Alleinerziehend, na und?

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mal anders gefragt was wäre denn die untere Gehaltsgrenze

Thema: mal anders gefragt was wäre denn die untere Gehaltsgrenze

die ihr nicht unterschreiten würdet? An Stundenlohn?

von Milia80 am 18.07.2012, 13:41



Antwort auf Beitrag von Milia80

Bei 173 Stunden im Monat (= 40-Stunden-Woche) sollten für Ungelernte rund 950-1.000,- € herausspringen, netto! Das macht einen Bruttolohn von 8-8,50 €/Stunde. Das wäre für mich eine faire Bezahlung, entspricht wohl auch etwa dem, was Fastfood-Ketten bezahlen, wenn ich richtig informiert bin. Bei Fachkräften eben entsprechend mehr. Das ist jetzt nur mal so aus der Hüfte geschossen, wenn man sich jetzt auf 850-900,- € einigt, ist das auch ok, es geht ja nur um eine Hausnummer, oder? LG Ralph

von Ralph am 18.07.2012, 13:52



Antwort auf Beitrag von Ralph

also in meinem beruf als gelernte gibt es für vollzeit etwa 1500 brutto, mit steigender erfahrung wird es mehr, aber nicht viel. auch fortbildungen werden leider nicht extro honoriert und für diese muss man selber aufkommen incl. in der freizeit ableisten

von Milia80 am 18.07.2012, 13:56



Antwort auf Beitrag von Milia80

Das absolute Minimum ist ein Vollzeitgehalt, bei dem eine Person ohne Zuschüsse vom Staat leben kann. Also kein Wohngeld. Das sollte definitv nur bei Teilzeitstellen und Familien notwendig sein. Alles andere ist Betrug am Steuerzahler, der Wirtschaft und dem Arbeitnehmer. Ich gestehe, ich würde unter 2.500 Euro brutto nicht arbeiten gehen (und ich musste es auch noch nie).

von shinead am 18.07.2012, 14:01



Antwort auf Beitrag von shinead

Wenn jemand einen Beruf erlernt hat, Berufserfahrung besitzt und auch noch gut ist in seinem Job, dann sollte sich das selbstverständlich auch im Lohn niederschlagen. 2.500,- € brutto wäre für einen Ungelernten sicherlich oversized. Andererseits... mein bester Freund arbeitet seit seinem Studiums bei einem bekannten europäischen Elektronikkonzern in einer ganz speziellen Softwareabteilung. Dort ist er immer noch tätig, hat aber aus diversen Gründen sein Studium seinerzeit nicht beendet. Auf seinem Gebiet ist er eine absolute Koryphäe, und verdient sehr gutes Geld damit, besser als ich mit Abschluß, aber das finde ich dagegen eben auch fair. LG Snoopy

von Ralph am 18.07.2012, 14:09



Antwort auf Beitrag von shinead

Hallo, ich schließe mich shinead an. Ein Leben ohne zusätzliche staatliche Unterstützung sollte bei VZ möglich sein. Bisher habe ich allerdings auch noch keinen Arbeitsvertrag unterschrieben, bei dem ich bei einer VZ-Stelle weniger als 2.500 Euro gehabt hätte...für irgendetwas muß das Studium ja auch gut gewesen sein...

von Möhrchen am 18.07.2012, 14:12



Antwort auf Beitrag von Ralph

sonst würde ich nicht so gut bezahlt werden. Zum Glück kann ich sagen, dass die 2.500 Euro aktuell in weiter ferne sind. Und das ist gut so... Luxusweibchen halt. *lach* Dafür verdient mein Mann (Maschinenschlosser mit jahrelanger Erfahrung) aktuell nur 1.800 Euro brutto. Das ist schon heftig... Minimum (egal in welchem Beruf) sollte aber eben immer sein, ohne staatliche Hilfen auszukommen. Daher bin ich auch für einen staatlichen Mindestlohn. ich sehe gar nicht ein, irgendwelche Unternehmen zu subventionieren, weil die sich keine anständigen Gehälter für die Mitarbeiter leisten können...

