mich oft gefragt, ob ich alles richtig mache. Habe ich den richtigen Kindersitz gekauft oder gefährde ich mein Kind, weil ich nicht den teuersten genommen habe? Ist Gläschenkost gesünder als Selbstgekochtes? Bei jeder Entscheidung habe ich mich gefragt, ob das richtig war, ob das dem Kind schadet, ob es eine für das Kind bessere Lösung gegeben hätte. Inzwischen bin ich sehr locker geworden - vielleicht gerade durch das AE-Sein. Ich KANN nicht alles richtig machen, ich KANN, WILL und MUSS den Vater nicht ersetzen. Es reicht, wenn ich mein Bestes gebe - feddich. Wir haben unseren Weg gefunden. Andere mögen einen anderen Weg besser finden, aber für uns paßt es. Meine Kinder sind meistens recht gut erzogen und glücklich. Was will ich mehr? Hin und wieder zuckt die alte Elisabeth durch ein Hirn: Heute früh an der Ampel wurde ein Klassenkamerad von Temi von seiner Mutter sehr detailliert über das aktuelle HSU-Thema abgefragt. Ich habe Temi gestern nur gefragt, ob es es kann oder ob ich ihn abfragen soll - er meinte, daß er es kann, und ich war zufrieden. Schlechte Mutter, ich!!!! Aber der Flash war nach zwei Sekunden vorbei: Ich mache es anders und bisher hat kein Kind einen Schaden davongetragen, also ändere ich nichts. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 13:08



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Hallo Gaby, was wäre denn, Deiner Meinung nach, besser, wenn Du Deinem Kind eben diese Umzüge + die Trennung erspart hättest? Meinst Du, dass Dein Kind glücklicher, zufriedener, ausgeglichener, besser in der Schule wäre? Wahrscheinlich nicht. DU wärst unglücklich, unzufrieden und würdest das doch auf Dein Kind übertragen - und schon bist Du genau da, wo Du jetzt stehst. Du machst Dir schlechte Gedanken, überlegst Dir, ob das, was Du Deinem Kind "zumutest", gut oder schlecht ist... Allein die Tatsache, dass Du Dir eben Gedanken um Dich und Dein Kind machst, ist doch klasse. Es läuft nicht immer alles rund. Ich denke auch, jede/r wünscht sich die intakte Bilderbuchfamilie für sein Kind, aber wo findest Du denn das wirklich? Halte Dich doch nicht am "hätte" fest, verfalle nicht in Grübeleien - das ist nicht produktiv und bringt Dich nicht weiter. Dein Kind ebenso wenig. Schuldzuweisungen bringen gar nichts. Wenn etwas schief läuft, mache Dir Gedanken, was oder wie Du die Situation beim nächsten Mal besser löst, das ist wesentlich effektiver... Verstehen kann ich Dich ein Stück weit, ich habe auch lange gebraucht, um mich von diesen Grübeleien zu befreien. Ich habe irgendwann festgestellt, dass es nichts bringt, mich mit Dingen zu befassen, die längst geschehen sind. Ich kann sie doch nicht mehr umkehren. Ich kann es nur in Zukunft besser machen. Und genau dafür nutze ich meine Kraft und Energie! LG Vera

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 13:25



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Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 14:04



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Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 14:19



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Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 14:19



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Ich hab schon manchmal Schuldgefühle etc. Aber mit meinem AE-Dasein haben die nichts zu tun, warum auch? Meinst du, in einer Beziehung schiebt man die Verantwortung für das Kind auf den Partner? Ich denke, als Mutter fühlt man sich letztlich immer irgendwie verantwortlich...

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 19:13



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ja, wenn ich scheinbar glückliche familien spazieren gehen sehe; wenn stolze papas ihre frauen samt nachwuchs von diversen aktivitäten abholen und jetzt in der dunklen jahreszeit besonders. wenn ich andere mütter höre, die in sämtlichen förderprogrammen sind (juche, ich hab auch endlich ein programmpunkt auf der babyförderliste); wenn ich höre, was sie alles für und mit ihren kindern machen... nein, denn mein moppel ist ein fröhliches, aufgewecktes kerlchen. er hat KEINE perfekte supermama, die mit schürze und einem dauerlächeln bewaffnet ihm dinkelkekse backt. er hat "nur" mich und sollte ihm reichen. ich kann die ae-situation ja nicht ändern und mich auch nicht in mutter beimer verwandeln. ich kann mein bestes geben und damit sollte er eigentlich eine angenehme kindheit haben

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 19:49



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Genau, und selbst Mutter Beimer wurde irgendwann zur AE und reagierte dann so gar nicht vorbildlich;-)

Mitglied inaktiv - 10.11.2009, 20:55