Alleinerziehend, na und?

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Mein Enkel leidet...

Thema: Mein Enkel leidet...

Guten Morgen Ihr Lieben, vorab ein kurze Erklärung über die Situation: Der Vater meiner beiden Enkelbuben hat die Familie verlassen als meine Tochter in der 7. SSW mit dem Kleinen war. Der Große, jetzt 8 Jahre alt, leidet und trauert seitdem mehr oder weniger. Mit Hilfe der Erziehungsberatung des Jugendamtes war vereinbart worden, dass der Vater den Großen alle 2 Wochen von Fr. – Sa. holt und ihn auch unter der Woche jew. 2 – 3 x holen dürfe. Nun hat sich das immer mehr „verflacht“. – Er hat ihn am 2. Weihnachtsfeiertag geholt und abends wieder gebracht, dann am 03.02. für ca. 6 Std. und Anf. April an einem Samstag für 3 Std. – das war’s…Er ruft ihn zwar mehrmals die Woche abends an, spricht dann 5 – 10 min. mit ihm über Fussball, fragt aber weder nach Schule, noch nach dem kleinen Bruder, noch wie es S. geht – nur die lapidare Floskel: „Ich liebe dich“ kommt am Schluss – und S. glaubt das natürlich zu gerne. Worte gibt es also, die Taten fehlen! Jetzt steht ja der „Vatertag“ an: S. hat für seinen Vater etwas gebastelt, freute sich darauf, es ihm geben zu können und nun sagt der „Vater“ für diesen Tag ab mit der Begründung, da habe er schon was anderes vor. Resultat: Enttäuschung, tiefe Trauer, unterdrückte Wut und Tränen in den Augen. Vielleicht noch ein kleine Episode, die das Verhältnis des „Vaters“ zu seinem Sohn/ seinen Söhnen zeigt. Am vergangenen Samstag war Beerdigung der Uroma, die S. auch sehr gut kannte. Meine Tochter, die beiden Jungs und ich waren da. Der „Vater“ sah die Kinder, kam aber nicht mal her um ein kurzes Gespräch zu führen, den Großen mal in den Arm zu nehmen, o.ä. S. stand ca. 20 m von seinem Vater entfernt und dieser nahm ihn nicht mal wirklich zur Kenntnis. Den Kleinen hat er bisher 2 x auf dem Arm gehabt – einmal als er 2 Tage alt war und einmal mit ca. 3 Wo. Er sieht J. immer mal, wenn S. holt oder bringt, interessiert sich aber nicht für ihn. Auch das kann S. nicht verstehen. Er ist so stolz auf seinen kleinen Bruder und liebt ihn über alles! Bitte gebt mir ein paar Tipps, wie ich S. noch helfen kann – meiner Liebe in Worten und Taten kann er sich immer sicher sein! …und der kleine J. ebenso! VG eviba

von eviba am 03.05.2013, 07:30



Antwort auf Beitrag von eviba

Hallo eviba, das Anrufen ist gut! Der Kontakt ist nicht abgerissen. Männer untereinander reden generell anders, als Frauen. Schau nicht so sehr auf die besprochenen Themen. Umgang: Schade, vielleicht ist er inzwischen befangen, weil er sich verrannt hat in seinem Verhalten? Würde ein Vater auch nie zugeben, wenn er zwar leidet, aber keine Lösung sieht. Vielleicht ist es ihm auch (noch) nicht so klar. Vielleicht ist aber auch wirklich nicht relevant für ihn. Du kannst als Oma für deine Enkel da sein. Wenn sie Sorgen haben wegen Papa, sei Ansprechpartnerin, aber bohre nicht beständig in der Wunde. Den Papa zu irgendwas animieren kannst du nicht. Den würde höchstens beeindrucken, was die Kinder direkt an ihn richten. Und wenn die sich auch nicht trauen ... Verfahrene Kiste!