von shinead am 18.07.2012, 14:39



Antwort auf Beitrag von shinead

als einzelperson kommen hier die meißten mit vz aus, ich kenne jedenfalls niemand der unterstützung braucht, anders als familie oder ae. ich bin knapp aus h4 raus (allerdings keine vz und für die paar kröten musste ich richtig feilschen obwohl ich nur gute zeugnisse und fobis habe und erfahrung) und würde it paar st weniger wieder in h4 fallen und hätte im endefekt wohl etwa das gleiche (da ja gez,essen im kiga usw. gezahlt wird).

von Milia80 am 18.07.2012, 14:48



Antwort auf Beitrag von Möhrchen

Mein Freund arbeitet Vollzeit um die 200 Stunden pro monat +nachtschicht+wochenende (also sonntags) und feiertags (je nach plan eben), mal mehr auch mal etwas weniger, ergänzend h4 kriegen wir trotzdem noch, also überhaupt nicht das gelbe vom ei (bei 3, bald 4 personen). Ich finde auch bei VZ sollte man bei grade mal 3 Personen schon rausfallen. Da es ja um das Thema von unten geht: Da heutzutage viel zu viele eben solche hungerlöhne hinnehmen wird das bestimmt auch immer schlimmer werden, die denken sich ja auch gibt genug deppen die für wenige € pro stunde sich abrackern, deswegen halte ich auch nichts davon für sehr wenig geld viel/hart arbeiten zu gehen.

von Mami-Franzi19 am 18.07.2012, 15:19



Antwort auf Beitrag von Mami-Franzi19

Gernell rausfallen aus dem H4 Bezug bei 3 Personen finde ich nicht. Wenn nicht gerade kleine Kinder zu betreuen sind, dann gibt es immer noch ein (mögliches) 2. Gehalt. Damit sollte dann die 3-köpfige-Familie auskommen können.

von shinead am 18.07.2012, 16:34



Antwort auf Beitrag von shinead

1einhalb jähriges kind + hochschwanger, sonst würde ich mir natürlich auch was suchen wenn es so nicht wäre :) Ich verlange ja nicht das er komplett für uns aufkommt und ich mir hier nen Lenz mache. Aber dafür das dort viel nachtarbeit und auch sonntags arbeit bei ist finde ich es schon wenig. Zumal es ja nicht nur sein gehalt+H4 ist sondern noch Kindergeld und Unterhaltsvorschuss dazu kommt, ich glaube selbst mit dem 2. Kind und Elterngeld in Höhe von 375€ würden wir nicht rausfallen, aber da bin ich mir nicht sicher, hoffen tu ich es natürlich, auch wenns wiederrum finanzielle einbußen sind wegen Krankenversicherung, GEZ und Monatskarte.

von Mami-Franzi19 am 18.07.2012, 17:25



Antwort auf Beitrag von Mami-Franzi19

Kann es sein, dass er nicht in seinem gelernten Beruf arbeitet? Die Zeiten und das Gehalt hören sich nach Sicherheitsmensch an. Miese Arbeitszeiten, schlechtes Gehalt. Ganz ehrlich: Ich würde ernsthaft überlegen, ob dann nicht umsatteln eine Alternative wäre.

von shinead am 18.07.2012, 17:50



Antwort auf Beitrag von shinead

Genau ins schwarze getroffen lach er hat ne schulung gemacht gehabt und dann dort den Job gekriegt. Aber auch die anderen verdienen da wohl nicht anders, glaube ich. er sucht zum glück schon weiter bzw zieht in erwägung nochmal eine ausbildung zu machen. Wir wussten vorher nicht das es so "schlimm" werden würde. Wenn ich das mal mit meinen schwager vergleiche, der fängt um 8 bis 16 uhr, freitags bis 15 uhr oder so und das hauptsächlich nur mo-fr und hat ca das gleiche raus wie meiner Meiner geht morgens um 5 aus dem haus und ist dann so 18-18:30 zuhause bzw um 17 uhr und dann gegen 6 uhr frühs.

von Mami-Franzi19 am 19.07.2012, 13:47



Antwort auf Beitrag von Milia80

Ich bin damals mit 6,56€/Std. an der Kasse angefangen. Nicht viel aber immerhin netto. Heute habe ich 7,30€ netto. Sollte ich einen TZ oder VZ-Job bekommen, möchte ich mindestens 8€. Unter dem lohnt es nicht und alles andere ist und bleibt für mich einfach Ausbeute.

von LoveMum am 18.07.2012, 14:25



Antwort auf Beitrag von LoveMum

8 Euro bekommen viele ungelernt leider nicht und selbst gelernt ist es schwer hier wenn man mal die Tarife der ZMF und der Frisösen sieht

von Milia80 am 18.07.2012, 14:27



Antwort auf Beitrag von Milia80

Nichts unter 2500 brutto unterschreiben macht mich gerade Sprachlos. Und ich dachte immer ich bin gut drann mit meinen gelernten Beruf mit 15€ brutto Stundenlohn. Es reicht nicht für große Sprünge ist aber bei mir höchste Gehaltsstuffe laut Tarif. Meine Freundinnen bekommen entweder ungelernt ca die 1/2 . Und eine bei einer Bank ( ohne Studium) deutlich mehr 36 Stunden / Woche mit 2850 brutto .

von nociolla am 18.07.2012, 14:39



Antwort auf Beitrag von Milia80

ich hab schon für alles gearbeitet. der niedrigste lohn war mal 3,20 und einen job hab ich sogar kompletten ohne lohn für einige monate gemacht.ich wollte dazulernen,wieder einsteigen udn hab dafür und für die einarbeitung in dem bereich eben keine entlohnung bekommen. mir war es egal..hauptsache überhaupt wieder arbeiten

Mitglied inaktiv - 18.07.2012, 15:21



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Schlimm, dass es schon so weit ist in diesem Land.

von LoveMum am 18.07.2012, 15:33



Antwort auf Beitrag von Milia80

Das hängt doch vor allem von der Ausbildung und Qualifikation ab. Mit Ausbildung in einem eh schon schlecht bezahlten Beruf muss man sicher andere Löhne hinnehmen als mit abgeschlossenem Hochschulstudium und zig weiteren Qualifikationen. Prinzipiell sollte es schon so sein, dass man von einer Vollzeitbeschäftigung zumindest ohne staatliche Unterstützung leben kann. Ich persönlich würde nicht für weniger arbeiten (wollen - müssen wäre was anderes...) als ich es jetzt tue. LG S

von suchepotentenmannfürsleben am 18.07.2012, 18:54



Antwort auf Beitrag von Milia80

Also hier in NDS is seit letzten Jahr ein Mindestlohn angesetzt und unter dem würde ich auch nicht arbeiten is bei vollzeit ca 1340 Brutto macht pro stunde ca 7.90 Brutto für UNGELERNTE Kräfte bei gelernten klar mehr.

von bianca1990 am 18.07.2012, 19:30



Antwort auf Beitrag von bianca1990

ABER, ich muß gestehen, ich verdiene mit halbtags dann doch sehr gut. erhalte ca 1200-bis 1400 netto (ohne kindergeld, dafür mit schichtzulagen) und drunter würde ich den job auch nicht machen. dennoch, hut ab wer für dieses gehalt vollzeit schuftet!

Mitglied inaktiv - 18.07.2012, 21:28



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bei schichten finde ich das durchaus gerechtfertigt, wäre nichts für mich

von Milia80 am 18.07.2012, 22:27



Antwort auf Beitrag von Milia80

Mein allerniedrigster Lohn als Schülerin uns studentische Aushilfe waren 6.50 Euro, das ist allerdings einige Jahre her. Momentan bin ich mit 10 Euro gerade noch einverstanden und arbeite mich an 15 Euro Untergrenze ran. Das geht aber aus meiner Sicht nur, weil ich wieder studiere und auch Bafög kriege. Ein "richtiger" Job beinhaltet für mich einen richtigen Urlaub pro Jahr und dass ich eine private Altersvorsorge aufbauen und den Kindergarten meiner Tochter selbst bezahlen kann. Das ist unter 18-20 Euro netto wohl kaum möglich, oder? Die 10 bzw. 15 Euro sind ja auch dann mehr wert, wenn der Job irgendwo hinführt und erfolgversprechend ist. Bei einem Job in der Gastronomie, wie in dem Thread unten besprochen, kann ich mir aber nicht vorstellen, dass da mal mehr rausspringen wird. Absolut unbefriedigend.