von shortie am 03.05.2013, 08:42



Antwort auf Beitrag von eviba

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Vater nicht in der Lage ist, mehr zu tun. Kann sein, dass ihm das sehr weh tut, er mit der Trauer noch nicht durch ist. Aus Sicht desjenigen der die Kinder behält scheint das unverständlich, aber eine Beziehung auf Distanz führen (zu den Kindern) kann nicht jeder. Und wie shinead sagt, der Stolz tut sein Übriges. Ob das stimmt, kannst du sicher besser beurteilen, du erlebst ihn ja vor Ort. Die Telefongespräche sind aber klasse. Und natürlich soll der Junge das glauben, es stimmt ja! Aber Liebe drückt sich nicht immer "wunschgemäss" aus. Vielleicht wehrt er sich auch gegen Gefühle für das Baby? Vielleicht arbeitet die Zeit für euch alle. Oder der Junge kann mal einen Brief formulieren mit seinen Gefühlen, wie es ihm damit geht. Das kannst du doch vorsichtig in die Wege leiten.

von Sternspinne am 03.05.2013, 08:54



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Meine Erfahrung mit einer ähnlichen Situation (Kind fast 12, außer zwei-drei kurzen Treffen in eine Beratungsstelle, keinen Kontakt zum Vater): So schwer das ist, Kind nicht in Watte packen, nicht bedauern, sondern viele Möglichkeiten schaffen, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Ob das Sport ist, oder sonst ein Talent, das Kind sollte Erfolge feiern können. Meins hat sich inzwischen 'gefangen', bildet sich seine eigene Meinung über sein Verhalten und wird von Tag zu Tag stärker. Ich wünsche mir für sie, dass sie irgendwann die Kraft hat, ihm zu sagen, was sie von ihm als Vater hält. Eurem Enkel wünsche ich das ebenso!

von Curly-Cat am 03.05.2013, 10:03



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Hallo, ich kann, im Gegensatz zu meinen Vorrednerinnen weniger Verständinis für den Kindsvater aufbringen. Mag er in Trauer sein oder nicht, das hat er einfach im Griff zu haben ! Da kann doch das Kind nix dafür! Leider kann man einen Vater nicht zwingen, da bleibt höchstens mal das Gespräch zu suchen und auf Einsicht zu hoffen! Ich finde es großartig, dass du so für die Enkel da bist und wünsch euch eine Besserung der Situation! LG, Celeste

von celeste am 03.05.2013, 13:33



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Danke schon mal für Eure Antworten... Er hat auch tatsächlich (wie celeste es schreibt) gesagt, er sei selbst sooo traurig gewesen und S. hätte ja auch zu ihm kommen können - Seine Mutter mit neuem Lebensgefährten und sein Vater kamen gleich zu den Kids um sie zu begrüßen und mit ihnen zu reden. J. ist 11 Monate alt und versteht (noch) nicht was er für einen "Vater" hat, aber S. ist 8 und muss/ soll irgendwie damit zurecht kommen... Wenn meine Tochter etwas zum KV sagt oder schreibt, heißt es gleich die Sticheleien könne sie sich sparen. Ich helfe wo ich kann - und lieeebe meine Enkelbuben unsagbar! ♥ LG rundum eviba

von eviba am 03.05.2013, 14:08



Antwort auf Beitrag von celeste

Danke schon mal für Eure Antworten... Er hat auch tatsächlich (wie celeste es schreibt) gesagt, er sei selbst sooo traurig gewesen und S. hätte ja auch zu ihm kommen können - Seine Mutter mit neuem Lebensgefährten und sein Vater kamen gleich zu den Kids um sie zu begrüßen und mit ihnen zu reden. J. ist 11 Monate alt und versteht (noch) nicht was er für einen "Vater" hat, aber S. ist 8 und muss/ soll irgendwie damit zurecht kommen... Wenn meine Tochter etwas zum KV sagt oder schreibt, heißt es gleich die Sticheleien könne sie sich sparen. Ich helfe wo ich kann - und lieeebe meine Enkelbuben unsagbar! ♥ LG rundum eviba

von eviba am 03.05.2013, 14:08