von rabukki am 18.07.2012, 23:42



Antwort auf Beitrag von rabukki

also ich kann mit 9 euro netto einen kleinen urlaub im jahr finanzieren(natürlich mit . kindergeld und unterhalt/bzw wenn nicht dann uhv), altersvorsorge und die kita und habe ein auto. und das bei nichtmal einer vz-stelle. ohne kindergeld ginge das natürlich nicht. aber das kommt wohl auf den anspruch an und auch auf den wohnort und die miete. klar wäre es schöner wenn es mehr wäre, keine frage aber ich bin froh schon mehr zu bekommen als tarif und das obwohl kein gastro,aallerdings habe ich zur privaten vorsoreg auch noch eine betriebl. was studierst du denn/bzw machst du jetzt?

von Milia80 am 19.07.2012, 13:41



Antwort auf Beitrag von Milia80

Ich glaube, ich hab ein wenig um die Ecke gedacht. Ich muss Vor- und Nachbereitung, Arbeitswege etc. immer mit kalkulieren. Das summiert sich nämlich ganz schön. Ich bin von Honoraren ausgegangen, also keine betriebliche Altersvorsorge, und zudem kommt Akquise und Steuer-/Verwaltungskram dazu. Vor einiger Zeit hatte ich einen Stundensatz (netto) ungefähr wie du und konnte schlussendlich zwar davon leben (ohne Aufstocken) und auch das Auto war gerade drin, aber die Kitakosten definitiv nicht (U3 500 Euro, Ü3 200 Euro). Muss dazu sagen, dass das vier Auftraggeber waren und zwischenzeitig sehr viel Fahrerei, also unbezahlte Zeit, die so ein Stundenlohn/Honorar natürlich irgendwie abdecken muss. Außerdem sind Kindkrank- und Kitaferienzeiten unbezahlt. Da finde ich es schwierig, eine 40-Stunden-Woche überhaupt vollzumachen. Ich arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Sozialwissenschaften) und freiberufliche Journalistin und studiere in einem sozialwissenschaftlichen Master.

von rabukki am 19.07.2012, 20:25



Antwort auf Beitrag von rabukki

ui da machst du ja ganz schön viel, da wüsste ich gar nicht wie ich das unter einen hut bekommen sollte mit kleinkind. deinekosten sind ja ganz andere wie meine als "normaler " arbeitnehmer :-) hier kostet der kiga nichts ausser essen, davon bin ich jetzt auch ausgegangen. lg

von Milia80 am 19.07.2012, 20:36



Antwort auf Beitrag von Milia80

Vor meiner Selbstständigkeit habe ich notgedrungen beim Avd gejobt, dort war ich als ungelernter, aber mit genug Wissen über Kfz um wie die gelernten arbeiten zu können. Egal Ich bin mit 6,50 je Stunde nach hause gegangen, 200 Stunden waren pflicht im Monat, Rausbekommen habe ich dann knapp unter 1000€ Nun zu den gelernten Kfzlern dort, die bekamen erst auch 6,50€ nach 1 Jahr Betriebszugehörigkeit 7,25€ Beim Bäcker im Kaufland Chemnitz(nicht der Kauflandbäcker selbst) die Verkäuferinen wären über 4€ je Stunde happy. 3,50 bekommen die. Eine Frisöse ist auch mit 500-600€ je Monat happy, Vollzeit versteht sich. Manchmal wären Mindestlöhne angebracht.

von agapetus am 19.07.2012, 22:12